Miroslav Blažević
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Miroslav „Ćiro“ Blažević [ˈmirɔslaːʋ ˈɕiːrɔ ˈblaːʒɛʋitɕ] (* 9. Februar 1937 in Travnik, Bosnien-Herzegowina) ist ein kroatischer-Fußballtrainer.
Während seiner aktiven Zeit spielte er in Jugoslawien für NK Sarajevo, NK Rijeka sowie Dinamo Zagreb und in der Schweiz für den FC Vevey und den FC Sion. Größere Erfolge hat er dabei nicht vorzuweisen.
[Bearbeiten] Karriere als Trainer
Seine Trainerkarriere begann Blažević 1968 ebenfalls in der Schweiz. Bis 1979 trainierte er mehrere Schweizer Mannschaften, darunter auch für ein Jahr die Nationalmannschaft. Größter Erfolg während dieser Zeit war der Gewinn des nationalen Schweizer Pokalwettbewerbs mit dem FC Sion 1974.
1979 kehrte Blažević nach Jugoslawien zurück. 1980 übernahm er das Traineramt bei Dinamo Zagreb, führte das Team 1982 erstmals nach 24 Jahren wieder zur jugoslawischen Meisterschaft und 1983 zum jugoslawischen Pokalsieg.
Im selben Jahr verließ Blažević das Land wieder in Richtung Schweiz. Er selber behauptet heute, aufgrund seiner kroatisch-nationalistischen Ausrichtung habe ihm die Inhaftierung gedroht und er habe fliehen müssen.
Von 1983-1985 trainierte Blažević die Grasshopper Zürich, mit denen er 1984 Schweizer Meister wurde.
Einen ähnlichen Kultstatus wie in Kroatien erlangte er nach seiner Rückkehr in die Bundesrepublik Jugoslawien auch in der autonomen Provinz Kosovo. Unter seiner Führung stieg der Hauptstadtklub FK Pristina in die erste jugoslawische Liga auf.
Nach weiteren vier Jahren im Ausland, beim FC Nantes und bei PAOK Saloniki, kehrte Blažević 1992 zu Dinamo Zagreb, das mittlerweile Gradjanski und später Croatia Zagreb hieß, zurück. Mit Croatia gewann er 1993 die kroatische Meisterschaft und 1994 den kroatischen Pokal.
1994 wurde Blažević Trainer der kroatischen Nationalmannschaft. Mit ihm qualifizierte sich Kroatien für die EM 1996 und erreichte dabei das Viertelfinale.
Sein größter Coup stand ihm aber noch bevor. Er führte die kroatische Mannschaft zu ihrer ersten WM-Teilnahme 1998 und wurde dabei überraschend Dritter.
Blažević setzte seine Arbeit noch bis November 2000 fort, verpasste in der Zwischenzeit aber mit seiner Mannschaft die Qualifikation für die EM 2000. Nach einem mäßigen Start in die Qualifikation zur WM 2002 trat er zurück.
Kurz danach schon bekam Blažević eine neue Chance auf die Teilnahme an der WM 2002. Er nahm den Posten als iranischer Nationaltrainer an. Mit dem Iran scheiterte er in den Play-Offs.
Nach diesen Misserfolgen arbeitete Blažević wieder als Vereinstrainer. Zunächst rettete er NK Osijek vor dem Abstieg, bevor er zurück zu Dinamo Zagreb ging. Er wurde 2003 Meister mit Dinamo, hatte sich allerdings mit dem Vize-Präsidenten Zdravko Mamić überworfen und verließ Zagreb wieder.
Für einige Monate arbeitete Blažević anschließend beim slowenischen Klub NK Mura, bevor ihn Kroatiens NK Varteks Varaždin verpflichtete.
Im Jahr 2005 wurde Blažević Trainer von Hajduk Split. Eine Aufgabe, der er laut eigener Aussage lange schon nachgehen wollte. Da allerdings in Kroatien die Rivalität zwischen Hajduk und Dinamo extrem ist, stand seine Arbeit von Anfang an unter keinem guten Stern. Viele Hajduk-Fans lehnten den langjährigen Dinamo-Trainer ab. Als es dann für Hajduk unter Blažević auch noch eine 0:5-Heimpleite in der Champions-League-Qualifikation setzte, wurde "Ćiro" zum Rücktritt gezwungen.
Am 27. September 2005, nur neun Tage nach seinem Aus bei Hajduk Split, nahm ihn Xamax Neuchatel unter Vertrag.
Seit der Saison 2006/07 ist er nun wieder in seiner Heimat und trainiert wieder einen Zagreber Verein, diesmal jedoch den Konkurrenten NK Zagreb.
[Bearbeiten] Sonstiges
Menschlich und politisch ist der kroatisch-schweizerische Doppelbürger Blažević nicht unumstritten. Er trat 1990 der nationalkonservativen Regierungspartei HDZ bei und war ein enger Vertrauter des autoritären Präsidenten Franjo Tudjman. Er ließ kroatische Fußballspieler eine Petition unterschreiben, die die Auslieferung mutmaßlicher kroatischer Kriegsverbrecher verhindern sollte und drohte einem Journalisten wegen angeblicher "unnationaler Schreibe" mit "Liquidierung".
Anfang 2005 kandidierte Blažević für das Amt des Staatspräsidenten. Er kandidierte unabhängig, da ihm die neue Ausrichtung der HDZ, die auf eine Mitgliedschaft in der EU hinausläuft, nicht zusagt. Sein Wahlkampf war hauptsächlich darauf ausgerichtet, die Auslieferung Ante Gotovinas zu bekämpfen.
Bei den Präsidentschaftswahlen erhielt er nur knapp 1% der Stimmen.
Duckworth / Kürschner / Hogan | Heinrich Müller | Karl Rappan | Karl Rappan | Franco Andreoli | Karl Rappan | Hans Rüegsegger (Interimstrainer) | Jacques Spagnoli | Willibald Hahn | Rüegsegger / Sekulić | Karl Rappan | Georges Sobotka | Alfredo Foni | Erwin Ballabio | Alfredo Foni | Erwin Ballabio | René Hüssy (Interimstrainer) | Miroslav Blažević | Roger Vonlanthen | Léon Walker | Paul Wolfisberg | Daniel Jeandupeux | Paul Wolfisberg (Interimstrainer) | Uli Stielike | Roy Hodgson | Artur Jorge | Rolf Fringer | Gilbert Gress | Hans-Peter Zaugg (Interimstrainer) | Enzo Trossero | Jakob Kuhn
Dražen Jerković | Stanko Poklepović | Vlatko Marković | Miroslav Blažević | Mirko Jozić | Otto Barić | Zlatko Kranjčar | Slaven Bilić
Personendaten | |
---|---|
NAME | Blažević, Miroslav |
KURZBESCHREIBUNG | schweizerischer Fußballtrainer |
GEBURTSDATUM | 10. Februar 1935 |
GEBURTSORT | Travnik, Bosnien-Herzegowina |