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Simson Schwalbe - Wikipedia

Simson Schwalbe

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Eine Schwalbe von Simson
Eine Schwalbe von Simson

Der Kleinroller des Typs Schwalbe ist ein Allwetterfahrzeug aus der so genannten „Vogelserie“ vom ehemaligen thüringischen Hersteller VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Simson Suhl.

Als Typreihen des Kleinrollers verließen KR 50, KR 51, KR 51/1 und KR 51/2 die Suhler Montagebänder.


Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Typreihe KR 50

Der Vorgänger der Schwalbe KR 50 (Kleinroller 50 cm³) wurde in den Jahren 1958–1964 gebaut. Er war mit Kickstarter, einer Zweigang-Handschaltung ausgestattet und war ein Einsitzer. Er wog anfangs 63 kg und ab 1962 68 kg.

Dieser Roller besaß eine umfassenden Schmutzschutz gewährleistende Blechkarosserie. Mit einer Leistung von 2,1 PS (anfangs), 2,3 PS (ab 1963) und einem Hubraum von 47,6 cm³ konnte eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 50 km/h erreicht werden. Die Farben des KR 50 waren ein helles weinrot oder hellblau (Hammerschlag).

Bauzeit:                 -1958 - 1964
Motor:                   -KRoRh50
Hubraum:                 -47,6ccm
Verdichtung:             -7,5 : 1 (ab 1963 8,5 : 1))
Leistung:                -2,1 / 5500 (ab 1963 2,3)
Kühlung:                 -Fahrtwind
Getriebe:                -2-Gang Handschaltung
Rahmen:                  -Doppelrohr
Radführung vorn:         -Schwinghebel (ab 1959 Kurzschwinge)
Radführung hinten:       -Schwinge mit Federbein
Bereifung:               -20 x 2,25
Gewicht:                 -63kg (ab 1962 68kg)
Höchstgeschwindigkeit:   -50
Stückzahl:               -164500

Quelle: "Schrader-Motor-Chronik "Schwalbe und Co""

[Bearbeiten] Typreihe KR 51 und KR 51/1

Dieser Kleinkraftradtyp wurde erstmalig als Zweisitzer entwickelt und von 1964 bis 1980 produziert. Als Antriebsquelle dient ein robuster, gebläsegekühlter 2,65-kW-Einzylinder-Zweitaktmotor mit Dreiganggetriebe, der nun 60 km/h ermöglichte.

Bei der Konzipierung der Typreihe wurden fortschrittliche Wege beschritten. Neben Vollschwingenfahrwerken mit großen Federwegen und wirksamen Vollnabenbremsen sind die Räder austauschbar.

Ferner wurde großer Wert auf Wartungsfreiheit gelegt. Als Folge konnten alle Schmiernippel entfallen und der Kettentrieb wurde staubdicht mittels Gummischutzschläuchen gekapselt. Außerdem erleichtern Steckachsen die Demontage der Räder, wobei der Hinterradantrieb komplett an der Hinterradschwinge verbleiben kann. Vervollständigt werden konnte dieser Typ – wiederum erstmalig bei einer derartigen Fahrzeugklasse – mit Blinklichtern, Stopplicht, Parklicht und einem Gleichstrom-Signalhorn. Die Voraussetzungen dafür wurden durch die während der Fahrt aufladbare Bleibatterie geschaffen. Ein solider Gepäckträger mit verstellbarem Spannband gehört zur Grundausstattung.

Im Produktionszeitraum wurden verschiedene Detailverbesserungen zwecks Gebrauchswerterhöhung wirksam. Genannt seien hier besonders im Jahre 1968 die Überarbeitung des Motors (Zylinders) und des Ansaugsystems mit einer Drehmoment-/Leistungssteigerung und Senkung des Benzinverbrauchs, wonach das Fahrzeug zum Namen KR 51 dann den Zusatz /1 erhielt, eine verlängerte Sitzbank sowie funktionsverbesserte Bremsen. An die Schwalbe kann ein typgeprüfter und im Fachhandel erhältlicher Kindersitz montiert werden. Ferner ist das Fahrzeug bei Verwendung typgeprüfter Bauteile für den Anhängerbetrieb zugelassen.

