Nimwegen
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Karte: Nimwegen in der Provinz Gelderland |
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Fotos |
Nimwegen (niederländisch Nijmegen [ˈnɛɪmeɣə ( anhören ?/i); wörtl. dt. "Neumagen"], auf Nimwegisch: Nimwèège [nɪmˈveɣə]) ist eine Hansestadt im Osten der Niederlande in der Nähe der deutschen Grenze zum Niederrhein in der Provinz Gelderland mit 159.556 Einwohnern (Zählung vom 1. Januar 2006). Die Gesamtfläche der Gemeinde ist etwa 72 km².
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Die Hansestadt Nimwegen bezeichnet sich als die älteste Stadt der Niederlande. 2005 fand die 2000-Jahr-Feier statt. Die Stadt Maastricht im Süden der Niederlande nennt sich allerdings ebenfalls die älteste Stadt. Die Geschichte der Stadt geht bis in die Zeit des Römischen Reiches zurück. Die Römer unterhielten hier einen Militärstützpunkt, Ulpia Noviomagus Batavorum.
Die Befestigung kam später, wie alle römischen Besitzungen, in die Hände der fränkischen Könige und so konnte Karl der Große 777 aus dem mittlerweile verlassenen Kastell eine Pfalz bauen. Nimwegen war auch vor den Franken eine Grenzsiedlung, damals waren Sachsen und Friesen die Nachbarn. Um 880 nahmen die Normannen die Pfalz ein.
Friedrich Barbarossa, Kaiser des Heiligen Römischen Reiches baute die Pfalz 1150 in eine gewaltige Burganlage, den Valkhof, um. Davon ist mittlerweile aber nur noch ein kleiner Teil (zwei Kapellen) übrig geblieben.
Unter Heinrich VII. wurde Nimwegen 1230 freie Reichsstadt. Kurz darauf, am 8. Oktober 1247, kam die Reichsstadt in Gelderländische Hände. Graf Otto II. von Gelderland bekam die Stadt als Pfand vom römisch-deutschen König Wilhelm II. (der gleichzeitig Graf von Holland war). Weil das Lehen nicht ausgelöst werden konnte, blieb es fortan im Besitz der Herren von Geldern. Nimwegen wurde die Wichtigste der vier Hauptstädte des Herzogtums Geldern. In 1402 trat Nimwegen der Hanse bei. Unter Otto II. begann 1250 der Bau der Stevenskerk, einer Kirche, die auch heute noch die Silhouette von Nimwegen dominiert.
1543 kam Nimwegen mit dem Rest des Gelderlandes durch das Traktat von Venlo in spanische Hände. Prinz Moritz eroberte die Stadt 1591.
Zu Nimwegen wurde 1678 der Friede von Nimwegen zwischen Frankreich und der Republik der Sieben Vereinigten Niederlande geschlossen.
1923 bekam Nimwegen eine katholische Universität (Katholieke Universiteit Nijmegen, kurz KUN). Diese wurde 2004 in Radboud Universiteit Nijmegen umbenannt (kurz RU), um mit dem überregional bekannten Krankenhaus Radboud auch namentlich eine Einheit zu bilden.
Am 22. Februar 1944, im Zweiten Weltkrieg, wurde Nimwegen durch ein alliiertes Bombardement, das eigentlich für eine reichsdeutsche Stadt bestimmt war, stark zerstört. Im September des selben Jahres erlitt es weitere Kriegsschäden während der Schlacht um Arnheim.
[Bearbeiten] Geografie und Wirtschaft
Nimwegen liegt 15 km südlich von Arnheim in der Nähe der bundesdeutschen Städte Kranenburg und Kleve. Durch die Stadt fließt die Waal, die bei Pannerden als einer der Flüsse des Rheindeltas aus dem Rhein entsteht. Eisen- und Autobahnen verbinden die Stadt mit Arnheim, Herzogenbusch und Venlo. Nimwegen liegt auch an der linksrheinischen Autobahn nach Goch, ins Ruhrgebiet und nach Köln.
