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Oasis

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel behandelt die Musikgruppe Oasis, für weitere Bedeutungen siehe Oasis (Begriffsklärung)

Oasis [əʊˈeɪsɪs] ist eine englische Musikgruppe. Sie sind die erfolgreichsten Vertreter des Britpop und bekannt für die Skandale der Brüder Liam und Noel Gallagher. Die Band hat bis heute weltweit über 50 Mio. Alben verkauft und gilt als eine der wichtigsten Bands der 90er Jahre.

Oasis
Gründung: 1991
Genre: Britpop/Alternative Rock
Webseite: http://www.oasisinet.com/
Gründungsmitglieder
Gesang: Liam Gallagher
Gesang, Lead-Gitarre: Noel Gallagher
Schlagzeug: Tony McCaroll (1991-1995)
Bass: Paul „Guigsy“ McGuigan (1991-1999)
Rhythmus-Gitarre: Paul „Bonehead“ Arthurs (1991-1999)
Zwischenzeitlich
Bass: Scott McLeod (1995)
Schlagzeug: Alan White (1995-2004)
Schlagzeug: Zak Starkey (2004-2006)
Aktuelle Besetzung
Gesang: Liam Gallagher
Lead-Gitarre: Noel Gallagher
Bass: Andy Bell (seit 1999)
Rhythmus-Gitarre: Gem Archer (seit 1999)

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Bandgeschichte

[Bearbeiten] Entstehung

Anfang der 1990er Jahre bildeten Gitarrist Paul „Bonehead“ Arthurs, Bassist Paul „Guigsy“ McGuigan und Schlagzeuger Tony McCaroll zusammen mit einem Sänger in ihrem Wohnort Manchester eine unbekannte Rockband namens Rain. Da sie mit dem Können ihres Sängers unzufrieden waren, baten sie ihren gemeinsamen Kollegen Liam Gallagher, diesen zu ersetzen. Gallagher hatte die Schule abgebrochen, übte wechselnd ungelernte Arbeiten aus und war zu jener Zeit gerade arbeitslos. In seiner Jugend war er musikalisch dem Hip-Hop zugewandt, vor allem deren Vertretern Run-D.M.C. und Public Enemy. Sein Interesse an Rockmusik war erst kurz zuvor entflammt: Ein lokales Konzert der Stone Roses beeindruckte ihn nachhaltig und erweckte in ihm den Wunsch, selbst Rocksänger zu werden.

Liam Gallaghers älterer Bruder Noel übte seit seiner Schulzeit ebenfalls wechselnde ungelernte Arbeiten aus. Zu jener Zeit komponierte er bereits Songs, insbesondere Oasis' einflussreiche Single Live Forever. Seit 1988 war er Roadie bei der lokalen Band Inspiral Carpets, bei der er sich zuvor erfolglos als Sänger beworben hatte. Als er 1992 von einer USA-Tour dieser Band zurückkehrte, war er erstaunt über die neue Tätigkeit seines Bruders. Ein Konzertbesuch bei Rain überzeugte ihn rasch von der mangelnden künstlerischen Fähigkeit dieser Band, jedoch auch von Liams Charisma als Frontmann. Wegen Noel Gallaghers Talent als Songschreiber bat ihn Liam, der Band beizutreten. Noel stimmte zu unter der Bedingung, alleiniger Bandchef und Komponist zu werden. Rain wurde auf Liams Bestreben hin Oasis umbenannt. Diese Bezeichnung entspricht dem Austragungsort eines Konzertes der Stone Roses in Swindon und war Liam auf einem seiner Poster aufgefallen.

Überzeugt von ihren Fähigkeiten und mit der Absicht, berühmt zu werden, tourten Oasis lange Zeit durch kleinere Clubs in ganz Großbritannien. Schließlich wurde bei ihrem Auftritt im Glasgower Club King Tut's Wah Wah Hut Alan McGee vom Musiklabel Creation Records auf sie aufmerksam und schloss 1993 mit der Band einen Vertrag ab. Nur Druck der Bandmitglieder ermöglichte damals diesen richtungsweisenden Auftritt: „Und so übten sie vielleicht zum einzigen Mal in ihrem Leben massiven Druck aus. Wir spielen, oder wir nehmen den Laden auseinander, sagte Bonehead. Genau, pflichtete Noel ihm bei. Liam begnügte sich mit einem vielsagenden Blick.“ (Quelle: Take Me There: Oasis, The Story von Paul Mathur)

Mehr noch als das Werk der meisten anderen Songwriter wurde dasjenige von Oasis deutlich hörbar durch andere Bands beeinflusst. Als wichtigste Quelle dienen zweifellos die Beatles. Weitere einflussreiche Bands sind T. Rex, die Rolling Stones, Slade und die Kinks, und The Who. Von den zeitgenössischen Bands gehören die Smiths und die Stone Roses dazu.

