Jelly Roll Morton
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Jelly „Roll“ Morton (* 20. September 1889 in Gulfport/Mississippi als Ferdinand Joseph La Menthe; † 10. Juli 1941 in Los Angeles) war ein US-amerikanischer Pianist, Komponist und Band-Leader. Er gilt als einer der einflussreichsten Jazz-Musiker seiner Zeit.
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[Bearbeiten] Herkunft
Jelly Roll Morton wurde in Gulfport (Mississippi) geboren und wuchs in New Orleans (Louisiana) auf. Seine Mutter Laura La Menthe, geborene Monette, verließ ihren Ehemann F. P. „Ed“ La Menthe, den Vater von Jelly Roll, zu einer Zeit, als dieser noch ein Kind war. Sie heiratete daraufhin Willie Morton. Neben den Eltern spielten seine Großmutter Laura „Mimi“ Monette, geborene Baudoin, seine jüngeren Halbschwestern, von denen eine den Vornamen Amède trug, sein Cousin Dink Johnson sowie seine Patin Laura Hunter, von der in der Regel als Eulalie Echo berichtet wird, eine prägende Rolle im Leben von Jelly Roll Morton.
Der fiktive Name „Jelly Roll“ hat laut Aussagen von Weggefährten einen sexuellen Beigeschmack und diente ursprünglich als Anspielung auf Mortons zahlreiche Affairen. Aus demselben Grunde gilt seine Interpretation des „Windin' Boy Blues“ als eine Art Erkennungsmelodie. Diese Komposition mit alternativem Text auch „I'm Alabama Bound“ veröffentlicht.
Das Geburtsjahr 1885 ist umstritten: Eine Geburtsurkunde existiert nicht; die Angaben schwanken zwischen 1885 und 1889. Morton selbst behauptete, 1885 geboren zu sein. Seine erste Ehefrau Anita Gonzales und seine elf Jahre jüngere Halbschwester Amède geben 1886 als Geburtsjahr an, eine Versicherungspolice hingegen nennt das Jahr 1888. Seine Todesurkunde weist 1889 als das Jahr aus, in dem Morton geboren wurde.
Bei der Behauptung, bereits 1885 geboren zu sein, könnte es sich um einen Versuch gehandelt haben, die Behauptung zu stützen, er habe „an einem sonnigen Sonntagnachmittag im Mai des Jahres 1902 in New Orleans den Jazz erfunden“.
[Bearbeiten] Musikalische Prägung
Er interessierte sich seit frühester Kindheit für Musik, was vermutlich darauf zurückzuführen ist, dass in seiner Familie große Begeisterung für amerikanische Volksmusik sowie für Opern und Operetten geherrscht hat. Vor diesem Hintergrund ist dann auch seine musikalische Anspielung auf die Verdi-Oper „Der Troubadour“ während der „Library of Congress Recordings“ („The Miserere“) zu sehen und zu verstehen. Als aktiver Musiker (Posaune) war bislang aber einzig Mortons Vater F. P. La Menthe in Erscheinung getreten. Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, dass die kulturelle Vielfalt in New Orleans dem jungen Ferdinand Morton den Einblick in ein sehr breites Spektrum an musikalischen Strömungen ermöglicht haben dürfte.
[Bearbeiten] Karriere und Weggefährten
Zunächst fiel Morton als talentierter Gitarrist, Sänger und Harmonikaspieler auf. In seinen Erinnerungen nannte er Lieder wie „Hot Time in the Old Town Tonight“, „Wearing My Heart for You“, „Old Oaden Bucket“, „Bird in a Gilded Cage“, „Mr Johnson Turn Me Loose“ als Beispiele aus seinem Repertoire dieser Zeit. Als Beleg für seine Qualitäten sowohl auf der Gitarre als auch als Sänger dienen vor allem jene späten Aufnahmen, die Morton gemeinsam mit seinem Biographen Alan Lomax im Jahre 1938 in der Library of Congress in Washington D.C. getätigt hat.
