Erwin Schulz
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Erwin Schulz (* 27. November 1900 in Berlin † 11. November 1981) war SS-Brigadeführer; Gestapochef in Bremen; Leiter der Führungsschule der Sicherheitspolizei in Berlin-Charlottenburg von Juni 1941 bis September 1941 als Anführer des Einsatzkommandos 5 (Ek 5) (als Teil der Einsatzgruppe C) für zahlreiche Massenmordaktionen in der Ukraine verantwortlich
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[Bearbeiten] Leben
Erwin Schulz wurde 1900 als Sohn eines kleinen Beamten (Vater war Verwaltungsinspektor bei den Wasserwerken) in Berlin-Lichtenberg geboren. Schulz besuchte während des Ersten Weltkrieges das Köllnische-Gymnasium in Berlin. In der Unterprima meldete er sich im April 1918 als Kriegsfreiwilliger. Nach einer kurzen infanteristischen Ausbildung kam er aufgrund des Waffenstillstands im November nicht mehr an die Front. Statt dessen wurde er gegen die aufständischen Spartakisten in Berlin eingesetzt.
Ende 1919 absolvierte er das vereinfachte Abiturexamen für Kriegsteilnehmer. Da sein Vater das angestrebte Medizinstudium nicht finanzieren konnte, entschied er sich für ein Studium der Rechtswissenschaften. Nach zwei Semestern brach er jedoch sein Studium ab und schloss sich dem Freikorps Oberland an, das in Oberschlesien gegen polnische Aufständische kämpfte.
Nach seiner Rückkehr 1922 nahm er sein Studium nicht wieder auf, sondern nahm kurzzeitig eine Stelle bei der Dresdner Bank an. Im Frühjahr 1923 verließ er Berlin, ging nach Hamburg und hielt sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser, bis er im Herbst 1923 eine Ausbildung im Bremer Polizeidienst begann. 1926 wurde zum Leutnant der Schutzpolizei ernannt. Schulz wechselte 1930 zur politischen Polizei und agierte verdeckt als Verbindungsmann zur NSDAP.
Nach der Machtübernahme der NSDAP wurde Schulz am 13. November 1933 zum Chef der Gestapo in Bremen ernannt. Er trat der NSDAP bei (im Mai 1933), wurde SS- und SD-Mitglied. Im März 1938 wurde SS-Sturmbannführer Schulz, der Studienabbrecher, zum Regierungsrat ernannt.
Es folgten in kurzen Abständen Einsätze in Graz, Olmütz und Reichenberg. Im April 1940 wurde er Inspekteur der Sicherheitspolizei und des SD in Hamburg. Anfang 1941 wurde er als Gruppenleiter im Reichssicherheitshauptamt für Ausbildung und Schulung zuständig. Er leitete in dieser Zeit die Führungsschule der Sicherheitspolizei in Berlin-Charlottenburg.
Im Mai 1941 wurde er in Pretzsch von seinem Chef SS-Standartenführer Bruno Streckenbach angewiesen das Einsatzkommando 5 (Ek 5) anzuführen. Das Ek 5 war Teil der Einsatzgruppe C (angeführt von SS-Gruppenführer Dr. Dr. Otto Rasch).
Von Juni 1941 bis April 1942 ermordete die Einsatzgruppe C in der Ukraine rund 150.000 Zivilisten. Das von Schulz angeführte Einsatzkommando 5 mordete in Lemberg, Dubno, Shitomir und Berditschew. Anfang August 1941 (so berichtete Schulz), hätte der Höhere SS- und Polizeiführer Friedrich Jeckeln die Kommandoführer der Einsatzgruppen angewiesen “schärfer gegen die Juden“ vorzugehen. Auch Frauen und Kinder seien zu erschießen “um keine Rächer entstehen zu lassen“.
Dies sei für ihn Grund gewesen, sich an seinen Freund Streckenbach mit der Bitte zu wenden, ihn nach Berlin zurück zu beordern. Ende August 1941 war Schulz wieder in Berlin. Unter seinen Mittätern im Massenmord galt er, wegen seiner Weigerung auf Frauen und Kinder schießen zu lassen, als “weich“, es hieß er “drücke“ sich. Seiner Karriere hat die Abberufung nicht geschadet. Im November 1941 wurde er zum SS-Oberführer befördert.
[Bearbeiten] Nach 1945
Im Nürnberger Einsatzgruppen-Prozess 1948 wurde SS-Brigadeführer Schulz zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt (1951 zu 15 Jahren begnadigt).
Als sich der Anwalt von Schulz an den Präsidenten des Bremer Senats, Bürgermeister Kaisen, wandte, “ob seitens der Bremischen Regierung eine Erklärung abgegeben werden könnte, dass gegen einen Gnadenakt für [Schulz] nichts einzuwenden ist“, antwortete der Leiter der Präsidialkanzlei, dass, man dem Ersuchen “hier gern entspr[e]chen werde“. Zahlreiche Sozialdemokraten (u.a. der Innensenator Adolf Ehlers und Bürgermeister Wilhelm Kaisen) setzten sich beim damaligen amerikanischen Botschafter Donnelly für “unseren Staatspolizeimajor Schulz“ ein.
Die Bemühungen hatten Erfolg. Am 9. Januar 1954 wurde Schulz auf Bewährung entlassen.
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Literatur
- Wildt, Michael: Generation der Unbedingten – Das Führungskorps des Reichssicherheitshauptamtes: Hamburg: Hamburger Edition, 2003 ISBN 3930908751
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Schulz, Erwin |
| KURZBESCHREIBUNG | Gestapochef in Bremen Anführer des Einsatzkommandos 5 in der Ukraine, Gruppenchef I B im RSHA, Massenmörder |
| GEBURTSDATUM | 27. November 1900 |
| GEBURTSORT | Berlin |
| STERBEDATUM | 1981 |
