Abensberg
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Niederbayern | |
Landkreis: | Kelheim | |
Koordinaten: | Koordinaten: 48° 48′ N, 11° 51′ O48° 48′ N, 11° 51′ O | |
Höhe: | 370 m ü. NN | |
Fläche: | 60,28 km² | |
Einwohner: | 12.773 (30. Juni 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 212 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 93326 | |
Vorwahl: | 09443 | |
Kfz-Kennzeichen: | KEH | |
Gemeindeschlüssel: | 09 2 73 111 | |
Stadtgliederung: | 7 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Stadtplatz 1 93326 Abensberg |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Dr. Uwe Brandl (CSU) |
Abensberg ist eine Stadt im niederbayerischen Landkreis Kelheim und liegt zirka 30 km südlich von Regensburg und zirka 30 km östlich von Ingolstadt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Die Stadt liegt an der Abens, einem rechten Nebenfluss der Donau ca. 8 km vor der Mündung. Das Gebiet um Abensberg wird gekennzeichnet durch das enge Donautal bei Weltenburg, das Altmühltal im Norden und das bekannte Hopfen-Anbaugebiet Hallertau im Süden. Gemarkungen sind Abensberg, Arnhofen, Holzharlanden, Hörlbach, Offenstetten, Pullach und Sandharlanden
[Bearbeiten] Wappenbeschreibung
Gespalten; vorne die bayerischen Rauten, hinten schräg geteilt von Silber und Schwarz; im Ganzen belegt mit zwei schräg gekreuzten silbernen Schwertern mit goldenen Griffen.
[Bearbeiten] Wappengeschichte
Das Wappen erinnert durch die bayerischen Rauten und die aufgelegten gekreuzten Schwerter an die Schlacht von Abensberg am 20. April 1809, bei der Franzosen und Bayern den Österreichern eine Niederlage beigebracht hatten. König Max I. Joseph verlieh dieses Wappen in Würdigung des Einsatzes der Bürgerschaft. Die schräg geteilte hintere Schildhälfte ist vom Wappen der 1485 ausgestorbenen Reichsfreiherren von Abensberg hergeleitet. Dieses Heroldsbild allein ist auf dem Ortssiegel und Wappen seit der Verleihung von Marktprivilegien durch die Herzöge Ludwig und Stephan von Bayern im Jahr 1348 überliefert. Seit um 1400 hatte Abensberg Stadtrechte. Das Stadtwappen unterschied sich nur geringfügig vom Wappen der Herren von Abensberg: Nur im unteren schwarzen Feld wurden ursprünglich ein schmaler, später (seit 1523 nachweisbar) zwei schwarze Schräglinksbalken eingefügt, während das obere silberne Feld leer blieb. In dieser Form ist das Wappen bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts überliefert.
[Bearbeiten] Wappendaten
Wappenführung seit: 1348 1809 Rechtsgrundlage: Verleihung des Wappens durch König Maximilian I. Joseph bei Integration von Bildern aus dem älteren Stadtwappen Beleg: Königlicher Erlass vom 31. Dezember 1809 Änderung: 1809 Ehemalige Gemeinden mit eigenem Wappen: Offenstetten Elemente aus Familienwappen: von Abensberg, Wittelsbacher
[Bearbeiten] Geschichte
Das nördliche Tor zur Hallertau, wie das 367 m über NN gelegene Abensberg auch genannt wird, hat seinen Namen vom Fluss Abens, der bei Au in der Hallertau entspringt und nach 76 km bei Eining in die Donau mündet. Nicht vielen Städten ist es vergönnt, auf so zahlreiche historische Spuren zurückblicken zu können wie die Aventinus-, Bier-, Judo- und Spargelstadt Abensberg das kann. Schon lange vor dem Hochmittelalter war das Gebiet an den Abensauen besiedelt. Bereits in der Jungsteinzeit gab es in der Nähe von Abensberg Siedlungen. Besonders interessant und von überregionaler Bedeutung ist das jungsteinzeitliche Feuersteinbergwerk von Arnhofen. Dort bauten vor 7000 Jahren die Menschen der Steinzeit den begehrten Feuerstein, auch Silex genannt, ab. Dieser Feuerstein wurde zu Bohrern, Klingen und Pfeilspitzen verarbeitet und galt als der "Stahl der Steinzeit". Insgesamt konnten bisher über 20 000 Einzelschächte des Bergwerkes nachgewiesen werden. Die neuzeitliche Geschichte von Abensberg, das oft fälschlicherweise mit der römischen Militärstation Abusina aus dem 3. Jahrhundert gleichgesetzt wurde, beginnt mit Gebhard, der sich als erster in der Mitte des 12. Jahrhunderts nach dem Ort Abensberg benennt. Aus dieser Zeit, ca. 1138, stammt auch die früheste schriftliche Erwähnung unter dem Namen Habensperch. Gebhard stammte aus der Sippe der Babonen. Diese waren ein weitverzweigtes altbayerisches Adelsgeschlecht. Ihr Stammvater war Babo, Graf im westlichen Donaugau. Er starb im Jahre 1020 (nach anderen Quellen bereits 1001 oder 1002) und hatte einen sagenhaften Kinderreichtum; insgesamt sollen ihm 32 Söhne und 8 Töchter geboren worden sein.
