Huế
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Huế ist eine Stadt in Mittelvietnam mit ca. 200.000 Einwohnern, gelegen am Hương Giang (Parfümfluß). Huế war von 1802 bis 1945 Hauptstadt Vietnams, darüberhinaus ist die Stadt Sitz des Erzbistums Huế.
Die Zitadelle mit der Verbotenen Stadt, die nach dem Vorbild in Peking entstand, wurde 1993 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Sie war während der Tet-Offensive 1968 sehr stark zerstört worden.
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[Bearbeiten] Geographie
Huế ist eine Hafenstadt am Südchinesischen Meer. Sie liegt auf 16° 28' n.Br. und 107° 35' ö. L. Zwischen Huế und dem südlicher gelegenen Đà Nẵng verläuft am Wolkenpass eine ausgeprägte Wetterscheide. Das Klima ist feucht-tropisch mit einer Jahresniederschlagssumme von 3031 mm und 11-12 humiden Monaten.
[Bearbeiten] Geschichtliches
- Hauptstadt von Vietnam unter der Nguyễn-Dynastie von 1802 bis 1945
- Grenze zwischen Nord-und Südvietnam nördlich der Stadt. Die sog. Entmilitarisierte Zone erlebte die schwersten Kämpfe während des Vietnamkrieges
Huế war eines der Zentren buddhistischen Mönchtums im vom Buddhismus geprägten Südvietnam und Sitz eines katholischen Erzbistums. Als Südvietnams katholischer Diktator Ngô Đình Diệm das Hissen der bunten buddhistischen Fahnen bei den traditionellen Umzügen am 8. Mai 1963 zu Buddhas Geburtstag - ähnlich den katholischen Fronleichnamsprozessionen - provozierend auf die rot-gelb gestreifte Nationalflagge begrenzen wollte, kam es in Huế zu Protesten, die mit Toten endeten. Die Proteste des nächsten Tages, die mit Tränengas von der Polizei bekämpft wurden, endeten ebenfalls katastrophal, weil sich die Tränengaspatronen aus ehemals französischen Kolonialbeständen inzwischen zu Säure umgewandelt hatten und die Protestierenden verätzten. Provozierende Äußerungen von Ngô, seinem als Präsidentenberater fungierenden Bruder Ngô Ðình Nhu und dessen Ehefrau sowie die systematische religiöse Diskriminierung, die mit dem Verbot von Scheidung, Empfängnisverhütung, Tanzen, Schönheitskonkurrenzen, Glücksspiel, Wahrsagen, Hahnenkämpfen und Prostitution einhergingen, luden die Situation schon länger auf. Am 10. Juni 1963 verbrannte sich der buddhistische Mönch Thích Quảng Đức auf einem Platz im Zentrum von Saigon vor laufenden Kameras aus Protest selbst. Madame Nhu und ihr Ehemann gaben dazu zynische Kommentare vor der Weltpresse ab, die den Protest noch steigerten. Innerhalb einer Woche kam es an verschiedenen Orten, auch in Huế, zu drei weiteren Selbstverbrennungen. In Huế kam es zu schweren Zusammenstößen, als schwer bewaffnetes Militär mit aufgepflanztem Bajonett die verkohlte Leiche des fünften Mönchs, der sich selbst verbrannt hatte, sicherstellen wollte. Als Ngô Ðình Nhu nun einen „Gegenschlag“ gegen die Buddhisten führte, wurden am 20. August schwerbewaffnete Verbände seiner Privatmiliz, seines Geheimdienstes und andere Bewaffnete in Saigon und Huế zur Pagode entsandt, mit dem Ziel, möglichst viele Buddhisten gefangenzunehmen und die Pagode zu schleifen. Unter den Augen des amerikanischen Konsuls wurden dreißig buddhistische Mönche ermordet und die in ganz Asien bekannte Riesenstatue Buddhas zerstört. Buddhisten flohen in die Residenz des amerikanischen Konsuls und die amerikanische Agentur für internationale Entwicklung, die sich im gleichen Viertel wie die Pagode befand. Am 2. September jenes Jahres gab US-Präsident John F. Kennedy ein Interview, in dem er Änderungen in der Politik und „im personellen Bereich“ forderte, womit er Präsident Ngô de facto den Rücktritt nahelegte.
