New Orleans
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New Orleans | |
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Stadtansicht von New Orleans (2001) | |
Wappen | Karte |
Basisdaten | |
Gründung: | 1718 |
Staat: | Vereinigte Staaten |
Bundesstaat: | Louisiana |
Geografische Lage: | Koordinaten: 30.00° N, 90.07° W30.00° N, 90.07° W |
Zeitzone: | Central Standard Time (UTC-6) |
Einwohner: - Metropolregion: |
490.000 (bis 28. August 2005) (ca. 250.000 im Mai 2006) |
Bevölkerungsdichte: | 989 Einwohner/km² (bis 28. August 2005) |
Höhe: | -2–6 m ü. NN |
Fläche: | 907,0 km² davon 467,6 km² Land |
Stadtgliederung: | |
Postleitzahlen: | |
Vorwahl: | |
Webseite: | www.cityofno.com |
Politik | |
Bürgermeister: | Ray Nagin (Dem.) |
New Orleans (örtliche Aussprachen: /nuːˈɔɹliːnz/, /nuːˈɔɹliːənz/ oder /nuːˈɔɹlənz/) ist die größte Stadt im US-Bundesstaat Louisiana in den USA. Sie ist ein Industriezentrum und hat einen großen Hafen am Mississippi River.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografische Daten
Die Stadt liegt im Delta des Mississippi River und hat eine Fläche von 907,0 km². 467,6 km² sind Land, 439,4 km² sind Wasser (48,34 %). Wegen ihrer Lage zwischen dem Mississippi im Süden und dem Lake Pontchartrain im Norden, was ihr einen Stadtumriss in Form einer Sichel gegeben hat, erhielt New Orleans die Bezeichnung Die Sichelstadt (im eng. Original The Crescent City).
Bei ihrer Gründung bebauten französische Siedler ein kleines, etwas höher gelegenes Stück Land, das heute als „French Quarter” bekannt ist. Das Gebiet des heutigen New Orleans ist erst seit 2500 Jahren aus vom Fluss angeschwemmten Sediment entstanden. Es ist größtenteils ein mehrere hundert Meter tiefer Sumpf, welcher sich unter dem Druck seines eigenen Gewichtes verdichtet und bei Ausbleiben der Sedimentabgelagerung weiter unter den Meeresspiegel sinken wird. Seitdem der Mississippi von den Franzosen und anschließend vom U.S. Army Corps of Engineers eingedeicht wurde, sinkt das Gebiet von New Orleans um etwa 8 Millimeter pro Jahr. 70 Prozent der Stadtfläche liegen bis zu 1,6 Meter unterhalb des Meeresspiegels, wobei der angrenzende 1839 km² große Lake Pontchartrain über die Wasserstraße Rigolets Strait und die Lagune Lake Borgne mit dem Golf von Mexiko verbunden ist.
In den 1910er Jahren legte A. Baldwin Wood die Stadt, die von Sümpfen umringt war, mit zahlreichen großen Pumpen trocken. Der auf der südlichen Seite des Mississippis gelegene nahe Naturpark Barataria Preserve in Marrero zeigt Reste der ursprünglichen Landschaft im Mississippi-Delta. Ein Drainagesystem von mehreren hundert Kilometern Länge durchzieht heute New Orleans und entwässert über 22 Pumpstationen bei starkem Regen die gesamte Stadt. Dabei kann eine Wassermenge pro Stunde in den See gepumpt werden, die einer Niederschlagsmenge von 30 Millimetern entspricht. Durch die Trockenlegung konnte New Orleans um erhebliche Flächen erweitert werden, sie führte jedoch auch zu einer ausgedehnten Absenkung des Terrains. Heute ist die Stadt im Norden von einem 5 bis 6 Meter hohen Deich sowie im Süden von einem 9 Meter hohen Deich gegen Wassereinlauf geschützt.
