Methodik der Politikwissenschaft
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Die Politikwissenschaft besitzt keine einheitliche Methodik. Sie benutzt eine Vielzahl von Methoden. Die Wahl der Methode hängt von der jeweiligen Fragestellung ab, die es zu beantworten gilt. Zudem unterscheiden sich die Methoden von Theoretikern von den Methoden der Empiriker, wobei es aber auch empirische Theorietests gibt.
In der empirischen Politikwissenschaft haben sich zwei Kategorien von Methoden herausgebildet, nämlich quantitatve und qualitative Methoden. Quantitativ orientierte Forscher sammeln systematisch große Datenmengen und versuchen, Ergebnisse aus dem Vergleich ihrer Datensätze zu erreichen. Qualitativ orientierte Forscher arbeiten mit kleinen Datenmengen und versuchen aus jedem Datensatz soviel Information wie möglich zu gewinnen.
Ein typisches Beispiel für quantitative politikwissenschaftliche Forschung ist die Wahlforschung beziehungsweise allgemein die Meinungsforschung. Hier werden viele, zufällig ausgewählte Menschen (eine Umfrage gilt erst ab über 1000 Befragten als repräsentativ) befragt, die Fragebögen sind dabei standardisiert. Mittels statistischer Verfahren werden aus den Fragebögen Aussagen generiert und Erklärungen für die Ergebnisse (Kausalzusammenhänge) gesucht.
Ein typisches Beispiel für qualitiative politikwissenschaftliche Forschung ist die Befragung von Einzelpersonen, etwa von politischen Entscheidungsträgern. Mittels dieser Methode versucht man häufig, Prozesse der Entscheidungsfindung nachzuvollziehen. Auch hier gilt das Interesse den Kausalzusammenhängen, also zu verstehen, warum Akteure in bestimmten Zusammenhänge die Entscheidungen treffen, die sie treffen. Dabei gilt das Interesse nicht nur der Erklärung des Einzelphänomens, sondern der Generierung verallgemeinerbarer Aussagen, also warum Akteure sich in bestimmten Situationen nach bestimmten Mustern verhalten.