USS John F. Kennedy (CV-67)
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Geschichte | |
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Beauftragt: | 30. April 1964 |
Kiellegung: | 22. Oktober 1964 |
Stapellauf: | 27. Mai 1967 |
Indienststellung: | 7. September 1968 |
Außerdienststellung: | 23. März 2007 |
Schicksal | ungeklärt |
Allgemeine Daten | |
Wasserverdrängung: | 75.000 t |
Länge: | 321 m (1.052 ft) |
Breite: | 39 m (129,3 ft) |
Größte Breite: | 76 m (249 ft) |
Tiefgang: | 10,9 m (35,6 ft) |
Geschwindigkeit: | 30 Knoten (56 km/h) |
Besatzung: | 3.297 Offiziere und Mannschaften |
Bewaffnung: | 3x GLMS Mk 29 achtfach SAM Werfer NATO Sea Sparrow 4x Phalanx CIWS System |
Flugzeuge: | 76 |
Motto: | Date Nolite Rogare (Give, be unwilling to ask) |
Rufzeichen: | November Juliet Foxtrot Kilo |
Taktische Bezeichnung: | EAGLE CLIFF |
Spitzname: | Big John |
USS John F. Kennedy (CV-67) (oder Big John) ist ein Flugzeugträger der United States Navy. Das Schiff ist eine stark modifizierte Version der Kitty-Hawk-Klasse und wird deshalb von der Navy als eigene (Einschiff-)Klasse geführt. Das Schiff war ursprünglich als Flugzeugträger für offensive Luftkampfoperationen (CVA) klassifiziert, die Klassifikation wurde aufgrund seiner Fähigkeit, sich selbst gegen U-Boote (ASW) verteidigen zu können, in CV geändert.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Technik
[Bearbeiten] Rumpf
Der Rumpf der Kennedy ist an der Wasserlinie 302 Meter lang und 39,6 Meter breit, die Länge über alles beträgt 320,5 Meter. Das Flugdeck hat eine maximale Breite von 82,4 Metern. Bei 10,9 Metern Tiefgang beträgt die Verdrängung 87.000 Standard-Tonnen. Das Flugdeck befindet sich 19,6 Meter über der Wasserlinie.
[Bearbeiten] Flugdeck
Bei einer Länge von 320 Metern und einer Breite von 82 Metern ist das gesamte Flugdeck der Kennedy etwa 29.000 m² groß. Es verfügt über vier Katapulte (zwei am Bug, zwei auf dem abgewinkelten Landedeck) sowie vier Fangseilanlagen. Die Abschlusskante des Landedecks ist im Gegensatz zu den Vorgängern abgeschrägt. Die Anordnung der Aufzüge wurde von den Kitty Hawks übernommen, drei befinden sich steuerbordseitig (einer hinter, zwei vor der Insel), ein Aufzug befindet sich backbords am achteren Ende der Landebahn.
[Bearbeiten] Insel
Die Insel, die Schiffs- und Flugzeugführung beherbergt, ist etwa 12 Meter breit und 36 Meter lang. Achtern der Insel befindet sich ein freistehender Mast, der weitere Radaranlagen trägt. Die hintere Hälfte der Insel nimmt der Schornstein ein, der Auslass wurde hier, um Sichtbehinderungen der anfliegenden Flugzeuge zu vermeiden, nach außen abgewinkelt. An der Vorderkante der Insel befinden sich in 34 Metern Höhe über der Wasserlinie die Kommandobrücke zur Schiffsführung, darüber die Admiralsbrücke. Auf der Innenseite der Insel befindet sich ganz zuoberst das Flugkontrollzentrum zur Überwachung der startenden und landenden Trägerflugzeuge. Den Abschluss der Insel bildet ein einzelner Mast, dessen Spitze sich 58 Meter über dem Wasser befindet.
[Bearbeiten] Antrieb
Den ursprünglichen Planungen nach sollte die JFK einen Kernenergieantrieb erhalten, dieser wurde jedoch aus Kostengründen verworfen. So erhielt sie, wie auch die Kitty-Hawk-Träger einen konventionellen Dampfantrieb mit vier Getriebeturbinen, die ihren Dampf mit 82 bar aus acht Kesseln beziehen. Die Gesamtleistung von 280.000 Wellen-PS wird auf vier Wellen mit je einer Schraube übertragen.
[Bearbeiten] Bewaffnung
Wurde bei der Enterprise die Terrier-Lenkwaffenanlage aus Kostengründen weggelassen, so kam man beim Bau der Kennedy zu der Einsicht, dass die Luftabwehr durch lenkwaffenbestückte Begleitschiffe besser übernommen werden könnte. Bei Indienststellung war sie daher vollkommen unbewaffnet, Anfang der 70er Jahre erhielt sie dann aber drei Starter für Sea Sparrow. Anfang der 80er Jahre wurden zusätzlich drei Phalanx-Nahbereichsverteidigungssysteme zur Raketenabwehr installiert.
