Tür
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Eine Tür (ländlich Türe, v. griechisch: θύρα) ist eine Anlage zum Schließen einer Öffnung in einer Wand und erlaubt somit den Zugang in bestimmte Räume nur Personen mit dem richtigen Schlüssel. Weitere Funktionen der Tür sind der Wärme- und der Schallschutz. Manchmal werden beispielsweise durch bauliche Bestimmungen auch Rauchschutz-, Strahlenschutz (Röntgenräume) oder Brandschutztüren gefordert. Diese Zusatzfunktionen werden durch spezielle Einlagen erreicht.
Eine Tür besteht aus einem beweglichen Flügel, dem Türblatt, das entweder an zwei oder mehr Scharnieren, den Türbändern am Türrahmen, der Zarge, auch Türfutter genannt, befestigt ist, oder als Schiebetür, die durch ein Laufschiene oben oder unten in der Führung gehalten wird. Häufig hat die Tür eine besondere Schwelle, eine unten abschließende Erhöhung des Fußbodens.
Des weiteren gibt es noch Sonderformen, die zum Beispiel nach oben wegfahren oder wegklappen (wie bei manchen Sportautos), sowie Falttüren, bei denen der oder die Türflügel durch Scharnierbänder oder flexible Streifen in mehrere Teile gegliedert ist, die sich beim Öffnen aus der Schließebene herausfalten.
Ein Schließmechanismus lässt die Tür im geschlossenen Zustand einrasten.
Mit Hilfe von Beschlägen (eines Türdrückers, auch Türklinke), die meistens auf beiden Seiten der Tür angebracht sind, lässt sich die eingerastete Schlossfalle des Türschlosses aus dem Schließblech lösen und die Tür kann geöffnet werden. Manchmal ist auch ein Knauf angebracht. So kann man die Tür nicht von Hand öffnen, sondern nur mit einem Schlüssel. Die Handgriffe an automatischen Fahrzeugtüren dienen auf dem heutigen Stand der Technik nur noch der Notöffnung. Ansonsten werden die Türen rechnergesteuert elektropneumatisch geöffnet und geschlossen; die Ansteuerung erfolgt über Drucktaster innen und außen, über Lichtschranken, Druckwellenschalter etc. (siehe auch Türsteuerung).
Ein Schloss verwehrt unbefugten Personen den Zutritt und ist üblicherweise neben dem normalen Schließmechanismus eingebaut. Nur mit dem passenden Schlüssel lässt sich die Tür auf diese Weise verschließen und wieder öffnen.
Türen unterscheidet man - wie auch Fensterelemente - nach ihrer Öffnungsrichtung (auch Anschlag(s)- oder Aufschlag(s)richtung).
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Türen nach ihrer Funktion
- Standardtür - Zimmertür mit Buntbartschloss (BB), WC-Schloss oder Profilzylinderschloss (PZ).
- Schallschutztür - die Türdecks sind meistens verarbeitet mit schallhemmenden Materialien und eingebautem Schallex (eine absenkbare Bodendichtung wird beim Schließen der Tür aktiviert und kann je nach Ausführung auch vor Rauch, Feuer und Gas schützen).
- Sicherheitstür - massive Tür mit diversen Sicherheitsmerkmalen wie Mehrfachverriegelung mit Hintergreifhaken, Profilzylinderschloss, Sicherheitsschließblech und Bandseitensicherung.
- Brandschutztür oder Feuerschutztür - diese Tür bietet Schutz vor Bränden und muss selbsttätig schließend sein (verschiedene Klassen T30, T60, T90 - die Zahl gibt an, wieviele Minuten ein Feuer mindestens aufgehalten werden muss, um die Brandschutzprüfung zu bestehen). Eine Feuerschutztür muss nicht gleichzeitig eine Rauchschutztür sein (ist jedoch sehr sinnvoll, da durch Rauch und giftige Gase wesentlich mehr Personen zu Schaden kommen als durch Feuer!).
