Kreuzigung
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Die Kreuzigung war eine in der Antike verbreitete Hinrichtungsart. Sie wurde im Orient und besonders im Römischen Reich angewandt. Man verhängte sie vor allem gegen entlaufene oder aufständische Sklaven.
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[Bearbeiten] Phönizier
Das Kreuzigen hat sich aus dem Aufhängen entwickelt. Bekannt wurde es zuerst von den Phöniziern, einem semitischen See- und Handelsvolk im Mittelmeerraum. Dort fesselte man Verurteilte an einen Baum - bei den Römern später „arbor infelix“ (Unglücksbaum) genannt - und überließ sie dann den Elementen oder dem Verdursten. Daher dauerte der Todeskampf oft Tage. Um 1000 v. Chr. erlebte diese Hinrichtungsmethode ihre erste Blütezeit. Durch die Handelskontakte der Phönizier gelangte sie ins Zweistromland zu den damals dort herrschenden Assyrern und nach Persien. Dort wurde ein Verurteilter nur festgebunden, aber noch nicht angenagelt.
[Bearbeiten] Griechen
In Athen sind Kreuzigungen in literarischen Texten des 5. und 4. vorchristlichen Jahrhunderts kaum erwähnt; allerdings ist aus Gerichtsreden bekannt, dass Kreuzigung bei Eigentumsdelikten die übliche Strafart war. Daraus wird gefolgert, dass sie häufig praktiziert wurde und überwiegend Angehörige der verarmten Unterschichten betraf. Archäologische Funde aus dieser Zeit weisen noch keine Löcher für das Einschlagen der Nägel auf.
Seit dem Makedonischen Großreich wurde auch das Annageln häufig praktiziert. Nun schuf man auch besondere Richtplätze für die Kreuzigung - meist auf einem Berg oder Hügel - und benutzte eigens dafür vorgesehene Pfähle. 332 v. Chr. ließ Alexander der Große bei der Eroberung von Tyros etwa 2.000 Menschen auf diese Weise hinrichten.
[Bearbeiten] Antikes Judentum
Das Judentum übernahm nur das Aufhängen, nicht jedoch das Annageln von den umgebenden Völkern und wandte es selber nur gegen Fremdherrscher (Jos 8,29 EU) oder bei extremen religiösen Vergehen wie Gotteslästerung an, denn ein Gehängter galt als von Gott verflucht. Man ließ den Verendeten nur bis zum Abend nach seinem Tod zur Abschreckung hängen und begrub ihn dann, um das Land nicht im religiösen Sinn zu „verunreinigen“ (Dtn 21,22f EU).
Das jüdische Königsgeschlecht der Hasmonäer jedoch, darunter der Herrscher Judäas zur Zeit Jesu, Herodes Antipas, war vom Hellenismus beeinflusst und wandte daher auch die makedonisch-römische Kreuzigung an.
[Bearbeiten] Römisches Reich
[Bearbeiten] Zielgruppen und Zweck
Von den Makedonen und Karthagern übernahmen die Römer das Kreuzigen. Im Römischen Reich kreuzigte man vorzugsweise Sklaven, um andere Sklaven von der Flucht oder anderen Vergehen abzuschrecken. Auch Aufständische wurden besonders in eroberten Gebieten so hingerichtet.
Nach der endgültigen Niederlage des aufständischen Sklavenheerführers Spartacus 71 v. Chr. wurden um die 6.000 seiner Anhänger entlang der Via Appia gekreuzigt. Seit der römischen Kaiserzeit verbreitete sich die Kreuzigung als Strafe gegen Nichtrömer. Römische Bürger durften von Rechts wegen nicht gekreuzigt werden, sondern wurden zumeist enthauptet, der Möglichkeit des Freitodes ausgesetzt oder verbannt; dennoch erwähnt die Geschichtsschreibung gelegentlich die Kreuzigung von Bürgern als drastische Maßnahme tyrannischer Kaiser oder Statthalter. Die Kreuzigung war demnach eine politische Strafe zur Sicherung und Aufrechterhaltung der Pax Romana.