[Bearbeiten] Bevölkerung
Die Stadt selbst hatte bis zur Evakuierung am 28. August 2005 wegen Hurrikan Katrina etwa 490.000 Einwohner (Vergleich Mai 2006: ca. 250.000), im Großraum New Orleans ('Metropolitan Area') lebten etwa 1,3 Millionen Menschen. Die Bevölkerungsdichte betrug 989 Einwohner/km². In der Stadt lebten 28,05 % Weiße; 67,25 % Afro-Amerikaner; 0,20 % „Native Americans“; 2,26 % Asiaten und 3,06 % Hispano-Amerikaner.
Trotz des französischen Namens der Stadt wird kaum noch französisch oder Kreol-Französisch gesprochen; nur noch im Tourismusbereich wird das Französische hervorgehoben. Seit 1968 wird aber seitens des Bundesstaates Louisiana die Wiederbelebung der französischen Sprache gefördert (siehe Französisch in Louisiana).
[Bearbeiten] Einwohner
Die ersten Einwohner von New Orleans waren eine lebendige Mischung rauer kanadischer Grenzbewohner, Handwerker und Truppen der John Law 's Gesellschaft des Westens (die das Gebiet beherrschten, bis es 1731 zur französischen Kronkolonie zurückging), Häftlinge, Schwarze und indianische Sklaven. 1727 erreichten 88 aus Pariser Gefängnissen befreite Frauen die Stadt, um als erste 'Bräute' der Stadt, begleitet von acht ursulinischen Nonnen, sich in der Stadt niederzulassen. Die unerschrockenen Nonnen ließen sich in der heutigen Chartres Street nieder; auch ein Konvent wurde etwas weiter unten auf der Straße entworfen und gebaut. Dieses Gebäude, das 1745 begonnen wurde und sich heute in der Nähe des französischen Marktes befindet, ist das einzige, das aus der Zeit der französischen Herrschaft überlebt hat. Französische Abenteurer und Opportunisten und auch andere Europäer folgten bald den Fußspuren der ersten Siedler. Der Begriff Kreole, in Französisch-Westindien geprägt und gebraucht, wurde in Louisiana als Bezeichnung einer Person, die dort als reiner Franzose geboren wurde, eingeführt. Die Abstammung und der Begriff gehen auf das spanische Wort criollo zurück, das die erste Generation von spanischen Eltern in der neuen Welt bezeichnete. Die Spanier übernahmen die Kontrolle über die Stadt erst vier Jahre nach dem Schluss des geheimen Abkommens von Fontainebleau 1762. Nach Unterdrückung einer Revolte ließen sie sich ruhig nieder und prägten der Stadt den Stempel ihrer Architektur und Lebensart auf. Zur gleichen Zeit kam eine Gruppe namens the Cajuns. Sie waren Nachfahren französischer Kolonisten, die sich in Akadien, der späteren kanadischen Provinz Neuschottland, niedergelassen hatten. Im 19. bis zum frühen 20. Jahrhundert kam eine große Einwanderungswelle in die USA, welche Deutsche, Iren und Italiener nach New Orleans brachte.
[Bearbeiten] Klimatologie
New Orleans liegt im Einzugsgebiet von Hurrikanen. Bei Hurrikanen handelt es sich um tropische Stürme, die sich zwischen Mai und Oktober über dem Atlantischen Ozean bilden. Der bisher verheerendste Hurrikan, Katrina, traf die Stadt am 29. August 2005 und sorgte in Zusammenhang mit einer auf den Hurrikan zurückgehenden Flutkatastrophe für die fast vollständige Verwüstung der Stadt. Näheres dazu weiter unten im Abschnitt Hurrikankatastrophe.
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Kolonialzeit
Während der Kolonialzeit wurde New Orleans unter dem französischen Namen La Nouvelle-Orléans zu Ehren von Philipp II., Herzog von Orléans von dem Franzosen Jean-Baptiste Le Moyne, Sieur de Bienville, 1718 gegründet. Sie wurde 1722 die Hauptstadt von Louisiana. 1762 ging die Kolonie im Rahmen des geheimen Abkommens von Fontainebleau an Spanien, was im Pariser Frieden 1763 bestätigt wurde. Bis 1766 wurde kein spanischer Gouverneur eingesetzt. Einige der frühen französischen Siedler waren mit der spanischen Herrschaft nicht zufrieden und baten wiederholt um eine Wiederanbindung Louisianas an Frankreich. 1800 ging die Kolonie im Rahmen des Abkommens von San Ildefonso wieder an Frankreich zurück.
