Dur Scharrukin
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Dur Scharrukin (assyrisch Burg des Sargon, Sargon-Burg) war eine assyrische Stadt, 20 km nördlich von Mossul, beim heutigen Khorsabad gelegen.
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[Bearbeiten] Geschichte der Stadt
Auf dem Höhepunkt seiner Macht beschloss Sargon II. sich ein Denkmal zu setzen und dem Volk ein Zeichen seiner Macht zu zeigen. Aus diesem Grund ließ er Dur Scharrukin 20 Kilometer nordöstlich von Ninive am Fuße des Gebel Musri als neue Hauptstadt des assyrischen Reiches erbauen. 707 v. Chr. (706 v. Chr.?) konnte er nach nur sechsjähriger Bauzeit in seiner neue Residenz einziehen. Als er jedoch zwei Jahre später starb, verlegte sein Nachfolger Sanherib die Hauptstadt nicht zurück in die alte Hauptstadt Kalhu (Nimrud) sondern nach Ninive. Trotzdem wurde die Stadt erst nach der Verwüstung durch die Truppen einer babylonisch-medische Koalition im Jahr 612 v. Chr. zerstört.
[Bearbeiten] Archäologischer Befund
Die Residenz war keine Stadt im herkömmlichen Sinne, eher eine Zitadelle, wurde nahezu quadratisch angelegt (1760 m auf 1635 m) und umfasst eine Fläche von rund 3 km². Dur Scharrukin wurde von einer mächtigen Mauer mit 183 Türmen und mit sieben Toren umgeben. Die Länge der Stadtmauern entspricht genau 16280 assyrischen Einheiten, die numerische Entsprechung des Namens Sargon. Auf einer 15 m hohen Terrasse wurde der riesige Königspalast gebaut, der sogar schon im Jahr 708 v. Chr. fertiggestellt wurde. Im Palast gab es zahlreiche Repräsentations- und Wohnräume, Tempelanlagen und Wirtschaftstrakte. Beherrscht wurde die Residenz von einer vermutlich siebenstufigen, 42,6 m hohen Zikkurat. Der Palast war mit Basreliefs ausgestattet, die die Kriegszüge Sargons und Torhüterstatuen zeigten. Die Torhüter waren Mischwesen, entweder menschenköpfige Stiere oder geflügelte Mischwesen. Der Palast war die größte je geschaffene Residenz des Orients. Neben dem Königspalast, der Tempelanlagen (unter anderem eine Nabu-Tempel) und Verwaltungsgebäude gab es auch mehrere Prinzenpaläste innerhalb der Zitadelle. Auch außerhalb der Mauern gab es einen weiteren Palast, sowie einen zweiten, sogar befestigten Palast, der als Wohngebäude und Arsenal genutzt wurde.
[Bearbeiten] Forschungsgeschichte
Paul Émile Botta glaubte bei seiner Entdeckung 1843 Ninive entdeckt zu haben, was sich aber schnell als falsch herausgestellt hatte. Unter den Archäologen V. Place und F. Thomas wurden 1851 bis 1855 Ausgrabungen ausgeführt. 1852 versanken bei einer Katastrophe beim Transport von Artefakten nach Paris viele Reliefs im Schatt el-arab und wurden bis heute nicht wiedergefunden. 1928 (bis 1935) wurden die Grabungen vom Oriental Institut in Chicago unter der Leitung der Archäologen Henri Frankfort und G. Loud wieder aufgenommen. Die Funde aus Dur Scharrukin sind heute über die halbe Welt verteilt und finden sich im Louvre in Paris, im British Museum in London, in der Eremitage in Sankt Petersburg, in Bagdad und Chicago.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Dur-Sharrukin – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Koordinaten: 36° 30' 34" N, 43° 13' 45" O