Naturpädagogik
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In der Naturpädagogik geht es darum, Zeit und Raum zu geben für Naturbegegnung und Naturerleben. Ziel der Naturpädagogik ist es, neue oder vergessene Facetten unserer Beziehung zur Natur wieder erlebbar zu machen und so ein „neues“ Verhältnis Mensch-Natur aufzubauen, das auf Achtung und Respekt beruht. Naturpädagogik möchte so eine emotionale Grundlage schaffen für einen nachhaltigen Umgang mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen und einen Beitrag leisten zur Überwindung der ökologischen Krise.
Naturpädagogik findet statt in vorschulischen, schulischen und außerschulischem Kontext sowie in der Erwachsenenbildung. Sie ist Teil der Umweltbildung und der Bildung für nachhaltige Entwicklung, die im Rahmen der UN-Dekade 2005-2014 als Leitprinzip gilt. Naturpädagogik versteht Bildung als einen ganzheitlichen Vorgang „mit Herz, Hand und Kopf“ und hat eine Vielzahl von praxis- und erlebensorientierten Methoden entwickelt, mit denen Menschen unterschiedlicher Alters- und Zielgruppen "in die Natur" geführt werden können: spielerisches und forschendes Erkunden, vertiefte sinnliche Wahrnehmung, kreatives Gestalten, meditative Zugänge, Experimentieren u.a.m.
Naturerfahrungen seien ein menschliches Grundbedürfnis. In der heutigen Zeit hätten sich vor allem im westlichen Kulturkreis viele Menschen von der sie umgebenden Natur entfremdet. Die Folgen dieser Entfremdung und dem Drang nach Beherrschung und Ausbeutung der Natur seien in dem drohenden Verlust natürlicher Lebensgrundlagen und ökologischer Vielfalt deutlich.
Das hinter dem naturpädagogischen Ansatz stehende Weltbild ist ökozentrisch, das heißt nicht der Mensch steht im Zentrum der Welt, sondern allen anderen Lebewesen sowie auch der nichtbelebten Natur wird prinzipiell die gleiche Wichtigkeit und Wertigkeit zugemessen. Der Mensch ist nicht das Maß aller Dinge. Er steht nicht „über“ der Natur, sondern ist Teil eines Ganzen, in dem er seine Rolle und seinen Platz hat wie andere Wesen auch. Die anderen Wesen sind „Mit-Welt“ – vernetzt, verwoben, verbunden.
Naturpädagogik bezieht sich nicht nur auf Kinder und Jugendliche, sondern spielt auch in der Erwachsenenbildung, insbesondere der beruflichen Fort- und Weiterbildung, eine bedeutende Rolle. Sie vermittelt neue Werthaltungen und Schlüsselkompetenzen fachlicher, methodischer und sozialer Art und dient somit der Persönlichkeitsentwicklung und der Qualifikation für die berufliche Arbeit mit Gruppen in der Natur
[Bearbeiten] Literatur
- Joseph B Cornell(1988): Mit Kindern die Natur erleben.