[Bearbeiten] Definitely Maybe

Schon die ersten beiden Singles Supersonic und Shakermaker, veröffentlicht im Frühjahr 1994, schafften es auf Platz 31 bzw. 11 der britischen Singlecharts. Die Single Live Forever sorgte im gleichen Jahr für den Durchbruch der Band, hielt sich für über ein Jahr in den Charts und erreichte zu Bestzeiten die Top 10. Kurz darauf veröffentlichten Oasis ihr erstes Album: Definitely Maybe. Das Album stieg direkt auf Platz 1 der Charts ein und erzielte die bis dato höchsten Verkaufszahlen in der ersten Verkaufswoche eines Debütalbums in Großbritannien. Erst im Jahr 2006 wurde dieser Rekord von der Rockband Arctic Monkeys und ihrem Debüt-Album Whatever People Say I Am, That's What I'm Not gebrochen. Auch international verkaufte sich das Album recht erfolgreich, wobei Sony den Vertrieb mit dem neu gegründeten Label Helter Skelter übernahm. Oasis erhielt von ihnen einen Vertrag über fünf reguläre Studio-Alben.

Liam und Noel Gallagher (2005)
Liam und Noel Gallagher (2005)

[Bearbeiten] (What's The Story) Morning Glory

1995 wurde mit (What's The Story) Morning Glory? das zweite Album veröffentlicht. Erneut konnten Oasis (u.a. mit den Singles Wonderwall und Don't Look Back in Anger) weltweit enorme Erfolge verbuchen. In Großbritannien erreichten die Letztere und ebenso die Vorabsingle Some Might Say die Pole-Position der, das Album wurde zum schnellstverkauften seit Michael Jacksons Bad. In Amerika war es seit The Police das erste Album einer britischen Band, das es schaffte unter die ersten vier der US-Charts zu kommen. Noch vor den Aufnahmen des Albums verließ der Schlagzeuger Tony McCaroll die Band. Er wurde durch Alan White ersetzt.

Mit (What's The Story) Morning Glory? wurden die Bandmitglieder internationale Rockstars und vor allem die Beziehung zwischen den Gebrüdern Gallagher zum großen Thema der Medien. In dem hochstilisierten Battle of the Bands mit Blur ziehen Oasis mit ihrer Single Roll with It verkaufszahlenmäßig gegenüber Blurs Country House den Kürzeren, sind langfristig aber kommerziell erfolgreicher. Oasis werden fortan als neues Flaggschiff des Britpop gehandelt. Flaggschiff einer zuversichtlicheren Jugend des Cool Britannia sind sie zweifelsohne ("Don't get a job, get your rocks off ...").

[Bearbeiten] Be Here Now

Am 21. August 1997 veröffentlichten Oasis ihr drittes Album, Be Here Now, welches bis heute das am schnellsten verkaufte Album aller Zeiten in Großbritannien ist (in der ersten Woche verkauften sich 695.761 Exemplare, was offiziell nur die Verkäufe der ersten 3 Tage beinhaltet, denn in der gesamten Woche wurden Schätzungen zufolge beinahe 1 Million Exemplare verkauft). Obwohl das Album durchaus erfolgreich war und sich insgesamt rund 9 Mio. mal verkauft hat, wird es von den Kritikern heute nach anfänglicher Euphorie in den Jahren danach eher zurückhaltend bewertet. Erst in jüngster Zeit neigen viele Kritiker dazu, das Album doch noch zu der Hochzeit von Oasis(95-96/jetzt auch bis 97) hinzuzuzählen, was die Qualität der Musik dieses Werkes anbelangt.

[Bearbeiten] Standing On The Shoulder Of Giants

Liam Gallagher (Wien, Februar 2006)
Liam Gallagher (Wien, Februar 2006)

Während der Aufnahmen zum vierten regulären Album verließen sowohl Paul Arthurs als auch Paul McGuigan die Band und zwei neue Mitglieder wurden aufgenommen: Andy Bell (früher bei Ride und Hurricane #1) und Gem Archer (früher bei Heavy Stereo) traten kurz darauf an deren Stelle ein. Standing On The Shoulder Of Giants wurde im Februar 2000 veröffentlicht. Der Titel ist eine Anspielung auf den durch Isaac Newton bekannt gewordenen Spruch "If I see farther than others, it is because I am standing on the shoulders (sic) of giants.". Es war das erste Album bei dem Noel nicht der alleinige Songwriter war. So enthält es das Lied Little James, welches von seinem Bruder Liam verfasst wurde. Der Trend, dass auch die übrigen Mitglieder der Band Lieder verfassten, setzte sich in den folgenden Studioalben fort. Obwohl aus Standing On The Shoulder Of Giants mit Go Let It Out ein Nummer-1-Hit in England hervorging, fiel es im direkten Vergleich mit den Vorgängeralben (gerade 3 Mio. verkaufte Einheiten) kommerziell durch. Ähnlich wie Be Here Now wird es vor allem von Kritikern als eines der schwächeren Oasis Alben angesehen.

