Narathiwat (Provinz)

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Narathiwat
นราธิวาส
Statistik
Hauptstadt:	Narathiwat
Tel.vorwahl:	073
Fläche:	4.475,4 km² 50.
Einwohner:	694.000 (2004) 35.
Bev.dichte:	156 E/km² 24.
Karte

Narathiwat (in Thai นราธิวาส, bedeutet soviel wie “Wohnsitz der guten Menschen”) ist eine Provinz in Süd-Thailand.

Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Klima 3 Wirtschaft und Bedeutung 4 Geschichte 4.1 Die Ereignisse in Tak Bai 2004 5 Bevölkerung 6 Wappen 7 Verwaltungseinheiten 8 Sehenswürdigkeiten 9 Quellen

[Bearbeiten] Lage

Narathiwat befindet sich ganz im Süden von Thailand auf der Malaiischen Halbinsel und liegt an der Küste der Golfs von Thailand. Die Provinz hat eine lange Grenze mit Malaysia.

Die Entfernung zur Hauptstadt Bangkok beträgt ca. 1.200 km.

Angrenzende Provinzen und Gebiete:
Norden	Pattani
Osten	Küste zum Golf von Thailand
Süden	Landesgrenze zu Malaysia
Westen	Yala

[Bearbeiten] Klima

Das Klima ist tropisch-monsunal.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Bedeutung

Die Wirtschaft ist geprägt von Ackerbau (wie den Reisanbau und Obstplantagen) sowie den Fischfang. Auch ist der Handel mit Malaysia eine wichtige Einnahmequelle.

Der Tourismus hat wenig Bedeutung und wird durch die Unruhen zusätzlich belastet.

Das Bruttosozialprodukt der Provinz betrug 2004 29.696 Millionen Baht (Quelle: Thailand in Figures. 9. Aufl. 2006).

[Bearbeiten] Geschichte

In frühen Zeiten lag die Hauptstadt der Region im heutigen Süden von Thailand in Pattani, das die Hauptstadt eines gleichnamigen Königreiches war. Das Königreich hatte allerdings Tribut an das Thai-Königreich Sukhothai und später an dessen Nachfolger Ayutthaya zu leisten. Nach dem Zusammenbruch Ayutthayas 1767 erhielt Pattani zunächst volle Unabhängigkeit, doch kam es unter der Herrschaft König Ramas I. wieder unter die Kontrolle Siams.

Nachdem die Briten sich auf der Malaiischen Halbinsel festgesetzt und eine neue Ordnung geschaffen hatte, wurde Pattani - und damit das heutige Narathiwat - 1909 zu einem Bestandteil des Königreiches Siam. Zusammen mit Yala war Narathiwat ursprünglich Bestandteil der Provinz Pattani, wurde aber 1933 abgetrennt und zu einer eigenständigen Provinz gemacht.

Nach langen Jahren der Ruhe ist seit 2004 eine separatistische Bewegung im Süden aktiv, die insbesondere in den Provinzen Narathiwat, Pattani und Yala Bombenanschläge durchführen und Gegner ermorden. Seit Januar 2004 sind auf diese Weise mehr als 700 Menschen umgekommen.

[Bearbeiten] Die Ereignisse in Tak Bai 2004

So kamen 25. Oktober 2004 in der Grenzstadt Tak Bai 85 Muslime ums Leben. Verschiedene Polizeieinheiten wurden mobilisiert, um eine Demonstration vor der örtlichen Polizeistation aufzulösen. Die Menschen protestierten gegen die Verhaftung von sechs Inhaftierten, die angeblich Ausständige mit Waffen versorgt haben sollen. Die Demonstranten warfen Steine und versuchten die Polizeistation zu stürmen, worauf die Sicherheitskräfte Tränengas einsetzten. Acht Menschen wurden am Ort des Geschehens erschossen, weitere 78 erstickten oder wurden während des Transportes in ein Gefangenenlager erdrückt. Etwa 1200 Menschen wurden mehrere Tage lang in Militärgewahrsam genommen, ohne ausreichende medizinische Behandlung zu bekommen. Als Folge litten mehrer Personen an schwerwiegenden Verletzungen, die Amputationen nach sich zogen.

