Rieseby
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Rendsburg-Eckernförde | |
Amt: | Schlei | |
Koordinaten: | Koordinaten: 54° 31′ N, 9° 49′ O54° 31′ N, 9° 49′ O | |
Fläche: | 38,85 km² | |
Einwohner: | 2563 (31. Dez. 2004) | |
Bevölkerungsdichte: | 66 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 24354 | |
Vorwahl: | 04355 | |
Kfz-Kennzeichen: | RD | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 58 137 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schmiederedder 2 24357 Fleckeby |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Johann Kempe (CDU) | |
Lage der Gemeinde Rieseby im Kreis Rendsburg-Eckernförde | ||
Rieseby (dänisch: Risby) ist mit ca. 2.500 Einwohnern und einer Größe von 3.895 ha die größte Gemeinde in der Region Schwansen. Sie liegt, eingebettet zwischen Schlei und Ostsee, an der Ostküstenbahn und in unmittelbarer Nähe zu den Ostseebädern Eckernförde und Damp. Die Gemeinde gehört zum Amt Schlei mit Sitz in Fleckeby.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Lage
Die Gemeinde Rieseby gehört zu den Anrainern der Schlei und hat in dem etwa 9 km nördlich von Eckernförde liegenden Kirchdorf ihr Zentrum. Nachbargemeinden sind im Südwesten Kosel, im Süden Gammelby und Barkelsby, im Südosten Loose, in Nordosten Holzdorf und im Norden Thumby. Eine natürliche Grenze bildet das Schleiufer der Gutsländereien von Büstorf und Stubbe, von wo aus die auf der gegenüberliegenden Schleiseite liegenden Dörfer Ulsnis, Gunneby und Lindaumühlenholz sichtbar sind.
[Bearbeiten] Geschichte
Als einer der Kirchorte auf dem wohl schon seit dem 8. Jahrhundert dänisch besiedelten Südufer der Schlei zählte Rieseby zu den bedeutendsten Siedlungen im Eider-Schlei-Gebiet. Die spätromanische Backsteinkirche (um 1220), in katholischer Zeit vermutlich dem heiligen Petrus geweiht, gehört zu den beeindruckendsten Denkmälern der "Waldemarenzeit" (1150-1250, nach den Königen Waldemar I., Knut VI. und Waldemar II. von Dänemark) im Schleswiger Land. Die Schleswiger Domkirche (deren Patron ebenfalls der hl. Petrus ist) verfügte über mehrere wichtige Besitztümer im heutigen Gemeindegebiet, unter anderem die Burg Stubbe am heutigen südlichen Brückenkopf gegenüber Lindaunis/Lindånæs). Im späteren Mittelalter war Rieseby Versammlungsort (Ting-/Dingstätte) der Riesebyharde/Risby Herred, die die Halbinsel Schwansen umfasste. Davon zeugt noch heute etwa der Straßenname Dingstock. Das moderne Ortswappen trägt diesen Bezügen mit seinen beiden Motiven (der bischöflichen Mitra in den schleswigschen Farben sowie dem "Dingstock") Rechnung.
Im 16. Jahrhundert wurde das Dorf Rieseby unter dem Druck der sich ausbreitenden Gutswirtschaft aufgelöst und fiel wüst; die Pfarrkirche blieb bestehen. Erst im 19. Jahrhundert kam es zu einer Siedlungsneugründung. Die freie Gemeinde wurde auf Grund eines Preußischen Erlasses vom 29. März 1876 gebildet und umfasste zunächst nur die Dörfer Rieseby, Norby, Basdorf mit den zugehörigen Ausbauten und die Höfe Hörst und Patermess. Die Eröffnung der Eisenbahnlinie Kiel-Flensburg im Jahre 1881 brachte für den Ort einen mächtigen Aufschwung. In den folgenden Jahren entstanden mehrere Häuser an der Dorfstraße, darunter 1891 die Meierei. Elektrisches Licht war ab 1909 verfügbar. Eine wesentliche Erweiterung des Gemeindegebietes erfolgte 1928 durch den Anschluss der bis dahin selbständigen Gutsbezirke Büchenau, Saxtorf (mit Ausnahme von Erichshof und Charlottenhof), Stubbe (ohne den Wohnplatz Guckelsby) und Krieseby (ohne den Wohnplatzanteil von Sieseby). Heute gehören zur Gemeinde neben dem Kirchdorf, in dem die Mehrheit der Einwohner leben, die Dörfer Norby mit dem Ausbau Norbyheide, Sönderby mit den Ausbauten Vosskuhl und Drengberg, Basdorf mit Moorholz, Kratt und Hummelsweth, Zimmert mit Boholm und Ulenholz sowie die Güter Büstorf mit Holzdorf, Sönderbyhof, Hörst, Patermess, Büchenau, Stubbe mit Stubberholz, Krieseby mit Kriesebyau und Saxtorf mit Legerholz. Daneben bestehen noch die kleineren Streusiedlungen Buchholz, Mührholm, Steckswiese, Neuwiese und Nordberg.