[Bearbeiten] Erwerb durch die USA
1795 gewährte Spanien den USA das „Recht auf Niederlassung“ und erlaubte den Amerikanern, den Hafen der Stadt zu nutzen. 1801 ging Louisiana nach der Eroberung Spaniens durch Napoleon I. wieder an Frankreich zurück. Zwei Jahre später (1803) verkaufte Napoleon im so genannten Louisiana Purchase mit Louisiana das gesamte Gebiet westlich des Mississippi für 15 Millionen Dollar an die Vereinigten Staaten. Die Stadt wurde von Frankreich am 20. Dezember 1803 den USA übergeben. Zu dieser Zeit hatte New Orleans ca. 10.000 Einwohner.
[Bearbeiten] Aufstiegsphase zum internationalen Zentrum
Von seinen frühen Tagen an war New Orleans bekannt für seine kosmopolitische und polyglotte Bevölkerung und die zahlreichen Kulturen, die dort existierten. Die Stadt wuchs schnell mit Einflüssen aus Frankreich, Amerika und der kreolischen Karibik. Während des Krieges von 1812 wollten die Briten die Stadt erobern, sie wurden aber von den von Gen. Andrew Jackson angeführten Truppen einige Meilen flussabwärts am 8. Januar 1815 zurückgeschlagen (Schlacht von New Orleans).
Die Stadtbevölkerung verdoppelte sich in den 1830ern und 1840ern, und New Orleans wurde die größte Stadt im amerikanischen Süden und außerhalb des „Atlantic Seaboards“. Bis 1849 war New Orleans die Hauptstadt des Staates Louisiana, später wieder von 1865 bis 1882. Der Hafen war vor allem für den Sklavenhandel wichtig, obwohl New Orleans gleichzeitig die Stadt mit den meisten farbigen Personen Nordamerikas war. Die Bedeutung der Stadt nahm zu, als die Regierung 1838 eine lokale Münze neben den südlichen Münzen von Charlotte und Dahlonega einrichtete. Im Gegensatz zu den beiden anderen Münzen wurden in New Orleans neben Gold- auch Silber-Münzen geprägt, was zur Stellung als wichtigste Prägeanstalt im Süden beigetragen haben könnte.
Im Amerikanischen Bürgerkrieg wurde New Orleans sehr früh von der Union kampflos erobert, wodurch ein Großteil der historischen Gebäude erhalten blieb. Bis zur Zerstörung durch einen Hurrikan im Jahr 2005 bewahrte die Stadt den historischen Flair des Reichtums, der während des 19. Jahrhunderts hier herrschte. Ein wichtiger Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert war der berühmte Rotlichtbezirk Storyville.
[Bearbeiten] New Orleans im 20. Jahrhundert
Bis ins 21. Jahrhundert hinein war New Orleans vor allem für seine kreolische und seine Voodoo-Kultur bekannt, die mit dem Sklavenhandel aus Afrika nach Amerika gekommen war. Hier entstand als Synthese aus verschiedenen Musiktraditionen - auch den damals das Straßenbild prägenden Street Bands - seit der Jahrhundertwende der Jazz, der hier vor allem in den frühen 1920ern seine große Blüte erlebte. Zur selben Zeit wurden zur Modernisierung des Stadtbilds die alten gusseisernen Balkone der Canal Street entfernt, in den 1960er Jahren ersetzte die Stadt die Canal Streetcar Line (Straßenbahn) durch Busse. Beide Maßnahmen wurden in den 1990er Jahren wieder rückgängig gemacht.
1927 trat der Mississippi auf einer Fläche von ca. 70.000 km² über die Ufer und machte mehrere 100.000 Menschen obdachlos. Auslöser für die Great Mississippi Flood (engl.) war ein lang andauernder Regen. Er begann im August 1926 und dauerte bis in den Frühling 1927. Damals sprengte man die Deiche bei der 18 km entfernt gelegenen Stadt Poydras auf einer Länge von 450 m, um New Orleans vor den Wassermassen zu schützen. 1965 erlebte New Orleans seine bis dahin schlimmste Hurrikankatastrophe. Der Hurrikan Betsy setzte einen Großteil der Stadt unter Wasser und machte tausende Bewohner New Orleans' und Louisianas obdachlos.
