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Samui - Wikipedia

Samui

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

เกาะสมุย
Ko Samui
Staat / Provinz Thailand / Surat Thani
Hauptstadt Na Thon
Fläche 247 km²
Geografische Lage: Koordinaten: 9° 30′ 7" N, 99° 59′ 35" O9° 30′ 7" N, 99° 59′ 35" O
Einwohnerzahl 34.717 (Zensus 2000)
Zeitzone UTC+7 (MEZ+6, MESZ+5), keine Sommerzeit
Klimazone Tropen (monsunal)
Vorwahl (+66) 077
IATA-Code USM
Karte: Golf von Thailand
Ankunft in Na Thon per Schiff...

Ko Samui (Thai: เกาะสมุย, Aussprache: [kɔ́ʔ samǔj]) ist eine östlich des Isthmus von Kra, etwa 35 km vom Festland entfernt, im Golf von Thailand gelegene Insel (Thai: Ko) in Thailand.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Mit 247 km² Fläche ist Ko Samui, nach Ko Phuket und Ko Chang, die drittgrößte Insel Thailands. Sie ist Teil des Samui Archipels (Muu Ko Samui), zu dem auch etwa 60 weitere Inseln gehören; darunter Ko Phangan, Ko Tao, Ko Nang Yuan, Ko Taen und die rund 40 Inseln des Ang-Thong Nationalparks. Sie liegt 258 Seemeilen südlich von Bangkok. An der schmalsten Stelle ist Samui 21 Kilometer und an der weitesten Stelle 25 Kilometer breit.

Das Landesinnere ist eine zum Großteil von Sekundärwald bedeckte Berglandschaft. Der ursprüngliche Urwald wurde bis auf wenige Reste schon vor langem abgeholzt um Raum für Plantagen zu schaffen. Höchster Berg ist der 635 m hohe Khao Thai Kwai im Südwesten der Insel. Eine 51 Kilometer lange Ringstraße führt um die Insel - fast immer entlang der Küste - herum.

Fähren verbinden die Hauptstadt Na Thon unter anderem mit der Provinzhauptstadt Surat Thani am Festland, sowie den nördlichen Nachbarinseln Phangan (auch erreichbar von den Orten Mae Nam und Bo Phut) und Tao.

[Bearbeiten] Klima

Inmitten der Tropen gelegen, ist das Klima auf der Insel feucht und wechselhaft. Es werden ganzjährig Temperaturen von über 30° C gemessen und das Wasser wird nur selten kälter als 28° C. Der Gezeitenwechsel ist während und kurz nach Vollmond am stärksten. Von Februar bis April ist die See ruhig. Regen bedeutet in dieser Zeit kurze kräftige Schauer am Nachmittag. Von November bis Mitte Dezember ist Regenzeit, mit oft starken Monsun-Regenfällen. Von Mai bis Ende September ziehen nachts manchmal Stürme über die Insel.

[Bearbeiten] Geschichte und Kultur

Der Ursprung des heutigen Namens Samui konnte noch nicht endgültig geklärt werden. Möglicherweise leitet er sich vom Namen eines einheimischen Baumes, des Mui, her. Eine andere Erklärung ist die Ableitung vom chinesischen Wort Saboey, das „sicherer Hafen“ bedeutet.

Samui ist, glaubt man den Legenden die darüber erzählt werden, schon seit 1500 bis 2000 Jahren zumindest zeitweise besiedelt worden. Damals sollen chinesische Seefahrer auf der Insel gelandet sein um frisches Trinkwasser aufzunehmen und ihre Schiffe zu reparieren. In alten Karten aus der Zeit der Ming-Dynastie im Kaiserreich China wurde die Insel unter dem Namen Pulo Cornam erstmals 1687 eingezeichnet. Schiffswracks, die vor der Küste Samuis entdeckt wurden, enthielten chinesische Keramiken aus dem 17. Jahrhundert. Samui war auch Fischern aus dem südlich gelegenen Malaysia schon lange bekannt. Im 18. Jahrhundert ließen sich von der chinesischen Insel Hainan kommende Siedler dauerhaft nieder, zu denen bald auch Thais vom Festland stießen. Es kam sehr schnell zu einer Vermischung mit den Einheimischen. In dieser Zeit ist wohl auch die 'künstliche' Anlage des nahezu geschlossenen Kokospalmengürtels entlang der Strände entstanden. Anfang des 20. Jahrhunderts kamen schließlich noch muslimische Fischer aus den südlichen Provinzen Thailands hinzu. Diese Mischung verschiedener Ethnien und Religionen und ein weitgehend autarkes Dasein ließ die Inselbewohner ein spezielles Selbstbewusstsein entwickeln. So sehen sie sich selbst nicht nur als Thai, sondern vor allem auch als Chao Samui, das „Volk von Samui“.

