Krnov
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Krnov | |||
|
|||
Basisdaten | |||
---|---|---|---|
Staat: | Tschechien | ||
Region: | Moravskoslezský kraj | ||
Bezirk: | Bruntál | ||
Fläche: | 4440 ha | ||
Geographische Lage: | Koordinaten: 50° 05' N, 17° 41' O50° 05' N, 17° 41' O | ||
Höhe: | 316 m n.m. | ||
Einwohner: | 25517 (3. Juli 2006) | ||
Postleitzahl: | 120 61, 794 01 | ||
Struktur | |||
Gemeindeart: | Stadt | ||
Ortsteile: | 3 | ||
Verwaltung (Stand: 2006) | |||
Bürgermeister: | Renata Ramazanová | ||
Adresse: | Hlavní náměstí 92 79401 Krnov 1 |
||
Website: | www.krnov.cz |
Krnov (deutsch Jägerndorf, polnisch Krnów, Karniów, lateinisch Carnovia) ist die größte Stadt im Okres Bruntál in der Tschechischen Republik.
Inhaltsverzeichnis |
Geografie
Krnov liegt am Zusammenfluss von Oppa (Opava) und Goldoppa (Opavice) nahe dem Niederen Gesenke, zu Füßen des Burgberges (Cvilin) und an der polnischen Grenze im Moravskoslezský kraj. Durch die Stadt führt die Fernstraße 45 zum an der Ortsgrenze liegenden Grenzübergang nach Polen bzw. nach Süden zum Regionalzentrum Freudenthal (Bruntál). Ebenfalls durch Krnov verläuft die internationale Bahnstrecke Ostrau - Breslau.
Geschichte
Entstehungszeit
Erste Besiedlungen der Gegend stammen aus der Steinzeit, etwa um 3000 v. Chr., eine davon befand sich auf dem Burgberg. Im 12. und 13. Jahrhundert riefen böhmische Herzöge und Könige Deutsche als Bauern, Bergleute, Handwerker, Kaufleute und Künstler ins Land, um vor allem die bis dahin wegen der Mongolenüberfälle nur sehr dünn besiedelten Randgebiete erschließen und kultivieren zu lassen. Auch Juden und vereinzelt Romanen kamen damals ins Land. Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes als Völkisch Kyrnow stammt aus einer Urkunde von Wenzel I. von 1240. Die Bezeichnung Jegerdorf wurde 1253 im Zusammenhang der Erwähnung des ersten Vogts Siegfried gebraucht. In den Urkunden des Mittelalters findet sich auch der lateinische Name Carnovia. Im 13. Jahrhundert errichtete Nikolaus von Troppau, ein aus einer Seitenlinie der Premysliden stammender Adliger, die Burg Cvilin, nahm dort seinen Sitz und begründete damit das Herzogtum Troppau-Jägerndorf. Der Minoritenorden gründete 1273 in Jägerndorf ein Kloster, das sich in der Folgezeit zu einem bedeutenden Zentrum des Ordens entwickelte und bis weit in den osteuropäischen Raum (Litauen, Weißrussland Ukraine) ausstrahlte. 1281 ließ sich auch der Deutsche Orden in Jägerndorf nieder. Zu welchem Zeitpunkt der Ort Jägerndorf die Stadtrechte erhielt, ist nicht überliefert, jedoch wurden 1279 diese Rechte durch die Regentin Königin Kunigunde, der Witwe Ottokars II. erneut bestätigt. Das älteste Stadtwappen stammt von 1311 und zeigt drei goldene Jagdhörner und drei silberne Sterne auf blauem Grund. Anfang des 14. Jahrhunderts entstanden die ersten Handwerksbetriebe, die mit sich mit der Herstellung von Leinen und Tuchen beschäftigten und damit eine bis heute andauernde Tradition begründeten. Erstmals wurde 1335 ein Schöffengericht in der Stadt nachgewiesen, das auch die Blutsgerichtsbarkeit besaß. Mit Peter Vogt wurde 1371 zum ersten Mal ein Bürgermeister urkundlich erwähnt. 1377 wurde das Herzogtum Troppau-Jägerndorf durch die Abtrennung von Troppau und die Errichtung eines eigenständigen Herzogtums Jägerndorf geteilt, das recht bald in den Besitz der Oppelner Herzöge kam. In der Folge wechselten die Besitzer häufig, mehrfach mit verbunden mit kriegerischen Auseinandersetzungen. 1474 ging die Stadt dabei in Flammen auf.
