Kelheim
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Niederbayern | |
Landkreis: | Kelheim | |
Koordinaten: | Koordinaten: 48° 55′ N, 11° 52′ O48° 55′ N, 11° 52′ O | |
Höhe: | 354 m ü. NN | |
Fläche: | 76,79 km² | |
Einwohner: | 15.619 (30. Juni 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 203 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 93301–93309 | |
Vorwahl: | 09441 | |
Kfz-Kennzeichen: | KEH | |
Gemeindeschlüssel: | 09 2 73 137 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Ludwigsplatz 16 93309 Kelheim |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Fritz Mathes (FWG) | |
Lage der Stadt Kelheim im Landkreis Kelheim | ||
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Kelheim ist die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises im Regierungsbezirk Niederbayern und liegt an Donau und Altmühl zwischen Ingolstadt und Regensburg.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Die Stadt liegt am Ausgang des Donaudurchbruchs, also kurz hinter der Stelle, an der die Donau den Fränkischen Jura durchquert, unterhalb des Michelsberges, an der Mündung der Altmühl in die Donau. Kelheim ist der Geographische Mittelpunkt von Bayern.
[Bearbeiten] Geschichte
Durch Ausgrabungen kann eine durchgehende Besiedelung der Umgebung seit dem Neandertaler nachgewiesen werden. Im Stadtgebiet befinden sich bronzezeitliche Grab- und Siedlungsfunde (etwa 2.000 v. Chr.), ein bedeutendes Urnengräberfeld (etwa 800 v. Chr.) und hallstattzeitliche Gräberfelder. Zwischen dem dritten und ersten vorchristlichen Jahrhundert befand sich auf dem Michelsberg ein spätkeltisches Oppidum namens Alkimoennis. Mit einer Fläche von 650 Hektar war es das Zweitgrößte im Süden Deutschlands. Ebenso gibt es Funde aus der Römerzeit und Ausgrabungen einer bajuwarischen Siedlung (etwa 600 n. Chr.).
Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 866. 879 war Kelheim Sitz der Kelsgaugrafen. Die Stadtrechte wurden Kelheim (Cheleheim) 1181 durch Otto von Wittelsbach verliehen; bis zur ungeklärten Ermordung seines Sohnes, Ludwig der Kelheimer, 1231 auf der Donaubrücke, war die Stadt eine der bevorzugten Residenzen des bayerischen Herzogsgeschlechts.
[Bearbeiten] Wappen
Das Kelheimer Wappen zeigt in Rot über blauen und silbernen Wellen eine silberne Burg mit offenem Tor und zwei spitzbedachten Zinnentürmen; zwischen ihnen schwebend ein gelehntes Schildchen mit den bayerischen Rauten.
[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen
[Bearbeiten] Verwaltung
Kelheim ist Sitz der Kreisverwaltung des gleichnamigen Landkreises. Zur Kreisstadt Kelheim gehören folgende zehn Ortsteile: Affecking, Gundelshausen, Herrnsaal, Kapfelberg, Kelheimwinzer, Lohstadt, Staubing, Stausacker, Thaldorf, Weltenburg.
[Bearbeiten] Gerichte
In Kelheim befindet sich ein Amtsgericht. Es gehört zum Landgerichtsbezirk Regensburg und zum OLG-Bezirk Nürnberg.
[Bearbeiten] Schulen
- 3 Grundschulen (GS Kelheimwinzer, GS Kelheim/Nord, GS Hohenpfahl)
- Wittelsbacher Hauptschule
- Donau Gymnasium Kelheim (Naturwissenschaftlicher und neusprachlicher Zweig)
- Staatliche Berufsschule
- Staatliche Berufsoberschule
- Staatliche Fachoberschule (Technischer, wirtschaftlicher und sozialer Zweig)
- Bayerische Waldbauernschule, zur Schulung von Waldbesitzern und Forstarbeitern
- Volkshochschule
- Musikschule
- Sonderschule Thaldorf
- Berufsfachschule für Krankenpflege
- Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung im Gesundheitswesen
[Bearbeiten] Wirtschaft
[Bearbeiten] Verkehr
In Kelheim mündet die Altmühl und damit der Main-Donau-Kanal in die Donau, von Kelheim abwärts ist die Donau Bundeswasserstraße. Im Binnenhafen Kelheim/Saal wurden 2004 749.000 Tonnen Güter umgeschlagen. Der ehemalige König-Ludwig-Kanal, der über Neumarkt in der Oberpfalz und Nürnberg nach Bamberg führte und damit ebenfalls Main und Donau verband, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg aufgegeben.
An den überregionalen Straßenverkehr ist Kelheim durch die B 16 (Roding – Füssen) und die Autobahn A 93 (Autobahndreieck Hochfranken (A 72) - Autobahndreieck Holledau (A 9) ) angebunden.