Ganz wesentliche Sympathien gewann die 50er-Klasse aus der ehemaligen DDR dank der Festlegung der StVZO, nach der motorisierte Zweiräder mit einem Hubraum bis 50 cm³ und mit einer erreichbaren Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h bereits von Personen gefahren werden durfte, die ihr 15. Lebensjahr vollendet hatten. Laut Einigungsvertrag und Fahrerlaubnisverordnung (§§76 FeV, Nr. 8 §6 Abs. 1) dürfen in Deutschland Fahrzeuge dieses Typs trotz einer Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h mit einer Fahrerlaubnis der Klasse M gefahren werden. Normalerweise ist die Klasse M auf Fahrzeuge mit einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h beschränkt.

                           KR 51                         KR 51/1
Bauzeit:                   1964 - 1968                   1968 - 1971                        
Motor:                     M53KH                         M53/1KH
Hubraum:                   49,6                          49,6
Verdichtung:               9,5 : 1                       9,5 : 1
Leistung:                  3,4 / 6500                    3,6 / 5700
Kühlung:                   Radialgebläse                 Radialgebläse
Getriebe:                  3-Gang Handschaltung          3-Gang Handschaltung 
Rahmen:                    Doppelrohr                    Doppelrohr
Radführung vorn:           Langschwinge mit Federbein    Langschwinge  mit Federbein
Radführung hinten:         Schwinge mit Federbein        Schwinge mit Federbein
Bereifung:                 20 x 2,75                     20 x 2,75 
Gewicht:                   79kg                          80kg
Höchstgeschwindigkeit:     60km/h                        60km/h
Stückzahl:                 163500                        25000

Quelle: "Schrader-Motor-Chronik "Schwalbe und Co""


[Bearbeiten] Modell KR 51/1 und KR 51/1 F

Diese beiden Grundmodelle der Rollertypreihe sind mit Federbeinen mit Reibungsdämpfung ausgestattet. Zur äußeren Kennzeichnung dienen die Farben sandgrau und blau. Die Getriebeschaltung erfolgt durch einen Schaltdrehgriff auf der linken Lenkerseite oder wahlweise durch Fußschaltung mittels einer Schaltwippe. Insgesamt wurden von diesem Typus 375.000 Stück gebaut.

                           KR 51/1                       Kr51/1F
Bauzeit:                   1968 - 1971                   1965 - 1968                        
Motor:                     M53/1KH                       M53KFR
Hubraum:                   49,6                          49,6
Verdichtung:               9,5 : 1                       9,5 : 1            
Leistung:                  3,6 / 5700                    3,6 / 5700 
Kühlung:                   Radialgebläse                 Radialgebläse 
Getriebe:                  3-Gang Handschaltung          3-Gang Fußschaltung 
Rahmen:                    Doppelrohr                    Doppelrohr   
Radführung vorn:           Langschwinge  mit Federbein   Langschwinge  mit Federbein
Radführung hinten:         Schwinge mit Federbein        Schwinge mit Federbein
Bereifung:                 20 x 2,75                     20 x 2,75  
Gewicht:                   80kg                          79kg
Höchstgeschwindigkeit:     60km/h                        60km/h
Stückzahl:                 25000                         163500

Quelle: "Schrader-Motor-Chronik "Schwalbe und Co""

[Bearbeiten] Modell KR 51/1 K

Bei dieser Komfort-Variante des Kleinrollers mit einer Auflage von 185.000 Stück wurden für die Radfederungen erstmals hydraulische Zweikammerdämpfer eingesetzt. Der Fahrkomfort erhöhte sich dadurch erheblich, da die Bodenhaftung der Räder deutlich verbessert werden konnte. Ferner bietet eine verlängerte Doppelsitzbank günstigere Voraussetzungen für den Soziusbetrieb. Die Fahrzeuglackierung erfolgte in gelb, weiß oder saharabraun.