Als er im Alter von etwa zehn Jahren einen Pianisten in der französischen Oper in New Orleans spielen hörte, war er so fasziniert, dass er begann, Klavierunterricht zu nehmen. Belegt ist, dass er ab 1895 von dem angesehenen Lehrer Professor Nickerson in New Orleans unterrichtet wurde. 1902 begann Morton, in der Öffentlichkeit, insbesondere im Vergnügungs- und Rotlichtviertel rund um die Basin Street in New Orleans, auf Paraden sowie auf Volksfesten in den vornehmen Vororten dieser Stadt (beispielhaft dafür die Aufnahmen „Milenberg Joys“ und „New Orleans Blues“), zeitgenössische Ragtimes, Lieder und Tänze zu spielen. Als seine streng gläubige Großmutter, bei der er nach dem Tod der Mutter gemeinsam mit seinen jüngeren Schwestern lebte, von der "unseriösen" Tätigkeit ihres Enkels erfuhr, zwang sie ihn, auszuziehen. Nachdem er übergangsweise bei seiner Patin Laura Hunter / Eulalie Echo unterkommen konnte, reiste er durch viele Städte der Südstaaten der USA (Gulfport/Mississippi, Mobile/Alabama, Memphis/Tennessee, St. Louis/Missouri, Kansas City/Kansas) sowie durch Kalifornien und nach Chicago/Illinois. Überall dort trat er als Pianist auf.
1917 kehrte er zunächst nach Chicago zurück, um anschließend für einen vergleichsweise langen Zeitraum nach Kalifornien überzusiedeln. Dort kam es 1918 zu ersten Aufnahmen mit Reb Spikes, Mutt Carey, Wade Waley und Kid Ory. Diese Aufnahmen gelten heute als unauffindbar.
Zwischen 1923 und 1928 lebte und arbeitete Morton schließlich wieder in Chicago, das mittlerweile als das neue Jazz-Zentrum galt. Es kam zu zahlreichen Aufnahmen für die Plattenfirmen Paramount Records, Gennett, Vocalion, Victor und Columbia Records. In diesen Zeitraum fällt auch die Gründung der legendären „Red Hot Peppers“. In ihrer ursprünglichen Besetzung bestand diese Formation aus George Mitchel, Kid Ory, Omer Simeon, Johnny St. Cyr, John Lindsay, Andrew Hilaire und Jelly Roll Morton.
Mit Beginn der Swing-Ära ging das Interesse an Mortons zu diesem Zeitpunkt bereits als eher traditionell geltendem Jazz-Stil zurück. Die Jahre 1929 und 1930 verbrachte er in New York City. Sieben Jahre später kam es in der Bar „Jungle Inn“ in Washington D. C. zu einem ersten Kontakt mit dem Musik-Journalisten Alan Lomax. In den Monaten Mai und Juli 1938 trafen sich Morton und Lomax dann regelmäßig in der Library of Congress in Washington D. C., wobei es zu den Aufnahmen der sogenannten „Library of Congress Recordings“ kam.
Ab 1939 erarbeitete Morton zahlreiche neue Aufnahmen - unter anderem mit Sidney Bechet. Darauf aufbauend kam es zu einem späten Comeback des Musikers. Im November 1940 zog er nach Los Angeles. Nachdem er Opfer einer Messer-Attacke geworden war, litt er an gesundheitlichen Problemen und starb am 10. Juli 1941 in Los Angeles an Herzversagen.
[Bearbeiten] Vermächtnis
Mortons Musik ist der Beweis dafür, dass eine Synthese aus Kollektivimprovisation und Komposition bzw. Arrangement möglich ist.
Ohne Zweifel handelte es sich bei Jelly Roll Morton um eine oft schwierige, weil exzentrische und ich-bezogene, stolze Persönlichkeit, die bei fast jeder sich bietenden Gelegenheit ihre eigenen Leistungen hervorhob und nicht davor zurückschreckte, Fehlleistungen anderer lauthals zu benennen. Er stammte aus einer frankophonen, aufstiegsorientierten Mittelklasse-Familie mit kreolischem Selbstbewusstsein. Morton ließ sich nie auf eine untergeordnete Rolle als Farbiger reduzieren - er versuchte immer der Boss zu sein. Er lehnte den latenten Rassismus der USA strikt und vehement ab. Er hatte ausweislich seines geschriebenen Oeuvres ein hohes Arbeitsethos und verlangte von seinen Mitstreitern viel - was diese nicht immer sämtlich akzeptierten. Die Geschichte seiner Gruppierung "Ret Hot Peppers" in den wechselnden Besetzungen und seine streckenweise Zurückgezogenheit sind Beispiele eines kompromisslosen, intelligenten und tatkräftigen Menschen, der in der Musik aufging und (neben der gewiß teils penetranten Selbstdarstellung und seiner Rotlichtszene-Sprache) eher ein Eigenbrötler war.
