Intoleranz (Film)
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Intoleranz |
Originaltitel: | Intolerance |
Produktionsland: | USA |
Erscheinungsjahr: | 1916 |
Länge (PAL-DVD): | 197 Minuten |
Originalsprache: | Englisch |
Stab | |
Regie: | David Wark Griffith |
Drehbuch: | David Wark Griffith |
Produktion: | David Wark Griffith |
Kamera: | Gottfried Wilhelm Bitzer |
Schnitt: | David Wark Griffith, James Smith, Rose Smith |
Besetzung | |
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Intoleranz ist ein Spielfilm von David Wark Griffith aus dem Jahre 1916 mit pazifistischer Grundtendenz. Er gilt als Meisterwerk des Stummfilms.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Der Film besteht aus vier ineinander verwobenen Handlungssträngen, die jeweils die menschliche Intoleranz und ihre Folgen von der Antike bis zur Gegenwart zum Thema haben. Die einzelnen Zeiten sind symbolisch durch die Gestalt einer „ewigen Mutter“, die beständig eine Wiege schaukelt, verknüpft.
[Bearbeiten] Antike Episode
Die antike Episode hat den Fall Babylons im Jahre 539 v. Chr. zum Thema. Der neue Herrscher Belsazar, Sohn des Nabonid, verehrt die Göttin Ischtar. Die Priester des bisher verehrten Gottes Bel intrigieren gegen den König und unterstützen die Eroberung Babylons durch den Perserkönig Cyrus.
[Bearbeiten] Biblische Episode
Die biblische Episode spielt um das Jahr 30 in Judäa. Sie stellt die Intoleranz der Pharisäer als verantwortlich für die Kreuzigung des Jesus von Nazaret dar.
[Bearbeiten] Renaissance-Episode
Der religiöse Konflikt im Frankreich der Renaissancezeit zwischen katholischen Herrschern (Karl IX. und insbesondere seiner Mutter Katharina von Medici) und den protestantischen Hugenotten ist das Thema der dritten Intoleranz-Episode. Er gipfelt 1572 in der Bartholomäusnacht.
[Bearbeiten] Neuzeitliche Episode
Die zeitgenössische Episode spielt im Jahre 1914 im Westen der USA. Die Konflikte ergeben sich aus dem Zusammenspiel von durch von rücksichtslosen Kapitalisten verursachter Armut, die zur Kriminalität verleitet und moralischem Puritanismus, der in Gestalt so genannter Wohlfahrtsorganisationen den Lebensstil des Durchschnittsamerikaners definieren will.
Das Ende des Films zeigt Kriegshandlungen, die keiner der Episoden zugehören. Sie stellen den andauernden Ersten Weltkrieg dar. Ein Zwischentitel drückt die Hoffnung auf eine Versöhnung im Frieden aus.
[Bearbeiten] Anmerkungen
Griffith konzipierte den Film um ein bereits gestartetes Projekt (die moderne Episode), nachdem er sich wegen seines Filmes Die Geburt einer Nation (1915) dem Vorwurf des Rassismus ausgesetzt sah. Seine Absicht war es, die bei Die Geburt einer Nation kritisierte Geisteshaltung als eine Form der Intoleranz und diese als Grundeinstellung des Menschen und historisch immer wiederkehrende Triebfeder menschlichen Handelns darzustellen.
Er produzierte den Film selbst und verschuldete sich. Der Film wurde mit Kosten von nahezu 2 Millionen US-Dollar die teuerste Filmproduktion bis dahin. Ungeachtet desser wurde er ein Flop und die an der Produktion beteiligten Triangle Studios gingen bankrott.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
Intoleranz wurde 1989 in das National Film Registry, das Verzeichnis besonders erhaltenswerter Filme, aufgenommen.
[Bearbeiten] Literatur
- William M. Drew: D.W.Griffith's Intolerance: Its Genesis and Its Vision. 1986
- Kevin Brownlow: Pioniere des Films. Vom Stummfilm bis Hollywood (OT: The Parade's Gone by...). Schriftenreihe des Deutschen Filmmuseums Frankfurt am Main. Stroemfeld, Basel und Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-87877-386-2