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Geschichte der Kapkolonie (1806-1870) - Wikipedia

Geschichte der Kapkolonie (1806-1870)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Geschichte der
Kapkolonie
vor 1806
1806 - 1870
1870 - 1899
1899 - 1910

Die Geschichte der Kapkolonie von 1806 bis 1870 umfasst die Zeit von der Übernahme der Kolonie durch die Briten bis zur Gewährung der inneren Autonomie 1872.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Übergang an die Briten

Nach dem Niedergang der VOC besetzten britische Truppen die Kapprovinz zunächst zeitweilig, gaben sie jedoch nach dem Frieden von Amiens 1803 an die Batavische Republik zurück. Im Zuge der wieder aufflammenden Feindseligkeiten zwischen Großbritannien und dem napoleonischen Frankreich besetzten die Briten 1806 die Kapkolonie erneut, um ihre Seehandelswege in den fernen Osten zu sichern. 1814 trat die Niederlande die Kolonie dann endgültig an Großbritannien ab.

Zu dieser Zeit reichte sie bis zum (Highveld), damals als „Land der Buschmänner“ bezeichnet, und umfasste eine Fläche von rund 194.000 km² und 60.000 Einwohner, darunter 27.000 Weiße, 17.000 freie Khoi Khoi (Hottentotten) und 16.000 Nachfahren von einstigen Gastarbeitern unterschiedlicher Herkunft, die meisten davon sogenannte Kapmalaien.

[Bearbeiten] Der erste und zweite Grenzkrieg

Im Zuurveld (engl. Albany) zwischen Sunday River und Great Fish River war es schon in früheren Jahren zu Zusammenstößen zwischen den Xhosa und weißen Siedlern gekommen. Nachdem die Briten die Kapkolonie übernommen hatten, betrachteten sie das Zuurveld irrtümlicherweise als Teil der Kolonie.

Um 1811 hatten die Xhosa das Gebiet erneut besetzt und dabei weiße Siedler angegriffen. Im Dezember 1811 wurde das Zuurveld daraufhin von britischen Truppen und burischen Commandos unter John Graham besetzt. Graham drängte die Xhosa über den Fish River zurück und errichtete eine Reihe von Forts entlang des Flusses. Um sein Hauptquartier herum entstand in der Folge die nach ihm benannte Stadt Grahamstown.

Zwischen Briten und Xhosa kam es 1817 zu einem Streit um gestohlenes Vieh. Am 22. April griffen daraufhin Xhosa unter Häuptling Makana das nur schwach besetzte Grahamstown an. Die Briten erhielten jedoch rechtzeitig Verstärkung und konnten den Angriff zurückschlagen. Man einigte sich schließlich darauf, das Land zwischen Fish- und Keiskamma River zum neutralen Gebiet zu erklären.

[Bearbeiten] Die Siedler von 1820

Diese Auseinandersetzungen führten mittelbar zur ersten großen britischen Einwanderungswelle in die Kapkolonie. Da die Vereinbarungen mit den Xhosa sich als brüchig erwiesen, beschloss der Gouverneur der Kapprovinz, Lord Somerset, durch verstärkte Besiedelung der Grenzregion eine dauerhafte Barriere gegen die Bantustämme zu schaffen. 1820 stellte das britische Parlament auf Somersets Vorschlag hin 50.000 Pfund für die Anwerbung von Kolonisten zur Verfügung. 4.000 Briten, Siedler von 1820 genannt, landeten daraufhin in Port Elizabeth und machten Grahamstown zu ihrem Hauptort.

Zunächst war diese Besiedlung lediglich als Maßnahme zur Grenzsicherung gedacht und wurde von der britischen Regierung zudem als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für einige tausend Arbeitslose Briten begrüßt. Sie hatte allerdings Konsequenzen für das soziologische Gefüge der Kolonie, die weit über die die Pläne der Initiatoren hinausgehen sollten.