- Rauchschutztür - bietet Schutz vor Rauch. Speziell abgedichtet z. B. unten durch mechanisch absenkbare Bodendichtungen und muss selbsttätig schließend sein. (z. B. durch Türschließer s.u.)
- Strahlenschutztür - bietet Schutz vor Strahlung durch Bleiplatteneinlagen. Der Wert wird als Bleigleichwert in mm angegeben. Ein Bleigleichwert von 2 wäre gleich dem Schutz, den eine 2 mm starke Bleiplatte bieten würde und ist zum Beispiel zur Abschirmung von Röntgenräumen geeignet.
- Haustür - massive Tür, die mit diversen Sicherheitsmerkmalen ausgestattet - um das Haus vor unbefugtem Zutritt zu schützen - und wetterfest ausgerüstet sein sollte (Klimaklasse gegen Verzug usw.) bzw. für Außeneinsatz geeignet (witterungsbeständig).
- Paniktüre - Tür, deren Verriegelung sich (wahlweise) von innen durch die Betätigung des Drückers lösen lässt (z. B. in öffentlichen Gebäuden). Diese Tür kann bei Gefahr immer in eine Richtung geöffnet werden (Panikschloss), um eine Flucht zu gewährleisten.
- Kerkertür - massive Tür mit Türspion (Guckloch) und Riegel.
- Tapetentür - ist eine gleichermaßen wie die Wand tapezierte und somit verkleidete und bei oberflächlicher Betrachtung nicht sofort zu erkennende Türe.
- Tresortür - massive Stahltüre mit einem oder mehreren Sicherheitsschlössern.
Neben der klassischen Version der Tür, welche Zimmer voneinander abtrennt, existieren viele weitere Formen und Arten von Türen. All diese Formen haben eines gemeinsam: Eine Tür trennt zwei verschiedene Bereiche.
- Autotür (Fahrertür, Laderaumschiebetür, Heckklappe, Heckdrehtür). An Kurz und Schienenfahrzeugen finden sich (heute meist automatische) Fahrzeugtüren:
- Schiebetür (Schwenkschiebetür, Taschenschiebetür, Außenschiebetür)
- Drehtür (auch als Drehfalttür)
Schließlich dient eine Tür in verkleinerter Form der manuellen Beschickung:
- Schranktür
- Ofentür
- Kühlschranktür
- Aufzugstür
Türen nach ihrer Bewegungsart
- Anschlagtür häufigste Bauart
- Drehtür
- Schiebetür
- Karusseldrehtür häufig als Eingang von Einkaufszentren
- Schwingtür typisch bei Western-Saloons
- Falttür
- Falltür
- Stall- oder Klöntür geteilt in einen oberen und einen unteren Teil
- Automatiktüren mit elektrischem Antrieb (Siehe auch: Weblinks)
- Drehplattentür
Türbestandteile und -zubehör
- Türblatt
- Türzarge
- Türband
- Türschloss
- Türspion
- Türstopper, zum Teil mit Haltehaken
- Türsturz,
- absenkbare Bodendichtung
- Türöffner, eine elektrische Vorrichtung
- Türschließer
- Türklinke
- Türklopfer, historischer Vorläufer der heutigen elektrischen Klingel
- Standflügelverriegelung, bei zweiflügligen Türen
- Briefwurfschlitz, wenn dieser in das Türblatt mit eingebaut ist.
