Franklin Pierce

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Franklin Pierce (* 23. November 1804 in Hillsboro, New Hampshire; † 8. Oktober 1869 in Concord, N. H.) war 14. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika vom 4. März 1853 bis 4. März 1857.

Inhaltsverzeichnis 1 Frühe Jahre 2 Präsidentschaft 2.1 Expansion 3 Spätere Jahre 4 Weblinks

[Bearbeiten] Frühe Jahre

Franklin Pierce studierte Jura und arbeitete zunächst ab 1827 als Anwalt in Hillsboro (oder Hillsborough). Von 1829 bis 1833 war er Mitglied des "State general court" (Staatsgerichtshof) und 1832/33 sein Sprecher. Danach ging er in die Politik und war 1833 bis 1837 für die Demokraten Mitglied des Repräsentantenhauses und 1837 bis 1842 Senator für New Hampshire. Unter anderem war er Vorsitzender des Ausschusses für Renten.

Nach seinem Ausscheiden aus dem Senat nahm er seine Tätigkeit als Anwalt in Concord wieder auf. Er wurde Staatsanwalt für New Hampshire und lehnte ein Angebot von Präsident James K. Polk, Generalstaatsanwalt der USA zu werden, ab. Im Mexikanisch-Amerikanischen Krieg von 1846/48 diente er als Colonel (Oberst) und Brigadegeneral, 1850 war er Präsident des New Hampshire Verfassungskonvents.

[Bearbeiten] Präsidentschaft

1852 kandidierte er für die Demokratische Partei als Präsident und wurde gewählt. Zwei Monate bevor er 1853 sein Amt antrat, überlebte er knapp ein Eisenbahnunglück. Allerdings mussten er und seine Frau ansehen, wie ihr elfjähriger Sohn bei dem Eisenbahnunglück getötet wurde. Seine Frau Jane soll über diesem Unglück den Verstand verloren haben. Er selbst trat untröstlich und nervlich erschöpft das Präsidentenamt an. Pierce litt an Depressionen und war als Alkoholiker bekannt. Sein Vizepräsident war William R. King.

In seiner Antrittsrede verkündete er eine Ära des Friedens und Wohlstands im Inland und der Stärke in den Beziehungen zu anderen Nationen. Des weiteren könnte es sein, dass die Vereinigten Staaten zusätzlichen territorialen Besitz für ihre eigene Sicherheit erwerben müssten. Er wies auf eine "scheue Vorahnung von Bösem" hin und dass er sich von diesem nicht abschrecken ließe. Er war der erste Präsident, der den Präsidenteneid nicht schwor, sondern ihn an Eidesstatt bekräftigte.

[Bearbeiten] Expansion

Pierce musste nur Andeutungen in Richtung Expansion machen, um den Zorn der Politiker des Nordens zu erregen. Sie beschuldigten ihn als Handlanger des Südens, der begierig darauf sei, die Sklaverei in andere Gebiete zu erweitern. Deshalb erregte er Befürchtungen, als er Großbritannien unter Druck setzte, sein Interesse an einem Teil der Mittelamerikanischen Küste aufzugeben und noch mehr, als er versuchte, Spanien zum Verkauf von Kuba zu überreden.

Doch den stärksten Widerstand erregte das Kansas-Nebraska-Gesetz (Kansas-Nebraska Act), das den Missouri-Kompromiss aufhob und die Frage der Sklaverei im Westen wieder eröffnete. Diese Maßnahme, das Werk des Senators Stephen A. Douglas, wuchs zum Teil aus seinem Wunsch, eine Eisenbahn von Chicago nach Kalifornien durch Nebraska zu fördern. Schon Verteidigungsminister Jefferson Davis, Befürworter einer südlichen transkontinentalen Route, hatte Pierce überredet, James Gadsden nach Mexiko zu schicken um Land für eine Südeisenbahn zu kaufen. Er kaufte das Gebiet, das heute das südliche Arizona und einen Teil des südlichen New Mexico umfasst für 10 Millionen Dollar. Diese Aktion ist bekannt als der Gadsden-Kauf.

Der Vorschlag von Douglas, sich westliche Gebiete zu besorgen, um die Eisenbahn hindurchlaufen zu lassen, verursachte extreme Schwierigkeiten. Douglas sah in seinen Gesetzesentwürfen vor, dass die neuen Gebiete die Sklavenfrage für sich selbst entscheiden sollten. Das Ergebnis war ein Ansturm nach Kansas, da Südstaatler und Nordstaatler um die Kontrolle des Gebietes wetteiferten. Schießereien brachen aus und "Bleeding Kansas" ("Blutendes Kansas") wurde zu einem Vorboten des Bürgerkrieges.

Pierce beorderte während seiner Zeit als Präsident Kommodore Matthew Perry nach Japan um die japanische Regierung zu überreden ihre Handelsmärkte für die USA zu öffnen.

[Bearbeiten] Spätere Jahre

Nach dem Verlust der Präsidentschaftsnominierung für die Demokraten witzelte Pierce, wie erzählt wird, "es gibt nichts mehr zu tun als zu trinken" - was er offensichtlich häufiger tat. So soll er eine ältere Fußgängerin mit seiner Kutsche im betrunkenen Zustand umgefahren haben. Der Fall wurde aus Mangel an Beweisen fallen gelassen. Er starb 1869 an einer Leberzirrhose.

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Franklin Pierce – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

• Biografie auf der Website des Weißen Hauses - Englisch
• Werke von Franklin Pierce im Project Gutenberg - Englisch

Personendaten
NAME	Pierce, Franklin
KURZBESCHREIBUNG	US-amerikanischer Politiker, 14. Präsident der USA (1853-1857)
GEBURTSDATUM	23. November 1804
GEBURTSORT	Hillsboro, New Hampshire, USA
STERBEDATUM	8. Oktober 1869
STERBEORT	Concord, New Hampshire, USA