Unter den Hohenzollern
Am 14. Mai 1523 erwarb Markgraf Georg der Fromme von Brandenburg-Ansbach-Kulmbach aus dem Hause Hohenzollern das Herzogtum Jägerndorf von seinem bisherigen Besitzer Herzog von Schellenberg für 58.900 ungarische Gulden. Georg führte schon bald die Reformation ein und säkularisierte unter anderem das Minoritenkloster, ohne auf Widerstand der Bevölkerung zu stoßen. Jedoch brüskierte er den ansässigen tschechischen Adel, indem er die wichtigen Ämter mit Deutschen besetzte und das Mährische Landrecht aufhob. Neben anderen Befestigungen zur Türkenabwehr ließ der Markgraf auch die Stadt Jägerndorf durch eine starke Stadtmauer und mächtige Stadttore schützen. Auch das Schloss Jägerndorf wurde in die Befestigungsanlagen einbezogen. Zur Verbesserung der hygienischen Verhältnisse wurden die Straßen der Stadt gepflastert. Als Markgraf Georg durch den Erwerb weitere Besitzungen in Schlesien seine Macht ausweitete, stieß er auf den Widerstand der habsburgischen Herrscher. So konnte er für seine Nachfolge nur für Jägerndorf ein unbeschränktes Erbrecht durchsetzen. Unter seinem Sohn Georg Friedrich, der von 1557 bis 1603 Jägerndorf besaß, kam es 1570 durch die Einführung der tschechischen Sprache gleichberechtigt neben dem Deutschen im Gerichtswesen zu einer Befriedung des tschechischen Adels. Zwischen 1558 und 1564 setzten die Pest und zahlreiche Brände der Stadt erheblich zu. Da Georg Friedrich keine direkten Nachkommen hatte, vermachte er das Jägerndorfer Herzogtum an den Brandenburger Kurfürsten Joachim Friedrich. Dessen Sohn Johann Georg, Oberbefehlshaber der Truppen des pfälzischen „Winterkönigs“ Friedrich V., verlor das Herzogtum infolge des Böhmisch-Pfälzischen Krieges. Nach der Schlacht am Weißen Berg wurde Herzogtum 1622 durch Kaiser Ferdinand III. konfisziert und dem Fürsten Karl von Liechtenstein als Lehen überlassen, der eine rigorose Rekatholisierung vornahm.
Die regierende Herzöge aus dem Hause Hohenzollern waren:
- Georg der Fromme (1541–1543), regierender Fürst von Ansbach und Kulmbach
- Georg Friedrich (1543–1603), regierender Fürst von Ansbach und Kulmbach und Herzog von Preußen
- Joachim Friedrich (1603–1606), auch Herzog von Preußen und Kurfürst von Brandenburg
- Johann Georg (1606–1621), zweiter Sohn von Joachim Friedrich
Österreichisch-Schlesien
Im Dreißigjährigen Krieg verwüsteten und plünderten nacheinander die Dänen, Wallenstein und die Schweden die Gegend. Ein Großbrand zerstörte 1706 weite Teile von Jägerndorf, unter anderem auch das Minoritenkloster. 1740 berief sich der preußische König Friedrich II. auf alte hohenzollersche Rechte am Herzogtum Jägerndorf und nahm dies unter anderem zum Anlass zur Eroberung Schlesiens. Nach dem Frieden von Breslau, der 1742 den Ersten Schlesischen Krieg beendete, blieb zwar das Herzogtum Jägerndorf bei Österreich, verlor allerdings Gebiete um Leobschütz und jenseits der Oppa an Preußen. Die Stadt Jägerndorf wurde zur Grenzstadt. Im sogenannten Zwetschkenrummel (Bayerischer Erbfolgekrieg) kam es 1778 zwischen den Preußen und den Österreichern nahe der Stadt zum Scharmützel von Weißkirch (Kostelec). Mit dem Aufbau der Zentralverwaltung für Österreichisch-Schlesien in Troppau verlor Jägerndorf ab 1793 stark an Bedeutung. Mit der Einführung der österreichischen Reichsverfassung von 1849 erlosch das Herzogtum Jägerndorf. Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Jägerndorf jedoch zu einem bedeutenden Industriezentrum. Dies wurde begünstigt durch den Bau der Mährisch-Schlesischen Zentralbahn, mit der die Stadt sowohl mit Breslau als auch mit der Nordbahn Wien - Krakau verbunden wurde. Außerdem kreuzte sich hier die Strecke mit der Oberschlesischen Bahn mit Verbindungen nach Ratibor in Schlesien und Olmütz in Mähren. Die Produkte der 27 Betriebe der Jägerndorfer Tuchindustrie waren weltberühmt. Ebenfalls Weltruf erlangte die Orgelbaufirma von Franz Rieger. Hinzu kamen mehrere Maschinenfabriken, darunter eine großes Webstuhl- und Webereimaschinenwerk. Die Bevölkerungszahl stieg stark von 11.800 im Jahr 1880 auf 32.000 Einwohner 1918, von denen 30.500 deutscher und 1.500 tschechischer Nationalität waren.
