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Ecuador - Wikipedia

Ecuador

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

República del Ecuador

Republik Ecuador

Flagge Ecuadors
Wappen Ecuadors
(Details) (Details)
Wahlspruch: Libertad y Orden
(span. für „Freiheit und Ordnung“)
Amtssprache Spanisch
Hauptstadt Quito
Staatsform Präsidialrepublik
Staatsoberhaupt und Regierungschef Präsident Rafael Correa
Fläche 283.560 km²
Einwohnerzahl 13.547.510 (Quelle: CIA 2006)
Bevölkerungsdichte 48 Einwohner pro km²
BIP/Einwohner 1.957 US-$ (2004)
Währung US-Dollar
Nationalhymne Salve, Oh Patria
Zeitzone UTC-5
Kfz-Kennzeichen EC
Internet-TLD .ec
Telefonvorwahl +593

Die Republik Ecuador (span. República del Ecuador), ist ein Staat in Südamerika mit der Hauptstadt Quito. Ecuador liegt am Äquator zwischen 1° 30' nördlicher und 5° 00' südlicher Breite, sowie zwischen 75° 15' und 81° 00' westlicher Länge. Die etwa 1.000 km westlich des Festlands gelegenen Galápagos-Inseln befinden sich auf etwa gleicher Breite und zwischen 89° 15' und 91° 40' w.L. im Pazifik

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

Ecuador
Ecuador

Ecuador grenzt im Norden an Kolumbien, im Osten und Süden an Peru und im Westen an den Pazifischen Ozean. Der am Äquator gelegene Staat lässt sich in vier völlig unterschiedliche Zonen aufteilen:

  • den Küstenbereich Costa mit der größten Stadt des Landes, Guayaquil
  • die Andenregion („Sierra“) mit der Hauptstadt Quito,
  • das bewaldete Amazonas-Tiefland den Oriente,
  • die im Pazifischen Ozean gelegenen Galápagos-Inseln.


[Bearbeiten] Costa

Die drei geographischen Zonen des Festlands im Satellitenbild: Links die Costa, in der Mitte die Sierra und rechts das Amazonastiefland
Die drei geographischen Zonen des Festlands im Satellitenbild: Links die Costa, in der Mitte die Sierra und rechts das Amazonastiefland

Die Küstenregion Ecuadors, die Costa besteht aus fruchtbaren Schwemmebenen und welligen Hügellandschaften. Dort befindet sich die größte Stadt des Landes - Guayaquil mit ca. 3 Millionen Einwohnern. Der Süden der Costa und die Halbinsel Santa Elena westlich von Guayaquil gehören geographisch zur vor allem in Peru ausgebreiteten Küstenwüste und sind daher ungleich trockener als der Norden.

[Bearbeiten] Sierra

Von Nord nach Süd verlaufen die Kordilleren [1] genauer deren südamerikanischer Anteil, die Anden mitten durch Ecuador. Dieses Gebiet heißt in Ecuador Sierra (spanisch für Gebirge). Die Hauptstadt Quito mit etwa 1.4 Mio. Einwohnern liegt zwischen einer östlichen und einer westlichen Bergkette in einem Hochtal auf 2.500 m und in gemäßigtem Klima, wie auch die drittgrößte, aber vergleichsweise kleine Stadt Cuenca mit etwa 280.000 Einwohnern. Die Berge, teilweise aktive Vulkane, erreichen eine Höhe von 5.000 bis über 6.000 Meter. Die höchste Erhebung ist der Chimborazo mit 6.310 m über dem Meeresspiegel. Der Cayambe ist mit rund 5.800 m der höchste Berg auf der Äquatorlinie. Der Cotopaxi mit rund 5.900 m der höchste freistehende, aktive Vulkan der Erde. In diesem Gebiet liegen auch viele sehenswerte Kraterseen, wie z.B. der Kratersee Quilotoa.


[Bearbeiten] Oriente

Im Osten des Landes, dem Oriente, liegen die Regenwälder des Amazonasbeckens mit heißem und feuchtem, tropischen Klima. Alle Flüsse dort sind Zuflüsse des Amazonas. Die wichtigsten von ihnen sind der Napo, der Coca, der Pastaza, der Putumayo und der Aguarico.


