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La Espero ist die Hymne des Esperanto. Der Text wurde von Ludwik Lejzer Zamenhof verfasst. Gesungen wird der Text auf eine Melodie von Félicien Menu de Ménil. Sie hat offiziellen Status, ist jedoch unter jugendlichen Esperanto-Sprechern seit über dreißig Jahren eher verpönt.
Original |
En la mondon venis nova sento,
tra la mondo iras forta voko;
Per flugiloj de facila vento
nun de loko flugu ĝi al loko. |
Ne al glavo sangon soifanta
ĝi la homan tiras familion;
Al la mond’ eterne militanta
ĝi promesas sanktan harmonion. |
Sub la sankta signo de l’ espero
kolektiĝas pacaj batalantoj,
Kaj rapide kreskas la afero
per laboro de la esperantoj. |
Forte staras muroj de miljaroj
inter la popoloj dividitaj;
Sed dissaltos la obstinaj baroj,
per la sankta amo disbatitaj. |
Sur neŭtrala lingva fundamento,
komprenante unu la alian,
La popoloj faros en konsento
unu grandan rondon familian. |
Nia diligenta kolegaro
en laboro paca ne laciĝos,
Ĝis la bela sonĝo de l’ homaro
por eterna ben’ efektiviĝos. |
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Prosaübersetzung |
In die Welt kam ein neues Gefühl,
durch die Welt ging ein starker Ruf;
Mit Flügeln leichten Windes
fliege er nun von Ort zu Ort. |
Nicht zum blutdürstenden Schwert
zieht er die menschliche Familie;
Der ewig kriegführenden Welt
verspricht er heilige Harmonie. |
Unter dem heiligen Zeichen der Hoffnung
sammeln sich friedliche Kämpfer,
Und schnell wächst die Sache
durch die Arbeit der Hoffenden. |
Stark stehen Mauern von Jahrtausenden
zwischen den getrennten Völkern;
Aber die widerspenstigen Schranken werden zerspringen,
zerschlagen durch die heilige Liebe. |
Auf neutralem sprachlichen Fundament,
einer den anderen verstehend,
Werden die Völker einvernehmlich
eine große Familienrunde bilden. |
Unsere fleißige Kollegenschaft
wird in friedlicher Arbeit nicht ermüden,
Bis der schöne Traum der Menschheit
sich zu ewigem Segen erfüllt. |
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Übertragung |
In die Welt kam eine neue Kunde,
Durch die Welt erschallt ein kräftig Wort,
Und es tönt aus Sturmwinds starkem Munde,
Und es rauscht und ruft von Ort zu Ort: |
«Nicht zum Schwerte, nicht zu blut'gem Ringen
Ruf' der Menschheit Brüder ich als Feinde;
Legt die Waffen nieder! Ich will bringen
Heil'ge Harmonie der Weltgemeinde.“ |
Um der Hoffnung heilige Standarte
Sammeln friedlich sich die Kameraden,
Und es strömen — seht! — der hohen Warte
Neue Jünger zu auf allen Pfaden. — |
Tausende von Jahren alte Mauern
Trennten Volk von Volk als starre Schranken;
Doch die Mauern werden nimmer dauern
Heil'ge Liebe bringet sie zum Wanken. |
Auf der Menschheitssprache festem Grunde
— Jedes Volk wird jedes Volk verstehn —
Werden auf des ganzen Erdballs Runde
Alle wie ein Volk zusammenstehn. |
Uns're wackern Friedensstreiter werden
Nimmer ruhen, nimmer rasten stille,
Bis der Menschheit schöner Traum auf Erden
Zu der Menschheit Heile sich erfülle. |
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