Hausmittel

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Ein Hausmittel ist eine einfache medizinische Maßnahme, die privat, oft familiär überliefert wird und die mit einfachen häuslichen Mitteln durchführbar ist. Hausmittel stammen damit aus dem Laiensystem, sind aber auch Hausärzten oft bekannt. Sie stehen der Pflanzenheilkunde oder allgemein der Naturheilkunde nahe. Oft werden bestimmte Nahrungsmittel oder Tees sowie Wickel und warme oder kalte Anwendungen wie Bäder verwendet.

Inhaltsverzeichnis

1 Entzündungen: Nasennebenhöhlenentzündung
2 Atemwege
3 Magen-Darm-Bereich
4 Gelenkschmerz
5 Krampfadern
6 Schweißfüße
7 Insektenstiche
8 Weblinks

[Bearbeiten] Entzündungen: Nasennebenhöhlenentzündung

Auflegen einer aufgeschnittenen Zwiebel lindert Entzündungen, bei Nasennebenhöhlenentzündung kann man eine halbe Zwiebel neben sich legen. Früher wurde sie auch bei Diphtherie verwendet.

Regelmäßige (tägliche) Nasenspülungen mit einer Kochsalzlösung halten die Nase frei und wirken vorbeugend gegen Schnupfen und Nebenhöhlenentzündungen. (Die Kochsalzlösung sollte etwa isotonisch sein, also etwa einen gestrichenen Teelöffel Salz pro 1/2 Liter Wasser enthalten. Diese Lösung brennt überhaupt nicht auf den Schleimhäuten, ähnlich wie Tränen.) Ratsam sind auch Gesichtsdampfbäder (400ml heißes Wasser auf einen Kamillenteebeutel), denn diese halten ebenfalls die Nase frei.

[Bearbeiten] Atemwege

Bei Infektionen der Atemwege wird z. B. häufig empfohlen, viel zu trinken und den Speichelfluss mit Bonbons oder Kaugummi anzuregen, die Luft im Schlafzimmer mit feuchten Tüchern zu befeuchten, Salzwasserdampf zu inhalieren, außerdem Wickel mit warmem Fett über die Bronchien zu legen, heiß zu baden und warmen Tee zu trinken. Bei Bronchitis eignet sich besonders Salbeitee, sonst bei Grippe Kamillenblütentee. Lindenblütentee wirkt schweißtreibend und empfiehlt sich bei grippalen Infekten.

[Bearbeiten] Magen-Darm-Bereich

Bei Magen-Darm-Infektionen braucht der Organismus viel Flüssigkeit und Salz. Man meide dagegen Milch und andere Fett- und Eiweißträger.

Man trinkt Tee (Kamille, Fenchel, Pfefferminze) und isst trockenes Weißbrot oder weiße Brötchen. Besonders für Kinder ist bei Durchfall auch die Kombination Cola und Salzstangen beliebt, diese Kombination führt jedoch meist zu einer Verschlechterung der Beschwerden (siehe Durchfall und Coca-Cola). Zum Essen eignet sich bei Durchfall z. B. Nudelsuppe (ohne Ei) oder Kartoffeln und Karotten in Salzwasser gekocht. Äpfel oder Heidelbeeren helfen gegen Durchfall.

Bei Verstopfung hilft Einreiben des Bauches mit Öl (Rizinusöl), in Uhrzeigerrichtung.

Bei Bauchkrämpfen können ein feuchtes Tuch und eine Wärmflasche helfen. Falls die Beschwerden aber darauf zunehmen, kann das für einen Darmverschluss sprechen, der sofort behandelt werden muss. Wenn die Beschwerden unter Einfluss von Wärme zunehmen, kann es sich auch um einen entzündlichen Prozess handeln.

[Bearbeiten] Gelenkschmerz

Schmerzen durch entzündete Gelenke kann man durch Aufstreichen von kühlem Quark lindern.

[Bearbeiten] Krampfadern

Krampfadern kann man vorbeugen, indem man jede morgendliche Dusche mit einem kalten Guss über die Beine beendet.

[Bearbeiten] Schweißfüße

Gegen übermäßigen Fußschweiß sollen Fußbäder mit Tomatensaft (0,5 l auf 2 l Wasser) helfen. Auch Fußbäder mit Natron können hilfreich sein. Mit diesem Mittel kann auch der Geruch in den Schuhen neutralisiert werden. Als weitere Geruchskiller gelten Zimt - Einlagen. Sie lindern nicht nur den Fußschweiß, sondern geben auch Zimt in den Körper ab, was gesundheitsfördernd sein soll.
Mehr zu Schweißfuß, übermäßiges Schwitzen.

[Bearbeiten] Insektenstiche

Ein bekanntes Mittel gegen Insektenstiche sind Zwiebelscheiben. Bewährt hat sich die Zwiebel bei Bienenstichen, hilfreich soll sie auch gegen Bremsen- und Mückenstiche sein. Zwiebelscheiben kühlen und mildern so den Juckreiz bzw. Schmerz, auch helfen sie, die Schwellung zu mindern.

Weitere Mittel sind Huflattich, Spitzwegerich und Teebaumöl. Die Blätter der beiden erstgenannten Pflanzen werden in der Hand zerrieben, beim Spitzwegerich wird dann der Saft der Pflanzen aufgetragen, beim Huflattich werden die Blätter auf die betreffende Stelle gelegt.

Kalte Umschläge mit Essigwasser oder mit essigsaurer Tonerde sollen ebenfalls helfen, ebenso wie Zitrone oder Neem-Öl.

Wenn keines der genannten Mittel zur Verfügung steht, können auch Urin-Umschläge helfen.

Praktikabel, fast immer und überall anwendbar und vor allem viel angenehmer als die vorigen Umschläge, ist das Einreiben der Stiche mit Speichel und Salz.