Krnov / Jägerndorf 1918 - 1945
Einen Tag vor der Ausrufung der 1. Tschechoslowakischen Republik (CSR) am 28. Oktober 1918 wurde die Stadt von der tschechischen Armee besetzt. Mit der Etablierung der tschechischen Administration erhielt die Stadt die offizielle Ortsbezeichnung Krnov und wurde zum Verwaltungszentrum des gleichnamigen Bezirkes. Die Weltwirtschaftskrise Anfang der 1930er Jahre führte zum Niedergang zahlreicher Betriebe der Stadt. Am 1. Dezember 1930 lebten hier 23.464 Einwohner, davon 90 Prozent Deutsche. In Vollzug des Münchner Abkommens besetzten im Oktober 1938 deutsche Truppen die Stadt, die daraufhin wieder in Jägerndorf umbenannt wurde. Im November 1938 wurde sie Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises, der im April 1939 dem neu gebildeten Reichsgau Sudetenland unterstellt wurde. Bis zur Volkszählung am 17. Mai 1939 hatte sich die Bevölkerungszahl auf 25.522 erhöht. Sowjetische Truppen besetzten Jägerndorf am 6. Mai 1945. Im Juni wurden die deutschen Einwohner in drei Lagern interniert, aufgrund der Beneš-Dekrete enteignet und bis zum Jahr 1946 nach Deutschland abtransportiert. Die Stadt kam als Krnov wieder zur Tschechoslowakei und wurde vor allem von Mährern, Sinti, Roma und Bürgerkriegsflüchtlingen aus Griechenland neu besiedelt. Am 22. Mai 1947 hatte die Stadt jedoch erst 16.335 Einwohner.
Vertreibung der jüdischen Bevölkerung
Nach 1938 wurde die jüdische Gemeinde (man kann von bis zu 600 jüdischen Gemeindegliedern ausgehen) unter Mithilfe eines Teils der deutschen Bevölkerung enteignet und zum Teil in Konzentrationslager verschleppt. Darunter befanden sich bedeutende Persönlichkeiten der Stadt wie die Textilhersteller Wilhelm und Jakob Bellak (die Villa in der Hauptstraße/Revolucni gegenüber dem Heizwerk), die Textilhändler Geiringer (der Palast Silesia) und Schulhaber (das Mietshaus am Rathausplatz / Hlavni náměsti, heute mit dem griechischen Cafe Hermes), der Erzeuger des Kräuterlikörs Altvater, Siegfried Gessler, der Lehrer an der Staatsrealschule Dr. Siegmund Langschur, Ärzte, Juristen und andere. Ungefähr 80 Prozent davon sind dem Holocaust zum Opfer gefallen, ein kleiner Teil konnte flüchten. Eine Rückstellung ihres Besitzes nach dem Krieg gestaltete sich äußerst schwierig. Heute (Volkszählung 2001) bekennt sich in Krnov kein einziger Einwohner zur jüdischen Gemeinde. [1]
Sehenswürdigkeiten
- Schloss der Herzöge von Jägerndorf, erneuert 1531
- Heiliggeistkirche (Kirche zum Heiligen Geist), errichtet im 13. Jh. mit Siechenhaus; heute Orgelkonzerthalle
- Pfarrkirche zum heiligen Martin, errichtet im 13. Jh.