Zum Ende des Jahrhunderts begann der Tourismus in der Stadt zu boomen und entwickelte sich zu einem wichtigen wirtschaftlichen Zweig. Das Altstadtviertel wie das French Quarter (Vieux Carré) betrieben zuletzt fast ausschließlich Tourismus.
[Bearbeiten] Hurrikankatastrophe August 2005
Am 29. August 2005 wurde New Orleans vom Hurrikan Katrina heimgesucht, der einer der vier schwersten Hurrikane war, die in den USA jemals gemessen wurden. Obwohl New Orleans nur von Ausläufern des Hurrikans in Mitleidenschaft gezogen wurde, brachen die Wände zweier Kanäle (nicht Deiche), worauf das Wasser des Lake Pontchartrain die Stadt fast vollständig überschwemmte. Auch die großen Wasserpumpen der Stadt fielen aus. Unterspülte Gebäude brachen zusammen und verschlimmerten die Situation deutlich. Wasser, Müll und Schutt spülten in den als Notunterkunft genutzten Superdome. Der war Ziel jener gewesen, die die Stadt nicht rechtzeitig verlassen hatten können und dort auf die Verteilung von Wasser und Essen durch die Armee warteten. Zusätzlich verschlechterten Wasser- und Stromausfall die Bedingungen im Innern des Stadions.
Als das Ausmaß der Überflutung deutlich wurde, beschloss die Regierung am 31. August, die Stadt – und damit auch den Superdome – komplett zu evakuieren, zuerst mit Bussen und später mit einer Luftbrücke. Ziel war zunächst der Astrodome von Houston, dessen Kapazitäten jedoch bereits nach einem Tag ausgeschöpft waren.
Nach einigen Tagen mit Unruhen und Plünderungen wurde der Ausnahmezustand, das Kriegsrecht und der Gesundheitsnotstand ausgerufen. In einigen Gebieten wurden zeitweise Hilfsmaßnahmen und Evakuierungen ausgesetzt, nachdem angeblich Hubschrauber beschossen und Rettungsmannschaften angegriffen wurden. Danach versuchten Soldaten und Polizisten, die Ordnung wieder herzustellen und Krankenhäuser vor Plünderungen zu schützen. Die Berichte erwiesen sich zwar als übertrieben, was aber in den Medien nicht berichtet wurde. Trotzdem herrschte eine für viele traumatisierende Notlage (s. u. Literatur). Bürgermeister Ray Nagin beschimpfte in einer Livesendung die Regierung wegen der schleppenden Hilfeleistung. Unter Tränen sagte er: „Die Stadt stirbt!“
Der Louis Armstrong – New Orleans International Airport (MSY) ist einer von zwei Flughäfen der Stadt und hat eine tägliche Kapazität von 300 Flugzeugen. Ein wenig westlich der Stadt im weitgehend verschont gebliebenen Vorort Kenner gelegen, konnte er nach wenigen Tagen wieder in Betrieb genommen werden. Landebahn und Tower wurden durch den Hurrikan nicht zerstört, allerdings standen Bodenradar und Befeuerung der Landebahn zuerst nicht zur Verfügung.
Während der Ruf nach einem schnellen Wiederaufbau New Orleans mit entsprechender staatlicher Unterstützung lauter wurde und der politische Druck auf die Verantwortlichen wuchs, mehrten sich auch Zweifel an der Sinnhaftigkeit. Experten diskutierten, ob New Orleans aufgegeben werden sollte, da in Zukunft mit einer Verschlechterung der Situation zu rechnen sei.
Am 5. September 2005 wurde bekannt gegeben, dass der Deich zum Lake Pontchartrain repariert sei, jedoch das Abpumpen des Wassers mindestens drei Monate dauern werde. An einigen Deichen halfen vom deutschen Technischen Hilfswerk zur Verfügung gestellte Hochleistungspumpen. Am 6. September 2005 ordnete Bürgermeister Ray Nagin die Zwangsevakuierung der letzten in der Stadt verharrenden Einwohner an. Jeder, der nicht am Wiederaufbau beteiligt war, hatte nun die Stadt zu verlassen, da die Gefahr von Seuchen bestand.
