Olešnice v Orlických horách
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Olešnice v Orlických horách | |||
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Basisdaten | |||
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Staat: | Tschechien | ||
Region: | Královéhradecký kraj | ||
Bezirk: | Rychnov nad Kněžnou | ||
Fläche: | 1429 ha | ||
Geographische Lage: | Koordinaten: 50° 21' N, 16° 18' O50° 21' N, 16° 18' O | ||
Höhe: | 593 m n.m. | ||
Einwohner: | 497 (28. August 2006) | ||
Postleitzahl: | 517 83 | ||
Struktur | |||
Gemeindeart: | Gemeinde | ||
Ortsteile: | 1 | ||
Verwaltung (Stand: 2007) | |||
Bürgermeister: | Eva Skalická | ||
Adresse: | Olešnice v Orlických horách 8 517 83 Olešnice v Orlických hor. |
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Website: | www.olesnice.net |
Olešnice v Orlických Horách (deutsch Gießhübel) ist eine Gemeinde mit 461 Einwohnern im Nordosten Böhmens. Sie liegt in 600 Meter ü.M. im äußersten Nordwesten des Adlergebirges.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Im 9. und 10. Jahrhundert blühte der Warenaustausch zwischen den Völkern auf, was zur Folge hatte, dass sich bestimmte Handelsstraßen bildeten. Die Hauptroute verlief von Prag nach Glatz über Gießhübel. Vom Norden hat man Bernstein, Schmuck, Waffen, Felle, Gewürze, Salz und Tabakwaren eingeführt. Ausgeführt wurden landwirtschaftliche Produkte, Pferde, Vieh, Wachs, Silber, Stoffe, Holzprodukte, später auch Bier und Schnaps. Manchmal hat man auch Gefangene und Verbrecher als Sklaven verkauft. Den Handel betrieben in der Hauptsache Juden. Mit der Zeit wurden entlang der Handelswege Herbergen, Gasthäuser, Schmieden und später kleine Kirchen gebaut. So ist auch 1369 Gießhübel entstanden, begünstigt durch den Bach Olesenka.
Die Bevölkerung war ursprünglich ein freies Volk, nur eingebunden in die Verteidigungspflicht, um Feinde abzuwehren. Nachdem der letzte König aus dem Geschlecht der Premysliden an die Macht gekommen war, wurde die Bevölkerung seit 1478 zusätzlich zu Fronarbeiten verpflichtet. Gießhübel gehörte damals zur Herrschaft Frimburg. 1607 wurde das Dorf von Kaiser Rudolf II. zur Stadt erhoben. Durch die Handelswege kamen aber auch Soldaten, so die Hussiten und die Schweden, die während des Dreißigjährigen Krieges auch in Gießhübel Spuren der Verwüstung hinterließen, ebenso wie die Franzosen während der Napoleonischen Kriege und die Russen.
Die Deutschen, die seit Jahrhunderten im Adlergebirge gelebt hatten, wurden 1945/46 aufgrund der Benes-Dekrete aus ihrer Heimat vertrieben.
[Bearbeiten] Wirtschaftliche Entwicklung
Im Mittelalter lebten die Menschen hauptsächlich vom Bäumefällen, von der Jagd, sowie von der Herstellung von Schindeln, Holztellern und Löffeln. Auf den Feldern wurden Lein, Hafer und Kartoffeln angebaut. Ab dem 16. Jahrhundert wurde das Leben der Bevölkerung sehr stark von der Herstellung von Eisen und dessen Erzeugnissen beeinflusst. Man schmiedete Nägel, Feilen, Löffel und verschiedene andere Eisenwaren. Rund um Gießhübel entstanden Erzgruben. Zur Verarbeitung des Eisens brannte man Holzkohle. Weiter lagen in der Nähe Granitsteinbrüche und Hammerschmieden. Im 19. Jahrhundert wurde Baumwolle eingeführt. Viele Familien begannen das Handwerk des Webens. In zwei Ziegeleien wurden Ziegeln gebrannt, außerdem gab es in der Nähe zwei Mühlen. Heute ist Olešnice ein Ort des Wintersports, zudem befindet sich im Ort eine Textilfirma und eine Sägemühle.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- Mechanische Krippe von Josef Utz aus dem Jahr 1944.
- Rathaus im Barockstil aus dem Jahr 1707
- Barockkirche der Heiligen Magdalena aus dem Jahr 1702.
- Schwedenkreuz aus dem Jahr 1639 ]
[Bearbeiten] Demographische Daten
485 Einwohner 2003, Bevölkerungsentwicklung: 1819: 2282 Einwohner, 1857: 1943 Einwohner, 1900: 2180 Einwohner, 1919: 2003 Einwohner (davon 94 Tschechen, 1909 Deutsche), 1921: 1579 Einwohner (davon 331 Tschechen, 1213 Deutsche), 1939: 1380 Einwohner (das Grenzgebiet haben viele Tschechen verlassen), 1945: 1250 Einwohner (79 Tschechen, 1171 Deutsche), 1950: 670 Einwohner (550 Tschechen, 120 Deutsche), 1992: 543 Einwohner in 137 bewohnten Häusern.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Josef Utz (1896-1944) Unternehmer, Erbauer der Weihnachtskrippe in Gießhübel
[Bearbeiten] Weblinks
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