- Katholisches Pfarramt am Kirchplatz, erbaut 1910 durch Baumeister Ernst Latzel
- Minoritenkloster mit Kirche "Jungfrau Mariae Himmelfahrt" von 1722 und Kapelle
- Wallfahrtskirche der "Heiligen Mutter Gottes im Schmerz" auf dem Burgberg, erbaut 1722
- Friedhofskirche (Begräbniskirche zur Erhöhung des hl. Kreuzes), erbaut im 15.Jh. am Stadtfriedhof
- Synagoge mit Doppelturm (im Volksmund "Judentempel" genannt), errichtet 1871 als größte Synagoge Nordmährens, am Tempelring; 1938 nicht zerstört, 2005 z.T. restauriert.
- Judenfriedhof an der Troppauer Strasse, seit 1873
- Evangelische Kirche, erbaut 1903, Schillerplatz
- Lichtensteinwarte (Cvilin), markanter Aussichtsturm mit einem Seitentürmchen auf dem Burgberg
- Ruine Schellenburg (Burg Lobenstein) bei Lobenstein (Úvalno)
- Salvatorianer Kolleg "Klösterle", unterhalb des Burgberges
- Aussichtswarte auf dem Melzerberg bei Mösnig, neu erbaut durch die Nachfolge-Firma von Franz Irblich
- Schützenhaus, erbaut 1907 nach Plänen von Leopold Bauer
- Rathaus, erbaut 1903, angebaut die Sparkasse ab 1907; Das Rathaus ist baugleich wie das Rathaus des Wiener 18.Bezirkes. Nicht nur die Fassade, der Turm, sondern sogar die Innenräume sind gleich aufgeteilt.
- Krankenhaus, erbaut 1930, nach Plänen von ...
- Gymnasium (Realschule), erbaut 1878
- Turnhalle (deutsche), Peterwitzerstrasse, erbaut 1930 nach Plänen von Leopold Bauer
- Jubiläumsschule (Kaiser-Franz-Josefs-Jubiläumsschule), erbaut 1909
- Stadttheater, erbaut ....
- Palast Silesia des jüdischen Textilhändlers Geiringer, Nikolausstrasse 12 (ehemals arisiert)
- Villa Bellak (ehemals jüdisches Eigentum, arisiert, Textilfabrikanten), Hauptstrasse 46
- Villa Steuer (Textilfabrikant), jetzt Museum, Hauptstrasse
- Villa Cerhak, jetzt Forstverwaltung
- Villa Hermann Larisch ((ehemals jüdisches Eigentum, arisiert, Textilfabrikant), jetzt Bankgeschäft, Opparing
- Villa Siegfried Gessler ((ehemals jüdisches Eigentum, arisiert, Likörfabrikant, Original "Altvater-Likör"), jetzt Bankgeschäft, Göbelgasse 6
- Villa Florian Schmidt ((ehemals jüdisches Eigentum, arisiert, Textilfabrikant), jetzt Stadtbücherei
- Villa Clupacek ((ehemals jüdisches Eigentum, arisiert, Textilfabrikant), Lidogasse 6
- Villa Bloch (Textilhändler), Nilolausstrasse
- Villa Flemmig (Textilfabrikant), Leobschützer Strasse
- Waldschloss Mösnig, ehemals Hotel, erbaut von Josef Irmler (heute Lungenheilstätte)
- Bürgerschule am Hasnerring, erbaut 1883 von Baumeister Latzel
- Arbeiterheim = Gewerkschaftshaus, heute Kino"MIR"
- Staatliche Fachschule für Weberei am Markusplatz, erbaut 1877, heute ....