Am 20. September 2005 wurde New Orleans erneut evakuiert, weil zu befürchten stand, dass der Hurrikan Rita die Stadt in den nächsten Tagen überqueren würde, woraufhin die wenigen Rückkehrer die Stadt wieder verließen.
Am 23. September brach einer der notdürftig abgedichteten Kanäle erneut und Wasser lief in die am tiefsten gelegenen Stadtviertel. Einen Tag später waren mehrere Stadtteile der Jazzmetropole erneut überflutet, das Wasser stand zwei Meter hoch in den Straßen.
Mitte Oktober 2005 war die Stadt wieder trockengelegt. Doch musste die Bevölkerung am 18. Oktober auf eine zweite denkbare Evakuierung vorbereitet werden: Der Hurrikan Wilma, dessen Entwicklung noch ungewiss war, zog allerdings über Florida gen Atlantik.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Das bekannte French Quarter, auch „le Vieux Carré“ genannt, das noch aus der französischen und spanischen Zeit stammt und an den Mississippi River, die Rampart Street, die Canal Street und die Esplanade Avenue grenzt, wurde 1721 von Ingenieur Adrian de Pauger entworfen. Vor allem der French Market (Französischer Markt), ein Platz, an dem die Choctaw Indianer mit dem „weißen Mann“ handelten, mit dem Café du Monde, das berühmt für seinen Café au lait und seine Beignets ist, ist ein großer Anziehungspunkt für Touristen. Ebenso wie die legendäre Bourbon Street, auf der allabendlich Partys bis in den Morgen gefeiert werden.
Der Jackson Square liegt im direktem Zentrum der gitterförmigen Anlage des Vieux Carre gegenüber des Flusses. Vom Jackson Square lässt sich klar ablesen, dass Autorität in Form der römisch katholischen Kirche und der Regierung das Rückgrat der ursprünglichen Kolonie darstellten. Zu dieser Zeit war der Platz nur als Paradeplatz als der 'Place d' Armes' (Waffenplatz) bekannt. Soldaten exerzierten vor der Stadtkirche die von den Hauptquartieren des spanischen Stadtrats flankiert wurden, ebenso wie eine geistliche Residenz. Nachdem die Spanier die Gemeinde übernommen hatten, tauften die Spanier den Platz 'Plaza de Armas'. Die Bezeichnung Jackson Square entstand in der Mitte des 19. Jahrhunderts, als eine Reiterstatue Andrew Jacksons in der Mitte aufgestellt wurde. An dem Platz steht auch die St.-Louis-Kathedrale.
Straßenbahnen gehören auch zum Flair von New Orleans. Am bekanntesten ist die Linie St. Charles mit ihren grünen Wagen, die 1924 von Perley-Thomas) gebaut wurden und die New Orleans mit der Vorstadt Carrollton verbindet. Sie fährt ohne Unterbrechung von 1893 bis heute. Entlang der Strecke durch die „St. Charles Avenue“ kann man Stadtteil „Garden District“ zahlreiche herrschaftliche Villen aus dem 19. Jahrhundert bewundern. Auch zwei private Universitäten befinden sich hier, die Tulane und die Loyola University. Eine weitere Strecke ist die „Riverfront“-Linie, 1988 wieder in Betrieb genommen, auch bekannt als „Ladies in Red“ (Rote Damen). Sie läuft parallel zum Fluss von der Canal Street ins French Quarter. 2004 wiedereröffnet wurde die Linie „Canal Street“. Sie bedient unter anderen den „City Park“ mit dem „New Orleans Museum of Art“ (Kunstmuseum) durch einen Abzweig in die „North Carrollton Avenue“. Die Strecke, nach der Tennessee Williams sein bekanntes Drama „A Streetcar Named Desire“ (Endstation Sehnsucht) benannte, wurde bereits 1948, ein Jahr nach der Veröffentlichung, eingestellt.