[Bearbeiten] Methode
Die römische Hinrichtungsmethode des Kreuzigens sollte einen dazu Verurteilten absichtlich besonders langsam und grausam töten. Es konnte Tage dauern, bis sein Tod eintrat. Das möglichst lange qualvolle Sterben der Gekreuzigten sollte Beobachter demütigen, einschüchtern und abschrecken.
Es gab aber keine römische Vorschrift, wie eine Kreuzigung genau durchzuführen war. Den oft aus abgeordneten Soldaten bestehenden Henkerkommandos wurde dabei ein hohes Maß an Freiheit zugestanden. Sie mussetn die Verurteilten allerdings streng bewachen, bis die Strafe vollzogen und der Tod eingetreten war. Römische Wachmänner mussten selber mit der Todesstrafe rechnen, wenn sie ihren Auftrag nicht erfüllten und die Flucht eines zum Tode Verurteilten ermöglichten.
Zumeist wurde ein Querbalken (lat. patibulum) an einem Baum als Kreuz benutzt. Die Beine des Veruteilten wurden auf einen kleinen Querbalken gestellt, um zu erreichen, dass er nicht durch sein eigenes Gewicht zu sehr nach unten gezogen und ohnmächtig würde bzw. im Falle der Verwendung von Nägeln einen schnellen Blutverlust erlitt. Dem gleichen Zweck diente ein Sedile genanntes Querholz auf halber Höhe, auf dem der Gekreuzigte sein Gesäß abstützen konnte. Durch Arme und Beine wurden nicht immer Nägel getrieben, sondern die Extremitäten wurden durch Fesseln angebunden. Manchmal wurden kleine Holztafeln mit dem Tatvorwurf am Querbalken befestigt, um die Rechtmäßigkeit des Todesurteils zu untersreichen. Kreuzigungen ohne vorherigen Prozess waren jedoch in der römischen Kaiserzeit durchaus üblich.
Oft wurde dem Gekreuzigten noch mittels eines Schwammes über mehrere Tage etwas Wasser verabreicht, um ihn über längere Zeit am Leben zu erhalten und seine Qualen zu verlängern. Oft bestachen Angehörige die Henker, dem Gekreuzigten die Beine zu brechen, um den Tod durch Ersticken zu beschleunigen, da er sich dann nicht mehr abstützen konnte. Üblicherweise ließen die Römer den Leichnam am Kreuz hängen, bis seine Teile nach völliger Verwesung selbst herunterfielen, da nach der religiösen Vorstellung der Römer der Schatten des Toten durch den fehlenden Kontakt zur Erde nicht in die Unterwelt gelangen konnte.
In manchen Regionen nahm man jedoch auch Rücksicht auf religiöse, z.B. jüdische Vorschriften, die eine fristgerechte Bestattung anordneten. Nach dem eingetretenen Tod wurde zumeist mittels einer Lanze (Pilum, wenn die Kreuzigung durch römisches Militär vorgenommen wurde) durch einen Stich in den Bauch (und nicht von der Seite durch die Rippen, der Speer würde durch die Rippen und den Brustkorb sonst abgelenkt) sichergestellt, dass der Hingerichtete auch wirklich tot war. Es wurde üblich, die Verurteilten vor ihrer Hinrichtung völlig zu entkleiden und öffentlich zu geißeln. Dies bedeutete eine zusätzliche Qual und Erniedrigung, schwächte aber auch den Organismus und verkürzte die Todeszeit am Kreuz. Besonders grausam war das Aufhängen mit dem Kopf nach unten. Davon konnten Angehörige den Verurteilten jedoch freikaufen. Allerdings führte das Aufhängen mit dem Kopf nach unten dazu, dass der Verurteilte relativ schnell ohnmächtig wurde oder schneller starb, was die Dauer seiner Qualen verringerte.
Die römische Hinrichtungsprozedur bestand genau genommen aus vier nacheinander vollzogenen Teilschritten:
- der vollständigen Entkleidung des Verurteilten und dessen öffentlichen Folterung mit einer Geißel;
- dem erzwungenen Querbalken- oder Furcatragen zum Hinrichtungsplatz;
- dem Fesseln oder Annageln seines Körpers an eine Furca oder den Querbalken;
- dessen Befestigung an einem Baum oder auf dem vorbereiteten Pfahl. Dabei wurden Mensch und Querbalken hochgehoben und mit dem senkrechten Pfahl verbunden.