- Landeshauptmannschaft, Schillerplatz, erbaut 1906, jetzt Schwesternschule
- Schulhaberhaus, Rathausplatz
- Pavillon des früheren Eislaufplatzes
- Stadtmauer (Teilstück) "Schwedenmauer" genannt, neben dem Gymnasium
- Stadtmauer (Teilstück) im Schlosshof
- Stadtmauer (Teilstück) auf der Ostseite des Minoritenklosters, neben der Synagoge
- Gebäude der "Tschechischen Schule" an der Meierhofstrasse, seit 1919
- Villa Kandler / Mükusch (Kunstmühlenbetrieb), Bennischerstrasse
- Poliklinik, früher Krankenkasse am Liechtensteinplatz
- Denkmal für Leopold Bauer neben dem Rathaus seit 1999
Partnerstädte
- Głubczyce (Leobschütz), Głubczycer Powiat, Oppelner Woiwodschaft, Polen
- Karben, Wetterau-Kreis, Hessen, Deutschland
- Mińsk Mazowiecki (Minsk), Minsker Powiat, Masowische Woiwodschaft, Polen
- Prudnik (Neustadt in Oberschlesien), Prudniker Powiat, Oppelner Woiwodschaft, Polen
- Saint-Egrève, Department Isère, Region Rhône-Alpes,Frankreich
- Telšiai (Telsche, Telschi), Telšių Apskritis, Litauen
- Yukon, Oklahoma, USA
- Pefki, Griechenland
Patenstadt
Ansbach in Bayern ist seit dem 14. Juli 1954 Patenstadt für Jägerndorf. Die Patenschaft entstand aus der alten geschichtlichen Verbindung und aus den Bemühungen des Freistaates Bayern, die Sudetendeutschen wirtschaftlich, kulturell und sozial einzugliedern. In den in Ansbach eingerichteten "Jägerndorfer Heimatstuben" sind in sechs Räumen Exponate aus der Geschichte des Herzogtums Jägerndorf zu besichtigen. Im Kulturzentrum der Stadt Ansbach befindet sich das Stadtarchiv in welchem auch das "Jägerndofer Heimatarchiv" eingeordnet ist. Die Vertreibung der jüdischen Bevölkerung, welche zu 80% dem Holocaust unter Mithilfe der deutschsprachigen Bevölkerung von Krnov zum Opfer gefallen ist, wie auch die Arisierung der jüdischen Besitztümer, wird in der Patenschaftsurkunde wie auch in der Exposition nicht thematisiert[2].
Stadtgliederung
Krnov gliedert sich in 3 Stadtteile: Krásné Loučky (Schönwiese), Pod Bezručovým vrchem (Unter dem Hanselberg) und Pod Cvilínem (Unter dem Burgberg) und zugleich in 3 Katastralgebiete: Krásné Loučky (Schönwiese), Krnov - Horní Předměstí (Jägerndorf - Ober Vorstadt), Krnov - Opavské Předměstí (Jägerndorf - Troppauer Vorstadt).
Außerdem bestehen noch ehemalige Katastralgebiete Horní Předměstí (Ober Vorstadt), Hlubčické Předměstí (Leobschützer Vorstadt), Opavské Předměstí (Troppauer Vorstadt), Guntramovice (Güntersdorf), Chomýž (Komeise), Chařová (Krotendorf), Mariánské Pole (Marienfeld), Ježník (Mösnig), Červený Dvůr (Roter Bau) und Kostelec (Weißkirch)
Bürgermeister der Stadt
- 1850 bis 1864 Franz Florian Göbel (1802 - 1873) Abgeordneter
- 1864 bis 1872 Alois Larisch Fabrikant Textilien, Firmengründer
- 1872 bis 1879 Dr. Franz Goldemund
- 1879 bis 1882 Dr. Emil Hirsch
- 1882 bis 1885 Dr. Franz Goldemund
- 1885 bis 1900 Dr. Emil Hirsch
- 1900 bis 1903 Otto Rieger, jun. (1880 - 1920) Orgelbauer
- 1903 bis 1919 Johann Kienel (1854 - 1945) Fabrikant
- 1919 bis 1924 Johann Trenka
- 1924 bis 1934 Richard Andratschke (1873 - 1953)
- 1934 bis 1938 Ernst Richter
- 1938 bis 1940 Dr. Oskar König
- 1940 bis 1945 Otto Just
- 1945 Mai/Juni Kurt Nießner ein von der russischen Militärverwaltung eingesetzter deutscher , aus dem Ausland zurückgekehrter Antifaschist.