Aus diesen Gründen war die Person Morton seit jeher der Kritik ausgesetzt. Allerdings erscheint es mehr als fragwürdig, aus demselben Grunde auch seine musikalischen Leistungen in Frage zu stellen. In diesem Punkt lässt die einschlägige Literatur häufig die gewünschte Sachlichkeit und Objektivität vermissen. Bei Morton handelte es sich um einen der wenigen Menschen, die nicht nur Zeuge der ersten Schritte der Jazzmusik wurden, sondern dass er selbst an diesem originären Schöpfungsakt beteiligt war. Selbst seine schärfsten Kritiker können ihm nicht ein Mindestmaß an Glaubwürdigkeit absprechen, da ein erheblicher Teil seiner Erzählungen von Zeitzeugen bestätigt oder auf anderem Wege bewiesen wurde. Auch sind seine Erzählungen eine der wichtigsten Quellen über die frühe Entwicklung der Jazzmusik. Die Behauptung, Morton sei rückblickend nicht nur als ein hervorragender Musiker, sondern darüber hinaus auch als der erste Jazz-Historiker anzusehen, geht jedoch zu weit.
Morton setzte sich als einer der ersten Jazzmusiker mit den theoretischen Grundlagen ihrer Musik auseinander. Bedauerlicherweise gibt es kaum Dokumente, auf die sich diese Behauptung stützen ließe. Angesichts seiner Vorgehensweise beim Komponieren und Arrangieren sowie des hohen Schwierigkeitsgrades seiner Werke liegt aber die Vermutung nahe, dass Morton nicht nur intuitiv komponierte und spielte, sondern auf der Grundlage spezifischer Kenntnisse über die Merkmale der Jazzmusik arbeitete. Diese Auffassung lässt sich mit umso mehr Nachdruck vertreten, wenn man bedenkt, dass Morton viele seiner Werke bereits komponiert und notiert hatte, noch bevor sie von dem jeweiligen Orchester gespielt und aufgenommen wurden. Mit dieser planenden, aufwendigen Arbeitsweise ragte er aus der Riege der vielen Jazzband-Leader, die spontan arbeiteten und weitenteils improvisierend ihr Repertoire fanden, weit hervor. Als Beispiel nannte Morton als erster den sogenannten „spanish tinge“, der unter anderem in den „liner notes“ zu dem Album „Sketches of Spain“ von Miles Davis Erwähnung findet und sich anschaulich in „The Crave“, „Mamanita“ und „The Pearls“ findet.
Schließlich darf nicht in Vergessenheit geraten, dass es wiederholt zur Zusammenarbeit mit anderen bekannten Musikern, insbesondere Sidney Bechet kam. Morton und Bechet spielten unter anderem den bereits erwähnten „Windin' Boy Blues“ zusammen ein. Mit Louis Armstrong spielte er den „Wild Man Blues“. Zu den weniger bekannten, aber erstklassigen Musikern, mit denen Morton oft zusammenarbeitete, gehörten unter anderem Bunk Johnson, Johnny St. Cyr, Buddy Bertrand sowie Sidney de Paris und Albert Nichols. Die Zusammenarbeit Mortons mit Johnny Dodds und dessen Bruder Baby Dodds wird eindrucksvoll in der Einspielung des „Wolverine Blues“ dokumentiert. Er wurde nicht müde, an die Verdienste anderer großer Komponisten und Interpreten zu erinnern, die selbst nie die Popularität eines Jelly Roll Morton, eines Sidney Bechet oder eines Louis Armstrong erreichten. Zu ihnen gehört insbesondere sein früher Wegbegleiter, der von ihm als sein Vorbild bezeichnete, heute aber weitgehend unbekannte Pianist Tony Jackson.