Die Stadt hat einen Binnenhafen. Die Industrie umfasst u. a. Computerchips, Beton und eine Menge Kleingewerbe.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Partnerstädte sind Pskow in Russland und Masaya in Nicaragua.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Kaiser Heinrich VI. von Hohenstaufen (HRR) (1165–1197)
- Marsilius von Inghen (1335/40–1396), Universitätslehrer in Paris und Heidelberg
- Jakob Berneri (14./15. Jh), Priester, Offizial, Universitätsprofessor in Köln
- die Brüder von Limburg, (ca. 1375 bis ca. 1416) Miniaturmaler u. a. des Stundenbuchs Très Riches Heures du Duc de Berry
- Antonius Broickwy (1470–1541), Theologe und Franziskanermönch
- Gerhard Geldenhauer (1482–1542), lutherischer Theologe und Reformator
- Petrus Canisius (1521–1597), Theologe, katholischer Heiliger
- Otto Marseus van Schrieck (1619/20–1678), Stilllebenmaler
- Francois Nicolaas Fagel (1645–1718), ein Feldmarschallleutnant der Habsburgischen Niederlande
- Gerhard Noodt (1647–1725), Jurist
- Theodorus Frederik van Capellen (1762–1824), Seeoffizier
- Alfred Nourney, (1892-1972), Überlebender der Titanic-Katastrophe
- Robert Noorduyn (1893–1959), Flugzeugbauer
- Joris Ivens (1898–1989), Dokumentarfilmer
- Marinus van der Goes van Naters (1900–2005), Politiker
- Edy de Wilde (1919–2005), Museumsdirektor, Ausstellungsmacher und Kunstsammler
- Pé Hawinkels (1942–1977), Dichter
- Edward Van Halen (* 1955), Rockmusiker
- Frank Boeijen (* 1957), Pop-Musiker
- René Creemers (* 1959), Jazzmusiker
- Michiel Braam (* 1964), Jazzmusiker
- Ben Tijnagel (1964–2005), Eishockeyspieler
- Robert-Jan Derksen (*1974), Profigolfer
- Sabine Pfeifer (* 1980), Schauspielerin
- Ton Willems (* 1954), Bildhauer
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- St.-Stevenskerk (gotisch), erbaut im 13. Jahrhundert, nach dem 2. Weltkrieg restauriert)
- Rathaus
- Die Stadtwaage auf dem Großen Markt (jetzt Cafe-restaurant)
- Der Valkhof mit der Barbarossa-Ruine (früher römische und karolingische Bauwerke an dieser Stelle) und der St. Nikolaas Kapelle
- Reste der Wallanlage: das Belvedère und der Kronenburgerturm
- Nationales Fahrradmuseum Velorama
- Museum het Valkhof, sehr modernes Museum mit römischen und sonstigen archäologischen Funden sowie alter und moderner Kunst (Kelfkensbos 59, am Ostrand der Innenstadt)
- muZIEum, Erfahrungsmuseum über Sehen und Nichtsehen, mit u.a. 'Dialoog in het donker', wo Besucher erfahren können wie es ist, nicht zu sehen (Nieuwe Marktstraat 54a, Nähe Bahnhof)
- FiftyTwoDegrees
[Bearbeiten] Unterhaltung und Sport
- In Nimwegen gibt es eine Filiale des Holland Casino.
- Studenten und andere junge Leute gehen nachts in die landesweit bekannte Disko Matrixx.
- Im Goffert-Stadion (südwestlich der Innenstadt, etwa 12.500 Sitze) ist der Profi-Fußballverein NEC Nimwegen zu Hause.
- Jedes Jahr im Juli findet seit 1909 der Nijmegenmarsch (de Nijmeegse Vierdaagse) statt, eine internationale Vier-Tages-Wanderung über 200 km, bei der zu Fuß Distanzen von 30–50 km pro Tag zurückgelegt werden. Die Veranstaltung ist mit über 40.000 Teilnehmern die größte ihrer Art weltweit.
[Bearbeiten] Literatur
- "Niederlande", Dorling Kindersley Verlag, München 2004, ISBN 3-928044-55-9 (S. 340-341)
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Nijmegen – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Website der Stadt
- www.museumhetvalkhof.nl Webseite des Valkhof-Museums
- Virtueller Rundgang durch Nimwegen
Koordinaten: 51° 50′ 10" N, 5° 52′ 00" O
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