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Lew Sinowjewitsch Kopelew

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Lew Kopelew in den 80ern bei einer Lesung in Bad Münstereifel
Lew Kopelew in den 80ern bei einer Lesung in Bad Münstereifel

Lew Sinowjewitsch Kopelew (russisch Лев Зиновьевич Копелев, wiss. Transliteration Lev Zinov'evič Kopelev; * 9. April 1912 in Kiew; † 18. Juni 1997 in Köln) war ein russischer Germanist und Schriftsteller.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

[Bearbeiten] Jugend und Ausbildung

Lew Kopelew wurde 1912 als Sohn eines jüdischen Agronomen geboren. Schon früh wurde er mit der deutschen Sprache vertraut, die während seiner Kindheit oft in seiner Umgebung gesprochen wurde.

Er arbeitete nach der Grundschule zuerst in einer Lokomotivfabrik und später als Lehrer an einer Schule für Erwachsene. In seiner Jugend war er begeisterter Kommunist, fiel aber aufgrund seiner Nähe zu trotzkistischem Gedankengut negativ auf. Um nicht als Abweichler Opfer der stalinistischen Säuberungen zu werden, bemühte er sich, seine kommunistische Treue durch einen gewissen Übereifer zu beweisen.

Er studierte von 1933 bis 1938 Germanistik, Geschichte und Philosophie. Nach seiner Promotion arbeitete er als Dozent.

[Bearbeiten] Zweiter Weltkrieg

Im Jahre 1941 meldete er sich als Freiwilliger zur Armee, wo er wegen seiner guten Deutschkenntnisse zum „Instrukteur für Aufklärungsarbeit im Feindesheer“ wurde. Während des Einmarsches der Roten Armee nach Deutschland im Januar 1945 wurde er Zeuge zahlreicher Gräueltaten gegen die Zivilbevölkerung Ostpreußens, die ihn zutiefst erschütterten und ein starkes Gefühl der Scham in ihm auslösten. Mit seinen Versuchen, weitere Gräueltaten zu verhindern, erntete er nur Unverständnis und Feindseligkeit bei seinen Kameraden und Vorgesetzten und wurde wegen „Propagierung des bürgerlichen Humanismus, Mitleid mit dem Feind und Untergrabung der politisch-moralischen Haltung der Truppe“ zu zehn Jahren Lagerhaft verurteilt.

[Bearbeiten] Gefangenenlager

Im Gefangenlager lernte Kopelew unter anderen Alexander Solschenizyn kennen, der ihn in seinem Buch „Im ersten Kreis der Hölle“ als Lev Rubin auftreten lässt. Die schreckliche Erfahrung des Straflagers erschütterte seine kommunistischen Ideale jedoch nicht so sehr, dass er sich vom Kommunismus grundsätzlich abgewandt hätte. Im Jahre 1954, ein Jahr nach Stalins Tod, kam er schließlich frei.

[Bearbeiten] Werdegang eines Dissidenten

Nach seiner Freilassung begann er wieder zu schreiben und lernte auch bald seine spätere Frau Raissa Orlowa kennen; im Jahre 1956 heirateten sie. Lew Kopelew wurde rehabilitiert und konnte als Literaturwissenschaftler und Germanist arbeiten und veröffentlichen. Im selben Jahr hielt Chruschtschow seine berühmte Geheimrede auf dem 20. Parteitag der KPdSU, in der er mit dem Stalinismus abrechnete. Kopelew bekam eine Stelle als Dozent für internationale Pressegeschichte. Er arbeitete von 1961 bis 1968 am Moskauer Institut für Kunstgeschichte, verfasste eine Bertolt-Brecht-Biografie und eine Geschichte der deutschsprachigen Theaterwissenschaft.

Seit Mitte der sechziger Jahre setzte er sich zunehmend für Andersdenkende wie Andrei Sacharow und Alexander Solschenizyn sowie für den Prager Frühling ein. Hierdurch geriet er in immer stärkere Opposition zu dem sich wieder verhärtenden Regime. Er verlor immer mehr den Glauben an den Kommunismus und wurde, als er gegen den Einmarsch anderer kommunistischer Länder in die Tschechoslowakei und die brutale Zerschlagung aller Reformerfolge protestierte, mit Parteiausschluss, Schreibverbot und dem Verlust seiner Stelle am Institut für Kunstgeschichte bestraft. Damit endeten für ihn auch die letzten Hoffnungen, die er in den Kommunismus gesetzt hatte.