Rückblickend kann man dem Musiker Art Hodes daher nur zustimmen, wenn er sagt: „Für die kleine Band war Morton das, was Ellington für die Big Band war.“
[Bearbeiten] Abseits der Musik
Neben seiner Hauptbeschäftigung als Pianist, Komponist und Bandleader betätigte sich Morton als Manager verschiedener Bars. Zwischenzeitlich versuchte er sich auch als Theaterschauspieler, wobei er in diesem Bereich nie auch nur annähernd an seine Erfolge als Musiker anknüpfen konnte. Darüber hinaus kannte man ihn als exzellenten Pool-Spieler.
[Bearbeiten] Literatur
- Einen gelungenen Einstieg in das Leben von Jelly Roll Morton bietet der entsprechende Beitrag von Gunther Schuller in: The New Grove Dictionary of Jazz Vol. 2, hrsg. von Barry Kernfeld, 1. Auflage (1988), Macmillan Press Limited. Dieser Beitrag enthält zudem einen umfangreichen Überblick über die Literatur zu Jelly Roll Morton.
- Ebenfalls von Gunther Schuller: Early Jazz. Its Roots and Musical Development, 1968, New York, ISBN 0195040430
- Eine beeindruckende Zusammenstellung sämtlicher Aufnahmen, die mit Jelly Roll Morton in Verbindung gebracht werden, liefert Brian Rust in: Jazz Records 1897-1942 Vol. 2, 3. Auflage (1975), Storyville Publications
- Eine fast in Vergessenheit geratene Abhandlung über Jelly Roll Morton hat sein Freund und Kollege Omer Simeon bereits 1945 verfasst: Mostly about Morton, in: Jazz Record, Nr. 37 (1947), Seite 5 ff.
- Und schließlich die unverzichtbare Grundlage für diesen Beitrag: Mister Jelly Roll: The Fortunes of Jelly Roll Morton, New Orleans Creole and „Inventor of Jazz“ von Alan Lomax, ISBN 0520225309. Diese Biographie gilt als Standardwerk über das Leben von Jelly Roll Morton. Sie wurde in enger Zusammenarbeit zwischen dem Musiker und dem Autor erstellt und beruht auf den Gesprächen während der bereits erwähnten „Library of Congress Recordings“ aus dem Jahre 1938. Neben einer Darstellung der gesellschaftlichen Verhältnisse von New Orleans im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert enthält dieses Werk Interviews und Stellungnahmen Familienangehöriger und zahlreicher Zeitgenossen von Jelly Roll Morton und bietet auf diesem Wege einen weitreichenden Einblick in die Umstände, die zu der Entstehung des Jazz geführt haben. Die deutschsprachige Ausgabe trägt, in Anlehnung an die gleichnamige Komposition, den Titel „Dr. Jazz - Eine Autobiographie“.
- In Alessandro Bariccos Monolog Novecento (dt.: Die Legende vom Ozeanpianisten) von 1994 taucht Morton als „Gegenspieler“ des fiktiven titelgebenden Pianisten Danny Boodman T. D. Lemon Novecento auf. Letzterer gewinnt dort ein musikalisches „Duell“ gegen Morton, den Baricco als selbst ernannten „Erfinder des Jazz“ bezeichnet. In der mit „Die Legende vom Ozeanpianisten“ betitelten Verfilmung des Monologs durch Giuseppe Tornatore wird Morton von Clarence Williams III gespielt.
Im Übrigen sei angemerkt, dass in Teilen der Literatur, die sich mit Jazz im Allgemeinen befassen, eine eher oberflächliche, um nicht zu sagen polemische Auseinandersetzung mit dem Werk dieses Musikers stattfindet.
