Philippi
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Philippi (nach Philipp von Makedonien) war eine antike Stadt und Festung in Makedonien, nahe der thrakischen Grenze in der Ebene des Angites. Sie liegt ca. 20 km nordwestlich von Kavala beim Dorf Krinides. Sie existierte als Gründung von Thassos, bzw. athenische Kolonie (seit 362) und wurde Krenides, bzw. Datos nach der Gegend benannt. Die Umbenennung erfolgte nach Philipp von Makedonien, der die Stadt und damit ihre Goldbergwerke 358 v. Chr. eroberte und beträchtlich erweiterte.
Nördlich der Stadt fand 42 v. Chr. die entscheidende Schlacht bei Philippi zwischen Marcus Iunius Brutus und Gaius Cassius Longinus auf der einen Seite und Marcus Antonius und Octavian auf der anderen Seite statt.
Unter Augustus legten die Römer eine Kolonie an, und 53 gründete der Apostel Paulus von Tarsus eine christliche Gemeinde (Apostelgeschichte 16, 11–40), die erste in Europa, an die er dann von Rom aus, wo er in Gefangenschaft lebte, um 63 den Brief an die Philipper schrieb. Bedeutung erlangte die Stadt auch wegen ihrer Lage an der Via Egnatia, die als Römerstraße quer durch den Balkan an die Adria führte und eine Hauptverkehrsachse zwischen Rom und dem Nahen Osten darstellte.
Die eindrucksvollen Ruinen der Stadt, die noch im 14. Jahrhundert in Kriegsgeschichten viel genannt wird und erst von den Türken zerstört wurde, liegen in der Nähe der modernen Stadt Kavala. Noch heute finden im Amphitheater regelmäßig Aufführungen antiker Stücke statt.
Der Ausspruch "Bei Philippi sehen wir uns wieder" entstammt William Shakespeares Römerdrama "Julius Cäsar" und bezeichnet ein sicher eintretendes Ereignis (im Sinne von "wir sehen uns mit Sicherheit wieder") oder die Gelegenheit, Rache zu nehmen ("man sieht sich immer zweimal im Leben").
Siehe auch Caesarea Philippi, die US-amerikanische Stadt Philippi (Virginia), das dort stattgefundene Gefecht bei Philippi
[Bearbeiten] Weblinks
Die Inschriften der Stadt Philippi sind einsehbar auf www.philippoi.de.
Koordinaten: 41° 00' 46" N, 24° 17' 11" E (Theater)
[Bearbeiten] Literatur
- Peter Pilhofer: Philippi, Band I: Die erste christliche Gemeinde Europas, WUNT 87, Tübingen 1995; Band II: Katalog der Inschriften von Philippi, WUNT 118, Tübingen 2000.
- Spiegel, Josef F.: Lydia - Purpurhändlerin in Philippi. - St.Benno-Verlag: Leipzig 2005.
Könnte durchaus als Historischer Roman bezeichnet werden, da historische Ereignisse angesprochen werden und Personen, die tatsächlich lebten. Leichtlesbare Literatur.
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