Die Geißelung mit einer Peitsche, oft zusätzlich mit Nägeln besetzt, wurde in der römischen Kaiserzeit üblich. Sie schwächte den Gepeinigten durch die Anstrengung und Verspannung des Körpers unter den Schlägen, Schmerzen und Blutverlust. Allein dies konnte bereits tödlich sein, weshalb die Zahl der Schläge meist begrenzt wurde.
Mit der Befestigung des Körpers auf der Furca oder am Querbalken begann die eigentliche Kreuzigung. Das Annageln geschah so, dass der Blutverlust gering gehalten wurde. Man trieb die Nägel nicht durch die Stellen am Handgelenk, wo sich die Pulsarterien befinden, sondern weiter außen. Wurde nur genagelt, so musste der Nagel zwingend zwischen Elle und Speiche platziert werden. Auch die Nagelung der Hände wurde praktiziert: Wurden die Handgelenke am Balken festgebunden, war eine zusätzliche Nagelung in der Handfläche durchaus vorstellbar, um weitere Schmerzen beim Bewegen der Hände zu verursachen.
Das Tragen der Furca oder des Querbalkens: Der Verurteilte trug diesen aber nicht über der Schulter, wie man einen Pfosten trägt. Üblicherweise zog er nicht das fertige Kreuz aus gehobelten Balken hinter sich her, sondern er musste – bereits am Querbalken befestigt – selbst den Weg vom Richtstuhl zur Richtstätte gehen.
Die Beine konnten mit einem Nagel durch die gekreuzten Fußschaufeln befestigt werden, wenn ein schräges Brettchen zusätzlichen Halt gab. Auch diese Version ist durch Jesusdarstellungen bekannt. Eine andere Version ist das Annageln durch die Fußwurzel oder das Fersenbein hindurch, indem der Verurteilte je ein Bein rechts und links am senkrechten Pfahl anlegte. Diese Form der seitlichen Nagelung ist belegt durch einen Skelettfund, bei dem der Nagel noch im Fersenbein eines Fußes steckte.
Um den Tod hinauszuzögern, befestigte man am senkrechten Kreuzbalken in Höhe des Gesäßes ein kleines Brettchen, Sedile genannt. Ebenso stützte teilweise ein Brettchen (Suppedaneum) die Füße. So konnte der Todeskandidat seine Arme, die am Querbalken befestigt waren, entlasten, was ihm wiederum das Atmen erleichterte. Dort, wo sich Kreuze mit Suppedaneum fest eingebürgert hatten, galt es als Begünstigung, dem Verurteilten nach einiger Zeit die Füße bzw. Unterschenkel zu brechen. Da er sich dann nicht mehr abstützen konnte, verstarb er schneller durch Ersticken.
Damit der Gekreuzigte nicht vorzeitig verdurstete, reichte man ihm von Zeit zu Zeit ein Getränk: meist Wasser, zum Teil mit Essig versetzt (Pulsum), um so den Speichelfluss anzuregen. Auch wurden dem Wasser schmerzlindernde oder betäubende Extrakte von Heilkräutern beigefügt. Mit Wasser verdünnter Essig war außerdem bei den Römern ein beliebtes Erfrischungsgetränk.
Der Tod trat im Allgemeinen - bei nicht schon vorher geschwächten Menschen - nach einem Tag durch Ersticken oder durch Kreislaufkollaps ein. Diese folgten aus der fast völligen Bewegungsunfähigkeit des ans Kreuz gefesselten und/oder genagelten Menschen, besonders wegen der ausgebreiteten Arme. Dem Tod durch Herzversagen gingen Qualen wie Durst, Wundbrand und Verkrampfung der Atemmuskulatur voraus.
[Bearbeiten] Die Kreuzigung Jesus von Nazarets
[Bearbeiten] Darstellung im Neuen Testament
Die Verurteilung und Kreuzigung Jesus von Nazarets war nach übereinstimmender Darstellung aller Quellen das Werk von Römern, die laut Darstellung der Evangelien auf jüdische Initiative hin tätig wurden. Christliche Darstellungen betonen zudem, dass die jüdische religiöse Führung zur Zeit Jesu keine Exekutionen vornehmen durfte.