Ehrenbürger der Stadt
- Matthias Thiel, Stadtkaplan; 1861
- Dr. Giska, österr. Minister des Innern; 1869
- Ritter von Plener, österr. Handelsminister; 1869
- Dr. Max Machanek, Generaldirektor der Mährisch-schlesischen Zentraleisenbahn; 1870
- Josef Heinrich, Stadtpfarrer; 1872
- Alexander Freiherr von Summer, schlesischer Landespräsident; ?
- Josef Wünsch Realschuldirektor, Obmann des Verschönerungsvereins; 1895
- Dr. Emil Hirsch, 18 Jahre Bürgermeister; Bau der Wasserversorgung; 1900
- Fanni Titze, Gastwirtin, Wohltäterin; 1905
- Johann Kienel (1854 - 1945), 16 Jahre Bürgermeister, Wohltäter; 1914
- Graf Larisch, schlesischer Landeshauptmann; 1917
- Richard Andratschke, Bürgerschuldirektor, 10 Jahre Bürgermeister; 1933
- Dr. Rudolf Bastl von Bastlingen, Oberrat, 20 Jahre Bezirkshauptmann (letzter deutscher); 1934
- Dr. Tomáš Garrigue Masaryk, 1. tschech. Staatspräsident; 1935; aberkannt 1938
- Anton Philieb, Retter der Burgbergkirche, Ehrengrab am Stadtfriedhof; ?
- Gabriel Quesker, Retter der Burgbergkirche, Ehrengrab am Stadtfriedhof; ?
- Herman Schmidt, Retter der Burgbergkirche, Ehrengrab am Stadtfriedhof; ?
- Michael Weiss, Retter der Burgbergkirche, Ehrengrab am Stadtfriedhof ?
Sonstige Persönlichkeiten
- Adam Francisci (1540 - 1593) Rektor der Fürstenschule in Heilsbronn / Ansbach
- Johann Spazier (1806 - 1883) Apotheker; Urkundensammler
- Johann Kutscher (1810 - 1881) Kardinal; Fürst-Erzbischof von Wien
- Franz Rieger (1812 - 1885) Fabrikant; Orgelbau = Firmengründer
- Karl Mihatsch (1826 - 1910) Oberbaurat; Erbauer der 1. Wiener Hochquellenwasserleitung
- Johann Herdin (1839 - 1912) Bildhauer
- Edmund Friedel (1835 - 1896) Stadtkaplan; Schöpfer der Burgbergstiegen
- Hugo Schmidt (1844 - 1907) Arbeiterführer
- Heinrich Tenschert (1846 - 1925) Historienmaler
- Convall Spazier (1847 - 1903) Weltreisender; Sohn des Johann Spazier
- Otto Anton Rieger (1847 - 1903) Orgelbauer, Sohn des Franz Rieger
- Gustav Rieger (1848 - 1905) Orgelbauer, Sohn des Franz Rieger
- Heinrich Schulig (1849 - 1930) Oberlehrer; Heimatforscher; Herausgeber "Heimatbuch"
- Karl Kinzer (1857 - 1916) Oberbaurat; Erbauer der 2. Wiener Hochquellenwasserleitung
- Heinrich Kinzer (1867 - 1932) Direktor der Webschule; Museumsleiter
- Josef Schinzel (1869 - 1944) Weihbischof von Olmütz, seit 1922
- Leopold Bauer (1872 - 1938) Oberbaurat; Architekt; Von ihm stammen u.a. noch folgende bekannte Bauwerke: Prießnitz-Sanatorium in Gräfenberg bei Freiwaldau, 1908-1910; Kirche der hl. Hedwig in Troppau, 1937; Warenhaus Breda & Weinstein in Troppau, 1937; Handels- und Gewerbekammer in Troppau, 1908-1910;
- Erich Wehrenfennig (1872 - 1968) Kirchenpräsident der Evang. Kirche in Böhmen, Mähren und Schlesien
- Josef Wünsch (1875 - 1896) Realschuldirektor; Ehrenbürger 1895
- Otto Wenzelides (1877 - 1959) Dr.; Heimatforscher
- Josef von Glatter-Götz (1880 - 1948) Dipl.Ing., seit 1920 Leiter der Orgelfabrik Rieger. Ab 1924 Besitzer der Firma. Nach der Enteignung aufgrund der Beneš-Dekrete ab 1946 Neuanfang mit dem Orgelbau in Schwarzach, Vorarlberg, Österreich.