Die direkt von den britischen Inseln kommenden Neusiedler behielten eine starke Loyalität zu ihrem Mutterland und bildeten so einen dauerhaften Gegenpart zu den niederländisch geprägten Buren. Die Ankunft der Immigranten brachte auch die englische Sprache an das Kap. Englischsprachige Verordnungen wurden erstmals 1825 veröffentlicht und zwei Jahre später wurde Englisch Gerichtssprache. Das Niederländische wurde jedoch nicht verdrängt, weshalb die meisten Siedler zweisprachig waren.

[Bearbeiten] Unzufriedenheit der Buren mit der britischen Herrschaft

Das Kapgebiet prosperierte zwar unter der britischen Herrschaft, dennoch wuchs der Unmut der Buren gegen die neuen Herren. Teilweise lag dies in der verstärkten Tätigkeiten von Missionaren (mährische Mission, London Missionary Society) begründet. Die Missionare machten sich die Interessen der Eingeborenne zu eigen. So protestierten sie beispielsweise bei der britischen Verwaltung gegen eine Regelung aus dem Jahre 1812, die es den Buren erlaubte, einheimische Arbeitskräfte unter ausbeuterischen Arbeitsbedingungen einzustellen.

Ein Vorkommnis von 1815/16 sorgte für dauerhafte Verstimmung zwischen Buren und Briten. Ein Bure weigerte sich, einer Vorladung nachzukommen, die nach der Beschwerde eines Khoi Khoi an ihn ergangen war. Als er daraufhin festgenommen werden sollte, schoss er auf die dafür ausgesandte Patrouille und wurde im folgenden Feuergefecht getötet. Dies führte zu einer Rebellion der Buren, nach deren Niederschlagung fünf Rädelsführer in Slachters Nek öffentlich gehängt wurden. Die Umstände der Hinrichtung vertieften den Graben zwischen Briten und Buren zusätzlich. Die Buren sollten nämlich gleichzeitig an einem Galgen gehängt werden, der aber unter ihrem Gewicht zusammenbrach. Daraufhin wurden die Buren einzeln gehängt. Den tiefreligiösen Buren erschien der Zusammenbruch des Galgens als Gottesurteil und die nachträgliche Exekution als Verstoß dagegen. Außerdem stellte es für sie eine Verletzung des Rechts, nach dem der Henker einen verurteilten Straftäter nur einmal hängen durfte, dar. Dies Ereignis wurde für die Buren bis heute zum Inbegriff britischer Rechtlosigkeit und Willkür schlechthin.

Weiterhin ersetzte 1827 eine Verordnung die bisherigen Landdrost- und Heemraden - Gerichte durch eine Gerichtsbarkeit nach dem Vorbild der englischen resident magistrates. Zudem wurde Englisch einzige Gerichtssprache. 1828 wurden - nicht zuletzt auf Betreiben der Missionare - die freien Schwarzen der Kaprepublik den Weißen Siedlern rechtlich gleichgestellt. 1830 wurden schwere Strafen für die Misshandlung von Sklaven verhängt und 1834 schließlich die Sklaverei gänzlich abgeschafft.

All dies verstärkte die Entfremdung der Buren von den Briten und die bisher nur sporadisch vorkommende Abwanderung weißer Siedler in Gebiete jenseits der Koloniegrenze verstärkte sich rapide (siehe Großer Treck).

[Bearbeiten] Der dritte Kap-Front-Krieg

An der Ostgrenze kam es inzwischen zu weiteren Unruhen zwischen Xhosa und Briten. Im Dezember 1834 ermordete ein Kommando einen hochrangigen Xhosa-Häuptling. Daraufhin überschritt eine 10.000 Mann starke Xhosa-Armee die Grenze, plünderte Farmen im Osten der Kolonie und ermordete deren Bewohner. Am schwersten betroffen war eine Kolonie von freien Khoi Khoi, die 1829 von der britischen Regierung im Tal des Kat River angesiedelt worden war. Der Gouverneur d'Urban entsandte umgehend Truppen und nach neunmonatigen Kämpfen kam es im September 1838 zu einem weiteren Friedensvertrag, der den Great Kei River als Ostgrenze der Kolonie festlegte. Darüber hinaus unternahm d'Urban weitreichende Maßnahmen, um das Gebiet gegen weitere Überfälle zu sichern. Er geriet dabei in Konflikt mit dem Kolonialminister Lord Glenelg, der d'Urbans Anordnungen wiederrief, da er die Buren als Urheber des Konfliktes ansah. Dies führte zu weiterem Unmut unter den burischen Siedlern.

[Bearbeiten] Der Große Treck

die Route des Großen Trecks
die Route des Großen Trecks

Glenelg erklärte in einem Brief an den König, dass „das große Übel der Kapkolonie in ihrer Größe besteht“, und verlangte die Rückverlegung der Grenze an den Fish River. 1837 entließ er d'Urban. „Die Kaffern“, schrieb er, „hatten eine deutliche Berechtigung für den Krieg; sie mussten sich widersetzen und versuchten zu Recht, wenn auch vergeblich, eine Reihe von Übergriffen zu rächen.“ Diese Einstellung gegenüber den Xhosa war einer von vielen Gründen, mit denen die Voortrekker ihren Auszug aus der Kapkolonie begründeten. Im nachfolgenden Großen Treck von 1836 bis 1840 gründeten die rund 7.000 Trekker republikanische Gemeinden (Burenrepubliken) jenseits des Oranje und Vaal sowie im Natal.

Jenseits der Oranje kam es im Zuge des großen Trecks zu Zusammenstößen der Buren mit den Basotho, Buschmännern und Griqua. Um den Autonomiebestrebungen der Buren entgegenzuwirken, wurden einige dieser Stammesgebiete von der Regierung in Kapstadt anerkannt und unterstützt. Der erste dieser Treaty States war Griqualand West. Weitere folgten 1843 und 1844. Während es an der Nordgrenze daraufhin ruhiger wurde, hielten an der Ostgrenze die Konflikte zwischen Xhosa und Siedlern an.

1835 wurden die Buren durch eine neue gesetzgebende Versammlung an der Regierung beteiligt und auch auf wirtschaftlichem Gebiet machte die Kolonie Fortschritte. Ein effizientes Bildungssystem wurde auf Veranlassung von Sir John Herschel, der von 1834 bis 1838 in der Kapkolonie lebte, eingeführt. Die Landwirtschaft in den westlichen Provinzen blühte auf und neben Weizenanbau, Viehzucht und Weinanbau wurde vermehrt Schafzucht betrieben. Bereits 1846 war Wolle der Hauptexportartikel.

[Bearbeiten] Der War of the Axe

Ein weiterer Krieg mit den Xhosa (War of the Axe) brach 1846 aus. Eine Khoi Khoi-Eskorte wurde von den Xhosa ermordet, als sie einen Xhosa-Dieb in Handschellen nach Grahamstown abführen wollte, wo dieser wegen des Diebstahl einer Axt verurteilt werden sollte. Man verweigerte die Auslieferung des Mörders und Ngqika- und Tambukies-Xhosa erklärten im März 1846 den Krieg. General Somerset besiegte die Xhosa am 7. Juni am Gwangu, einige Meilen von Fort Peddie entfernt. Der Krieg ging jedoch weiter, bis sich Sandili, der Häuptling der Ngqika, ergab. Andere Häuptlinge folgten seinem Beispiel und Anfang 1848 waren die Xhosa nach 21 Monaten Kampf vollständig unterworfen.

[Bearbeiten] Ausdehnung des britischen Herrschaft

Sir Harry Smith
Sir Harry Smith

Ende 1847 wurde Sir Harry Smith Gouverneur der Kapkolonie. Er revidierte bald Glenelgs Politik. In einem Beschluss vom 17. Dezember 1847 erweiterte er die Grenzen der Kolonie nach Norden bis zum Oranje und nach Osten bis zum Keiskamma River. Bei einem Treffen mit Xhosa-Häuptlingen am 23. Dezember kündigte er die Annexion des Landes zwischen Keiskamma und Kei Fluss an und nahm somit das von Lord Glenelg aufgebenene Land erneut in Besitz. Das Gebiet fiel jedoch zunächst nicht an die Kapkolonie, sondern wurde als British Kaffraria Colony annektiert. 1860 wurde es Kronkolonie und 1866 schließlich Teil der Kapkolonie.

Die Xhosa akzeptierten zunächst die neue Regierung, zumal der Gouverneur sie in der Folge unbehelligt ließ. Dieser war mehr mit der Aufrechterhaltung der britischen Autorität über die Buren jenseits des Oranje beschäftigt. In der Zwischenzeit hatte sich die Kapkolonie immer weiter ausgedehnt, und 1848 wurde das Gebiet zwischen Vaal und Oranje zum britischen Hoheitsgebiet erklärt. Die Briten stießen hiermit jedoch auf starken Widerstand der hier siedelnden Buren. Da das Gebiet wirtschaftlich für sie ohnehin uninteressant war, gaben sie die sog. Orange River Sovereignty schon bald wieder auf. Am 23. Februar 1854 wurde der Vertrag von Bloemfontein geschlossen, der zur Gründung des Oranje Freistaats führte.

[Bearbeiten] Der "Gefangenen-Aufstand" und die Gewährung einer Verfassung

1848 wurde Henry Grey Kolonialminister. Er war gegen die Ausweitung der britischen Territorien in Südafrika, weil er die Kosten und die Belastung des britischen Staatshaushalts fürchtete und hielt es für richtiger, sich auf die Kapkolonie und Simon's Bay zu beschränken. Außerdem war er bestrebt, die Ausgaben für die Verwaltung und Verteidigung den Kolonialisten selbst aufzuerlegen. Im Gegenzug sollte den Kolonien dafür erweiterte Selbständigkeit zugestanden werden.

1848 befragte er die Gouverneure aller britischen Kolonien, ob ihrerseits die Bereitschaft bestünde, Strafgefangene aufzunehmen. Er wollte irische Bauern, die während der Hungersnot in Irland straffällig geworden waren, in die Kolonien schicken.

Durch ein Missverständnis erreichte die Neptune mit 289 Häftlingen an Bord die Kapkolonie noch bevot die Meinung der Kolonisten eingeholt worden war. Die Kolonisten lehnten den Plan jedoch ab und als die Nachricht von der bevorstehenden Ankunft des Schiffes das Kap erreichte, gründeten sie einen Anti-Gefangenen-Verband, dessen Mitglieder sich verpflichteten, nichts zu tun, was auf irgendeine Weise die „mit der Ankunft, Versorgung oder Beschäftigung der Gefangenen“ ermöglichen würde. Als die Neptune am 19. September 1849 in Simon's Bay einlief, mussten die Gefangenen daher fünf Monate an Bord bleiben, bis die Neptune schließlich nach Tasmanien weitergeschickt wurde.

Die Unruhen führten in der Folge zu einer politischen Bewegung, die eine freie und repräsentative Regierung für das Kapgebiet forderte. Smith' Nachfolger George Cathcart führte daher, wie schon vorher von Grey zugesagt, 1854 eine liberale Verfassung ein.

[Bearbeiten] Der achte Grenzkrieg 1850-1853

Die Anti-Gefangenen-Bewegung war kaum beendet, als erneut ein Krieg ausbrach. Der Xhosa-Stamm der Ngqika unter ihrem Häuptling Sandili rebellierten zunehmend gegen den Verlust ihrer Unabhängigkeit. Als Gouverneur Smith von der Unruhe in der Grenzregion erfuhr, berief er Sandili und andere Häuptlinge zu einem Treffen ein. Sandili blieb dem Treffen fern und wurde deshalb im Oktober 1850 als Häuptling der Ngqika abgesetzt und durch einen britischen Beamten ersetzt. Smith, der so einen weiteren Krieg verhindern wollte, erließ zudem den Befehl, Sandili festzunehmen. Zu diesem Zweck wurde eine kleine Truppe unter Colonel George Mackinnon ausgesandt. Diese wurde am 24. Dezember 1850 von überlegenen Xhosa - Kräften angegriffen und war nach dem Verlust einiger Männer zum Rückzug gezwungen. Dieses Scharmützel war das Signal für einen allgemeinen Aufstand des ganzen Ngqika-Stammes. Die Militärsiedlungen im Grenzgebiet wurden am Weihnachtsabend 1850 in einem Überraschungsangriff überrannt, viele der weißen Siedler wurden gefangengenommen oder getötet. Große Teile der Xhosa-Polizei desertierten. Gouverneur Smith wurde in Fort Cox von Aufständischen eingeschlossen, konnte jedoch mit 150 Kavalleristen unter Colonel Mackinnon nach King William's Town ausbrechen.

Rund 900 Khoi Khoi vom Kat River, in früheren Kriegen Verbündete der Briten - die Cape Mounted Rifles bestanden zu großen Teilen aus Khoi Khoi -, schlossen sich nun ihren ehemaligen Xhosa-Gegnern an. Verärgert über ungerechte Behandlung seitens der Kolonialherren bildeten sie eine geheime Allianz mit den Xhosa, um die Europäer mit Waffengewalt zu vertreiben und eine Khoi Khoi Republik zu errichten. Zwei Wochen nach dem Angriff auf Colonel Mackinnon erhoben sich die Kat River - Khoi Khoi. Andere Khoi Khois folgtem ihrem Beispiel. Auch Teile der Cape Mounted Rifles erhoben sich, darunter Soldaten, die noch kurz davor Gouverneur Smith aus Ford Cox geleitet hatten. Viele Khoi Khoi blieben jedoch loyal und auch die Mfengu hielten den Briten die Treue.

Nachdem sich ihre Überraschung gelegt hatte, gingen die Briten zum Gegenangriff über. Sie drangen in die Amatole-Mountains ein, um Sarhilis habhaft zu werden. Im April 1852 ließ Henry Grey den Angriff abbrechen. Er warf Sir Harry Smith Mangel an Energie und Urteilskraft bei der Kriegsführung vor und ersetzte ihn durch Cathcart. Sarhili wurde erneut angegriffen und unterworfen. Die Xhosa wurden aus dem Amatole vertrieben und durch neu errichtete kleine Forts an der Rückkehr dorthin gehindert.

Die britische Kriegsführung wurde beständig durch unzureichende Ausrüstung behindert, weshalb der Xhosa-Aufstand erst im März 1853 nach dem Verlust mehrerer Hundert britischer Soldaten niedergeschlagen wurde. Kurz danach wurde British Kaffraria zur Kronkolonie erklärt. Die Khoi Khoi-Siedlung am Kat River blieb bestehen, aber der widerstand der Khoi Khoi gegen die Kolonie war gebrochen.

[Bearbeiten] Viehtötung der Xhosa

(Hauptartikel: Viehtötung der Xhosa)

Die Xhosa hatten ihre Niederlage von 1853 nicht als entscheidend akzeptiert und bereiteten sich auf weiteren Widerstand gegen die Europäer vor. Ihre Bemühungen wurden jedoch durch eine Hungersnot im Jahre 1857 gegenstandslos.

In diesem Jahr töteten die Xhosa auf Grund einer Prophezeiung ihren gesamten Viehbestand und vernichteten ihre Ernte. 50.000 Xhosa verhungerten daraufhin und viele andere verließen auf der Suche nach Nahrung ihre Stammesgebiete. Die Zahl der Xhosa sank von 105.000 im Jahre 1857 auf 26.000 im Jahre 1858. Das entvölkerte Land wurde anschließend mit europäischen Siedlern aufgefüllt, darunter Mitglieder der deutschen Legion der britischen Armee, die im Krimkrieg gedient hatte und rund 2.000 norddeutsche Emigranten.

Die Hungersnot stellt das Ende der Grenzkonflikte zwischen Kapkolonie und Xhosa dar.

[Bearbeiten] unter George Greys Regierung

Sir George Grey
Sir George Grey

1854 wurde Sir George Grey Gouverneur der Kapkolonie. Er stand im Widerspruch zur offiziellen Politik Londons, keine Regierungsgewalt über die Gebiete nördlich des Oranje auszuüben. Als Gegenentwurf präsentierte er bereits 1858 die Idee einer Konföderation aller britisch beherrschten Gebiete Südafrikas. Der Vorschlag wurde jedoch von Großbritannien zunächst zurückgewiesen.

Er ließ eine Straße durch Betschuanaland bauen und versuchte als Erster (von den Missionaren abgesehen), die Xhosa zu unterrichten und stabile britische Verwaltungsstrukturen unter ihnen zu etablieren. Durch die vorangegangene Hungersnot unter den Xhosa fiel ihm letzteres relativ leicht. Die Bantu jenseits des Kei River blieben zunächst unbehelligt.

Sir George Grey verließ das Kap 1861. Während seiner Regierungszeit war die Wirtschaftskraft des Kapgebietes durch die Eröffnung der Kupferminen in Little Namaqualand, die Einführung der Mohair-Wollindustrie und der Errichtung einer eigenständigen Kolonie im Natal stark gewachsen. Der Bau der Eisenbahnlinie von Kapstadt nach Wellington 1863 und der Hafenausbau in der Tafelbucht 1860 stellten den Beginn des großflächigen Ausbaus der Infrastruktur der Kolonie dar. Sie waren mehr oder weniger Resultat der zuvor gewährten weitgehenden Autonomie der Kapprovinz.

British Kaffraria wurde 1865 als Electoral Divisions of King William’s Town and East London Teil der Kolonie. Dies ging einher mit der Aufhebung des Verkaufsverbots für Alkohol an die Bantu. und der folgende freie Handel mit Alkohol hatte beklagenswerte Folgen für die Xhosa. Eine schwere Dürre führte zu einer starken ökonomischen Depression unter der viele Bauern schwer litten. In diese Zeit fiel die erfolgreiche Einführung der Straußen-Zucht als eigenständigen Wirtschaftsfaktor.

Kronkolonie (rosa) und Protektorat (rosa Grenze) Betschuanaland 1887
Kronkolonie (rosa) und Protektorat (rosa Grenze) Betschuanaland 1887

Die Grenzen der britischen Autorität weiteten sich derweil immer mehr aus. Die Basotho, die in den oberen Tälern des Oranje lebten, hatten bereits von 1843 bis 1854 unter britischem Semi-Protektorat gestanden. Nachdem sie durch den Verlust von Weidegebieten in Oranje-Freistaat in ihr Kernland Lesotho zurückgedrängt waren, kam es zu lang andauernden Konflikten mit den Buren des Oranje-Freistaates. Auf Bitten ihres Königs Moshoeshoe I. wurden sie 1868 zu britischen Untertanen erklärt und Basutoland wurde 1871 Teil des Kapgebietes. Im selben Jahr wurde der südöstliche Teil von Betschuanaland unter der Bezeichnung Griqualand West von Großbritannien annektiert. Offiziell geschah dies als britische Schutzmassnahme gegen die Überfälle burischer Siedler. Hintergrund für die britische Entscheidung war aber die sich verändernde geostrategische Lage in der Region und der Fund von Bodenschätzen, beispielsweise Gold und Diamanten. Betschuanaland selbst wurde 1885 zum Protektorat erklärt.

[Bearbeiten] Literatur

  • Elizabeth Elbourne: Blood Ground: Colonialism, Missions, and the Contest for Christianity in the Cape Colony and Britain, 1799-1853. McGill-Queen's University Press. 2002. ISBN 0773522298
  • Basil Alexander Le Cordeur: The War of the Axe, 1847: Correspondence between the governor of the Cape Colony, Sir Henry Pottinger, and the commander of the British forces at the Cape, Sir George Berkeley, and others. Brenthurst Press. 1981. ISBN 0909079145
  • Alan Mabin: Recession and its aftermath: The Cape Colony in the eighteen eighties. University of the Witwatersrand, African Studies Institute. 1983. ASIN B0007B2MXA.
  • Robert Ross und David Anderson: Status and Respectability in the Cape Colony, 1750-1870: A Tragedy of Manners. Cambridge University Press. 1999. ISBN 0521621224
  • George McCall Theal: History of the Boers in South Africa; Or, the Wanderings and Wars of the Emigrant Farmers from Their Leaving the Cape Colony to the Acknowledgment of Their Independence by Great Britain. Greenwood Press. 1970. ISBN 0837116619
  • P.J. van der Merwe und Roger B. Beck: The Migant Farmer in the History of the Cape Colony. Ohio University Press. 1995. ISBN 0821410903

[Bearbeiten] Weblinks

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