Straße von Gibraltar
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Die Straße von Gibraltar ist eine Meerenge, die das Mittelmeer mit dem Atlantik verbindet. Eingefasst wird sie im Norden von Spanien und der britischen Kronkolonie Gibraltar, im Süden von Marokko und der spanischen Exklave Ceuta. Sowohl Gibraltar wie auch Ceuta, in der Antike als „Säulen des Herakles“ bezeichnet, sind wichtige Hafenstädte. Die Straße von Gibraltar ist 14 bis 44 km breit und etwa 60 km lang. Sie erreicht eine Tiefe von 286 m unter dem Meeresspiegel.
Die Straße von Gibraltar ist eine der meistbefahrenen Wasserstraßen der Welt, die täglich von ca. 300 Handelsschiffen durchfahren wird. Durch den ständig ostsetzenden Strom an der Oberfläche, hervorgerufen durch das etwa 1,4 m niedrigere Niveau des Mittelmeers gegenüber dem Atlantik, in Verbindung mit oft vorherrschenden Westwinden, die sich in der Straße durch Düsenwirkung verstärken, war sie lange ein für Schiffe schwer zu überwindendes Hindernis. In der Tiefe gibt es eine Gegenströmung, mit der das salzhaltigere Mittelmeerwasser in den Atlantik fließt. In der Antike konnten nur durch diese Gegenströmung, die mit einem Treibanker als Antrieb nutzbar gemacht wurde, Schiffe vom Mittelmeer in den Atlantik segeln.
Zum Schutz der Meeressäuger in der Meerenge wurde von der spanischen Regierung ein Tempolimit von 13 Knoten (24 km/h) festgelegt.
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[Bearbeiten] Geplantes Brückenprojekt über die Straße von Gibraltar
Seit einigen Jahren bestehen Pläne zum Bau einer Brücke, um Afrika und Europa zu verbinden. Diese Brücke sollte die längste Brücke der Welt werden und eine völlig neue Konstruktion aufweisen, eine Mischung aus Hänge- und Schrägseilbrücke. Die Brückenpfeiler müssen mit speziellen Vorrichtungen vor einer möglichen Kollision mit Schiffen geschützt werden.
[Bearbeiten] Geplantes Tunnelprojekt unter der Straße von Gibraltar
Ende 2003 einigten sich Spanien und Marokko auf ein Budget von 27 Millionen Euro für die Erstellung von Machbarkeitsstudien für einen zweiröhrigen Eisenbahntunnel inklusive Wartungstunnel. Am 31. Januar 2007 verabschiedete die Europäische Kommission eine „Leitlinien für den Verkehr in Europa und den Nachbarregionen“[1]. Unter den 5 transnationalen Achsen als "Hochgeschwindigkeitsseewege" befand sich die "Südwestachse": "Verbindung der Südwestregion der EU mit der Schweiz und Marokko mit Anbindung an den transmaghrebinischen Korridor durch Marokko, Algerien und Tunesien sowie dessen Verlängerung nach Ägypten". Nach einem Bericht von orf.at [2] habe Marokko dazu seine Pläne für einen Gibraltar-Tunnel eingebracht.
[Bearbeiten] Geplantes Staudammprojekt an der Straße von Gibraltar
Der Plan geht auf den deutschen Architekten Herman Sörgel zurück, der dieses - unter dem Namen Atlantropa bekannt gewordene - Projekt Zeit seines Lebens geplant und verfolgt hatte. Es sah vor, in der Straße von Gibraltar einen gigantischen Staudamm zu errichten, was ein Absinken des Meeresspiegels im Mittelmeer um zirka 100 bis 200 Meter zur Folge gehabt hätte. Vorrangiges Ziel dieses Generationen übergreifenden Projektes sollte es sein, Neuland und Energie für Europa und die afrikanischen Mittelmeeranrainerstaaten im Überfluss zu gewinnen.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Straße von Gibraltar – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Koordinaten: 35° 58′ 18" n. Br., 5° 29′ 9" w. L.