- Sigmund Langschur (1884 - 1942) Realschulprofessor
- Leopold Knötig (1884 - ....) Kunstgewerbler
- Anton Winter (1885 - 1958) Oberlehrer; Heimatkundler
- Gustav Adolf Horny (1885 - 1959) Baumeister; Restaurator der Ruine Schellenburg; Heimatforscher
- Ernst Kober (1885 - 1963) Prof.; Museumsleiter; Heimatforscher; Archivar Ansbach; Bundesverdienstkreuz 1961
- Robert Hohlbaum (1886 - 1955) Schriftsteller; Bibliothekar
- Fritz Raida (1888 - 1981) Kunstmaler
- Erwin Ott (1892 - 1947) Fachschullehrer; Schriftsteller
- Bruno Hanns Wittek (1893 - 1935) Lyriker; Erzähler; Heimatdichter
- Luz Raida (1896 - ....) Miniaturmaler
- Fritz Geiringer (1900 - 1940) Textilhändler; Palast Silesia
- Albin Langer (1901 - 1959) Heimatvertriebenenseelsorger
- Rudolf Bert (1905 - 1992) Komponist
- Kurt Behr (1911 - 1986) Pianist
- Alois Clupacek (1914 - 1945) Fabrikant, Textilien
- Josef Glatter-Götz (1914 - 1989) Dipl.Ing., zusammen mit seinem Vater und einigen Mitarbeitern 1946 Neuanfang des Orgelbaues der Firma Rieger in Schwarzach, Vorarlberg, Österreich
- Ernst Irmler (1915 - 1996) bedeutender Grafiker; Sohn des Josef Irmler, Lederhändler und Hotelier (Erbauer des Waldschloss Mösnig)
- Maria Dorda (1917 - 2004) Verlegerin: Burgberg-Verlag; Redakteurin: "Jägerndorfer Heimatbrief"
- Hanns Cibulka (1920 - 2004) Schriftsteller; Bibliothekar
- Gerhard Taschner (1922 - 1976) Geigenvirtuose
- Josef (Pepi) Beyer (1922 - 1998) Heimatgutsammler; Archivar Memmingen
- Kurt Werner (1923 - 1990) Kapellmeister; Komponist
- Radek Bonk (*1976), Eishockeyspieler
- Wenzelaus Gurkfelder (.... - 1608) Magister; Konrektor Fürstenschule Heilsbronn / Ansbach
- Anselm Anschlowitz (.... - 1911) Rabbiner und Religionslehrer von 1872 bis 1907
- Julius Alma (.... - 1926) Zeichenlehrer; Marionettentheater-Regisseur
- Ernst Königer (.... - 1931) Geschichtsforscher
- Ferdinand Strahler (.... -1938) Sohn eines Tuchhändlers; erschossen im Mai 1938 bei Grasslitz, große Trauerfeier
- Reinhold Friede (.... -1960) Augenarzt; Wissenschaftler
- Alois Hohlbaum (.... - ....) Fabrikant, Weberei- Textil-Maschinenbau = Firmengründer
- Wilhelm Huttarsch (.... -....) Herausgeber des "1. Jägerndorfer Ländchens" 1926
- Siegfried Gessler (.... - ....) Fabrikant = Firmengründer; Liköre "ALTVATER"
- Heinrich Steuer (.... - ....) Fabrikant, Schafwollwaren
- Wilhelm Bellak (.... - ....) Fabrikant, Textilien
- Jakob Bellak (.... - ....) Fabrikant, Textilien
- Gustav Kandler (.... - ....) Fabrikant; Kunstmühle; Ziegeleibetrieb
- Eduard Frank (.... - ....) Baumeister; Ziegelei; Brettsägewerk
- Josef Hartel (.... - ....) Baumeister; Ziegelei; Brettsägewerk
- Friedrich Schmid (.... - ....) Pfarrer; Herausgeber der "Hotzenplotzer Pfarrbriefe"
- Kurt Werner (.... - ....) Kapellmeister
- Herrmann Böheim (.... - ....) Prof., Puppentheaterleiter
- Oskar König (.... - ....) Dr.; Bürgermeister in Jägerndorf von 1938 - 1940, Ortsvorsitzender der NSDAP, war entscheidend beteiligt an der Judenverfolgung in Jägerndorf, wohnte seit 1938 in einer Villa, die vorher einer jüdischen Familie weggenommen wurde, die im KZ ermordet wurde... Oskar König war nach dem Krieg Bürgermeister für die CDU in Göppingen/Baden-Württemberg... Er wurde nie wegen seiner Verbrechen angeklagt.
