Iwan Stepanowitsch Konew
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Iwan Stepanowitsch Konew (russisch Иван Степанович Конев, oft auch in der älteren Transkription Konjew, wiss. Transliteration Ivan Stepanovič Konev; * 16. Dezember/28. Dezember 1897 in Lodeino, Oblast Wologda, Russland; † 21. Mai 1973 in Moskau) war ab 20. Februar 1944 sowjetischer Marschall.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Karriere
[Bearbeiten] 1916 bis 1945
Iwan Konew wurde 1916 Kriegsfreiwilliger; im Bürgerkrieg bei der Roten Armee, 1918 Mitglied der KPdSU, 1932/1934 Militärakademie Frunse, 1937/1939 in Fernost. Bei Kriegsbeginn Generalleutnant, befehligte Konew die 19. Armee, wurde am 11. September 1941 zum Armeegeneral befördert und erhielt den Oberbefehl über die Westfront sowie im Oktober 1941 bei der Schlacht um Moskau über die Kalinin-Front.
Von August 1942 bis Februar 1943 erneut OB der Westfront, seit März 1943 der Nordwestfront, befehligte Konew in der Schlacht am Kursker Bogen im Juli 1943 die Steppenfront, die als strategische Reserve gegen die deutsche 4. Panzerarmee am südlichen Frontabschnitt u. a. bei Prochorovka zum Einsatz kam. Seine Front wurde im Oktober 1943 in „2. Ukrainische Front“ umbenannt und Richtung Kirowograd eingesetzt, das Konew am 8. Januar 1944 nehmen konnte.
Konew wechselte im Mai 1944 zur „1. Ukrainischen Front“, eroberte am 27. Juli 1944 Lemberg und erreichte am 29. Juli die Weichsel. Aus dem dort gewonnenen Brückenkopf bei Baranow traten seine Truppen am 12. Januar 1945 zur Großoffensive an, nahmen schon eine Woche später Krakau und kontrollierten Ende Februar 1945 ganz Schlesien.
Bekannt wurde Konew vor allem durch die Befreiung der letzten Insassen des Nazi-Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945. Am 16. April 1945 eröffnete Konew die Schlacht um Berlin, die letztlich jedoch von seinem „Rivalen“ (in der Hinsicht, dass beide die feindliche Hauptstadt erobern wollten) Marschall Schukow geschlagen wurde. Bei Torgau traf er mit seinen Truppen am 25. April das erste Mal auf US-Truppen. Danach wandte er sich in Richtung Böhmen und zog mit seinen Einheiten am 9. Mai 1945 in Prag ein. Übergriffe seiner Soldaten gegen die Zivilbevölkerung hat er zumindest geduldet. Derartige Übergriffe waren von Josef Stalin und Ilja Ehrenburg sogar noch gefördert worden, bis sie sich als ernsthafte Gefahr für die Disziplin der Armee und damit für den Erfolg des Feldzugs herausstellten.
[Bearbeiten] 1945 bis 1962
Die ersten beiden Nachkriegsjahre hatte er den Oberbefehl der zentralen Gruppe der sowjetischen Landstreitkräfte in Österreich und Ungarn inne, die folgenden 10 Jahre den über alle sowjetischen Landstreitkräfte. 1955 bis 1960 war er Oberkommandierender der Streitkräfte des Warschauer Vertrages und Stellvertreter des sowjetischen Verteidigungsministers. Auf dem Höhepunkt der Berlinkrise 1961 und 1962 war Konew Oberkommandierender der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland. 1963 wurde er zum Chefinspektor des Verteidigungsministeriums ernannt.
Konew war Mitglied des Obersten Sowjets und gehörte dem ZK der KPdSU an.
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
---|---|
NAME | Konew, Iwan Stepanowitsch |
KURZBESCHREIBUNG | sowjetischer Marschall |
GEBURTSDATUM | 28. Dezember 1897 |
GEBURTSORT | Lodeino, Oblast Wologda, Russland |
STERBEDATUM | 21. Mai 1973 |
STERBEORT | Moskau |