[Bearbeiten] Galapagos

Als vierte Zone bezeichnet man mitunter die ca. 1.000 km vom Festland entfernt im Pazifik gelegenen Galápagos-Inseln. Auf diesen Inseln hat sich eine weltweit einzigartige Pflanzen- und Tierwelt erhalten.

[Bearbeiten] Klima

In Ecuador herrscht ein feuchtheißes Tropenklima im Küstengebiet und östlichen Tiefland mit über das Jahr relativ gleichmäßigen Höchsttemperaturen von 30 bis 35 °C und Tiefsttemperaturen um 20 °C, im Andenhochland dagegen herrscht gemäßigtes Klima mit starken Temperaturschwankungen (5 - 25 °C) während des Tages. In der Küstenregion gibt es eine ausgeprägte Regenzeit von Januar bis Mai, wobei hier die Niederschläge im Norden stärker ausfallen als im Süden. Im Andenhochland gibt es keine ausgeprägte Regenzeit, allerdings gelten die Monate von November bis Mai als die regenreicheren. Die Regenzeiten werden, trotz im Mittel leicht überdurchschnittlicher Temperatur, „Winter“, die Trockenzeiten „Sommer“ genannt.

[Bearbeiten] Bevölkerung

Ein Armenviertel in Ecuador 1992
Ein Armenviertel in Ecuador 1992

Neben der Amtssprache Spanisch sind auch die Sprachen Kichwa und Shuar, sowie einige weitere lokale Indianersprachen von Bedeutung.

Die Bevölkerung gehört überwiegend der katholischen Glaubensrichtung an.

Die ethnische Zusammensetzung der Einwohner von Ecuador ist sehr heterogen und spiegelt die verschiedenen Phasen der Geschichte des Landes wider. Mit dem Stand von 2004 wird folgende ungefähre Zusammensetzung der Bevölkerung angegeben:

Dabei gibt es große geografische Unterschiede: Während der Anteil der kichwasprachigen indigenen Bevölkerung im Hochland besonders hoch ist, konzentrieren sich die Menschen mit afrikanischer Herkunft in der Region um Esmeraldas sowie im Chota-Tal (spanisch: Valle del Chota) (Provinzen Imbabura und Carchi) im Nordwesten des Landes.

[Bearbeiten] Religion

94% der Ecuadorianer sind katholisch. Die Mehrheit der Bevölkerung (mehr als 80%) praktiziert den Glauben und geht regelmäßig zur Messe. Den Anteil der Nicht-Katholiken bilden meistens andere Christen wie Protestanten, Zeugen Jehovas oder Mormonen. Jedoch besteht auch ein kleiner Anteil an Muslimen (ein paar Tausende). Juden bilden mit etwas mehr als 1.000 Angehörigen, meistens deutscher und italienischer Herkunft, ebenfalls eine Minderheit, die meistens zur Zeit des Zweiten Weltkrieges und danach hinaus nach Ecuador emigrierten.

[Bearbeiten] Geschichte

Inka-Ruinen in Ingapirca
Inka-Ruinen in Ingapirca

Hauptartikel: Geschichte Ecuadors

Das Gebiet Ecuadors war vor der Kolonialisierung zunächst von unabhängigen indigenen Kulturen besiedelt, die in Teilen untereinander integriert waren (u.a. im Shyrireich). Erst Ende des 15. Jahrhunderts eroberten die Inka das gesamte Land, wurden aber bereits Anfang des 16. Jahrhunderts wiederum von den Spaniern unterworfen. Während der Kolonialzeit nahm die Real Audiencia de Quito das heutige Gebiet Ecuadors ein. Das Land erkämpfte sich unter Simón Bolívar und Antonio José de Sucre 1821 die Unabhängigkeit von Spanien und gehörte bis 1830 zur Gran Colombia. Sein weiterer eigenständiger geschichtlicher Weg war durch hohe politische und territoriale Instabilität gekennzeichnet. Die unablässige Abfolge zahlreicher Putsche und Staatsstreiche reicht bis in die heutige Zeit. Im 19. Jahrhundert kam es immer wieder zu kürzeren Bürgerkriegsepisoden, eine Entwicklung, die nach der Mitte des Jahrhunderts durch die klerikale Diktatur des Gabriel García Moreno für einige Jahre unterbrochen werden konnte. In der Gegenreaktion gelang es Eloy Alfaro am Ende des Jahrhunderts, eine erste radikalliberale Regierung zu etablieren.

Siehe auch: Liste der Präsidenten von Ecuador

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Politisches System

Der Präsidentenpalast in Quito
Der Präsidentenpalast in Quito

Ecuador ist eine Präsidialrepublik mit repräsentativer Demokratie und Mehrparteiensystem. Der Präsident und das Parlament, der Nationalkongress mit 100 Sitzen, werden am selben Tag direkt gewählt. Der Präsident ist Staatsoberhaupt und Regierungschef und damit Chef der Exekutive. Die Legislative wird von Regierung und Nationalkongress gemeinsam ausgeübt. Die Unabhängigkeit der Judikative von den anderen beiden Bereichen der Staatsgewalt ist in der Verfassung garantiert.

Das politische System Ecuadors ist zentralisiert, da die politische Macht hauptsächlich beim Präsidenten und damit in der Hauptstadt Quito liegt, wenngleich in den vergangenen Jahren Dezentralisierungsbemühungen unternommen wurden. Das Staatswesen ist auf den Präsidenten zugeschnitten, der einen Gouverneur für jede Provinz und auf der nächsten Ebene ein „politisches Oberhaupt“ für jeden Kanton ernennt. Die Bevölkerung der Provinzen selbst wählt einen Präfekten, der in erster Linie für Infrastrukturmaßnahmen in den ländlichen Gebieten zuständig ist und dort in etwa die Funktionen eines übergeordneten Bürgermeisters hat, sowie Provinzial- und Kantonalparlamente. In Städten werden Bürgermeister gewählt. Im Zuge der Dezentralisierungsbemühungen sind sogenannte Kirchspielversammlungen (juntas parroquiales) eingeführt worden, die ebenfalls regulär gewählt werden und auf unterster Ebene in Städten und auf dem Land an politischen Entscheidungen mitwirken. Neben den Kirchspielversammlungen gibt es Nachbarschaftsvertretungen, die sich bilden können und deren Vorschläge zu lokalen Themen von den Kirchspielversammlungen zu berücksichtigen sind.

[Bearbeiten] Aktuelle politische Situation

In der Praxis weist die politische Machtstruktur auf nationaler Ebene deutliche Elemente einer Konkordanzdemokratie auf: Die politische Macht im Lande muss ständig zwischen den beiden bedeutenden Großregionen Costa und Sierra mit ihren Zentren Guayaquil und Quito austariert werden. Bei Präsidentschaftswahlen nominieren alle Parteien, die sich Chancen auf den Wahlsieg ausrechnen, ein Gespann aus Präsidentschafts- und Vizepräsidentschaftskandidat, von denen jeweils einer aus der einen, einer aus der anderen Großregion stammt. Der Einfluss der politischen Parteien ist jeweils ebenfalls weitgehend auf je eine Regionen beschränkt: Der christlich-soziale Partido Social Cristiano (PSC) und der populistische Partido Roldosista Ecuatoriano (PRE) sind die dominierenden Parteien in der Küstenregion. In der Andenregion dominieren die sozialdemokratische Izquierda Democrática (ID) und Pachakutik, die politische Bewegung der Indianerorganisation CONAIE. Seit den Wahlen von 2006 bilden zwei erst 2002 gegründete Parteien, der PRIAN des schwerreichen Unternehmers Álvaro Noboa und der Partido Sociedad Patriótica des 2005 entmachteten Präsidenten Lucio Gutiérrez die stärksten politischen Blöcke im Nationalkongress.