[Bearbeiten] Heathen Chemistry

Am 2. Juli 2002 folgte mit Heathen Chemistry das fünfte Studioalbum. Von Kritikern wurde es mit Wohlwollen aufgenommen. Die zuvor sinkenden Verkaufszahlen wurden dank der Hitsingles Stop Crying your Heart out, Little by Little, The Hindu Times und Songbird wieder angehoben (4 Mio. verkaufte Einheiten weltweit, davon alleine in Großbritannien über 1 Mio.).

[Bearbeiten] Don't Believe The Truth

Am 30. Mai 2005 erschien das sechste Studioalbum der Band, Don't Believe the Truth. Das Album stand in der ersten Woche weltweit auf den führenden Chartspositionen, fiel aber schnell wieder aus den Hitlisten herab (mit Ausnahme Großbritanniens). Laut Noel Gallagher bezieht sich der Titel auf den Irak-Krieg. In einer Zeit, in der jeder etwas anderes behauptete und seine eigene Wahrheit propagierte, fragte er sich: "What is the fuckin' truth?". Während der Aufnahmen zu diesem Album musste Drummer Alan White die Band verlassen und wurde für das Glastonbury Festival 2004 durch Ringo Starrs Sohn Zak Starkey ersetzt, der im Februar 2005 offiziell vorgestellt wurde und die Band bis zum Frühjahr 2006 begleitete. Die das Album promotende Tour war die bis zu diesem Zeitpunkt erfolgreichste Tour der Band. Obwohl die Albumverkaufszahlen bis heute die schwächsten eines Oasis-Albums überhaupt sind, konnten Oasis selbst in Ländern, in denen sie, was Chartspräsenz anbelangt, nur eine vergleichsweise marginale Rolle spielen, große Menschenmassen zu ihren Konzerten locken. Hervorzuheben seien die USA, in denen das Album zwar nur knapp 300.000 Einheiten absetzen konnte, aber binnen kürzester Zeit ausverkaufte Konzerte hervorrief: im New Yorker Madison Square Garden mit 17.000, L.A. Hollywood Bowl mit 19.000 und Boston Tweeter Centre mit gar 20.000 Besuchern. Damit wurde die Theorie vieler Journalisten, dass Oasis in den USA kommerziell "tot" seien, widerlegt - zumindest, was die Küstengebiete des Landes angeht. Dem neuen Drummer Zak Starkey (der Sohn von Ringo Starr) standen bei Oasis zwar alle Türen offen, er fand aber doch zurück zu The Who und wird deren kommende Tour begleiten. Noel dazu: "It just doesn't work. If he came to me tomorrow and said, 'I want to leave The Who and join you lot permanently,' I'd say, 'Brilliant. Get me your dad's autograph and you're in.'."

[Bearbeiten] Die Zukunft

Auf die Frage, ob Oasis und damit der Britpop denn schon tot seien, gab Noel Gallagher 2005 der Musikerzeitung Gitarre & Bass folgendes zu Protokoll: "Ach, es gab aus meiner Sicht sowieso nur 2 Britpop-Bands, Blur und Pulp. Wir sind nur dazugezählt worden, weil wir zu der Zeit zufällig populär wurden. Heute sind wir der lebende Beweis, dass man diesen Trend überleben kann. Wir waren sowieso eher auf langfristigen Erfolg aus. Wir hatten nie vor, nur 2 Alben zu machen, um uns dann grandios aufzulösen, wie die Stone Roses oder The Verve. Oasis ist unser Leben. Das ist, was wir können. Uns wird's noch ne Weile geben." Vor kurzem sagte Noel Gallagher, Oasis werden nach ihrer bisher größten Welttour ein Jahr lang Pause machen. Andy Bell wird unterdessen an seinem im Herbst 2006 erscheinenden Solo-Album arbeiten, das einige übrige Stücke von den Don't Believe the Truth-Sessions enthalten werde.