1256 wird erstmalig ein "castrum Abensperch" urkundlich erwähnt. Herzog Ludwig, Markgraf von Brandenburg und sein Bruder Herzog Stephan von Bayern bestätigten am 12. Juni 1348 die Stadtrechte von Abensberg. Nun konnten die Abensberger die niedere Gerichtsbarkeit ausüben, hatten das Recht sich mit einer Mauer zu umgeben und durften Märkte abhalten. Deshalb ließ Ulrich III. von Abensberg eine Stadtmauer errichten. Angeblich besaß diese zu Ehren des vierzigfachen Vaters Babo 32 Rundtürme und acht Ecktürme, die heute noch zum Teil erhalten sind bzw. wiederhergestellt wurden (siehe Bild). Um 1390 wurde von Graf Johannes II. von Abensberg und seiner Gemahlin Agnes das Karmelitenkloster Unsere Liebe Frau gegründet. Obwohl Abensberg ein selbstständige Herrschaft war, war sie doch immer auch abhängig von den mächtigen bayerischen Herzögen. Der letzte Herr von Abensberg Niklas, angeblich nach seinem Taufpaten Nikolaus von Kues benannt, wurde von Herzog Christoph 1485 umgebracht. Niklas hatte jenen Jahre zuvor auf unritterliche Art und Weise in München im Bade vor einem Turnier gefangen genommen. Obwohl Christoph der Rache abgeschworen hatte, lauerte er dem Niklas von Abensberg bei Freising auf. Nachdem sich dieser bereits ergeben hatte, wurde er von Seitz von Frauenberg erschlagen. Er liegt im ehemaligen Karmelitenkloster zu Abensberg begraben. Die Herrschaft Abensberg verlor ihre Selbstständigkeit und wurde ein Teil Bayerns. Von nun an wurde die Stadt von einem herzoglichen Beamten, dem so genannten Pfleger verwaltet. Die Burg zu Abensberg wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört, obwohl die Abensberger beim schwedischen General Wrangel einen Schutzbrief erkauft hatten. Aventinus (1477-1534) ist der berühmteste Sohn der Stadt Abensberg. Er gilt als Begründer der wissenschaftlichen bayerischen Geschichtsschreibung. Aventinus, der mit bürgerlichem Namen Johann oder Johannes Turmair hieß, hat das erste große deutschsprachige volkstümliche Geschichtsbuch geschaffen und fand durch die Aufnahme in die Ruhmeshalle München und in die Walhalla bei Regensburg späte Anerkennung. Vor 1800 war Abensberg Pflegamt und gehörte zum Rentamt Straubing des Kurfürstentums Bayern. Abensberg besaß ein Stadtgericht mit magistratischen Eigenrechten. In der Schlacht von Abensberg vom 19. bis 20. April 1809 besiegte Napoleon die österreichischen Truppen unter Feldmarschall Baron Hiller.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Die Gegend um Abensberg, der so genannte Sandgürtel zwischen Siegenburg, Neustadt an der Donau, Abensberg und Langquaid wird wegen der optimalen Boden- und Klimabedingungen landwirtschaftlich intensiv zur Zucht von Spargel genutzt, auf 212 ha Anbaufläche produzieren dort 94 Betriebe das Gemüse (Stand 2004). Abensberger Spargel genießt unter Kennern den Ruf einer besonderen Delikatesse. Neben dem Spargel spielt auch der Hopfenanbau eine große Rolle (eigener Siegelbezirk). Es bestehen noch 3 Privatbrauereien, deren Biere nicht nur von den Einheimischen sehr geschätzt werden. Abensberg ist Ausgangspunkt der Deutschen Hopfenstraße. Insgesamt gab es 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 142, im produzierenden Gewerbe 1674 und im Bereich Handel und Verkehr 825 Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren 1.289 Personen am Arbeitsort beschäftigt. Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 4.020. Im verarbeitenden Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden gab es 12 Betriebe, im Bauhauptgewerbe 18 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 118 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 3.059 ha. Davon waren 2.599 ha Ackerfläche und 361 ha Dauergrünfläche.
[Bearbeiten] Verkehr
Der Bahnhof Abensberg liegt an der Donautalbahn Regensburg-Ingolstadt. Die Stadt erreicht man über die A 93 Holledau-Regensburg (Ausfahrt Abensberg). Südlich von Abensberg kreuzen sich die Bundesstraßen: B 16, B 299 und B 301.
[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen
[Bearbeiten] Bildung
- Kindergarten: 330 Kindergartenplätze mit 441 Kindern
- Volksschulen: 3 mit 56 Lehrern und 1082 Schülern
- Realschulen: 1 mit 63 Lehrern und 1165 Schülern (Stand: September 2005)
- Volkshochschule
[Bearbeiten] Ämter
- Staatliches Vermessungsamt
[Bearbeiten] Freizeit- und Sportanlagen
- Abensberger Tennisclub
- Freibad Abensberg
- Hallenbad Abensberg
- Sportverein Abensberg
- Speedwaybahn (Speedwayrennen jeden Pfingstmontag)
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
- Parga in Griechenland
- Lonigo in Italien
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Ortsteile:
- Auf dem Stadtgebiet: Abensberg (Hauptort), Aunkofen (Kirchdorf), Badhaus (Dorf)
- Im Osten: Gaden (Dorf), See (Dorf), Offenstetten (Pfarrdorf)
- Im Nordosten: Arnhofen (Kirchdorf), Baiern (Dorf), Pullach (Pfarrdorf), Kleedorf (Dorf)
- Im Norden: Sandharlanden (Pfarrdorf), Holzharlanden (Kirchdorf), Buchhof (Einöde)
- Im Westen: Schwaighausen (Dorf), Schillhof (Einöde), Gilla (Einöde)
- Im Süden: Aumühle (Einöde), Allersdorf (Weiler)
- Im Südosten: Lehen (Einöde), Mitterhörlbach (Weiler), Oberhörlbach (Dorf), Unterhörlbach (Weiler)
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Feuersteinbergwerk von Abensberg-Arnhofen
- Vogelpark Abensberg
- Historischer Stadtkern
[Bearbeiten] Museen
Abensberg hat eine lange Museumstradition. Bereits im 19. Jahrhundert begründeten Nikolaus Stark und Peter Paul Dollinger eine lokalhistorische Sammlung. Diese städtische Sammlung und die Sammlung des Heimatvereines wurden 1963 zum Aventinusmuseum vereinigt. Es befand sich im Kreuzgang des ehemaligen Karmelitenklosters. Am 7. Juli 2006 wurde das neue Stadtmuseum Abensberg im Herzogskasten eröffnet.
[Bearbeiten] Bauwerke
- Stadtpfarrkirche St. Barbara
- Karmelitenkloster mit Kreuzgang und Klosterkirche "Unsere liebe Frau vom Berge Karmel"
- Evangelische Kirche
- Rathaus
- Herzogskasten mit Stadtmuseum
- Maderturm (Wahrzeichen Abensbergs und Teil der ehemals aus 32 Rund- und 8 Ecktürmen bestehenden Stadtbefestigung)
- Schloss
- Regensburger Tor
- Zollhäusl
- Wallfahrtskirche Allersdorf
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
- Das Abensberger Veranstaltungsjahr beginnt im Februar mit dem Faschingsgillamoos, der am "Unsinnigen Donnerstag" seinen ersten Höhepunkt erreicht - die ganze Innenstadt steht Kopf.
- Es folgt der Frühjahrsmarkt - ein verkaufsoffener Sonntag - zwei Wochen vor Ostern.
- Freunde des Motorsports kommen beim Speedwayrennen (u.a. immer am Pfingstmontag) voll auf ihre Kosten.
- Das Bürgerfest am ersten Juliwochenende steht unter dem Motto "Mittelalter trifft Moderne" - der Schlossgarten mit seinen alten Gemäuern verwandelt sich in ein mittelalterliches Lager, während am Stadtplatz im Stil des 21. Jahrhunderts gefeiert wird.
- Am zweiten Samstag im August laden offene Geschäfte mit dem Nachtmarkt zum Bummel durch die laue Sommernacht ein.
- Der Gillamoos, der älteste und größte Jahrmarkt der Hallertau, öffnet von Donnerstag vor dem ersten Septembersonntag bis zum Montag danach seine Pforten. Er stellt den Höhepunkt des Jahres in Abensberg dar und ist ein Fest für die einheimische Bevölkerung in Abensberg und Umgebung.
- Der Herbstmarkt - ein verkaufsoffener Sonntag - findet am ersten Oktoberwochenende statt.
- An die Niklasspende - eine mittelalterliche Stiftung für die Armen - erinnert der Niklasmarkt (immer um den Nikolaustag am 6. Dezember). Er läutet die Advents- und Weihnachtszeit ein.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Historisch bedeutende Söhne der Stadt
- Konrad von Abensberg (um 1075-1147), Erzbischof von Salzburg und Klosterreformer
- Johannes Aventinus (1477-1534), bayerischer Geschichtsschreiber
- Stephan Agricola (1491-1547), Theologe und Reformator
- Joseph von Hazzi (1768-1845), bayerischer Beamter (Staatsrat und General-Landes-Direktionsrat)
- Alfred Edel (1932-1993), Schauspieler
[Bearbeiten] Weblinks
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