Die genannten „klassischen“ Parteien (PSC, PRE, ID) sind ebenso wie die beiden aufstrebenden stark auf einzelne Personen, nämlich die Ex-Präsidenten León Febres Cordero, Abdalá Bucaram und Rodrigo Borja bzw. Noboa und Gutiérrez zentriert. Borja allerdings zog sich 2005 offiziell aus der nationalen Politik zurück, Febres Cordero verzichtete Anfang 2007 aus Gesundheitsgründen auf sein Parlamentsmandat. Ein Sonderfall im ecuadorianischen Parteiengefüge ist Pachakutik, das vor allem in den ländlich geprägten Provinzen mit hohem Anteil indigener Bevölkerung gewählt wird und bestrebt ist, im Sinne der Organisation indigener Dorfgemeinschaften das Macht- und Entscheidungsvolumen einzelner Personen zugunsten der Allgemeinheit in der Partei zu beschneiden. Neben den genannten Parteien gibt es eine Vielzahl weiterer politischer Vereinigungen.

Das politische Leben auf nationaler Ebene ist von starker Instabilität geprägt, im Nationalkongress bilden sich selten stabile Koalitionen, Gesetze werden vielfach nach ausgiebigen Verhandlungen zwischen einzelnen Regierungs- und Oppositionsparteien verabschiedet. Die Parteien und Parlamente genießen in Ecuador aufgrund der häufig notwendigen Zugeständnisse und ständigen Verhandlungen zwischen den Parteien und einzelnen Abgeordneten ein relativ geringes Ansehen, da es häufig zu „Paketlösungen“ unter Verdacht individueller Bereicherung und zu öffentlichen Diffamierungen kommt.

Das Wahlrecht hat zudem zuletzt dazu geführt, dass Ex-Präsident Lucio Gutiérrez für eine Partei ins Amt gewählt wurde, die neu gegründet war und weder Erfahrung in der Parlamentsarbeit noch eine bedeutende Repräsentanz im Parlament hatte, was das politische Leben zusätzlich destabilisierte und letztlich zu Gutiérrez' Sturz beitrug. Auch sein Nachfolger, der ehemalige Vizepräsident Alfredo Palacio hat keine gefestigte eigene Parlamentsmehrheit. Dessen Nachfolger, der im November 2006 gewählte Präsident Rafael Correa gewann gar die Wahlen, ohne dass seine politische Bewegung Movimiento PAÍS Kandidaten bei den Parlamentswahlen aufstellte.

Das Militär hat ebenfalls einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Politik, zum einen durch die Präsenz ehemaliger Militärs in Führungspositionen, zum anderen dadurch, dass es dem regierenden Präsidenten bei Protesten und Aufständen die Unterstützung entziehen kann, wie es in den Fällen der gestürzten Jamil Mahuad (2001) und Lucio Gutiérrez (2005) geschehen ist.

Die derzeitige Verfassung, die 1998 erlassen wurde, ist bereits die 19. in der 175-jährigen Geschichte des Landes und war die fünfte im 20. Jahrhundert.

Die letzten Präsidentschafts- und Parlamentswahlen fanden im Oktober und November 2006 statt (siehe Wahlen in Ecuador 2006). Regionalwahlen wurden zuletzt im Oktober 2004 abgehalten.

[Bearbeiten] Verwaltungsgliederung

Provinzen Ecuadors
Provinzen Ecuadors

Die Hauptstadt Quito mit 2,5 Millionen Einwohnern liegt in der 13.000 km² großen Provinz Pichincha.

Zur Verwaltung des Staates gibt es eine Aufteilung in

Siehe auch: Liste der Städte in Ecuador

Die 22 Provinzen, ihre Größe und die entsprechenden Provinzhauptstädte sind: (von Ost nach West)

[Bearbeiten] Amazonien (Oriente)

Cuyabeno-Nationalpark bei Lago Agrio
Cuyabeno-Nationalpark bei Lago Agrio

[Bearbeiten] Andenhochland (Sierra)

Bergsee im Cajas-Nationalpark
Bergsee im Cajas-Nationalpark

[Bearbeiten] Küste (Costa)

[Bearbeiten] Insulare Region

[Bearbeiten] Infrastruktur

Der Straßenverkehr, wichtigster Verkehrsträger des Landes, findet auf einem Straßennetz mit einer Gesamtlänge von 43.197 km (1999) statt, von dem jedoch gerade einmal 8.165 km befestigt sind. Wichtigste Straße ist das Teilstück der Carretera Panamericana, die von Nord nach Süd das Land durchquert. Die wichtigste Ost-West-Verbindung verläuft von Quito über Santo Domingo de los Colorados nach Guayaquil (südlich) bzw. Esmeraldas (nördlich).

