Id Software
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id Software ist ein US-Unternehmen mit Sitz in Mesquite, Texas, das sich auf die Entwicklung von Computerspielen und Game-Engines spezialisiert hat. Der Name id (gesprochen als ein Wort und nicht, wie oft angenommen, "i.d.") kommt von der lateinischen Bezeichnung für das Es aus der Psychoanalyse, stand aber ursprünglich für "ideas from the deep" (damals tatsächlich "i.d." gesprochen).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Alles begann in den Büros von Softdisk, wo John Carmack Ende September 1990 sein erster Durchbruch gelang: er hatte es geschafft, eine weich-scrollende Jump ’n’ run-Engine für den PC zu schreiben. Carmack und Tom Hall arbeiteten bis spät in die Nacht an einer Demo, in dem man das erste Level von Super Mario Bros. 3 in Carmacks neuer Engine durchspielen konnte. Da Hall nicht auch noch Mario zeichnen wollte, benutzten sie kurzerhand Grafiken aus John Romeros Dangerous Dave. Romero war auch der erste, der die Demo zu Gesicht bekam. Als Romero am nächsten Morgen zur Arbeit erschien, fand er eine Diskette mit der Aufschrift „Run me“ auf seinem Computer. Romero war begeistert, so etwas war zu dieser Zeit auf PCs noch nicht realisiert worden. Noch am selben Tag sprachen John Carmack, John Romero, Lane Roathe, Tom Hall und Jay Wilbur über die Zukunft.
In ihrer Freizeit arbeiten John Carmack, Romero und Hall zusammen mit dem Softdisk-Grafiker Adrian Carmack an einem Jump ’n’ run. Am 14. Dezember 1990 veröffentlichte Apogee ids Commander Keen: Invasion of the Vorticons als Shareware. Offiziell gegründet wurde das Unternehmen id Software am 1. Februar 1991. Die id-Gründer hatten nach dem Erfolg von Commander Keen zum 31. Januar Softdisk kollektiv verlassen, und so kam es, dass sie anfangs immer noch die monatlichen Zweispiele-Disketten für Softdisk produzierten. Zu diesen frühen Titeln von id gehören unter anderem Hovertank 3D und die „Catacomb“-Spiele.
Apogee veröffentlichte Commander Keen: Goodbye Galaxy! (1991) und Wolfenstein 3D (1992). id Software brach mit Apogee und veröffentlichte am 10. Dezember 1993 das heute legendäre Doom selbst als Shareware. Doom war bahnbrechend für die Entwicklung des Egoshooter-Genres.
Anerkannte Leistungen im Bereich der 3D-Computergrafik machten den Lead Programmer von id Software, John Carmack, bekannt. Zwei Gründungsmitglieder, Tom Hall und John Romero, verließen id Software später und verfolgten eigene Karrieren als Spieleentwickler. Hall verließ das Unternehmen während der Entwicklung von Doom, da der Großteil seiner Ideen nicht im Spiel umgesetzt wurde. Romero, der entscheidenden Einfluss auf das Spieldesign von Doom und Quake hatte, wurde 1996 nach der Veröffentlichung von Quake aufgrund von Meinungsverschiedenheiten mit John und Adrian Carmack nahegelegt, id Software zu verlassen.
id Software macht einen Großteil des Umsatzes mit der Lizenzierung der für ihre eigenen Spiele entwickelten Game-Engines an andere Entwickler. Der Preis für die Lizenzierung der Quake-III-Arena-Engine von id betrug ca. 250.000 US-Dollar pro Spieletitel. Ältere Engines wie Quake 1 und 2 kosteten 10.000 US-Dollar. Unter den Lizenzbedingungen der GNU GPL werden mittlerweile alle drei auch kostenlos zum Download angeboten.
Das letzte von id Software entwickelte Spiel ist Doom 3. Der aktuelle Titel der Quake-Serie, Quake 4, wurde unter der leitenden Aufsicht von id Software von Raven Software auf der Doom-3-Engine entwickelt. Eine ähnliche Zusammenarbeit findet für Enemy Territory: Quake Wars statt, das von Splash Damage entwickelt wird. Hierbei soll zum ersten Mal die MegaTexture-Technologie zum Einsatz kommen.