Durch Kelheim führt auch die „Die Straße der Kaiser und Könige“ – diese verläuft von Frankfurt/Main bis Budapest.
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
- H. von Gimborn, eine Tochter der Süd-Chemie AG, stellt Katzenstreu her
- Heidolph Elektro GmbH & Co. KG, Entwicklung und Produktion von Antriebstechnik
- Kelheim Fibres GmbH, produziert Chemiefasern und stellt seit den Mitdreißigern einen der größten Arbeitgeber in Kelheim dar
- PCO AG, entwickelt und produziert hochauflösende Hochgeschwindigkeits-CCD-Kameras für wissenschaftliche Anwendungen und Verfahren
- Private Weißbierbrauerei G. Schneider & Sohn GmbH, größter Bierbrauer in Kelheim und überregional bekannt durch die Schneider Weisse
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
- Freundschaftsbund mit Sulzfeld am Main seit 1989
- Städtepartnerschaft mit Ambarès-et-Lagrave in Frankreich seit 1989
- Freundschaftsbund mit Kuźnia Raciborska (Ratiborhammer) in Polen seit 1994
- Städtepartnerschaft mit Soave in Italien seit 2006
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Befreiungshalle (erbaut von Leo von Klenze)
- Donaudurchbruch mit Kloster Weltenburg und Wipfelsfurt
- Historische Altstadt
- Alter Kanalhafen (Teil des historischen Ludwigskanals)
[Bearbeiten] Kirchen
Katholisch:
- Mariä Himmelfahrt (Kelheim-Stadt)
- Heilig Kreuz (Kelheim-Affecking)
- St. Pius (Kelheim-Bauersiedlung)
- St. Jakobus (Kelheimwinzer)
- St. Maria Immakulata (Kapfelberg)
- Benediktinerabtei St. Georg (Kloster Weltenburg)
Evangelisch:
- Matthäuskirche (Kelheim-Stadt)
- Markuskirche (Kelheim-Affecking)
- Lukaskirche (Kelheim-Bauersiedlung)
[Bearbeiten] Museen
- Archäologisches Museum im Herzogskasten
Seit 1981 befindet sich das bereits im Jahre 1908 gegründete Museum im spätgotischen Herzogkasten am Rande der Kelheimer Altstadt. Die rege archäologische Tätigkeit des Historischen Vereins, der große Fundanfall bei den Ausgrabungen im Bereich des Main-Donau-Kanals sowie Schenkungen prähistorischer Sammlungen begründeten den Schwerpunkt des Museums, der in der Namensgebung zum Ausdruck kommt. Am 16. Juni 1981 wurde die archäologische Abteilung im Erdgeschoss des Herzogkastens eröffnet. Für die lebendige Darstellung der Vergangenheit zeichnete der Europarat 1983 das Museum mit dem Europäischen Museums-Sonderpreis aus.
- Orgelmuseum in der Franziskanerkirche
Der gemeinnützige Förderverein Orgelmuseum Franziskanerkirche Kelheim e.V. hat als Träger des Museums bisher die Denkmal-Orgeln aus Bruck i.d.OPf. und Geiselhöring (pneumatische Instrumente) sowie Allersdorf und Köfering (mechanische Werke) spielbar wiederaufstellen lassen. Die Instrumente sind aufeinander abgestimmt, um Konzerte im Zusammenspiel mit mehreren Orgeln durchführen zu können. Weitere historische Orgeln sollen folgen. Drei Orgelmodelle (Schleifladenorgel, Klangfarben einer Orgel und eine kombinierte Taschen- und Kegellade) im Obergeschoss des Kreuzgangs bilden derzeit das Herzstück der Sammlung.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Otto I., Herzog von Bayern
- Ludwig der Kelheimer, Herzog von Bayern
- Otto II., Herzog von Bayern
- Leonhard von Eck, Jurist, Herzoglicher Rat
- Matthias Kraus, einer der Anführer beim Volksaufstand gegen die österreichische Besatzung 1705
- Wolfgang A. Herrmann, deutscher Chemiker, Präsident der TU München
- Fritz Fischer, ehem. deutscher Biathlet
- Clemens Prokop, Jurist, Präsident des deutschen Leichtathletik-Verbandes
[Bearbeiten] Literatur
- Zum Ortsteil Affecking → Harald Stark: Die Familie Notthafft - auf Spurensuche im Egerland, in Bayern und Schwaben,Weißenstadt 2006, ISBN 3-926621-46-X
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Kelheim – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Internetseite mit ausführlichen Informationen zur Geschichte Kelheims und zu den Sehenswürdigkeiten
- Archäologisches Museum
- Das Schloss Affecking bei www.notthafft.de
- Kelheim: Wappengeschichte vom HdBG
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