Am 20. November 2006 erschien nun doch die lang dementierte Best Of-Zusammenstellung. Stop the Clocks wurde von Noel Gallagher zusammengestellt. Der Doppel-CD liegt in der Limited Edition eine DVD mit Bonusmaterial bei. Die komplette Trackliste ist erst seit dem 11. September bekannt und auf den Webseiten der Band nachzulesen - Be Here Now fand keine Berücksichtigung. Vorher gab es lebhafte Spekulationen über das Album - ein Nachfolger von The Masterplan mit weiteren B-Seiten wurde für ebenso möglich gehalten wie genannte Best Of-Sammlung. So veröffentlichte die englische Zeitung The Sun die vermeintliche Tracklist, die alsbald dementiert wurde.

[Bearbeiten] Diskografie

[Bearbeiten] Alben

[Bearbeiten] Singles

Definitely Maybe

(What's The Story) Morning Glory

  • 1995: Some Might Say
  • 1995: Roll With It
  • 1995: Morning Glory (nur in Australien erschienen)
  • 1995: Wonderwall
  • 1996: Don't Look Back In Anger
  • 1996: Champagne Supernova (nur in Australien erschienen)

Be Here Now

  • 1997: D'You Know What I Mean?
  • 1997: Stand By Me
  • 1998: All Around The World
  • 1998: Don't Go Away (nur in Japan erschienen)

Standing On The Shoulders Of Giants

  • 2000: Go Let It Out
  • 2000: Who Feels Love?
  • 2000: Sunday Morning Call

Heathen Chemistry

  • 2002: The Hindu Times
  • 2002: Stop Crying Your Heart Out
  • 2002: Little by Little / She is Love
  • 2002: Little by Little (nur in Deutschland erschienene Spezial Edition incl. Columbia Live Version)
  • 2003: Songbird

Don't Believe The Truth

  • 2005: Lyla
  • 2005: The Importance Of Being Idle
  • 2005: Let There Be Love

[Bearbeiten] EPs

  • 1994: Whatever
  • 2006: Stop the Clocks (enthält nicht den gleichnamigen Song)

[Bearbeiten] DVDs

  • 1995: Live By The Sea
  • 1996: ...There And Then
  • 2000: Familiar To Millions
  • 2004: Definitely Maybe

[Bearbeiten] Bücher

  • 1997: Die Arroganz der Gosse von Paolo Hewitt
  • 1997: Take me there: Oasis, the story von Paul Mathur
  • 2003/2005: Oasis Complete Chord Songbook, Wise Publications
  • 2006: Oasis - Talking von Harry Shaw

[Bearbeiten] Auszeichnungen

  • Brit Awards
    • 1995 Best British Breakthrough Act
    • 1996 Best British Album ((What's The Story) Morning Glory?), Best British Group and Best British Video (Wonderwall)
    • 2007 Outstanding Contribution To Music Award
  • Q Award
    • 1994 Best New Act
    • 1995 Best Live Act
    • 1996 Best Act In The World Today
    • 1997 Best Act In The World Today
    • 2000 Best Live Act
    • 2005 Best Album (Don't Believe the Truth) und People's Choice Award
    • 2006 Best Act In The World Today und Classic Songwriter Award (Noel Gallagher)
  • NME Awards
    • 1995 Best New Band, Album Of The Year (Definitely Maybe) und Single Of The Year (Live Forever)
    • 1996 Best Band, Best Live Band, Best Album ((What's The Story) Morning Glory?) und Best Single (Wonderwall)
    • 1997 Best Musical Event (Knebworth) und Band Of The Year
    • 2000 Hero Of The Year (Liam Gallagher)
    • 2003 Best UK Band, Artist Of The Year und Best Haircut (Liam Gallagher)
    • 2005 Best Music DVD (Definitely Maybe')
    • 2006 Best Video (The Importance Of Being Idle)
  • Ivor Novello Award
    • 1995 Songwriters Of The Year (zusammen mit Blur)

[Bearbeiten] Weblinks

  • Offizielle Webseite (englisch)
  • Links zum Thema „Oasis“ im Open Directory Project
  • Oasis auf der Musiklandkarte
  • Songtexte von Oasis im Lyricwiki
  • live4ever.us - Private Webseite mit umfassenden Informationen zum Thema Oasis (Bootlegs, Bildern u.v.m.) (englisch)
  • sadsong.net - Private Webseite mit umfassenden Informationen zum Thema Oasis (Diskographie, Tourdaten, Setlisten, Bildern, aktives Forum u.v.m.) (deutsch)
  • the-oasis.de - Private Webseite mit umfassenden Informationen zum Thema Oasis (Diskographie, Tourdaten, aktives Forum u.v.m.) (deutsch)
  • oasisinet.de - Private Webseite mit umfassenden Informationen zum Thema Oasis (Diskographie, Tourdaten, News, Bilder u.v.m.) (deutsch)
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