Mary Shelley
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Mary Wollstonecraft Shelley (* 30. August 1797 in London; † 1. Februar 1851 in London) war eine bedeutende englische Schriftstellerin des frühen 19. Jahrhunderts.
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[Bearbeiten] Jugend und Werdegang
Mary Wollstonecraft war die Tochter des britischen Schriftstellers und Philosophen William Godwin und Mary Wollstonecrafts, einer zu dieser Zeit bekannten Feministin. Bereits im Alter von zehn Jahren schrieb sie ihr erstes eigenes Buch, eine eigene Version eines alten Kinderbuches namens Mounseer Nongtongpaw. Ihr Vater William Godwin heiratete 1801 Mary Jane Clairmont, eine Witwe mit zwei Kindern. Mary Shelleys neue Stiefschwester Jane, die sich selber Claire nannte, lernte später Mary Shelleys guten Bekannten Lord Byron kennen, und trotzte ihm mit Vehemenz und Ausdauer schließlich ein Kind ab. Mit 16 lernte sie Percy Bysshe Shelley kennen, mit dem sie auf einer Reise in die Schweiz und an den Rhein durchbrannte (History of a Six Weeks’ Tour) und den sie nach dem Tod seiner Frau mit 19 Jahren heiratete. Mary Shelley hatte drei Kinder, von denen zwei in sehr jungen Jahren starben. Es überlebte einzig Percy Florence Shelley (1818-1889), der jedoch nicht bereit war, das intellektuelle Erbe seiner Eltern anzutreten.
[Bearbeiten] Schriftstellerische Tätigkeit
Im Jahr ohne Sommer 1816 verbrachten Mary und Percy zusammen mit Lord Byron ihre Sommerferien am Genfer See und vertrieben sich die verregnete Zeit mit dem Schreiben von Schauergeschichten, woraus dann der 1818 veröffentlichte Debütroman Mary Shelleys, Frankenstein or The Modern Prometheus, entstand. Percy Shelley verfasste wenig später sein Drama Prometheus Unbound. Der Name Frankenstein geht wahrscheinlich auf die Burg Frankenstein zurück, die Mary Shelley bei ihrer Reise in die Schweiz entlang des Rheins kennenlernte, siehe auch Johann Konrad Dippel. Mary Shelley war eine außerordentlich belesene Frau. Ihre gewaltiges Lesepensum spiegelt sich vor allem in der Vielzahl unterschiedlicher Motive wider, die sich beispielsweise in Frankenstein finden. Dazu gehört nicht nur der Prometheus-Stoff, sondern vor allem auch Miltons "Paradise Lost". Die Verbindung von Prometheus und christlichen Heilsvorstellungen zu Frankenstein führt auch dazu, dass Mary Shelleys bekanntester Roman von Milton A. Mays in einem Aufsatz als "Schwarze Theodizee" bezeichnet wurde.
[Bearbeiten] Tod und Nachlass
Nach Percy Shelleys Tod bei einer Segeltour vor La Spezia verfasste Mary Shelley weitere Kurzgeschichten und Romane, deren bekanntester The Last Man (1826) ist. In ihren Werken verarbeitete sie eigene Erlebnisse aus ihrem Freundeskreis (u. a. Byron). Daneben kümmerte sie sich um die Sammlung und Herausgabe der Werke ihres Mannes.
Mary Shelley starb 1851 in London als angesehene Schriftstellerin.
Ihr Grab ist in Bournemouth, direkt neben einer alten KIrche, nahe dem Stadtzentrum.
[Bearbeiten] Werke
- History of a Six Weeks' Tour (1817)
- Frankenstein or The Modern Prometheus (1818)
- Valperga or The Life and Adventures of Castrussio, Price of Lucca (1823)
- The Last Man (1826)
- The Fortunes of Perkin Warbeck (1830)
- Rambles in Germany and Italy in 1840, 1842 and 1843 (1844)
[Bearbeiten] Literatur
- Priester, Karin: Mary Shelley. Die Frau, die Frankenstein erfand. (2003) ISBN 3442356369
- Spark, Muriel: Mary Shelley. Eine Biographie. (1992, Insel Taschenbuch) ISBN 3-458-32958-7
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Mary Shelley im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- www.frankensteinfilms.com - Umfangreiche Seite zu Shelleys Roman Frankenstein, Verfilmungen, Comics, Theater (englischsprachig)
- Bibliografie, englischsprachig [1]
Personendaten | |
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NAME | Shelley, Mary Wollstonecraft |
KURZBESCHREIBUNG | englische Schriftstellerin |
GEBURTSDATUM | 30. August 1797 |
GEBURTSORT | London |
STERBEDATUM | 1. Februar 1851 |
STERBEORT | London |