Über ein neues Projekt, das von id Software zur Zeit in Eigenregie entwickelt wird, ist lediglich bekannt, dass es um einen neuen Titel handeln soll, der inhaltlich völlig unabhängig von den älteren Spieleserien des Entwicklerstudios ist. John Carmack teilte im Februar 2007 auf der CES Messe mit, dass das nächste noch unbekannte id Spiel keine neue Engine bzw. Technologie benutzen wird sondern Doom3-Engine und Megatexture-Technologie verwendet.
[Bearbeiten] Eigenproduzierte Spiele
- Commander Keen (1990)
- Hovertank 3D (1991)
- Catacomb 3D (1991)
- Wolfenstein 3D (1992)
- Spear Of Destiny (1992)
- Doom (1993)
- Doom II (1994)
- Quake (1996)
- Quake II (1997)
- Quake III Arena (1999)
- Doom 3 (2004)
[Bearbeiten] Koproduzierte Spiele
- Return to Castle Wolfenstein (id Software, Nerve Software, Grey Matter Studios, 2001)
- Doom 3: Resurrection of Evil (id Software, Nerve Software, 2005)
- Quake 4 (id Software, Raven Software, 2005)
- Enemy Territory: Quake Wars (id Software, Splash Damage, 2007/2008)
[Bearbeiten] Spiele mit lizenzierter id-Engine
Doom-Engine
- Heretic (Raven Software, 1994)
- Hexen: Beyond Heretic (Raven Software, 1995)
- Strife (Rogue Entertainment, 1996)
- Hexen II: The Beginning Of The End (Raven Software, 1997)
- Half-Life (Valve,1998)
- Heretic II (Raven Software, 1998)
- Sin (Ritual Entertainment, 1998)
- Kingpin: Life of Crime (Xatrix Entertainment, 1999)
- Daikatana (Ion Storm, 2000)
- Soldier of Fortune (Raven Software, 2000)
- Heavy Metal: F.A.K.K.² (Ritual Entertainment, 2000)
- American McGee’s Alice (Rogue Entertainment, 2000)
- Star Trek: Voyager Elite Force (Raven Software, 2000)
- Medal of Honor: Allied Assault (2002)
- Soldier of Fortune II: Double Helix (Raven Software, 2002)
- Jedi Knight 2: Jedi Outcast (Raven Software, 2002)
- Jedi Knight: Jedi Academy (Raven Software, 2003)
- Wolfenstein: Enemy Territory (Splash Damage, 2003)
- Call of Duty (Infinity Ward, 2003)
- Star Trek: Elite Force 2 (Ritual Entertainment, 2003)
Doom3-Engine
- Prey (Human Head Studios/3D Realms, 2006)
- Castle Wolfenstein-RTCW 2 (Raven Software, Nerve Software, kein VÖ-Datum)
[Bearbeiten] Bilder
- Bildergalerie von John Romero
- PQ4.net Bildergalerie Foto-Galerie des Büros von id Software, aus der Reihe: "Inside id Software"
[Bearbeiten] Videos
G4techTV-Movie, es beleuchtet die Entstehung von Doom3 und zeigt einige Spielszenen. Alle wichtigen id Mitarbeiter kommen zu Wort
Video besteht aus Zusammenschnitten von Interviews (John Carmack, Todd Hollenshead, Kevin Cloud, Tim Willits, Fred Nilsson, Robert A. Duffy, ...), Spielszenen (Doom, Doom 3), Trent Reznor (NiN) lobt Doom.
Video zeigt das Büro von id Software mit zahlreichen Bildern, Preisen, Gimmicks und Figuren
[Bearbeiten] Literatur
- David Kushner: Masters of Doom: How Two Guys Created an Empire and Transformed Pop Culture. Random House 2003, ISBN 0375505245