Das Eisenbahnnetz ist 812 km lang und besitzt eine Spurweite von 1.067 mm. In den 1980er Jahren hat die Bedeutung der Bahn nachgelassen. Die einzigen regelmäßigen Verbindungen sind für Touristen gedacht. Der öffentliche Personenverkehr wird hauptsächlich durch Busse realisiert, die von Privatunternehmen, sog. Cooperativas, betrieben werden.

Internationale Flughäfen befinden sich in Quito und Guayaquil. Der Außenhandel findet vor allem auf dem Seeweg statt. Wichtige Hafenstädte sind Guayaquil, Esmeraldas (Handelshafen sowie der Erdöl-Terminal in Balao) und Machala (Hafen in Puerto Bolívar).

[Bearbeiten] Wirtschaft

Verbraucherpreisindex in Ecuador und vier weiteren Staaten im Nordwesten Südamerikas, 1994-2004
Verbraucherpreisindex in Ecuador und vier weiteren Staaten im Nordwesten Südamerikas, 1994-2004

Die Wirtschaftsleistung des Landes ist gering und Ecuador gehört zu den ärmeren Ländern Lateinamerikas. Das Pro-Kopf-Einkommen beträgt 2.700 US-Dollar (2005). Mehr als 60 Prozent der Landbevölkerung leben unter dem Existenzminimum, Kinderarbeit in der Landwirtschaft ist weit verbreitet. Bis zu einem Viertel der Bevölkerung lebt bereits als Arbeitsmigranten im Ausland, vor allem in den USA (Miami, Orlando, New York) und Spanien (v.a. Madrid).

Die Auslandsverschuldung betrug 2005 circa 50% des Bruttoinlandprodukts.

Ecuador hat im Jahre 2000 seine eigene Währung, den Sucre, zu Gunsten des US-Dollar aufgegeben, prägt aber in vertraglicher Absprache mit den USA weiterhin einige Kleinmünzen mit der Denomination Centavos del Sucre und eigenem Vorder- und Rückbild, die vom Wert her dem US-Cent entsprechen (Siehe hierzu: Münzen Ecuadors).

[Bearbeiten] Erdöl

Über die Hälfte der Wirtschaftsleistung hängt mit der Förderung und dem Export von Erdöl zusammen, dessen Lagerstätten sich im ecuadorianischen Teil des Amazonasbeckens befinden. Im Mai 2006 kündigte die ecuadorianische Regierung einseitig die Förderverträge mit dem US-amerikanischen Unternehmen Occidental Petroleum, das den größten Förderanteil an den nationalen Vorkommen hatte und darüber hinaus der größte Auslandsinvestor in Ecuador war. Die Felder werden der staatlichen Extraktionsfirma Petroecuador überstellt. Als Reaktion brach die US-Regierung die Verhandlungen mit Ecuador über ein Handelsabkommen ab. Occidental zeigte den ecuadorianischen Staat an, der Fall wird durch das Internationale Zentrum für die Beilegung von Investitionsstreitigkeiten verhandelt. Hintergrund der Kündigung der Förderverträge sind Bedingungen in den Verträgen zwischen Ecuador und Occidental: Occidental verkaufte Ende 2005 Anteile der Fördergebiete an ein kanadisches Unternehmen, der Vertrag zwischen beiden Seiten ließ aber einen Weiterverkauf der Fördergebiete nicht zu. Occidental Petroleum hat somit nach Ansicht der ecuadorianischen Regierung den Vertrag gebrochen und die Kündigung provoziert.

