Staatliche Antikensammlungen
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Die Staatlichen Antikensammlungen in München, früher Museum antiker Kleinkunst sind eine der größten Antikensammlungen in Deutschland für Griechische, Etruskische und Römische Kunst.
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[Bearbeiten] Das Gebäude
Das Gebäude, in dem sich die Antikensammlungen heute befinden, wurde 1838 bis 1848 im Auftrag von König Ludwig I. durch Friedrich Ziebland in der Art eines korinthischen Tempels am Königsplatz errichtet. Der Bau ergänzte das durch Architekt Leo von Klenze ab 1815 am Königsplatz geschaffene hellenistische Forum. Bereits von 1869 bis 1872 beherbergte der Bau das königliche Antiquarium, von 1898 bis 1912 zog dann die Münchner Sezession ein. Ab 1919 war dann die Neue Staatsgalerie im Gebäude untergebracht. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg erfolgte die Wiedereröffnung als Antikensammlung 1967.
[Bearbeiten] Die Sammlungsgeschichte
Die Sammlung geht auf die Antikensammlung der Wittelsbacher zurück, insbesondere auf die Sammlungen König Ludwigs I. 1831 erwarb sein Agent Martin von Wagner Töpferkunst aus der Ausgrabung in Vulci, sein Agent Friedrich von Thiersch ersteigerte antike Kunst aus dem Nachlass von Lucien Bonaparte. Der König erwarb Goldschmuck aus dem Besitz von Caroline Murat, Etruskische Bronzekunst von den Ausgrabungen in Perugia sowie griechische Terrakotta aus Unteritalien. Nach dem Tode des Königs 1868 wurde seine Sammlung mit der auf Herzog Albrecht V. zurückgehenden Wittelsbachischen Antikensammlung vereint. Ausgestellt waren die Exponate zunächst (vor 1872) im Antiquarium der Residenz und in den Hofgartengalerien, danach im Untergeschoss der Neuen Pinakothek.
Bereichert wurden die Bestände später durch private Stiftungen und Vermächtnisse, insbesondere den Sammlungen von Paul Arndt (1908), von James Loeb (1933) und von Hans von Schoen (1864). Diese bedeutenden Sammlungen enthielten neben antiker Keramik insbesondere kleinfomatige antike Objekte, Glas- und Bronzekunst sowie Terrakotta und Goldschmuck. Durch den Zweiten Weltkrieg wurde am schwersten der Bestand an etruskischer Keramik getroffen, der im Depot der durch Bomben zerstörten Neuen Pinakothek untergebracht war.
[Bearbeiten] Die Sammlung
Ausgestellt werden die Sammlung griechischer Vasen König Ludwigs I. sowie weitere Sammlungen von Bronzen, Goldschmuck, Glas und Terrakotta der Wittelsbacher Herrscher. Die Sammlung enthält Töpferkust aus allen Epochen der griechisch-römischen Zeit, vom mykenischen Krug aus dem 13. Jhd. v. Chr über die Vasen aus geometrischer Zeit (ca. 900 - 700 v. Chr.), archaischer Zeit ( ca. 700 - 480) und klassischer Zeit (ca. 500/480 - 323 v. Chr.) bis zur Keramik des Hellenismus (323 - 146 v. Chr.), der Etrusker und des alten Roms.
Die Sammlung griechischer Vasen gehört zu den bedeutensten der Welt, sie enthält Keramik von den wichtigsten griechischen Töpfern und Malern wie dem Amasis-Maler, Exekias, Archikles, Glaukytes, dem Penthesilea-Maler, dem Andokides-Maler, Oltos, Kleophon, Phintias, Euphronios, Euthymides, Epiktetos, dem Pan Maler, dem Berliner Maler, Hieron, Makron, Duris, dem Brygos-Maler, dem Acheloos-Maler und Lydos.
Der berühmte Netzglasbecher aus Köln (ca. 400 n. Chr.), den die Stadt König Ludwig I als Dank für seinen Einsatz bei der Vollendung des Kölner Doms geschenkt hat, zeigt noch immer seine lateinische Inschrift: BIBE MULTIS ANNIS ("Trinke noch viele Jahre").
Die Direktion der Antikensammlungen befindet sich im Haus der Kulturinstitute.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Staatliche Antikensammlungen – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- http://www.antike-am-koenigsplatz.mwn.de/antikensammlung/index.html
- http://www.stmwfk.bayern.de/kunst/museen/antiks.html
- Staatliche Antikensammlungen beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
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Institute und Forschungseinrichtungen
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Koordinaten: 48° 8' 42" N, 11° 33' 53" O