Wat Phra Yai mit „Big Buddha“
Wat Phra Yai mit „Big Buddha“

Die Mehrheit der Bewohner sind heute Anhänger des Theravâda-Buddhismus. Wie in den anderen südlichen Provinzen Thailands ist der Anteil der Muslime mit 20 % relativ hoch. Während aber auf dem Festland seit Jahrzehnten immer wieder teilweise auch gewalttätige Konflikte zwischen den buddhistischen und den muslimischen Thai ausbrechen, leben sie auf Samui friedlich neben- und miteinander. Der Unterschied ist vor allem der, dass die Chao Samui eine gemeinsame Geschichte haben, während die Provinzen am Festland nahe der Grenze zu Malaysia früher eigenständige Fürstentümer oder muslimische Sultanate waren.

Samui beherbergt eine Reihe buddhistischer Tempel (Wat) und Pagoden (Chedi). Am bekanntesten ist die vergoldete 12 Meter hohe Buddha-Statue, der „Big Buddha“, des Wat Phra Yai die 1972 auf der kleinen vorgelagerten Insel Ko Fan gegenüber dem nördlichen Strand Bang Rak errichtet wurde. Weniger bekannt ist die am südlichsten Kap der Insel erbaute, ebenfalls vergoldete, Laem Sor Pagode. Im Wat Khun Aram, nahe dem Ort Ban Hua Thanon, ist der mumifizierte Leichnam des Mönches Luang Phor Daeng Payasilo zu sehen, der 1973 als 79-jähriger während der Meditation verstarb und dessen Körper, immer noch in der selben sitzenden Position, kaum Zeichen von Verwesung aufweist.

Das älteste heute noch bewohnte Haus auf Ko Samui ist um 1850 errichtet worden.

[Bearbeiten] Wirtschaft

Lipa Noi, Westküste
Lipa Noi, Westküste
Flughafen Samui
Flughafen Samui

Traditionell waren Fischfang und die Bewirtschaftung von Palmenplantagen die wichtigsten Wirtschaftszweige. Auch heute noch sind die Erzeugnisse der Plantagen nach dem Tourismus die größte Einnahmequelle. Exportiert wird neben mehr als zwei Millionen Kokosnüssen monatlich - und sie gelten als die besten in Thailand - vor allem das aus den Kokosnüssen gewonnene Kopra. Außerdem werden aus den Fasern der Nüsse Matten hergestellt, das Holz als Baumaterial und für Alltagsgegenständen genutzt und immer noch manchmal die Blätter zum Decken von Häusern verwendet. Weitere landwirtschaftliche Produkte sind vor allem die wegen ihres Geruchs berüchtigte Durian sowie Rambutanfrüchte (thai: Ngo, เงาะ Aussprache: [ŋɔ́ʔ]).

[Bearbeiten] Tourismus

In den 1970er Jahren wurde Ko Samui von Aussteigern (siehe auch Hippie) „entdeckt“, die zuvor bereits auf Ibiza, in Goa und auf Bali zu unfreiwilligen Wegbereitern des Massentourismus geworden waren. Es dauerte allerdings bis in die späten 1980er Jahre, dass Samui zum Ziel „normaler“ Fernreisender wurde. Bis dahin war die Anreise, eine Nachtfahrt mit dem Zug von Bangkok nach Phunphin, dem Hauptbahnhof von Surat Thani, gefolgt von einer mindestens dreistündigen Fahrt mit dem Schiff zur Inselhauptstadt Na Thon, kompliziert und sehr anstrengend gewesen. Dann wurde die Anreise zuerst mit klimatisierten Bussen und eigenen Fähren zunehmend verbessert und 1988 schließlich durch die Eröffnung des lokalen Flughafens (IATA-Code: USM) im Nordosten der Insel (erbaut von einem privaten Investor, der dann auch die private Fluggesellschaft Bangkok Airways gründete, die den Flughafen heute exklusiv betreibt) vereinfacht.

Der knapp 70-minütige Flug von Bangkok machte Samui zur leicht erreichbaren „Trauminsel“ für internationale Reiseveranstalter und ihre Kunden. Der Flughafen wird mittlerweile (2005) auch von Singapur, Phuket, Pattaya, Krabi und Hong Kong aus direkt angeflogen. Heute besuchen jährlich etwa 1,2 Millionen Touristen aus aller Welt die Insel.

In Folge des Tsunami vom 26. Dezember 2004, der Teile der touristischen Infrastruktur in den thailändischen Touristenzentren Phuket und Khao Lak zerstörte, hat sich die Anzahl der Pauschalreisenden auf der, wegen ihrer Lage im Golf von Thailand von den Folgen des Erdbebens unberührt gebliebenen, Insel Samui nahezu verdoppelt.