Bauzeit:           1974 - 1980;
Motor:             M53/11AR;
Hubraum:           49,6 ccm;
Verdichtung:       9,5:1;
Leistung:          3,6 bei 5750 Umdrehung pro minute; 
Kühlung:           Radialgebläse;
Getriebe:          3-Gang Fußschaltung;
Rahmen:            Doppelrohr;
Radführung vorn:   Langschwinge;
Radführung hinten: Langschwinge;
Bereifung:         20 x 2,75;
Gewicht:           80kg;
Höchstgeschwindk.: 60km/h;
Stückzahl:         350.000;

Quelle: "Schrader-Motor-Chronik "Schwalbe und Co""

[Bearbeiten] Modell KR 51/1 S

Diese von 1969 bis 1980 in einer Stückzahl von 44.600 produzierte Roller-Sonderausführung besitzt als wichtigstes Unterscheidungsmerkmal eine halbautomatische Fliehkraftkupplung zum Anfahren. Während des Gangwechsels wurde diese Kupplung beim Betätigen der Schaltwippe auf mechanischem Wege automatisch mit getrennt. Ferner wurde die Lichtleistung des Scheinwerfers auf 25/25 W erhöht, die Zündspule außerhalb des Motors angeordnet und vorn wie hinten hydraulisch gedämpfte Federbeine eingebaut. Die Schutzhülsen der vorderen Dämpfer waren hier verchromt. Die Lackierung erfolgte in olivbeige und signalrot. Der Ladenpreis (EVP) für dieses Modell betrug 1.400,- Ost-Mark.

[Bearbeiten] Typreihe KR 51/2

Der Grundtypus KR 51/2 wurde ab 1979 bis 1986 durch die Suhler Fahrzeugkonstrukteure entwickelt und mit einen 2,72 kW/3,6 PS-Motor ausgestattet. Er besitzt reibungsgedämpfte Federbeine und Fußschaltung. Die Elektronikbauteile wurden unter das vordere Abdeckblech verlegt, der vorher dort sitzende Luftfilter sitzt jetzt direkt vor dem Vergaser. Weiterhin wurde die Abgasanlage auf die rechte Fahrzeugseite verlegt. Damit wurde auch die Verbrennungsgefahr für die Rollerfahrer wegen der meist von links erfolgenden Fahrzeughandhabung beseitigt. Als Nachfolgemodell der KR51/1-Serie besitzt die KR51/2-Serie erstmals einen fahrtwind-gekühlten Motor. Auch lichttechnisch wurde die Schwalbe verändert. War das Rücklicht der KR51/1 noch eckig, so wurde dies nun runder und an einem separatem Halter befestigt. Das neue Rücklicht dieser Schwalbe (BSL 100) wurde vom S 50 übernommen und stammt ursprünglich von der MZ TS. Ab 1981 wurde, wie am S51 und an der MZ ETZ, das größere Rücklicht BSL 122 montiert.


[Bearbeiten] Modell KR 51/2 N

Bei diesem Modell erfolgt die Getriebeschaltung generell mittels Fußschaltwippe in dem Motor M531KFR. Für die Radfederung sind reibungsgedämpfte Federbeine eingesetzt. Der übrige Aufbau entspricht dem des KR 51/1 F. Stückzahl: 90.800. Die Lackierung erfolgte werkseitig in atlantikblau.

[Bearbeiten] Modell KR 51/2 E

Dieses Modell ist mit hydraulisch gedämpften Federbeinen ausgestattet. Seine Fahrleistung wurde durch den Einbau eines Vierganggetriebes verbessert. Stückzahl: 124.500, Motor M541KFR.

[Bearbeiten] Modell KR 51/2 L

In diesem Luxusmodell ist die bewährte wartungsfreie elektronische Zündanlage montiert und dadurch gleichzeitig die Scheinwerferleistung auf 35 W erhöht worden. Als Motor wurde der Motor M541 verwendet. Das Spitzenmodell wurde mit Vierganggetriebe und den komfortablen hydraulisch gedämpften Radfederungen in einer Stückzahl von 84.900 geliefert, Motor M541/1KFR

[Bearbeiten] Weblinks

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