[Bearbeiten] Religionsgemeinschaften
Huế ist Sitz eines römisch-katholischen Erzbischofs (siehe Erzbistum Huế), dennoch bekennt sich die Mehrheit der Stadtbevölkerung zum (Theravada-) Buddhismus.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- Zitadelle und verbotene Stadt (19. Jahrhundert)
- Thien Mu-Pagode (17. Jahrhundert)
- Kaisergräber, einige Kilometer flussaufwärts gelegen (die wichtigsten):
- Kathedrale Notre Dame
- Huế-Museum, Provinzmuseum, Hồ-Chí-Minh-Museum
- Quoc-Hoc-Schule
- Nationalpark Bach-Ma
- Entmilitarisierte Zone (DMZ) - 60 km nördlich von Hué.
[Bearbeiten] Huế Medical College Office of genetic counseling and disabled children
Dr. Nhân am örtlichen Krankenhaus ist Spezialist für Genetik und sucht mit seinem kleinen Team gezielt nach Patienten mit bestimmten Krankheitsbildern, angefangen von der sog. Hasenscharte bis hin zu Herzfehlern. Die 1999 gegründet Foundation bemüht sich um die genetischen Opfer armer Bevölkerungsschichten, z. T. noch heute ausgelöst durch die Agent Orange - Einsätze des amerikanischen Militärs. Das ausgeprägt schwache Sozialsystem lässt diesen Menschen allein schon aus finanziellen Gründen keine Chance, ihre teilweise schwerstbehinderten Kinder behandeln zu lassen.
Grob lässt sich das Projekt auf drei Ebenen eingrenzen.
- Helfende Operationen bei den verschiedensten Defekten, insbesondere Herzoperationen, die für diese Menschen unerschwinglich sind; bedingt durch den langen Krankenhausaufenthalt und der damit verbundenen Kosten.
- Blinde, Taubstumme, geistig Behinderte und Epilepsiekranke durch Anleitungen, Training, Ausbildung usw. zu integrieren. Dazu gehört auch die Ausbildung von spezialisierten einheimischen Lehrern, die Integration der Behinderten in Kindergärten, Grund- und weiterführende Schulen. Ziel ist es, diese Gruppe so weit möglich unabhängiger zu machen. Durch Flyer und Broschüren wird Aufklärungsarbeit geleistet. Dies beginnt mit einfachen Texten, unterstützt durch Grafiken, damit schon im Säuglingsalter selbst Bewohner entlegener Gebiete, ohne grundlegende Schulbildung auf mögliche Behinderungen aufmerksam werden. Dadurch wird eine rechtzeitige medizinische Früherkennung und -therapie eingeleitet. Ferner wird versucht, Arbeitsplätze für Behinderte zu schaffen. So wurde mit einer Spende ein PC-Raum eingerichtet, in dem z. Z. 60 Blinde ausgebildet werden.
- Z. Z. sind 140 Familien mit behinderten Kindern in den entfernten Randgebieten in einen Fond eingebunden. Dieser ist dazu gedacht, eine Lebensgrundlage zu schaffen. Dabei lesen sich die Vorschläge einiger Beispielfamilien in selbst ausgedachten Anträgen auf Gründung eines "Betriebes" wie folgt: "Versuch der Aufzucht und Verkauf von Schweinen, Hühnern oder Gänsen, Anbau von Reis oder Früchten, um sie auf dem Markt zu verkaufen ... ." Das einmalige Darlehen von 1 Million Đồng ist nach 2 Jahren mit 0,5 % Zinsen in monatlichen Raten von 40 000 Đồng zurück zu zahlen.
Fast schon regelmäßig stellt eine Gruppe deutscher Ärzte aus Köln einen Teil ihres Jahresurlaubs zur Verfügung, um vor Ort 10-20 OP pro Tag durchzuführen und die einheimischen Ärzte in die Techniken einzuweisen.
[Bearbeiten] Bedeutende Persönlichkeiten
- Bảo Đại, letzter Kaiser von Vietnam
- Ngô Đình Diệm, erster Präsident von Südvietnam
- Nguyễn Ngọc Loan, südvietnamesischer General
[Bearbeiten] Literatur
- Ann H. Unger/Walter Unger: Hué - Die Kaiserstadt in Vietnam (1995), ISBN 3777466301.
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.ogcdc.org Offizielle Seite des "Hue Medical College Office of genetic counseling and disabled children"
Koordinaten: 16° 28′ 16" n. Br., 107° 35′ 9" ö. L.