[Bearbeiten] Erhaltene Aufnahmen
Durch veröffentlichte Aufnahmen dokumentierte Sessions zwischen 1923 und 1940:
- Chicago, Juni 1923, Jelly Roll Morton and his Orchestra
- Richmond, Juli 1923, Piano Solos
- Chicago, Oktober 1923, Jelly Roll Morton’s Jazz Band
- Chicago, April 1924, Jelly Roll Morton’s Steamboat Four
- Chicago, April 1924, Jelly Roll Morton’s Stomp Kings
- Chicago, Mai bis Juni 1924, Piano Solos
- Chicago, September 1924, Jelly Roll Morton’s Kings of Jazz
- Chicago, Mai 1925, Jelly Roll Morton’s Jazz Trio
- Chicago, Mai 1925, Jelly Roll Morton acc. by Voltaire de Faut
- Richmond, Februar 1926, Jelly Roll Morton’s Incomparables
- Chicago, April 1926, Piano Solos
- St. Louis, Mai 1926, St. Louis Levee Band
- Chicago, Juli 1926, Jelly Roll Morton feat. Edmonia Henderson acc. by King Oliver
- Chicago, ab September 1926, Jelly Roll Morton’s Red Hot Peppers
- New York City, Nov/Dez 1929, Jelly Roll Morton and His Red Hot Peppers
- New York City, Dez 1929, Wilton Crawley and His Orchestra acc. by Jelly Roll Morton
- New York City, Dez 1929, Lizzie Miles acc. by Jelly Roll Morton
- New York City, Dez 1929, Jelly Roll Morton Trio
- New York City, März 1930, Jelly Roll Morton and His Red Hot Peppers
- New York City, April 1930, Miss Billie Young acc. by Jelly Roll Morton
- New York City, Juni 1930, Jelly Roll Morton and His Red Hot Peppers
- New York City, Juli 1930, Jelly Roll Morton and His Red Hot Peppers
- New York City, Juli 1930, Wilton Crawley and his Orchestra acc. by Jelly Roll Morton
- New York City, Juli 1930, Jelly Roll Morton and His Red Hot Peppers
- New York City, Okt 1930, Jelly Roll Morton and His Orchestra
- Washington D. C., Mai und Juli 1938, Library of Congress Recordings: Morton dokumentiert die Frühgeschichte des Jazz, indem er mehrere Versionen von ein und demselben Stück auf unterschiedliche Weise einspielt und gegenüberstellt. Auf diesem Wege veranschaulicht er die Unterschiede zwischen Ragtime und Jazz und ermöglicht es so, die frühe Entwicklung des Jazz nachzuvollziehen. Zudem erzählt er aus dem Leben verschiedener Jazz-Musiker sowie zahlreiche Anekdoten aus den Kindertagen des Jazz. Insgesamt konzentrieren sich diese Aufnahmen weniger auf die Person des Erzählers als auf die Umstände, unter denen er lebte und von denen er als Künstler geprägt wurde. Die Aufnahmen wurden im Jahre 2005 unter dem Titel „The Complete Library of Congress Recordings“ als Acht-CD-Box-Set neu und erstmals in vollem Umfang veröffentlicht. Der Grund dafür, dass diese Aufnahmen erst nach 67 Jahren komplett veröffentlicht wurden, dürfte darin bestehen, dass Mortons Sprachgebrauch in weiten Teilen dem eines Zuhälters entspricht (Alan Lomax: „Zuhälterslang“) und er nicht davor zurückschreckt, politisch unkorrekte Begriffe und Formulierungen zu verwenden. Sie wurden mit zwei Grammy Awards ausgezeichnet.
- New York City, Sept 1939, Jelly Roll Morton’s New Orleans Jazzmen
- New York City, Juli 1940, Jelly Roll Morton acc. by The Chamber Music Society of Lower Basin Street
Anmerkung: Teile dieser Übersicht beruhen auf den Angaben von Laurie Wright und Roger Richard. Eine vergleichbare Zusammenstellung befindet sich auch im Anhang der deutschsprachigen Ausgabe von Alan Lomax’ Biographie über Jelly Roll Morton „Doctor Jazz - Eine Autobiographie“ von 1992 (Sammlung Luchterhand) und stammt von Gerhard Klußmeier.
[Bearbeiten] Weblinks
- Grove's Dictionary of Jazz [1]
- Redhotjazz. com [2]
- Literatur von und über Jelly Roll Morton im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Morton, Jelly Roll |
ALTERNATIVNAMEN | La Menthe, Ferdinand Joseph (richtiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Pianist und Jazz-Komponist |
GEBURTSDATUM | 20. September 1889? |
GEBURTSORT | Gulfport/Mississippi |
STERBEDATUM | 10. Juli 1941 |
STERBEORT | Los Angeles, Kalifornien, USA |