Selketalbahn
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Selketalbahn: Stationen und Kunstbauwerke | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Der Name Selketalbahn entstand im Volksmund als Bezeichnung der 1.000 mm Schmalspurstrecken im Unterharz, die ursprünglich zur Gernrode-Harzgeroder Eisenbahn AG (GHE) gehörten. Zur Selketalbahn zählen die Strecken:
- Quedlinburg–Gernrode–Alexisbad–Harzgerode
- Alexisbad–Stiege–Hasselfelde
- Stiege–Eisfelder Talmühle (Anschluss an die Harzquerbahn).
Der Name entstand dadurch, dass zwischen Mägdesprung und Albrechtshaus die Bahn dem Tal des Flüsschens Selke folgt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Am 7. August 1887 wurde die Strecke Gernrode–Mägdesprung der Gernrode-Harzgeroder Eisenbahn-Gesellschaft (GHE) eröffnet. Somit ist die Selketalbahn die älteste Schmalspurbahn des Harzes. Wegen der Geländeverhältnisse und aus Kostengründen hatte man die Spurweite vonn 1.000 mm gewählt. Bis 1892 wurde das Streckennetz schrittweise bis Hasselfelde verlängert. Nach dem Bau der Strecke Stiege–Eisfelder Talmühle bestand ab 15. Juli 1905 eine Verbindung zur Harzquerbahn der Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn-Gesellschaft (NWE).
Im Frühjahr 1946 wurde die Selketalbahn bis auf zwei Abschnitte demontiert und das Fahrzeug- und Gleismaterial nahezu vollständig als Reparationsleistungen nach Russland gebracht. Wegen der Bedeutung für den Transport von Flussspat begann bereits im Herbst 1946 der Wiederaufbau, der sich mangels Material bis 1950 hinzog. Der Abschnitt Lindenberg (heute Straßberg)–Stiege wurde zunächst nicht wieder aufgebaut. 1946 wurde die GHE enteignet und ab 1949 von der Deutschen Reichsbahn (DR) übernommen.
Im Jahr 1983 erfolgte der Wiederaufbau des Abschnittes Straßberg–Stiege, vor allem um die Versorgung des Heizkraftwerkes Silberhütte sicherzustellen. Seit dem sind die drei Harzer Schmalspurbahnen (Selketalbahn, Harzquerbahn und Brockenbahn) wieder zu einem 132 km langen Streckennetz verbunden.
Am 1. Februar 1993 übernahm die „Harzer Schmalspurbahnen GmbH“ (HSB) von der DR neben der Harzquerbahn und der Brockenbahn auch die Selketalbahn.
[Bearbeiten] Besonderheiten
Im Vergleich zur Brockenbahn weist die Selketalbahn einige Besonderheiten auf:
- Die Strecke führt vom Harznordrand durch eine sehr abwechslungsreiche Landschaft bis hinauf auf die Hochebene des mittleren Harzes.
- Während auf der Strecke Wernigerode–Brocken vor allem Dampfloks einer DR-Einheitsbaureihe (Achsfolge 1'E1') eingesetzt werden, von der 17 Exemplare vorhanden sind, kommen auf der Selketalbahn meist andere Dampfloks zum Einsatz, die zum Teil Einzelstücke (NWE Nr. 6 - 7, NWE Nr. 21, NWE Nr. 11 - 22) sind.
- Auf der Selketalbahn sind mit einem Neigungsverhältnis von 1:25 (40 ‰) die steilsten Streckenabschnitte der Harzer Schmalspurbahnen vorhanden. Die Brockenbahn weist zwar den größeren Höhenunterschied, aber mit 1:30 kleinere Neigungen auf.
- Im Bahnhof Stiege existiert die kleinste Wendeschleife einer öffentlichen Eisenbahn.
[Bearbeiten] Erweiterung
Am 18. April 2005 wurde im Bahnhof Gernrode offiziell der Baustart zur Verlängerung der Selketalbahn (ca. 8,5 km) bis nach Quedlinburg durch Umbau der ehemaligen Regelspurstrecke Gernrode–Quedlinburg vollzogen. Die am 17. Februar von der Eisenbahnaufsichtsbehörde Sachsen-Anhalts freigegebene Strecke wurde am 4. März 2006 mit einer Festveranstaltung und Sonderzügen eröffnet. Da zu Beginn des Sommerfahrplans am 29. April 2006 noch verschiedene Arbeiten auszuführen waren, fuhren zunächst nur mehrere Sonderzüge. Der reguläre Reisezugverkehr wurde erst am 26. Juni 2006 aufgenommen. Täglich verkehren nun neun Züge zwischen Gernrode und Quedlinburg, wobei zwei mit Dampfbespannung fahren.
[Bearbeiten] Literatur
- Hans Röper, Gerhard Zieglgänsberger: Die Selketalbahn. Alba Buchverlag, Düsseldorf 1980, ISBN 3-87094-531-1
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Harzer Schmalspurbahnen – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |