HatHut Records
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HatHut Records ist ein unabhängiges Schweizer Plattenlabel, das hauptsächlich im Bereich der Freien Improvisation, Avantgarde und Neuen Musik beheimatet ist.
[Bearbeiten] Allgemeines zum Label
Werner X. Uehlinger gründete HatHut 1975 zunächst mit dem Anliegen, das Werk des Saxophonisten / Trompeters Joe McPhee zu vertreiben. Mittlerweile kann HatHut etablierte Musiker wie Anthony Braxton, Peter Brötzmann, Steve Lacy, David Liebman, David Murray, Lauren Newton, Cecil Taylor, Mal Waldron, John Zorn und andere in seinem Repertoire vorweisen. Auch europäische Musiker wie Theo Jörgensmann, Franz Koglmann, Max Nagl, das Vienna Art Orchestra oder Kate und Mike Westbrook wurden durch Veröffentlichungen auf diesem Label einem grösseren Publikum zugänglich. Im Bereich der Neuen Musik wurden Kompositionen von Pierre Boulez, John Cage, George Crumb, Morton Feldman, Charles Ives, Kurt Schwitters, Karlheinz Stockhausen und anderen eingespielt.
Ein Merkmal der HatHut-Veröffentlichungen war neben dem sehr hohen Produktionsstandard die aufwändige Verpackung, die umfangreiche Textbeilagen beinhalten konnte, in manchen Fällen wie John Zorns Doppel-CD Cobra sogar weitere Extras in Form von zwei Postkarten und anderem.
Wie andere Labels auch setzt HatHut bei grösseren Produktionen auf Kooperationen mit Rundfunkgesellschaften und/oder die Unterstützung durch Stiftungen, in den Jahren 1985-2000 gab es zudem eine finanzielle Rückendeckung durch das Kultursponsoring seitens der Bank UBS (da diese erst 1998 durch einen Zusammenschluss entstand, war sie bis dahin unter ihrer Vorgängerhälfte Swiss Bank Corporation = Schweizerischer Bankverein (SBV) aufgeführt). Im Dezember 2000 entschied sich UBS dazu HatHut aus dem Portfolio des Kultursponsoring zu streichen. Dem wurde u. a. mit einer Neukonzeption des Verpackungskonzepts begegnet, sämtliche (Wieder)veröffentlichungen erscheinen nur noch in einer Kartonhülle ohne die früheren Beigaben. Zudem wird mit dem auf Schwarzweissphotographien beruhenden Coverkonzept für Veröffentlichungen ausserhalb der Neuen Musik, welches das bereits bestehende puristische Design für den Bereich der Neuen Musik in Form von serifenloser grosser Schrift auf weissem Hintergrund ergänzt, auf ein durchgehendes Erkennungsmerkmal gesetzt.
HatHut limitierte in der Vergangenheit Wiederveröffentlichungen konsequent auf eine Auflage von 3.000 Stück pro CD. Das jährliche Veröffentlichungsaufkommen (Wieder- und Neuveröffentlichungen) liegt bei etwa 25 Produktionen.
Aufgrund der Ausrichtung des Programms auf ein begrenztes Zielpublikum liegen die Verkäufe des Labels deutlich unter denen anderer teilweise vergleichbarer Labels wie ECM oder auch Winter & Winter, die zwar auch Aufnahmen aus dem von HatHut abgedeckten Bereich veröffentlichen, zum Ausgleich jedoch besonders im Fall von ECM populäre Kassenschlager wie Officium von Jan Garbarek oder Köln Concert von Keith Jarrett aufbieten können, deren Verkaufszahlen in die Hunderttausende oder höher gehen, zudem sind diese Label stilistisch breiter ausgerichtet. Im Bereich Freie Improvisation besteht eine konzeptionelle Ähnlichkeit zu den Labeln Intakt, Ogun und FMP, was sich auch darin äussert, dass einige Musiker auf Aufnahmen aller Labels vertreten sind.