Eine Analyse der griechischen Texte des Neuen Testaments legt ein noch einfacheres Hinrichtungswerkzeug näher; gemäß Johannes 19, 25 wurde Jesus an einen staurós (altgr. σταυρός m. = Pfahl, Mast oder Kreuz) gehängt. Unter anderem in Apostelgeschichte 5,30 wird das Hinrichtungswerkzeug zudem mit xýlon wiedergegeben (altgr. ξύλον n. = Holz, Stab, Baum); dies hat nicht die Bedeutung von zwei Hölzern, weshalb einige Bibel-Übersetzungen es mit Pfahl oder Baum übersetzten.
Der Passionsbericht erwähnt, dass den zwei Verbrechern zu beiden Seiten Jesu die Beine gebrochen wurden, damit der Todeskampf nicht zu lange dauerte (Johannes 19, 31). Das Hängenlassen der Exekutierten über Nacht war nach jüdischem Gesetz verboten (5. Buch Mose 21,23). Jesus wurden laut den biblischen Berichten die Beine nicht gebrochen, womit sich die Prophezeiung aus Psalm 34,21 erfüllt habe.
Letztendlich wurde noch der Titulus befestigt. Dabei handelt es sich um eine Tafel, auf der zur Abschreckung für alle, die an der Richtstätte vorbeikamen, der Name des Verbrechers und sein Vergehen (crimen) genannt wurden. Im Falle von Jesus war es das als Abkürzung berühmt gewordene INRI (Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum) - Jesus von Nazaret, König (Herrscher) der Juden, wobei das Verbrechen aus römischer Sicht eben darin bestand, dass Jesus sich die Stellung als der (rechtmäßige) Herrscher der Juden angemaßt haben sollte. Von dieser Tafel sind Darstellung des Kreuzes mit zwei Querbalken abgeleitet, z. B. das Patriarchenkreuz und das Lothringer Kreuz.
Auf dem Turiner Grabtuch findet sich das Ganzkörperbildnis eines Gekreuzigten. Unabhängig von der Frage nach der Echtheit oder der Identität des Toten ist festzustellen, dass auch eine etwaige Fälschung immerhin eine genaue Kenntnis über den Ablauf und die Folgen einer Kreuzigung voraussetzt. Die Wunden der Nägel sind an den exakt richtigen Stellen zu sehen und auch die Geißelungen entsprechen exakt den zu römischer Zeit charakteristischen Verletzungen, wie sie durch die Bleigewichte der Geißel gerissen wurden.
[Bearbeiten] Darstellung in der Kunst

Die altchristliche Kunst scheute sich, die Leidensgeschichte darzustellen. Bis ins 3. Jahrhundert hinein wurde das Kreuz vielmehr von den Gegnern als Spottsymbol verwendet. So stellt die erste christlich konnotierte Darstellung des Kreuzes ein »Spottkreuz« dar. 1856 wurde es in ehemaligen Wachräumen eines römischen Gebäudes am Palatin wiedergefunden. Die um das Jahre 200 bis 250 entstandene Kritzelei zeigt einen Mann mit einem Eselskopf am Kreuz und davor eine Person mit betend erhobener Hand. Die Schrift unter dem Graffito bedeutet: »Alexamenos betet seinen Gott an.« Alexamenos war wahrscheinlich ein Christ, der dafür verspottet wurde, dass er den Gekreuzigten anbetete. Das Bild stammt aus dem 3. Jahrhundert, also aus einer Zeit, als Kreuzigungen noch vollzogen wurden und man noch wußte, ob ein Pfahl oder ein Kreuz benutzt wurde. Die Kreuzigung erscheint erst im 5. Jahrhundert deutlicher, so etwa in Rom am Portal der Basilika Santa Sabina auf dem Aventin (432 n. Chr.). Vor dieser Zeit wurde das Kreuz in den Katakomben äußerst selten dargestellt. Bis etwa 1100 wurde Christus als ferner Gott am Kreuz, frei von Schmerzen dargestellt. Zu einer Wende kam es um 1300, am Übergang der Romanik zur Gotik. Jesus am Kreuz wird zur Leidensfigur, mit der man mitfühlen soll. Eine Erweiterung des Bildes durch die zusammensinkende Maria, umgeben von den drei tröstenden Frauen, scheint die logische Folgerung zu sein. Ab dieser Zeit kommt es auch zur Entstehung des Typus des volkreichen Kalvarienbergs, einer Darstellungsform, die nicht nur die klassischen, neutestamentarisch begründeten Figuren mit einbezog, sondern darüberhinaus eine Masse an Zuschauern darstellte.