[Bearbeiten] Elektronik
Die Kennedy verfügte von Beginn an über ein SPS-48-high finder-Radar auf dem freistehenden Mast, das SPS-43-3D-Radar über der Brücke wurde 1980 durch ein SPS-49 ersetzt. Die Feuerleitung der Sea Sparraws übernahmen ab 1980 sechs Mk 91-Feuerleitradare. Auf dem Mast auf der Insel befinden sich zudem noch Navigationsradare sowie Antennen für die elektronische Kriegführung. Analog zur USS America erhielt die Kennedy Raum für ein SQ-23-Sonar, das aber dann nicht installiert wurde. Zur Verteidigung gegen anfliegende Raketen verfügt die JFK außerdem über zwei Düppelwerfer.
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Bau und Erprobung
Bezahlt aus dem Etat des Jahres 1963 erfolgte die Kiellegung am 22. Oktober 1964, der Stapellauf des Trägers fand am 27. Mai 1967 statt. Am 7. September 1968 wurde die John F. Kennedy bei der Navy in Dienst gestellt. Die Baukosten des Schiffs betrugen zwischen 277 und 288 Mio. US-Dollar[1]. Die Jungfernfahrt unternahm sie im Mittelmeer.
[Bearbeiten] Dienstzeit
[Bearbeiten] 70er und 80er Jahre
Die Jungfernfahrt und einige ihrer folgenden Reisen in den 70er Jahren führte sie ins Mittelmeer, um in der sich ständig verschlechternden Situation im Nahen Osten besser reagieren zu können. Ebenfalls in den Siebzigern wurde sie aufgerüstet, um sowohl die F-14 Tomcat und die S-3 Viking an Bord nehmen zu können. Nach einer Kollision mit USS Belknap (CG-26) sterben ein Seemann der Kennedy und sieben der Belknap, deren Aufbauten komplett niederbrennen. 1978 wurde das Schiff seiner ersten Generalüberholung unterzogen, die ohne Zwischenfälle ein Jahr später abgeschlossen wurde.
1978 gab es Überlegungen, den für das Finanzjahr `79 anstehenden Träger (Kennnummer 71) nach dem Entwurf der John F. Kennedy zu bauen, was damals ungefähr 1,6 Milliarden US-Dollar gekostet hätte und den Forderungen der Carter-Regierung nach einem „günstigen“ Flugzeugträger mit einem Preis von etwa 1,5 Mrd. US-Dollar nahe gekommen wäre. Da aber bereits drei Träger der Nimitz-Klasse im Bau waren, wurde, auch wegen der steigenden Ölpreise, der Bau eines weiteren nuklear angetriebenen Trägers beschlossen[2].
1981 wurde der Träger auf seine neunte Einsatzreise geschickt. Die Mission führte sie das erste Mal durch den Sueskanal in den Indischen Ozean. Während der Reise war die Kennedy Gastgeberin für den ersten Besuch eines somalischen Staatsoberhauptes.
Wegen des sich anbahnenden Libanonkonflikts wurde sie 1983 vor die Küste von Beirut verlegt, um Präsenz zu zeigen. Der Träger verbrachte fast das ganze Jahr auf Patrouille im östlichen Mittelmeer.
1984 kam das Schiff zu einer erneuten Überholung ins Trockendock des Norfolk Naval Shipyard und wurde mit dringend erforderlichen Aufrüstungen versehen. Im Juli 1986 wieder im Dienst, nahm die Kennedy als Flaggschiff der Armada an der International Naval Review teil. Im August führte der Kurs wieder ins Mittelmeer. Im März 1987 kehrte das Schiff schließlich wieder zurück in die Vereinigten Staaten.
Während des zwölften Übersee-Einsatzes im August 1988, kamen zwei libysche MiG-23 'Flogger E' Kampfbomber der Formation bedrohlich nahe. F-14 Tomcats starteten, um die feindlichen Jets abzufangen. Obwohl die amerikanischen Kampfflugzeuge gestartet waren, um den beiden MiGs friedlichen Geleitschutz zu geben, bis diese sich vom Flottenverband entfernt hatten, entwickelte sich ein Luftkampf zwischen den amerikanischen und libyschen Jets, in dessen Verlauf die beiden MiGs abgeschossen wurden.
[Bearbeiten] 90er Jahre
Die Kennedy kehrte rechtzeitig zu den Vereinigten Staaten zurück, um an der Fleet Week in New York City und den Feierlichkeiten zum 4. Juli in Boston teilzunehmen. Völlig unerwartet wurde sie im August 1990 zur Operation Desert Shield in Marsch gesetzt. Nahezu ohne Vorbereitungszeit traf sie im September 1990 im Einsatzgebiet ein und wurde Flaggschiff des Kommandanten der Red Sea Battle Force. Am 16. Januar 1991 startete der Carrier Wing 3 Angriffe auf irakische Militärkräfte als Teil der Operation Desert Storm. Zwischen Beginn der Operation und der Waffenstillstandserklärung wurden von ihrem Deck 114 Luftschläge und fast 2.900 Einsätze gegen den Irak gestartet. 3,5 Millionen Pfund Bomben wurden dabei abgeworfen.
Am 27. Februar 1991 erklärte Präsident George H. W. Bush einen Waffenstillstand im Irak und befahl allen amerikanischen Streitkräften sich zurückzuziehen. Die Kennedy trat ihre Heimreise an und durchquerte dabei erneut den Sueskanal. Am 28. März 1991 erreichte sie Norfolk und wurde mit der größten Feierlichkeit für Kriegsheimkehrer seit dem Zweiten Weltkrieg empfangen. Über die folgenden vier Monate wurde das Schiff in Norfolk am Flugdeck, den Versorgungs- und Maschinensystemen repariert. Zusätzlich wurde das Schiff für die Aufnahme der neuen F/A-18 Hornet umgerüstet.
Als die Umbauten abgeschlossen waren, lief die Kennedy zu ihrer 14. Mission ins Mittelmeer aus. Sie unterstützte die dort schon befindlichen Kräfte bei der bevorstehenden Intervention in Jugoslawien. Als die Kennedy schließlich in die USA zurückkehrte, wurde sie zu einer zweijährigen Überholungsphase ins Philadelphia Naval Shipyard gesandt. Nach den Umbauten wurde das Schiff zur Mayport Naval Station nahe Jacksonville, Florida überführt – dem Heimathafen der Kennedy.
Der 15. Einsatz führte sie wiederum ins Mittelmeer. Sie kehrte rechtzeitig nach New York zurück, um an der stattfindenden Fleet Week '98 teilzunehmen.
Während des 16. Einsatzes kam sie Mitte September 1999 dem Schlepper Gulf Majesty zu Hilfe, der während des Hurrikans Floyd sank und rettete seine Mannschaft. Der Einsatz führte den Träger dann wieder in den Nahen Osten, wo sie als erstes amerikanisches Kriegsschiff in einen jordanischen Hafen einlief und den König von Jordanien an Bord begrüßen durfte. Danach nahm sie ihre Aufgabe als Unterstützung der Operation Southern Watch auf. Während dieses Einsatzes stellte die Kennedy einen neuen Genauigkeitsrekord für Bombardements auf.
[Bearbeiten] 21. Jahrhundert
Der Kennedy war der einzige Träger, der Silvester 1999 auf den Weltmeeren unterwegs war. Diese Ehre brachte dem Schiff den Spitznamen "Carrier of the New Millennium" ("Träger des neuen Jahrtausends") ein. Sie erreichte Mayport am 19. März 2000. Nach einem kurzen Wartungsaufenthalt nahm der Träger Kurs nach Norden, um an der International Naval Review am 4. Juli teilzunehmen. Danach ging es weiter nach Boston zur Sail Boston 2000.
Während der letzten Nachrüstung wurde das Schiff mit einem experimentellen System ausgestattet, das es erlaubt, Ziele unter Beschuss zu nehmen, die sich noch nicht in Reichweite befinden.
Im Jahr 2001 wurden in einer Einsatz-Vorprüfung die militärischen Fähigkeiten der John F. Kennedy als unzulänglich eingestuft. Während der Prüfung waren zwei Katapulte sowie drei Flugzeug-Aufzüge nicht funktionstüchtig und zwei Kessel konnten nicht befeuert werden.
Vom Februar bis Juni 2002 warfen Flugzeuge der Kennedy mehr als 64.000 Pfund Bombenmaterial (29 t) auf Taliban- und Al-Kaida-Ziele ab. [3]
Am 1. April 2005 gab die Navy offiziell bekannt, dass eine geplante und bereits budgetierte 15-monatige Überholung nicht durchgeführt werden wird. Im Februar 2006 wurde dem Flugdeck die Zertifizierung entzogen, da Probleme mit den Bremszylindern der Fangseile auftraten. Die John F. Kennedy wurde am 23. März 2007 in Mayport außer Dienst gestellt[4]. Da die Kennedy nicht durch einen neuen Träger ersetzt wird, bedeutet dies, die Trägerflotte von zwölf auf elf aktive Einheiten zu reduzieren.[5] Ursprünglich sollte die Kennedy bis circa 2018 in Dienst gehalten werden.
[Bearbeiten] Weiterführende Informationen
[Bearbeiten] Literatur
- Stefan Terzibaschitsch: Flugzeugträger der U.S. Navy. Bernhard & Graefe Verlag, Bonn 2001, ISBN 3-7637-6200-0.
[Bearbeiten] Weblinks
- USS John F. Kennedy official homepage (engl.)
- USS John F. Kennedy bei navysite.de (engl.)
- USS John F. Kennedy bei globalsecurity.org (engl.)
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Terzibaschitsch:Flugzeugträger der US Navy, S. 284
- ↑ Terzibaschitsch: Seemacht USA. Bernard & Graefe Verlag, Bonn 1982, ISBN 3-8033-0327-3, S. 293
- ↑ Naval Historical Center
- ↑ Meldung auf navy.mil (engl.)
- ↑ Stars and Stripes: Carrier USS John F. Kennedy to be retired in September
Kitty Hawk | Constellation | America
John-F.-Kennedy- (modifizierte Kitty-Hawk-)Klasse
John F. Kennedy
(siehe auch: Liste der Flugzeugträger)