Bisher wurde kein Sicherheitspersonal in Verbindung mit den Geschehnissen zur Verantwortung gezogen, aber 58 muslimische Demonstranten wegen Vergehen verurteilt. Eine von der Regierung eingesetzte Kommission, unter Führung des Ombudsmannes Pichet Soontornpiphit, stellte am 17. Dezember 2004 fest, dass die Methoden, die zur Auflösung des Protestes führten international bewährten Praktiken widersprachen. Der Einsatz von Schusswaffen und Rekruten, die keine ausreichende Ehrfahrung für solche Einsätze hatten, war ungeeignet. Die Kommission stellte weiterhin fest, dass die militärischen Vorgesetzten versagt hatten, den Transport der Gefangenen zu leiten und diese Aufgabe nicht geeignetem Personal überliesen.

Thailändische Behörden zahlten später eine Entschädigung an einige Opfer und deren Familien.^{[1] [2]}

[Bearbeiten] Bevölkerung

Narathiwat ist eine der vier Provinzen des Landes mit einer überwiegend moslemischen Bevölkerung. Sie besteht aus einer Mischung aus Thai, Chinesen und Malaien. Dies führt zu einem komplexen Sozialsystem, in dem buddhistische Thai die Verwaltung übernehmen, die chinesisch-stämmigen Menschen die Wirtschaft führen und die malaiischen Moslems die Landwirtschaft und den Fischfang beherrschen.

82% der Bewohner sind Moslems und nur 17,9% sind Buddhisten. Mehr als 80% sprechen malaiisch.

[Bearbeiten] Wappen

Das Wappen der Provinz Narathiwat zeigt ein schnell dahin fahrendes Segelboot mit dem Bild eines weißen Elefanten auf der Segelfläche. Der weiße Elefant gilt allgemein als Symbol des Königshauses der Chakri-Dynastie und soll hier an einen einst in der Gegend eingefangenen Elefanten (Phra Sri Nararat Radschakarni) erinnern, der dem König zum Geschenk gemacht wurde. Das lokale Symbol ist die Frucht des Longsat (Longkong, Lansium domesticum), der lokale Baum ist der Chengal (Neobalanocarpus helmii). Der Wahlspruch der Provinz Narathiwat lautet: "Hier liegt der Taksin-Palast, Religiös Ergebene leben an diesem Ort, Narathat ist ein angenehmer, fiedlicher Strand, Der Bacho-Wasserfall ist lieblich und beeindruckend, Das Land einer großen Goldmine, Die Longan-Frucht ist süß für alle, die sie versuchen."

[Bearbeiten] Verwaltungseinheiten

Narathiwat ist in 13 Amphoe eingeteilt, die weiter in 77 Tambon und diese wiederum in 551 Mubaan gegliedert sind.

Amphoe (Kreise)		King Amphoe (Unterkreise)
Mueang Narathiwat Tak Bai Batscho Yi ngo Ra Ngae Rueso Si Sakhon	Waeng Sukhirin Su Ngai Kolok Su Ngai Padi Chanae Cho Airong

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

(Siehe Eintrag in Narathiwat)

• Thaksin Radschaniwet Palast - königliche Residenz für Süd-Thailand; wenn die königliche Familie nicht anwesend ist,steht der Palast Besuchern offen; es gibt einen kleinen Zoo und Keramikwerkstätten
• Wat Chonthara Singh - in Amphoe Takbai an der Grenze zu Malaysia; der Tempel wurde erbaut, um britische Besitzansprüche auf Narathiwat als Teil ihres Empires auf der Malaiischen Halbinsel abzuwehren; schöne Holzkonstruktion mit Wandmalerien aus dem Leben Buddhas.
• Batscho-Wasserfall - in Amphoe Batscho gelegener sehr tief fallender Wasserfall mit einer großen Wassermenge

Nationalparks:

• Tschet Warin-Park - mit dem Tschet Warin-Wasserfall, der über sieben Stufen in die Tiefe stürzt und Stromschnellen bildet, liegt in Amphoe Su-ngai Padi.

[Bearbeiten] Quellen

1. ↑ Human Rights Watch: Thailand: New Government Should Ensure Justice for Tak Bai (24.11.2006)
2. ↑ Amnesty International: Jahresbericht 2005: Thailand - Berichtszeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 2004

Koordinaten: 6° 25' N, 101° 49' O