Die Darstellung der Kreuzigung erfolgte in der Romanik mit vier Nägeln, in der Gotik mit drei Nägeln, um dem Körper mehr künstlerische Bewegung und eine Stellung zu geben, die geeigneter schien, die Qualen Jesu am Kreuz wiederzugeben
Jesus wird bei seiner Kreuzigung quasi ausschließlich als mit zumindest einem Schurz bekleidet dargestellt, tatsächlich aber wurden die Verurteilten zur weiteren Erniedrigung nackt gekreuzigt.
[Bearbeiten] Kreuzformen und -symbole

Anknüpfend an christliche Kruzifixe prägt heute meist die Form eines kleinen t-Buchstabens unser Bild vom Kreuz. Anfangs benutzte man in Rom dazu jedoch häufig ein Balkendreieck (lat. furca = Forke). Diese war eigentlich ein landwirtschaftliches Nutzgerät. Man hängte es dem Verurteilten um den Hals und band seine Arme an seinen Schenkeln fest. In dieser Haltung wurde er ausgepeitscht. Dann wurde die Furca an einen eingerammten Pfahl gehängt.
Später wurde sie durch einen einfachen Querbalken ersetzt, der am oberen Ende des Pfahls angebracht wurde. Damit ergab sich die Form eines großen "T". Man konnte den Querbalken aber auch mit einem Strick am Pfahl aufhängen, so dass die bekannte Kreuzform entstand. Diese war aber eher selten. Beide Balken waren meist roh oder nur grob, nicht fachmännisch behauen oder gar gehobelt.
Das "lateinische Kreuz" mit einem Längsbalken, der wesentlich länger ist als der Querbalken (†), ist eine „Erfindung“ von Künstlern späterer Epochen.
[Bearbeiten] Europäische Spätantike
Seit dem Aufstieg des Christentums zur römischen Staatsreligion wurde die Kreuzigung in ganz Europa bekannt. Da Jesus auf diese Weise hingerichtet worden war, wurde sie nun aber durch andere Hinrichtungsmethoden, wie etwa dem Feuertod, ersetzt. Zugleich begann ein religiöser Bilderkult um das Kreuz.
[Bearbeiten] Japan
In Japan entstand als Reaktion auf europäisch-christliche Missionsbestrebungen im 16. Jahrhundert eine Variante der Kreuzigung. Dort wurden zunächst die Missionare selber gekreuzigt, später meist Männer und Frauen aus den niederen Schichten, an denen ein Exempel statuiert werden sollte. Die japanische Form der Kreuzesstrafe ging meist mit einer Zerstückelung des Leibes einher. Sie wurde noch bis ins 20. Jahrhundert ausgeübt.
[Bearbeiten] Literatur
- HENGEL, M. Crucifixion in the Ancient World and the Folly of the Message of the Cross, Philadelphia 51989 (erw. engl. Fassung, aus dem Dt. übers.), Original: Mors turpissima crucis. Die Kreuzigung in der antiken Welt und die „Torheit“ des „Wortes vom Kreuz“, in: J. FRIEDRICH et al. (Hrsg.), Rechtfertigung, FS E. KÄSEMANN, Tübingen, Göttingen 1976, 125-184
- K. LATTE, s.v. Todesstrafe, RE Suppl. VII, 1940, 1599-1619
- DEBRUNNER HALL, M., Even Dogs have Erinyes: Sanctions in Athenian Practice and Thinking, in: L. FOXHALL, A.D.E. LEWIS (Hrsg.), Greek Law in Its Political Setting. Justifications not Justice, Oxford 1996, 73-89
- BÖSEN, W., Der letzte Tag des Jesus von Nazareth. Was wirklich geschah, Freiburg 1994.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
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