Opferlose Straftat
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Als opferlose Straftat werden mitunter solche Taten bezeichnet, die unter Strafe gestellt sind, obwohl daraus keine Geschädigten (bis vielleicht auf die Akteure selbst) hervorgehen sollen. Es handelt sich also nicht um einen juristischen, sondern einen rechtspolitischen Begriff. Er soll ausdrücken, dass ein Straftatbestand nach Ansicht des Verwenders abgeschafft werden sollte.
Manchmal wird als opferlose Straftat auch eine solche Tat bezeichnet, durch die zwar ein Schaden entsteht, dieser aber nicht einzelnen Individuen zuzuordnen ist.
Als opferlose Straftaten werden bzw. wurden bezeichnet:
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- Homosexualität als solche (inzwischen in Europa als Straftat abgeschafft)
- Einvernehmlicher "inzestuöser" Geschlechtsverkehr zwischen volljährigen biologisch eng Verwandten bei sicherer Verhütung (in Deutschland immer noch unter Strafe gestellt)
- Aufenthalt in einem anderen Bezirk einer Ausländerbehörde als dem zugewiesenen (Residenzpflicht)
- Herstellung von Betäubungsmitteln zum Eigenverbrauch in entsprechend geringen Mengen
- Prostitution im Sperrbezirk, besonders die von außen nicht wahrnehmbare Prostitution in Bordellen und bordellähnlichen Betrieben
- Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz, bei denen keine Personen verletzt werden oder Besitztümer anderer Personen beschädigt werden
- Betrieb von Piratensendern
- "Virtuelle Kinderpornografie" (z.B. Zeichnungen fiktiver Comicfiguren)
Eine opferlose Straftat ist ohne weiteres nicht:
- Bildung einer kriminellen Vereinigung, die zwar noch keine unmittelbaren Opfer impliziert, deren Organisatoren/Mitglieder aber zukünftige Schädigungen anderer intendieren (es sei denn, die Ziele dieser "kriminellen Vereinigung" sind selbst opferlose Straftaten)
- Handel mit Betäubungsmitteln
- Heterosexueller Inzest unter Zeugungsfähigen ohne Verhütung (weil die Wahrscheinlichkeit, dass rezessiv vererbte Mutationen, also meistens Behinderungen, "aufeinandertreffen" und somit phänotypisch in Erscheinung treten, höher ist als bei Heterogamie. Ein aus solcher Verbindung hervorgehendes Kind wird juristisch als Opfer angesehen - unabhängig davon, wie krank es tatsächlich ist, ob es unter dieser Krankheit leidet und wodurch eventuelle Krankheiten auftreten)
[Bearbeiten] Einvernehmliche Straftat
Gerne werden opferlose Straftaten mit einvernehmlichen Straftaten vermengt, also Straftaten, bei denen alle potenziellen Opfer der Begehung der Tat zustimmen. Die Rechtssysteme kennen jedoch für gewöhnlich einen Zustand der Entscheidungsunfähigkeit (oder in diesem Fall: Ablehnungsunfähigkeit), so dass selbst ein der Tat zustimmender Akteur trotzdem Opfer eines anderen Akteurs sein kann. Bei opferlosen Straftaten ist eine solche Konstellation ausgeschlossen, da es kein "Opfer" gibt.
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