Wegen der tiefen Lage New Orleans und dem damit verbundenen sehr feuchten Boden gibt es in der Stadt keine herkömmlichen Friedhöfe, weil Seuchen befürchtet werden. Seit 1830 werden die Toten in Mausoleen beerdigt, diese „Cities of the Dead“ sind Touristenattraktionen. Die Stadt entwickelte ihre eigene Art der Begräbnisse: Ein traditionelles Jazz-Funeral wird von einer Marching Band begleitet, die traurige, auf das Jenseits ausgerichtete Musik (Hymnen) auf dem Weg zur Beerdigung hin und fröhliche, weltliche Musik (Hot Jazz) auf dem Weg zurück spielt.
[Bearbeiten] Musik und Feste
New Orleans war immer ein Zentrum der Musik. Es vermischte europäischen Stil mit dem aus Lateinamerika und afroamerikanischen Kulturen. Vor allem der Jazz mit Blechbläsern hat seine Wurzeln in New Orleans. Jahrzehnte später wurde es bekannt für den Rhythm and Blues, der den Rock ’n’ Roll maßgeblich prägte.
An Bedeutung gewonnen hat auch das Jazzfest Ende April bis Anfang Mai. Etwa zehn Tage lang werden in der ganzen Stadt, im öffentlichen Raum, in jeder Bar und auf der Pferderennbahn Konzerte veranstaltet, die weit über das Genre des Jazz hinausgehen (Rock, Blues, Zydeco).
Die bekannteste Feier in New Orleans ist der Karneval mit dem Mardi Gras (Fetter Dienstag) am letzten Tag.
[Bearbeiten] Essen
New Orleans ist berühmt für seine Esskultur. Die Spezialitäten reichen von Po’ boy (Verballhornung von poor boy) und Muffuletta-Sandwiches bis zu Golf-Austern und anderen Meerestieren. Zahlreiche kreolische und Cajun-Gerichte wie Étouffée, Jambalaya und Gumbo kann man ebenfalls in New Orleans zu sich nehmen. Eine weitere Spezialität ist Red beans and rice, das herzhafte Eintopfgericht wird traditionell Montags serviert.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Phil Anselmo, Musiker
- Louis Armstrong, Jazztrompeter und Sänger
- Pierre Gustave Toutant Beauregard, General der Konföderierten Staaten von Amerika
- B.G., Rap-Musiker
- Barney Bigard, Klarinettist
- Birdman, Rap-Musiker
- Ed Blackwell, Jazz-Schlagzeuger
- Buddy Bolden, Trompeter
- Connee Boswell, Blues- und Jazz-Sängerin
- Poppy Z. Brite, Schriftstellerin
- Roy Brown, Blues-Musiker
- George Washington Cable, Schriftsteller
- Truman Capote, Schriftsteller
- Edward Clark, 8. Gouverneur von Texas
- Patricia Clarkson, Schauspielerin
- James Lawton Collins, 2-Sterne-General
- J. Lawton Collins, 4-Sterne-General; Korpskommandeur im 2. Weltkrieg
- Harry Connick, Sänger, Pianist und Schauspieler
- Allen Daviau, Kameramann
- Ellen DeGeneres, Schauspielerin
- Fats Domino, Bluesmusiker
- Dr. John, Rock'n'Roll-, Blues- und Jazz-Musiker und Musikproduzent
- Clyde Drexler, Basketballspieler
- Champion Jack Dupree, Blues-Sänger und -Pianist
- Daniel F. Galouye, Journalist und Science Fiction-Schriftsteller
- Louis Moreau Gottschalk, Pianist und Komponist
- Lillian Hellman, Schriftstellerin
- George Herriman, Comiczeicher und Karikaturist
- Linda Hopkins, Blues- und Gospel-Sängerin
- Mahalia Jackson, Gospelsängerin
- Papa Charlie Jackson, Blues-Musiker
- Dorothy Lamour, Schauspielerin
- Marie Laveau, Voodoo-Queen
- Elmore Leonard, Krimi-Schriftsteller
- Eli Manning, Footballspieler
- Peyton Manning, Footballspieler
- Branford Marsalis, Jazz-Saxophonist
- Wynton Marsalis, Trompeter
- Paul Morphy, Schachspieler
- Mystikal, Rap-Musiker
- Ray Nagin, Bürgermeister von New Orleans
- Neville Brothers, Musiker
- Randy Newman, Sänger, Songschreiber und Pianist
- Lee Harvey Oswald, mutmaßlicher Mörder von John F. Kennedy
- Greg Poss, Eishockeytrainer
- Benny Powell, Jazzmusiker
- Godfrey Reggio, Regisseur
- Anne Rice, Schriftstellerin
- Ken Thompson, Informatiker
- John Kennedy Toole, Schriftsteller
- Allen Toussaint, Musiker
- Ray Walston, Schauspieler
- Lil Wayne, Rap-Musiker
- Reese Witherspoon, Schauspielerin
- Andrew Young, Bürgerrechtsaktivist
- Juvenile, Rap-Musiker
[Bearbeiten] Wirtschaft
In New Orleans gibt es ca. 17.300 Arbeitslose.
