Nikolaus von Falkenhorst
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Nikolaus von Falkenhorst (* 17. Januar 1885 in Breslau, Schlesien; † 18. Juni 1968 in Holzminden) war ein deutscher General im Zweiten Weltkrieg.
Geboren wurde der Sproß einer alten schlesischen Adelsfamilie als Nikolaus von Jastrzembski.
Nach seiner Kadettenausbildung kam er am 22. März 1903 zum Grenadierregiment „König Wilhelm I.“ Nr. 7 in Liegnitz. Im Ersten Weltkrieg war er in verschiedenen Front- und Stabsverwendungen eingesetzt. Nach Kriegsende wurde er in die Reichswehr übernommen und dort kontinuierlich befördert. Von Falkenhorst wurde u. a. als Militärattache an Botschaften in Prag, Belgrad und Bukarest, später dann als Stabchef der 3. Armee verwendet.
Während des Polenfeldzuges kommandierte von Falkenhorst das XXI. Armeekorps und wurde am 1. Oktober 1940 zum General der Infanterie befördert. Durch die Weisung für den „Fall Weserübung“ am 1. März 1940 wurde er zum Befehlshaber der Besetzung Norwegens durch Adolf Hitler ernannt an der als Kommandierender General des XXI. Armeekorps (Gruppe XXI.) teilnahm. Am 30. April 1940 wurde er mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet und am 19. Juli 1940 zum Generaloberst befördert. Nach erfolgreichem Abschluss des Unternehmen Weserübung, war Falkenhorst zuerst Oberbefehlshaber des Armeeoberkommandos Norwegen und ab dem 1. Januar 1942 Wehrmachtsbefehlshaber in Norwegen bis zum 17. Dezember 1944.
Nachdem der 3. Senat des Reichskriegsgerichts in Berlin die zehn Norweger Sigurd Jakobsen, Gunnar Hellesen, Helge Børseth, Siegmund Brommeland, Peter Andree Hjelmervik, Siegmund Rasmussen, Gunnar Carlsen, Knud Gjerstad, Christian Oftedahl und Frithiof Lund am 24. Februar 1941 wegen angeblicher Spionage zum Tode verurteilt hatte, setzte sich Sven Hedin über den Generaloberst Nikolaus von Falkenhorst bei Adolf Hitler erfolgreich für deren Begnadigung ein. Die Todesstrafe wurde am 17. Juni 1941 von Adolf Hitler durch 10 Jahre Zwangsarbeit ersetzt. Die wegen gleicher Anklage zur Zwangsabeit verurteilten Norweger Carl W. Mueller, Knud Naerum, Peder Fagerland, Ottar Ryan, Tor Gerrard Rydland, Hans Bernhard Risanger und Arne Sørvag erhielten auf Sven Hedins Gesuch hin am 17.Juni 1941 von Adolf Hitler reduzierte Strafen. Hans Bernhard Risanger starb jedoch im Gefängnis wenige Tage vor seiner Entlassung.
Als Nikolaus von Falkenhorst seinerseits am 2. August 1946 von dem englischen Militärgericht als Verantwortlicher für die Erschießung von Angehörigen britischer Kommando-Unternehmen zum Tode durch Erschießen verurteilt worden war, erreichte Sven Hedin dessen Begnadigung am 4. Dezember 1946 mit dem Hinweis, Nikolaus von Falkenhorst habe sich ebenfalls für die Begnadigung der zehn zum Tode verurteilten Norweger eingesetzt. Am 4. Dezember 1946 wurde die Todesstrafe von dem englischen Militärgericht durch 20 Jahre Haft ersetzt. Nikolaus von Falkenhorst ist schließlich am 13. Juli 1953 vorzeitig aus dem Kriegsverbrechergefängnis Werl freigelassen worden. (Quellen: „Sven Hedin's German Diary 1935–1942“, Dublin 1951, Seite 204–217 und „Eric Wennerholm“ a.a.O. Seite 229–230.)
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse
- Chinesischer Orden vom Doppelten Drachen
- Hanseatenkreuz, Hamburg und Bremen
- Militärverdienstkreuz (Mecklenburg) II. Klasse
- Verwundetenabzeichen (1914) in Schwarz
- Freiheitskreuz II.Klasse
- Erinnerungsmedaille des Freiheitskreuzes
- Johanniter-Orden, Ehrenritter und Rechtsritter
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Orden der Weißen Rose, Kommandeurkreuz I. Klasse
- Kronen-Orden (Jugoslawien)
- Rumänischer Orden des Stern
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung IV. bis I. Klasse
- Spange zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 30. April 1940
- Deutsches Kreuz in Silber
- Kriegsverdienstkreuz II. und I. Klasse mit Schwertern
- Orden der Weißen Rose, Großkreuz mit Schwertern und Bruststern
- Nennung im Wehrmachtbericht am 10. April 1940
[Bearbeiten] Literatur
- Wennerholm, Eric: Sven Hedin 1865–1952. F. A. Brockhaus Verlag Wiesbaden 1978.
Personendaten | |
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NAME | Falkenhorst, Nikolaus von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher General im Zweiten Weltkrieg |
GEBURTSDATUM | 17. Januar 1885 |
GEBURTSORT | Breslau, Schlesien |
STERBEDATUM | 18. Juni 1968 |
STERBEORT | Holzminden |