Frazer-Nash
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Frazer-Nash war ein englischer Hersteller von Sportwagen und Formel 1-Fahrzeugen.
Captain Archibald Frazer-Nash gründete Frazer-Nash Ltd. in Kingston-on-Thames um 1924, nachdem seine Automobilfirma GN (Godfrey Nash) geschlossen werden musste. Zunächst basierten die von ihm produzierten Fahrzeuge auf dem alten GN-Design. Der ehemalige Offizier hatte aus seiner vorangegangenen Cyclecar-Produktion die Idee eines Kettengetriebes mitgebracht, das sich außergewöhnlich schnell schalten ließ.
Die Gesellschaft wurde relativ schnell 1926 von den Brüdern H. J. und W. H. Adlington in Isleworth übernommen, die sie in AFN Ltd. umbenannten. Diese bauten sehr populäre, aber gleichwohl auch recht spartanische Fahrzeuge für Sportwagenrennen, bei denen sie bereits 1934, um der großen Nachfrage gerecht werden zu können, BMW-Motoren importierten und einbauten. Zuvor verwendete man Motoren von Plus-Power, Blackburn, Anzani, Meadows und Cough. Die Sportzweisitzer bestanden in unverkennbar britischem Stil fast nur aus Motor und Fahrgestell.
Nach dem Zweiten Weltkrieg benannte man die Firma wieder in Frazer-Nash um und arbeitete eng mit den Bristol-Werken zusammen, indem man den BMW-328-Motor weiterentwickelte, wodurch die Wagen mit Fahrern wie Roy Salvadori und Tony Crook beachtliche Erfolge bei Sportwagenrennen erringen konnten.
1952 "befreite" man einige der Frazer-Nash-Le Mans-Replicas von ihrern Karosserien und baute auf deren Basis Einsitzer. Außerdem erklärte sich die Gesellschaft auch dazu bereit, reinrassige Monoposti zu konstruieren.
Eines der ersten Modelle mit Bristol-Motor kaufte Peter Bells "Scuderia Franera": Ken Wharton startete mit dem Renner während der Formel-1-Saison 1952 und belegte beim Grand Prix der Schweiz in Bremgarten bei Bern einen beachtlichen vierten Rang - auch wenn er schon zwei Runden zurück lag. Eine Woche später erreichte Wharton bei dem nicht zur WM zählenden Eifelrennen am Nürburgring sogar einen dritten Platz. Diese angesichts des sparsamen finanziellen Einsatzes bemerkenswerten Resultate konnten, wie auch der sensationelle Targa Florio-Sieg von 1951, die Privatiers nicht davon überzeugen, dass in den Wagen mehr Potenzial gelegen hätte und man musste sich so unter den geänderten technischen Vorzeichen der 1950er-Jahre im Rennsport letztendlich zurückziehen, sodass ein weiteres Formel-1-Exemplar niemals eingesetzt wurde. Das dritte Modell, welches Tony Crook privat beim Grand Prix in Silverstone pilotierte, belegte einen nur enttäuschenden 21. Platz.
Die Produktion von Frazer-Nash-Wagen wurde 1957 eingestellt.