Die Erdölförderung in Ecuador führt aber auch zu immer größeren Umweltbelastungen. So wurden zwischen Januar und Juli 2006 mehr als 100 Zwischenfälle registriert, bei denen Erdöl in einem Gesamtwert von mehr als 22 Millionen Euro freigesetzt wurde.

Auch wird im Zusammenhang mit der Erdölförderung über zahlreiche Menschenrechtsverletzungen an den Ureinwohnern berichtet. Im Jahr 2005 wurden geheime Verträge der meisten Ölfirmen mit der ecuadorianischen Armee bekannt, in denen diese sich zu einer Schutzfunktion für die privaten Unternehmen verpflichtet haben und dazu, protestierende indigene Amazonas-Bewohner im Umkreis der Förderanlagen festzunehmen.

Ecuador ist der fünftgrößte Rohölproduzent Südamerikas, verfügt selbst aber nur über geringe Raffineriekapazitäten. So ist das Land in der paradoxen Situation, dass es den Großteil seines Bedarfs an Treibstoffen importieren muss.

[Bearbeiten] Weitere Exportartikel

Traditionell bedeutend ist der Export von Kakao und Bananen. Auch Kaffee und Garnelen (camarones) sind wichtige Exportartikel.

Seit einigen Jahren ist zusätzlich die Produktion von Schnittblumen, hauptsächlich Rosen, ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Mittlerweile leben in Ecuador direkt mehr als 100.000 Menschen vom Blumenexport. Einige Rosensorten aus ecuadorianischer Produktion sind weltweit als die Schönsten und Größten bekannt.

Der berühmte Panama-Hut, der nur in einigen Gegenden Ecuadors hergestellt wird, ist ein weiterer bekannter „Botschafter“ Ecuadors auf internationalen Märkten.

[Bearbeiten] Tourismus

In den letzten Jahren hat sich auch der Tourismus zu einem wichtigen Wirtschaftszweig entwickelt, auch weil Ecuador als eines der Länder mit der höchsten Biodiversität der Welt gilt. Ecuador bietet darüber hinaus eine Vielfalt an Landschaften, die ihresgleichen suchen. Genannt seien die Galápagos-Inseln, die Straße der Vulkane und der tropische Bergwald am Osthang der Anden.

Darüber hinaus wurde das koloniale Zentrum der Hauptstadt Quito als erster Ort überhaupt in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.

[Bearbeiten] Staatsausgaben für Gesundheit, Bildung und Verteidigung

Zwischen 1992 und 2000 lag der Anteil der Staatsausgaben für

[Bearbeiten] Sport

Die ecuadorianische Fußballnationalmannschaft ist der bedeutendste sportliche Vertreter Ecuadors. Sie konnte sich für die Weltmeisterschaften 2002 und 2006 qualifizieren. Im Jahr 2006 erreichte die Mannschaft das Achtelfinale.

Der bisher einzige Olympiasieger Ecuadors ist der Geher Jefferson Pérez, der bei den Olympischen Sommerspielen 1996 in Atlanta das 20-km-Gehen gewann.

[Bearbeiten] Siehe auch

Portal-Logo Portal: Ecuador – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Ecuador
commons:Hauptseite
Commons
Commons: Ecuador – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

Wikimedia-Atlas: Ecuador – Geografische und historische Karten

wikt:
Wiktionary
Wiktionary: Ecuador – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Zeitungen

  • El Universo, auflagenstärkste Zeitung des Landes, erscheint in Guayaquil (spanisch)
  • El Comercio, wichtigste Zeitung in Quito (spanisch)
  • La Hora, wichtigste Regionalzeitung in allen Provinzen (spanisch)
  • Diario Hoy, weitere Zeitung in Quito (spanisch), auf den Seiten finden sich die Inhalte umfangreicher Beilagen zu Geschichte, Kultur, usw.
  • El Mercurio, wichtigste Tageszeitung in Cuenca (spanisch)
  • IberoDigital – Aktuelle Presse aus und über Ecuador (digitaler Pressespiegel, kostenpflichtig)

[Bearbeiten] Quellen

  1. Alexander von Humboldt, Pittoreske Ansichten der Cordilleren und Monumente americanischer Völker, Tübingen, 1810

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