[Bearbeiten] Prominenter Dissident

Die Wohnung des Ehepaars Kopelew-Orlowa in Moskau entwickelte sich schnell zu einem Anlaufpunkt von Dissidenten und Auslands-Korrespondenten, unter ihnen Fritz Pleitgen und Klaus Bednarz. In dieser Zeit intensivierte sich auch sein Austausch mit Heinrich Böll, dem er schon in den 1960er Jahren begegnet war und mit dem ihn eine tiefe Freundschaft verband. Das enge Verhältnis zu Böll sollte später sein Leben noch entscheidend prägen.

[Bearbeiten] Exil

Kopelew wollte reisen, aber er wollte auf keinen Fall seine Heimat aufgeben und ins Exil gehen. Eine Einladung von Böll und Marion Gräfin Dönhoff zu einer Studienreise nach Deutschland, der ein langes diplomatisches Ringen um eine Rückkehr-Garantie vorausgegangen war, ließ Kopelew 1980 das Wagnis eingehen, mit seiner Frau ins Ausland zu reisen. Nachdem Kopelew sich zu Anfang des Jahres mit anderen Intellektuellen für Andrei Sacharow eingesetzt hatte, wurden ihm und seiner Frau überraschend im Oktober die Genehmigung zur Ausreise erteilt. Mitte November traf das Ehepaar dann auch in Köln ein.

Doch schon Anfang 1981 wurde die Auslandsreise zum Exil – man hatte das Ehepaar ausgebürgert. Nach einer Reise in die USA wurde Köln die neue Bleibe für das Ehepaar Kopelew-Orlowa. Raissa Orlowa hatte wesentlich größere Schwierigkeiten, sich in Deutschland einzugewöhnen, als ihr mit der deutschen Kultur aufs beste vertrauter Mann. Sie berichtet in einem Buch über das ihr nur langsam zur Gewohnheit werdende Leben in Deutschland.

[Bearbeiten] Humanist und Weltbürger

In Deutschland wurde Kopelew schnell zu einem Kämpfer für eine Aussöhnung zwischen Russen und Deutschen. In einem wissenschaftlichen Projekt arbeitete er das Deutschlandbild der Russen und das Russlandbild der Deutschen heraus, um so durch gegenseitiges Verstehen die alten Brücken zwischen beiden Völkern freizulegen und neue zu schaffen. Symbolfigur wurde ihm dafür Friedrich Joseph Haass. Damit versuchte er auch, die durch Propaganda und ideologische Auseinandersetzungen geschaffenen Feindbilder zu zerstören.

In dieser Zeit schrieb er nicht nur viel, sondern war als Referent, Interview- und Gesprächspartner sehr gefragt. Er machte immer wieder auf Menschenrechtsverletzungen aufmerksam und mischte sich überall ein, wo es galt, für Völkerverständigung und gegenseitigen Respekt zu werben. Kopelew fühlte sich schon früh als Europäer und trat für den Erhalt der kulturellen Vielfalt in Europa ein. Bereits in seiner Charkower Zeit 1926/27 hatte er Esperanto gelernt.

Kopolew initiierte ein großes Forschungs-Projekt zur Geschichte der deutsch-russischen gegenseitigen Wahrnehmung von den Anfängen bis zum 20. Jahrhundert an der Universität Wuppertal. Die Ergebnisse sind in insgesamt zehn Bänden unter dem Titel „West-Östliche Spiegelungen“ dokumentiert.

[Bearbeiten] Noch einmal Moskau

Aufgrund der Perestroika Gorbatschows erhielt Kopelew 1989 die Erlaubnis, seine alte Heimatstadt Moskau zu seinem 77. Geburtstag zu besuchen. 1990 konnte er Russland sogar noch ein zweites Mal besuchen. Er reiste durch das Land und besuchte alte Freunde, doch das Land war ihm inzwischen fremd geworden. Da seine Frau Raissa 1989 gestorben war, ging er schließlich wieder nach Köln zurück, um dort seine Arbeit zur Versöhnung der Völker fortzusetzen.

Am 18. Juni 1997 starb Lew Kopelew in Köln. Er wurde in Moskau neben seiner Frau Raissa Orlowa beigesetzt.

[Bearbeiten] Werke

  • Und schuf mir einen Götzen (Autobiographie Teil 1), И сотворил себе кумира.
  • Aufbewahren für alle Zeit! (Autobiographie Teil 2), Хранить вечно
  • Tröste meine Trauer (Autobiographie Teil 3), Утоли моя печали
  • Russland, eine schwierige Heimat
  • Ein Dichter kam vom Rhein
  • Der Heilige Doktor Fjodor Petrowitsch - Die Geschichte des Friedrich Joseph Haass (1984)
  • Waffe Wort (1991)
  • (Initiator:) West-Östliche Spiegelungen, zehn Bände, Fink-Verlag, 1988 bis 2005.

[Bearbeiten] Auszeichnungen

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

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