[Bearbeiten] Verkehr
Der ÖPNV wird von der Regional Transit Authority New Orleans, kurz RTA New Orleans betrieben. Außerdem gibt es noch einen Anschluss der Eisenbahngesellschaft Amtrak (Bahnknotenpunkt) und Überlandbusgesellschaft Greyhound.
Linien-Flughafen: Louis Armstrong – New Orleans International Airport (MSY)
[Bearbeiten] Schifffahrt
New Orleans liegt am Knotenpunkt des Gulf Intracoastal Waterway, des Mississippis und des Mississippi River-Gulf Outlet Canal, einem 106 km langem und 10,8 m tiefen Kanal vom Innenhafen New Orleans zum Golf. Der Hafen ist der zweitgrößte Seehafen und ein wichtiger Binnenhafen der USA.
[Bearbeiten] Kriminalität
New Orleans ist laut Statistik des FBI zusammen mit Camden in New Jersey Anwärter auf den Titel "Stadt mit der höchsten Kriminalitätsrate der USA". Diese beiden Städte führen hierbei seit Jahren ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
[Bearbeiten] Filme, deren Schauplatz -teilweise- New Orleans ist (Auswahl)
- Angel Heart
- Catch Me If You Can
- Cincinnati Kid
- Das Urteil
- Dead Man Walking
- Déjà Vu – Wettlauf gegen die Zeit
- Die Akte
- Down by Law
- Easy Rider
- Endstation Sehnsucht
- Interview mit einem Vampir
- JFK – Tatort Dallas
- Johnny Handsome
- Katzenmenschen
- Leben und sterben lassen
- Lolita (1997)
- Mississippi Delta – Im Sumpf der Rache
- Pretty Baby
- Schwarzer Engel
- The Big Easy – Der große Leichtsinn
- The Fugitive Kind
- Wild at Heart
[Bearbeiten] Weblinks
Wiktionary: New Orleans – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |
Commons: New Orleans – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Offizielle Website der Stadt New Orleans. Regelmäßige Statusberichte über die Situation des Wiederaufbaus.
- Satellitenbilder von der Region New Orleans vor und nach der Überflutung
- Karte mit Bereichen von New Orleans, die über dem Meeresspiegel (grün) oder unter dem Meeresspiegel liegen (gelb und rot), Washington Post
- Offizielle Tourismusseite von New Orleans
- New Orleans Convention and Visitors Bureau
- Detaillierte Luftaufnahmen von New Orleans nach der Hurrikankatastrophe
- „New Orleans – Public Housing“, New York Times, 19. November 2006, Kritik am Wiederaufbau
[Bearbeiten] Literatur
- Margit Brinke, Peter Kränzle: New Orleans und Umgebung, Reise Know-How Verlag Rump, 2005, ISBN 3831713650
- Jerroldyn Hoffmann, Roland Hoffmann: Im Auge des Orkan – Wie der Hurrikan von New Orleans uns heimatlos machte, Lübbe Verlag, 2006, ISBN 3404615956
- Robert Polidori: After the flood – Ein Fotobildband, Steidl Verlag, 2006, ISBN 3865212778