Konservendose
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Konservendosen sind Lebensmitteldosen aus Blech (z.B. Weißblech oder verzinktem Stahl).
[Bearbeiten] Geschichte
Die entscheidende Idee, Nahrungsmittel in luftdicht verschlossenen Behältnissen zu erhitzen und dadurch zu konservieren, kam dem Pariser Konditor und Zuckerbäcker François Nicolas Appert. Allerdings verwendete er dazu Glasflaschen. Erst der britische Kaufmann Peter Durand kam 1810 auf die Idee, die Methode von Appert mit Blechkanistern durchzuführen und erfand damit die Konservendose. Diese Erfindung wurde am 25. April 1810 patentiert. Durand selbst befasste sich nicht mit der Produktion, dies geschah erstmals durch die Engländer Bryan Donkin und John Hall, die 1813 eine Konservenfabrik eröffneten und damit die britische Armee versorgten.
Damalige Konservendosen wurden durch Verlöten mit Blei verschlossen. Dies konnte unter ungünstigen Umständen zu einer Bleivergiftung führen. Bekannt geworden ist hier vor allem die Arktisexpedition des Briten Sir John Franklin von 1845, deren Mitglieder nach drei Jahren Dosennahrung an schwerer Bleivergiftung litten.
[Bearbeiten] Aktuelle Anwendung
Heutige Konservendosen sind durch Bördeln des Randes verschlossen. Das Öffnen erfolgt gewöhnlich mit speziellen Dosenöffnern. Auf der Innenseite sind heutige Dosen gewöhnlich mit einem Kunststoffüberzug versehen. Ein Umfüllen in andere Gefäße nach dem Öffnen ist daher nicht mehr nötig und bewirkt auch keine Verbesserung der Haltbarkeit. Vor der Einführung des Kunststoffüberzugs war das Umfüllen erforderlich, da nach Luftzutritt durch Öffnen die Doseninnenseite mit dem (sauren) Doseninhalt reagierte.
Typische durch Erhitzen in Konservendosen haltbar gemachte Lebensmittel sind Obst wie Pfirsiche, Birnen und Ananas, Gemüse, insbesondere Hülsenfrüchte wie gekochte Linsen und Bohnen, Fisch wie Sardinen, Makrelen und Heringe sowie Wurst und Fertiggerichte mit und ohne Fleisch. Sofern die Lebensmittel, wie z. B. Gemüse, frisch verarbeitet abgefüllt werden, garantiert eine Konservendose die Bewahrung von Aroma und einem Teil der Vitamine über etliche Jahre. Aufgeblähte Konservendosen (Bombagen) müssen weggeworfen werden. Der Verzehr des Inhalts kann eine lebensbedrohliche Vergiftung (Botulismus) bewirken.
Bei der Konservierung von Lebens- oder Genussmitteln werden unterschieden:
- Vollkonserven mit unbegrenzter, mindestens zweijähriger Haltbarkeit,
- Halbkonserven (Präserven), die durch chemische Zusätze beschränkt haltbar gemacht wurden,
- Dreiviertelkonserven, die bis zu 12 Monate haltbar sind (bei max. 20°C).
Militärhistorisch ist die Theorie interessant, dass die Grabenkriege des ersten Weltkriegs erst durch die Erfindung der Konservendose möglich gewesen seien, da diese den Nachschub wesentlich unempfindlicher sowie das wochenlange Ausharren in abgeschnittenen Stellungen möglich machte.
[Bearbeiten] Siehe auch
Wiktionary: Konservendose – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |