Theologisches Seminar des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden
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Das Theologische Seminar des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden wurde 1880 in Hamburg-Horn als Predigerseminar der deutschen Baptisten gegründet und ist bis heute die offizielle Ausbildungsstätte der Pastoren dieser Freikirche.
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[Bearbeiten] Geschichte
Die Anfänge des 1880 gegründeten Predigerseminars reichen in das 1849 zurück. Damals beschloss die erste Bundeskonferenz der deutschen Baptistengemeinden die Ausbildung von so genannten "Missionsarbeitern". Bereits im September desselben Jahres wurde mit einem ersten Kurs begonnen. An ihm nahmen fünf Studierende teil. Der Unterricht fand bis 1888 in der Hamburger Baptistenkirche an der Böhmkenstraße statt. Die Kirche wurde 1870 für diesen Zweck aufgestockt, wodurch zwei Lehrsäle und zehn Schlafräume entstanden. 1888 wurde in Hamburg-Horn an der Rennbahnstraße 115 ein neues Seminargebäude bezogen, nachdem bereits 1868 der Deutsch-Amerikaner Professor August Rauschenbusch den Bau eines Seminargebäudes angeregt hatte. Das Grundstück, auf dem es dann erbaut wurde, war ein Geschenk des amerikanischen Industriellen John D. Rockefeller. Inzwischen war die Zahl der Studenten auf 44 gestiegen und die zweijährige Missionsarbeiter-Ausbildung in ein vierjähriges Studium umgewandelt worden. 1915 öffnet nach zweijähriger Bauzeit ein neues Lehrgebäude seine Pforten. Bereits ein Jahr später muss das Seminar aus kriegsbedingten Gründen schließen. Erst im Januar 1919 kann es seinen Lehrbetrieb wieder aufnehmen. 1926 werden offizielle Abschlussprüfungen eingeführt. Im September desselben Jahres wird die Studiendauer auf insgesamt 5 jahre verlängert. Die ersten beiden Studienjahre dienen vor allem dem Erlernen der alten Sprachen (Hebräisch und Griechisch) und der Einführung in die theologischen Wissenschaften. Die drei sich anschließenden Studienjahre beinhalten das eigentliche Theologiestudium.
Im März 1935 muss das erste Seminargebäude (siehe Bild) dem Bau der Autobahn weichen. Zwei weitere Gebäude werden dafür ersatzweise errichtet: das Studentenwohnheim und die Aula. 1936 erfolgt die Einweihung.
Zum Sommersemester 1940 wird ein slawischsprachiger Kurs für baptistische Studenten aus den von Deutschen besetzten Teilen Osteuropas eingerichtet. 11 Studenten nehmen daran teil.
1941, 1942 und 1943 treffen bei Luftangriffen mehrere Bomben das Seminargebäude. Zwischen dem 25. und 29. Juli 1943 kommt es zum Großangriff der Alliierten auf Hamburg. Dabei wird das Seminar total zerstört.
Im September 1943 verlegt das Theologische Seminar seine Unterrichtsarbeit nach Wiedenest. Als Gebäude dienen die Räumlichkeiten der dortigen Bibelschule der Brüdergemeinden. 1944 wird die Wiedenester Einrichtung durch die Gestapo geschlossen; die Studenten und Bibelschüler werden als Arbeiter bei der Rüstungsindustie Bergneustadt dienstverpflichtet.
1948 kehrt das Seminar nach Hamburg-Horn zurück. Mit Unterstützung des Baptistenbundes von Großbritannien werden die Kriegsschäden beseitigt. Das Theologische Seminar stellt sich in den Dienst der Völkerverständigung und lädt zu internationalen Studentagungen ein. Zwischen der Evangelischen Fakultät der Universität Hamburg und dem Theologischen Seminar entwickelt sich eine enge Zusammenarbeit.
1959 wird für die DDR ein eigenes Theologisches Seminar eröffnet. 8 Studierende sowie zwei hauptamtliche Lehrkräfte beginnen am 14. Oktober 1959 mit dem Unterrichtsbetrieb in der Kleinstadt Buckow in einem Haus des Diakoniewerks Bethel.
Studenten aus der UdSSR erhalten Ende der 60er Jahre die Möglichkeit, mit einem theologischen Aufbaukurs am Seminar Hamburg zu beginnen - in der Zeit des Kalten Krieges ein außergewöhnliches Ereignis.
Nach der deutschen Wende kommt es zu einer Wiedervereinigung der in Ost und West getrennten freikirchlichen Gemeindebünde. In diesem Zusammenhang werden auch die Theologischen Seminare Buckow und Hamburg-Horn vereinigt, was eine Erweiterung des Raumangebotes notwendig macht. Nach langjährigen Überlegungen entschließt sich der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, einen Teil des ehemaligen Olympischen Dorfes in Wustermark-Elstal 1997 aufzukaufen und zu einem Bildungszentrum umzubauen. 1997 zieht das Theologische Seminar Hamburg-Horn nach Wustermark-Elstal um. Die alten Hamburger Seminargebäude an der Rennbahnstraße werden abgebrochen; auf dem Gelände befindet sich heute ein Lidl-Markt. Am 1. Oktober 2003 wird das Theologische Seminar des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) als erste theologische Ausbildungsstätte in Deutschland staatlich anerkannte Fachhochschule.
[Bearbeiten] Leiter des Theologischen Seminars
- 1922 - 1945: Carl Neuschäfer
- 1946 - 1967: Dr. Dr. Hans Luckey
- 1967 - 1978: Dr. Rudolf Thaut
- 1978 - 1985: Dr. Eduard Schütz
- 1986 - 2003: Edwin Brandt
- 2003 - 2006: Dr. Stefan Stiegler
- 2006 - : Dr. Volker Spangenberg
[Bearbeiten] Grundvoraussetzungen für ein Studium am Theologischen Seminar
Voraussetzung für eine Bewerbung zum Studium am Theologischen Seminar ist
- die Erfahrung einer inneren Berufung des Bewerbers zum vollzeitlichen Dienst als Pastor oder Missionar
- eine mindestens zweijährige Mitgliedschaft in einer Ortsgemeinde des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, die eine Empfehlung für den Studienbewerber abzugeben hat. Gemeinden, die Frauen oder Männer zur Ausbildung nach Elstal entsenden wissen, dass sie damit auch eine geistliche Verantwortung für den Weg ihres Gemeindemitgliedes übernehmen.
- das Zeugnis der Allgemeinen Hochschulreife bzw. der Mittleren Reife plus abgeschlossener Berufsausbildung
- ein ärztliches Gutachten, das die Befähigung zum Ergreifen eines Sprechberufes nachweist.
[Bearbeiten] Aufbau des Studiums
[Bearbeiten] Statistik
[Bearbeiten] Literatur
- Theologisches Seminar: Festschrift 125 Jahre Theologisches Seminar, Beiheft 6 zum Theologischen Gespräch, Kassel 2005
- Evangelische Versandbuchhandlung O. Ekelmann (Hrsg.): Die Ernte ist groß - 25 Jahre Theologisches Seminar des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in der DDR, Ostberlin 1983
- Günter Balders (Hrsg.): Festschrift 100 Jahre Theologisches Seminar 1880 - 1980, Wuppertal und Kassel 1980, ISBN 3-7893-7874-7
- Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Hrsg.): Festschrift zur Feier des 75jährigen Jubiläums des Predigerseminars der Ev.-Freikirchlichen Gemeinden (Baptisten) in Deutschland, Hamburg-Horn 1955