Siehe auch
- Klappe, Tor (Architektur), Portal (Architektur), Autotür
Normen und Standards
- DIN EN 18103 Einbruchschutz: "Einbruchhemmende Fenster, Türen und sonstige Abschlüsse"
- ET-1 Widerstand gegen körperliche Gewalt Widerstandszeit 5 min.;
- ET-2 Widerstand gegen einfache Hebelwerkzeuge Widerstandszeit 7 min.;
- ET-3 Widerstand gegen Hebel- und Schlagwerkzeuge Widerstandszeit 10 min.;
-Einbruchhemmende Türen sind dort zu verwenden, wo das unbefugte gewaltsame Eindringen in einen zu schützenden Raum oder Bereich erschwert oder behindert werden soll. Seit April 1999 hat die DIN V ENV 1627 die bisherige DIN V EN 18103 abgelöst. Einbruchhemmende Türelemente werden nun in 6 Widerstands-Klassen eingeteilt:
Widerstandsklasse | Widerstandszeit | Tätertyp und ungefähre Vorgehensweise |
---|---|---|
WK 1 | keine manuelle Prüfung | Bauteile der Widerstandsklasse 1 weisen einen Grundschutz gegen Aufbruchversuche mit körperlicher Gewalt wie Gegentreten, Gegenspringen, Schulterwurf, Hochschieben und Herausreißen (vorwiegend Vandalismus) auf. |
WK 2 (alt. EF 0/1) | 3 Minuten | Der Gelegenheitstäter versucht, zusätzlich mit einfachen Werkzeugen, wie Schraubendreher, Zange und Keile, das verschlossene und verriegelte Bauteil aufzubrechen. |
WK 3 (alt. EF 2) | 5 Minuten | Der Täter versucht zusätzlich mit einem zweiten Schraubendreher und einem Kuhfuß das verschlossene und verriegelte Bauteil aufzubrechen. |
WK 4 (alt. EF 3) | 10 Minuten | Der erfahrene Täter setzt zusätzlich Sägewerkzeuge und Schlagwerkzeuge wie Schlagaxt, Stemmeisen, Hammer und Meißel sowie eine Akku-Bohrmaschine ein. |
WK 5 | 15 Minuten | Der erfahrene Täter setzt zusätzlich Elektrowerkzeuge, wie z. B. Bohrmaschine, Stich- oder Säbelsäge und Winkelschleifer mit einem max. Scheiben-ø von 125 mm ein. |
WK 6 | 20 Minuten | Der erfahrene Täter setzt zusätzlich leistungsfähige Elektrowerkzeuge, wie z. B. Bohrmaschine, Stich- oder Säbelsäge und Winkelschleifer mit einem max. Scheiben-ø von 230 mm ein. |
Literatur
- Deutsches Institut für Normung (Hrsg.): Türen und Türzubehör. Normen. (= DIN-Taschenbuch; Bd. 240). 3. Auflage. Beuth, Berlin u. a. 2003, ISBN 3-410-15700-X
- Philipp Jantscher: Moderne Türen, Tore, Glasabschlüsse und Verwandtes. Voigt, Leipzig 1925 (Digitalisat)
- Florian Langenbeck, Mila Schrader: Türen, Schlösser und Beschläge als historisches Baumaterial. Ein Materialleitfaden und Ratgeber. Edition Anderweit, Suderburg-Hösseringen ca. 2002, ISBN 3-931824-30-6
- Rüdiger Müller: Das Türenbuch. Umfangreiches Fachwissen rund um die Tür. DRW-Verlag, Leinfelden-Echterdingen 2002, ISBN 3-87181-357-5
- Ludwig Nölte-Bürner: Türen und Tore aus Deutschland, Österreich und Schweiz. Julius Hoffmann, Stuttgart 1921 (Digitalisat)
- Klaus Pracht: Türen, Portale und Tore aus Metall. Coleman, Lübeck 2001, ISBN 3-87128-050-X
- Georg Simmel: Brücke und Tür. In: Der Tag. Moderne illustrierte Zeitung Nr. 683, Morgenblatt vom 15. September 1909, Online-Text
- Fritz Spannagel: Die Bauschreinerei. Otto Maier, Ravensburg 1950 (Nachdruck als Das große Türen-Buch für Schreiner, Architekten und Lehrer, Edition Libri Rari, Hannover 2001, ISBN 3-88746-431-1)
Weblinks
Wiktionary: Tür – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |
Commons: Tür – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Türgalerie
- Infoline-Automatiktüren - Online-Lexikon mit Basiswissen, Beispielen, Terminen, Adressen, etc.
- Innentüren, Fachinformationen und Anleitung für Heimwerker