 Chaweng am Abend - Blick nach Süden
Chaweng am Abend - Blick nach Süden

Die bei Touristen wegen der breiten Strände und des feinen Sandes beliebtesten Küstenabschnitte sind die Strände von Chawaeng, dem touristischen Zentrum Samuis, und Lamai jeweils im Osten und die etwas weniger erschlossenen Buchten von Mae Nam und Bo Phut im Norden. Auf Samui darf nur maximal „palmenhoch“, also in der Regel zweigeschossig, gebaut werden, wodurch große Hotelbauten vermieden und das ursprüngliche Flair erhalten werden soll. In der näheren Umgebung Ko Samuis sind vor allem Ko Phangan und die Inseln des Ang Thong Nationalparks Ziele für Tagesausflüge. Die Gewässer um Ko Tao (nördlich von Phangan) gehören zu den weltweit beliebtesten Tauchgebieten.

Die Schattenseiten des Tourismus auf dem als „Trauminsel“ beworbenen Samui machen sich vor allem für die ursprünglichen Einwohner bemerkbar. Viele beklagen, ihr Land an Unternehmer vom Festland und aus dem Ausland verloren zu haben. Die Kokospalmen-Haine, die früher die zahlreichen Strände entlang der gesamten Küste säumten, sind heute bereits vielerorts verschwunden. Der Weg zu den Stränden, die überall in Thailand öffentlicher Raum sind, ist in den touristisch am stärksten erschlossenen Gebieten durch Hotels und Bungalow-Resorts behindert oder versperrt.

Die Preise für Lebensmittel sind generell derart gestiegen, dass auch die Einheimischen mittlerweile die gleichen Preise wie die Touristen bezahlen. So sind die Preise für Fleisch und Reis innerhalb weniger Jahren um 300 % gestiegen. Während es früher üblich war auf den Märkten Fisch auch in zerteilten Stücken zu kaufen, werden heute oft nur noch ganze Fische angeboten, da dies von den Touristenrestaurants bevorzugt wird. Durch den Bevölkerungszuwachs auf der Insel hat auch die Qualität und die Quantität des Trinkwassers gelitten, das traditionell aus Brunnen gefördert werden konnte. So müssen die Insulaner heute oft auf Wasser aus Flaschen zurückgreifen.

Die leichte Erreichbarkeit – die Fluggesellschaft Bangkok Airways unterhält mittlerweile 20-30 Flüge täglich zur Insel, zwei Reedereien steuern mehr als 30 mal pro Tag die Insel mit Autofähren an – hat den Verkehr auf der 53 km langen Ringstraße stark anwachsen lassen, womit sich auch die Unfallgefahr erhöhte. Obwohl es vier private Krankenhäuser auf der Insel gibt, können sich nicht alle die hohen Preise leisten. Die 40.000 Einheimischen und die über 100.000 saisonalen Hilfsarbeiter müssen sich oft mit dem staatlichen 166-Betten-Krankenhaus begnügen, in dem nur 11 Ärzte arbeiten.

Lipa Noi, Blick zum Ang Thong Marine National Park
Lipa Noi, Blick zum Ang Thong Marine National Park

Seit Sommer 2005 breitet sich der blaue Kokosnussblattkäfer (Tetrastichus brontispae) auf Samui aus, der die Kokospalmen absterben lässt. Es sollen bereits 80 % der Palmen befallen sein. Seit Ende Oktober 2005 wird versucht, die Plage mit biologischen Mitteln in den Griff zu bekommen. Dazu werden Wespen (Tanbian genannt) eingesetzt, die dafür eigens aus Vietnam eingeführt wurden. Mit Hilfe der Wespen, die sich als Mittel gegen die Kokosnussblattkäfer bereits in anderen Ländern bewährt haben, soll der Insektenbefall der Palmen in einem Zeitraum von zwei Jahren unter Kontrolle gebracht werden. Als Mitauslöser der Störungen im ökologischen System der Insel wird auch der Tourismus mit all seinen Folgeerscheinungen, wie der Bautätigkeit und der teilweisen Zerstörung der ursprünglichen Fauna und Flora, betrachtet.

Ein Mönch aus Samui erklärte die Zusammenhänge wie folgt: „Wer jahrelang die Ursprünge verschmutzt, der zerstört auch das Wesentliche. Und das Wesentliche dieser Insel sind nun mal die Kokospalmen. Dass sie jetzt verschwinden, hätte man also beinahe schon voraussagen können.“

[Bearbeiten] Verwaltung

Obwohl schon mehrere hundert Jahre Teil des Königreiches Siam, ist Samui erst seit 1896 ein der Provinz Surat Thani zugeordneter Distrikt (Amphoe). Der Distrikt ist in sieben Verwaltungsbereiche (Tambon) unterteilt, welche nicht nur die Insel selbst, sondern auch einige kleinere Nachbarinseln sowie das Ang Thong Archipel einbeziehen. Die komplette Insel ist außerdem in einem einzigen Verwaltungsbereich (Thesaban Tambon) zusammengefasst.

  1. Ang Thong
  2. Li Pa Noi
  3. Taling Ngam
  4. Na Mueang
  5. Ma Ret
  6. Bo Phut
  7. Maenam
Übersichtskarte der Tambon
Übersichtskarte der Tambon

[Bearbeiten] Weblinks

commons:Hauptseite
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Commons: Ko Samui – Bilder, Videos und/oder Audiodateien


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