Quellen
Literatur
- Heinrich Schulig: Ein Heimatbuch für die Bezirke Jägerndorf und Olbersdorf. Herausgegeben vom Jägerndorfer Bezirkslehrerverein 1923; Druck und Verlag: Adolf Drechsler, Troppau
- Ernst Kober: Jägerndorfer Ländchen; Neue Folgen: 1951 - 1963". erschienen 1997 im Burgberg-Verlag, Grettstadt
- Eleonora Bolter: 50 Jahre nach der Vertreibung "Mutti, sind Deutsche schlechter als andere Menschen? Tatsachenbericht, erschienen auch in tschechischer Übersetzung unter dem Titel: 50 let po vyhnani "Mami, jsou Nemci nez ostatni lide`?"
- O. Hohn: Jägerndorf-Lobenstein-Braunsdorf in Wort und Bild. erschienen 1981
Weblinks
Andělská Hora (Engelsberg) | Bílčice (Heidenpiltsch) | Bohušov (Füllstein) | Brantice (Bransdorf) | Bruntál (Freudenthal) | Břidličná (Friedland a.d. Mohra) | Býkov-Láryšov (Pickau-Larischau) | Čaková (Friedersdorf) | Dětřichov nad Bystřicí (Dittersdorf a.d. Feistritz) | Dívčí Hrad (Maidelberg) | Dlouhá Stráň (Langenberg) | Dolní Moravice (Nieder Mohrau) | Dvorce (Hof) | Heřmanovice (Hermannstadt) | Hlinka (Glemkau) | Holčovice (Hillersdorf) | Horní Benešov (Benisch) | Horní Město (Bergstadt) | Horní Životice (Seitendorf b. Benisch) | Hošťálkovy (Gotschdorf) | Janov (Johannesthal) | Jindřichov (Hennersdorf) | Jiříkov (Girsig) | Karlova Studánka (Bad Karlsbrunn) | Karlovice (Karlsthal) | Krasov (Kronsdorf) | Krnov (Jägerndorf) | Křišťanovice (Christdorf) | Leskovec nad Moravicí (Spachendorf) | Lichnov (Lichten) | Liptaň (Liebenthal) | Lomnice (Lobing) | Ludvíkov (Ludwigsthal) | Malá Morávka (Klein Mohrau) | Malá Štáhle (Klein Stohl) | Mezina (Messendorf) | Město Albrechtice (Olbersdorf) | Milotice nad Opavou (Milkendorf) | Moravskoslezský Kočov (Mährisch u. Schlesisch Kotzendorf) | Nová Pláň (Neurode) | Nové Heřminovy (Neu Erbersdorf) | Oborná (Spillendorf) | Osoblaha (Hotzenplotz) | Petrovice (Petersdorf) | Razová (Raase) | Roudno (Rautenberg) | Rudná pod Pradědem (Vogelseifen) | Rusín (Rausen) | Rýmařov (Römerstadt) | Ryžoviště (Braunseifen) | Slezské Pavlovice (Deutsch Paulowitz) | Slezské Rudoltice (Rosswald) | Stará Ves (Altendorf) | Staré Heřminovy (Alt Erbersdorf) | Staré Město (Altstadt) | Světlá Hora (Lichtewerden) | Svobodné Heřmanice (Frei Hermersdorf) | Široká Niva (Breitenau) | Třemešná (Röwersdorf) | Tvrdkov (Pürkau) | Úvalno (Lobenstein) | Václavov u Bruntálu (Wildgrub) | Valšov (Kriegsdorf) | Velká Štáhle (Groß Stohl) | Vrbno pod Pradědem (Würbenthal) | Vysoká (Waissak) | Zátor (Seifersdorf)