Fridtjof Nansen (Schiff)
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Die Fridtjof Nansen ist ein Traditionssegler mit Heimathafen Stralsund. Sie ist ein Dreimast-Großtoppsegelschoner mit Stahlrumpf. Das Schiff wird von einem Verein betrieben.
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[Bearbeiten] Geschichte
Im März 1919 auf der Werft Kalundbørg Shibsvareft als Gaffelschoner mit Hilfsmotor gebaut, wird das Schiff auf den Namen Edith getauft. Auftraggeber des Baus ist die Firma Frøede A/S. 1922 erfolgt der Kauf durch die Reederei P.F. Cleeman in Aabenraa (Dänemark), für die sie unter dem Namen Frederik Fischer fährt.
1927 gelangt das Schiff nach Deutschland. Unter dem neuen Eigner, Kapitän Leistikow trägt es den Namen "Gertrud II" mit Heimathafen Arnis. Von Leistikow wird das Schiff 1934 an Kapitän Morgenroth verkauft.
1936 wird die Hauptmaschine nach einem Kollaps gegen ein Ausstellungsstück auf der Leipziger Messe von den Maschinentypen der Deutschen Werke mit 150 PS ausgewechselt. Der Einbau erfolgte auf der Schichau-Werft in Danzig.
Ab 1938 fährt das Schiff unter Kapitän Jungclaus 43 Jahre über die Ostsee; die Reisen führen von Mecklenburg und Pommern nach Ostpreußen, Schweden, Norwegen und Finnland.
Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges liegt das Schiff in Greifswald. 1944 wird es zur Evakuierung für Flüchtlingstransporte eingesetzt.
1952 wird das Schiff auf 43,33 Meter verlängert.
Ab 1953 dient es dem Transport von Futterkartoffeln und Getreide, ab 1981 unter dem neuen Eigner Kapitän Temme. 1986 wird das Schiff als Lagerschiff in Arnis an der Schlei aufgelegt.
1991 wird es im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme auf der Wolgaster Peene-Werft zum Dreimast-Großtoppsegelschoner umgebaut. Am 25. März 1992 wird das Schiff auf der Peene Werft von der Enkelin des norwegischen Forschers Fridtjof Nansen, Margret Greve, auf den Namen "Fridtjof Nansen" getauft.
1992/93 Nach seiner Taufe und einer Probefahrt in der Ostsee macht das Schiff nach dem Umbau seine erst lange Reise. Die Reise führt das Schiff von Deutschland aus über Frankreich bis in die Karibik. Von dort aus geht es zurück über die Azoren bis nach Island, wo das Schiff dann als internationales Jugendcamp der ICE-SAIL-Expedition von Arved Fuchs für Jugendliche aus 26 Ländern eingesetzt wird.
1993/94 Im Winterhalbjahr ist das Schiff sieben Monate mit dem High-Seas High-School (Pilotprojekt) unterwegs. In diesem Zeitraum fährt das Schiff von Deutschland aus durch den Englischen Kanal in Richtung Karibik. Von dort aus geht es durch den Panama Kanal in den pazifischen Ozean nach Ecuador. Die nächste Etappe führt das Schiff dann mit den Schülern und einer internationalen archäologischen Gruppe zu den Galápagos-Inseln und von dort aus nach Costa Rica. Nach einem Zwischenstopp in Kuba geht es wieder über Bermudas und die Azoren zurück nach Deutschland.
1997 erhält das Schiff zur Kieler Woche eine Galionsfigur am Bug des Schiffes. Die Galionsfigur stellt einen Inuit-Jäger mit einer Knochenharpune dar und wurde aus einem Ulmenstamm gefertigt. Im Sommer nahm das Schiff dann am Tall Ships' Race von Aberdeen über Trondheim und Stavanger nach Göteborg teil.
[Bearbeiten] Technische Daten
- Länge über alles: 52,00 Meter
- Breite: 6,80 m
- Tiefgang: 3,20 m
- drei Masten mit einer Masthöhe von bis zu 32,00 m
- 15 Segel mit einer Segelfläche von 850 m²
- Callesen Vierzylinder Diesel-Motor, 191 kW
- Rufzeichen: DGLS
[Bearbeiten] Das Sea-Scape-Projekt
Im Rahmen des Projektes Sea Scape plante der Maler Klaus Böllhoff die farbige Gestaltung der Segel der "Fridtjof Nansen". In der Stralsunder Marienkirche ist ein Modell dieses ehrgeizigen Projektes zu sehen.
[Bearbeiten] Windstärke 8 – Das Auswandererschiff 1855
ARD und ARTE zeigten im Sommer 2005 die "Fridtjof Nansen" in einer sechsteiligen Fernsehreportage mit dem Titel "Windstärke 8 – Das Auswandererschiff 1855", dort fährt sie unter dem Namen "Bremen".