Kraftwerk Union
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Die Kraftwerk Union (KWU) war als Tochterunternehmen von Siemens und AEG zuständig für den Bau von Kraftwerken, insbesondere Kernkraftwerken. Standorte waren Mülheim an der Ruhr, Erlangen, Berlin und Offenbach am Main. Die KWU stand oft synonym für das Kraftwerksgeschäft von Siemens.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] KWU-Kernkraftwerke (kommerzielle Leistungsreaktoren)
[Bearbeiten] Leichtwasserreaktoren (LWR)
[Bearbeiten] Siedewasserreaktoren (SWR)
Reaktorblock | Bezeich- nung |
Land | Status |
---|---|---|---|
KKW Lingen | KKL | Deutschland | stillgelegt |
KKW Gundremmingen A | KRB-A | Deutschland | stillgelegt |
KKW Würgassen | KWW | Deutschland | Rückbau (E.ON Kernkraft) |
KKW Brunsbüttel | KKB | Deutschland | Betriebsführung (Vattenfall) |
KKW Zwentendorf/Tullnerfeld | GKT | Österreich | nicht fertiggestellt |
KKW Philippsburg 1 | KKP-1 | Deutschland | Betriebsführung (EnBW) |
KKW Isar 1 | KKI-1 | Deutschland | Betriebsführung (E.ON Kernkraft) |
KKW Krümmel | KKK | Deutschland | Betriebsführung (Vattenfall) |
KKW Gundremmingen B | KRB-B | Deutschland | Betriebsführung (RWE) |
KKW Gundremmingen C | KRB-C | Deutschland | Betriebsführung (RWE) |
[Bearbeiten] Druckwasserreaktoren (DWR)
Reaktorblock | Bezeich- nung |
Land | Status |
---|---|---|---|
KKW Obrigheim | KWO | Deutschland | stillgelegt (EnBW) |
KKW Stade | KKS | Deutschland | stillgelegt (E.ON Kernkraft) |
KKW Borssele | Niederlande | ||
KKW Biblis A | KWB-A | Deutschland | Betriebsführung (RWE) |
KKW Biblis B | KWB-B | Deutschland | Betriebsführung (RWE) |
KKW Neckar(westheim) 1 | GKN-1 | Deutschland | Betriebsführung (EnBW) |
KKW Unterweser | KKU | Deutschland | Betriebsführung (E.ON Kernkraft) |
KKW Trillo | Spanien | ||
KKW Gösgen | Schweiz | ||
KKW Brokdorf | KBR | Deutschland | Betriebsführung (E.ON Kernkraft) |
KKW Grohnde | KWG | Deutschland | Betriebsführung (E.ON Kernkraft) |
KKW Philippsburg 2 | KKP-2 | Deutschland | Betriebsführung (EnBW) |
KKW Grafenrheinfeld | KKG | Deutschland | Betriebsführung (E.ON Kernkraft) |
KKW Emsland | KKE | Deutschland | Betriebsführung (RWE) |
KKW Neckar(westheim) 2 | GKN-2 | Deutschland | Betriebsführung (EnBW) |
KKW Isar 2 | KKI-2 | Deutschland | Betriebsführung (E.ON Kernkraft) |
KKW Angra 2 | Brasilien | ||
KKW Busher 1 | Persien/Iran | nicht fertiggestellt | |
KKW Busher 2 | Persien/Iran | nicht fertiggestellt |
Weitere ehemals für Deutschland geplante Anlagen:
- KKW Süd (KWS),
- KKW Hamm (KKH),
- KKW Biblis C (KWB-C),
- KKW Borken,
- KKW Vahnum.
[Bearbeiten] Schwerwasserreaktoren
Reaktorblock | Bezeich- nung |
Land | Status |
---|---|---|---|
KKW Niederaichbach | KKN | Deutschland | rückgebaut->grüne Wiese |
KKW Atucha 1 | Argentinien | ||
KKW Atucha 2 | Argentinien | nicht fertiggestellt |
[Bearbeiten] Geschichte
- KWU und der Kernkraftwerksbereich der AEG kooperieren zunächst ab 1968, fünf Jahre später wird die AEG-Kernkraftsparte von der KWU übernommen. Der Standort Offenbach wird zur zweiten Konzernzentrale. Auch das nicht nukleare Kraftwerksgeschäft von Siemens geht an die 1969 von den beiden Mutterunternehmen neu gegründete KWU. Im selben Jahr wird außerdem die Transformatoren Union (TU) von den Konzernen gegründet. AEG hatte bis zu diesem Zeitpunkt nur Siedewasserreaktoren basierend auf der Technik des US-Konzerns General Electric gebaut, während Siemens Druckwasserreaktoren in Lizenz von Westinghouse gebaut hatte.
- 1978 verkauft AEG auch die Teile an der Transformatoren Union an die KWU, 1987 ist die Übernahme vollständig vollzogen.
- in den 1980er Jahren erlebt die KWU ihre erfolgreichste Zeit mit dem Bau der sogenannten Konvoi-Reaktorlinie. Im Ausland ist die KWU unter anderem beim Bau des Kernkraftwerks Gösgen in der Schweiz, ab 1974 bei dem durch irakische Luftangriffe zerstörten Kraftwerk bei Buschir (Iran) sowie den Schwerwasserreaktoren Atucha I und Atucha II (letzteres ist bis heute nicht fertiggestellt) engagiert. Auch das einzige kommerzielle Kernkraftwerk in Österreich, das Kernkraftwerk Zwentendorf, geht nach der Errichtung durch die KWU nie in Betrieb. In Deutschland ist sie über Beteiligungen auch an der Errichtung verschiedenen fortgeschrittenen Reaktoren und Forschungsreaktoren beteiligt, so z. B. am Schnellen Brüter in Kalkar, dem Forschungsreaktor KNK II in Karlsruhe und den beiden Forschungsreaktoren FRM in München.
- SIEMENS SNP und PG: Die KWU wird wieder in den Siemens Konzern integriert. Der Nuklearbereich heißt nun Siemens Nuclear Power, der konventionelle Kraftwerks- und Turbinenbereich Siemens Power Generation.
- ab Anfang der 1990er Jahre beginnt die französische Framatome zusammen mit der Kernkrafttochter von Siemens mit der Entwicklung des European Pressurized Water Reactor (EPR). Die deutsche Seite ist vor allem für die sicherheitstechnischen Aspekte (Werkstoffprüfung etc.) zuständig. Auch die Leittechnik (Siemens Teleperm) wird von Deutschland entwickelt.
- die politische und öffentliche Haltung zur Kernkraft in Deutschland sowie die schlechte Auftragslage - die Kernkraftsparte von Siemens ist fast nur noch im Wartungs- und Brennstoffgeschäft tätig - führen zu der Entscheidung der Siemens Konzernspitze, die Kernkraftgeschäfte erneut auszugliedern und die Mehrheitsanteile zu verkaufen.
- Framatome ANP - Siemens und die Framatome, ein Tochterunternehmen des französischen Konzerns AREVA, bilden 2001 ein joint venture: Siemens SNP wird in Framatome ANP eingegliedert - die Siemens AG behält eine Beteiligung von 34% an Framatome ANP. Im März 2006 erfolgt die Umbenennung in AREVA NP.
- Power Generation (PG) und Power Transmission and Distribution (PTD) bleiben als Geschäftsbereiche weiterhin zu 100% in den Siemens-Konzern integriert.