[Bearbeiten] Sehenswertes
Ein Ausflugstipp ist die Mühle Anna in Norby. Sie beherbergt ein Heimatmuseum. Zu dem Museum zählt auch die „Alte Sägerei“ und das Außengelände mit einem Göpelschuppen. Die Ausstellungsfläche innerhalb der Mühle geht über mehrere Etagen mit insgesamt über 2000 zu besichtigenden Exponaten. Der Eingangsbereich mit dem Trauzimmer ist antiquarisch möbliert - ein Raum, der auch für Eheschließungen und Veranstaltungen genutzt wird. Direkt neben der Mühle Anna im villenartigen ehemaligen Müllerhaus befindet sich das „Atelier im Mühlenhaus“, ein kleines Künstleratelier.
[Bearbeiten] Gut Saxtorf
Das adelige Gut Saxtorf entstand im 16. Jahrhundert. Die Grundherrschaft Saxtorfs ist jedoch erheblich älter. Ende des 15.Jahrhunderts war Saxtorf im Besitz der Familie Wohnsfleth, ein ritterliches Geschlecht. 1494 erwarben die Ritter von Blome Saxtorf. Hinrich Blome baute das Gut planmäßig auf, doch schon 1500 erwarb die Familie Ahlefeldt das Anwesen. Bis 1566 verblieb es in Besitz der Ahlefeldts. Durch Heirat gelangte das Gut dann zu der Familie Rantzau, die es bis 1633 bewirtschafteten. Durch Heirat fiel es zurück an die Familie von Ahlefeldt. 1690 erwarben die von Brockdorfs das Gut, 1741 gelangte die Familie von Ahlefeldt abermals in den Besitz von Saxtorf.
Cai von Ahlefeldt errichtete 1648 ein beeindruckendes barockes Herrenhaus in „französischer Manier“. Am 2.nbsp;Weihnachtstag 1847 brannte dieses Gebäude weitgehend nieder. Ein Rest des Hauses wurde in den bald aufgeführten Neubau, der 1852 vollendet wurde, integriert. Der Hamburger Architekt Friedrich Stammann plante diesen Neubau in der damals modischen Formensprache der Neugotik (Neogotik) als dreiflügelige Anlage. Ein zentral angeordneter, fünfetagiger Turm betont die Symmetrie der Anlage. Ende der 70er Jahre wurde das Gut für eine ZDF-Krimiserie ("Im Auftrag von Madame") als "schottisches Spukschloss" genutzt. Das Studio Hamburg produzierte 1984 im Auftrag des NDR die Siegfried-Lenz-Novelle "Ein Kriegsende" und nutzte das Gut als Drehort.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Wappen
Blasonierung: „Unter blauem Schildhaupt, darin eine goldene Bischofsmütze mit seitlich ausschwingenden Bändern, in Gold ein verzierter schwarzer Dingstock in Form eines Antoniuskreuzes mit jeweils einem Ring an den Querarmenden.“ (Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein)
[Bearbeiten] Namensherkunft
Rieseby wurde erstmals im Jahre 1352 im "registrum capituli slesvicensis" erwähnt und als Rysbyharret (Riesbyharde) dort aufgeführt. Bereits im registrum capituli von ca. 1407 wurde der Ort Rysebu genannt, im Jahre 1641 liest man auf der Schwansenkarte des Kartographen Johannes Mejer die Namen Riesebuy bzw. Rießbuy. Wann sich die heute gültige Schreibweise herausgebildet hat, ist bislang noch nicht ermittelt.
Auch die Herkunft des Namensteils "Riese" ist nicht abschließend geklärt. Möglicherweise setzt sich der Ortsname aus dem altdänischen Wort ris (≈ Busch, Wald) und by (≈ Dorf, Siedlung) zusammen.
[Bearbeiten] Weblinks
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