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Uzi

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Uzi
Allgemeine Information
Zivile Bezeichnung: Uzi
Militärische Bezeichnung: MP2 (Bundeswehr), MP2A1 (mit Schulterstütze)
Entwickler: /
Hersteller:
Uziel Gal /
Israel Military Industries,FN Herstal
Entwicklungsjahr: 1949 - 1956
Herstellerland: Israel
Produktionszeit: 1956 bis heute
Waffenkategorie: Maschinenpistole
Maße
Gesamtlänge: 470 / 650 (mit ausgekl. Schulterstütze) mm
Gewicht:
(mit leerem Magazin):
3,6 kg
Gewicht:
(mit maximaler Ausrüstung):
4,22 kg
Visierlänge: 309 mm
Technische Daten
Kaliber: 9 mm Parabellum (auch erhältlich
in anderen Kalibern
z.B. 9x21 mm IMI, .45 ACP)
Mögliche Magazinfüllungen: 20, 25, 32, 40 Patronen
Munitionszufuhr: Stangenmagazin
Effektive Reichweite: 200 m
Maximale Schussweite: 1600 m
Kadenz: 550 - 600 Schuss/min
Mündungsgeschwindigkeit
Projektil (V0):
400 m/s
Anzahl Züge: 4
Drall: Rechts
Visier: Lochkimme und Korn, verstellbar
Verschluss: Masseverschluss
Ladeprinzip: Rückstoßlader
Liste der Handfeuerwaffen

Die Uzi ist neben der MP5 wohl die weltweit bekannteste Maschinenpistole. Sie wird seit über 50 Jahren vom staatlichen israelischen Rüstungskonzern Israel Military Industries (IMI) hergestellt und in alle Welt verkauft.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung

Der Namensgeber, Uziel Gal, konstruierte die Waffe 1949 als junger Offizier im Rang eines Leutnant, wurde allerdings nie finanziell am Erfolg seiner Erfindung beteiligt. Anfang der fünfziger Jahre begann die Serienproduktion, und 1954 wurde die Uzi offiziell bei den israelischen Streitkräften eingeführt. Vorlage für die Waffe war wahrscheinlich die tschechische ZK 476 und die davon abgewandelten Maschinenpistolen der Modelle 23 und 25.

Der belgische Waffenhersteller FN Herstal produzierte die Waffe zwischen 1960 und 1983 in Lizenz. Außerdem soll Südafrika Lizenznehmer gewesen sein.

Technik

Die Uzi-Maschinenpistole ist ein Rückstoßlader mit feststehendem Lauf und einfachem Masseverschluss. Es handelt sich um eine zuschießende Waffe, d.h. erst nach Betätigung des Abzugs bewegt sich der Verschluss nach vorne und führt eine Patrone in das Patronenlager ein.

Wie bei tschechischen Maschinenpistolen der Modelle 23, 24, 25 und 26 ist der Verschluss vorne hohl und umschließt den hinteren Teil des Laufs. Diese Bauweise ermöglichte eine sehr kompakte Waffe mit dem Magazin im Pistolengriff. Dadurch liegt auch der Waffenschwerpunkt in Bereich des Pistolengriffs und die Waffe liegt im Schuss so ruhig, dass sogar einhändig im Dauerfeuer geschossen werden kann.

Der 260 mm lange Lauf wird nur durch eine Überwurfmutter an der Vorderseite des Gehäuses gehalten und kann leicht und schnell ausgewechselt werden. Durch einen Laufvorsatz und die Verwendung von entsprechender Treibmunition können auch Gewehrgranaten verschossen werden.

Die Uzi ist berüchtigt für ihre Unberechenbarkeit, denn aufgrund ihrer simplen Konstruktion mit einem zuschießenden Masseverschluss kann sich auch im gesicherten Zustand ein Schuss lösen. Dieser Mangel wurde allerdings durch die Einführung einer Handballensicherung weitgehend behoben. So kann sich nur noch ein Schuss lösen, wenn diese Taste an der Hinterseite des Pistolengriffs eingedrückt ist. Diese Zusatzsicherung erfordert jedoch eine korrekt gewartete Mechanik. Besonders zu nennen ist in diesem Zusammenhang die Fangkralle, die per Federdruck von unten in den Verschluss einrastet (ähnlich einem Türschloss) und diesen zurückhält. Diese Fangkralle nutzt sich im Laufe der Zeit ab. Aus Einzelschuss werden dann Pärchen. Dies geschieht auch wenn die Kralle schwergängig wird oder die Feder erlahmt oder wenn sich der Verschluss an den Rastkerben abrundet bzw. abnutzt. Diese Fangkrallen waren Verschleißteile und waren regelmäßig bei Wartungsarbeiten zu prüfen und zu ersetzen.

Diese Uzi wurde dem kanadischen M.P. Sutherland Brown von den Israelis als Dank für seine Arbeit als militärischer Berater geschenkt. Bild aus dem commons:Canadian War Museum
Diese Uzi wurde dem kanadischen M.P. Sutherland Brown von den Israelis als Dank für seine Arbeit als militärischer Berater geschenkt. Bild aus dem commons:Canadian War Museum

Zu den Sicherheitseinrichtungen gehören außerdem ein Feuerwahlhebel der auch als Sicherungshebel dient und eine Sicherung, die im Bereich des Spanngriffs sitzt und eine Schussabgabe nur bei gespannter Waffe zulässt.

Die Visierung besteht aus Kimme und Korn mit seitlichen Schutzbacken mit einer Visierlänge von 309 mm. Die Diopterkimme lässt sich auf Entfernungen von 100 m und 200 m einstellen.

Nur die ersten Waffen hatten einen Kolben aus Holz. Schon nach kurzer Zeit wurde eine umklappbare und gleichzeitig faltbare Metallschulterstütze eingeführt. Es gibt auch eine Version mit langem Lauf, welche als Karabiner bezeichnet wird.

Die meisten Teile der Uzi bestehen aus Blechprägeteilen. Die Handgriffe sind aus Kunststoff, einige Teile aus Stahl gefertigt. Als Zubehör gibt es u.a. Lampen, Bajonett, Magazinfüller und Verbindungsklammern für Magazine, um direkt mehrere Magazine an der Waffe zu haben.


weitere Modelle

Mini-Uzi

Seit 1982 wird die Mini-Uzi als Maschinenpistole für polizeiliche und militärische Spezialeinheiten produziert. Sie ist zum verdeckten Tragen gedacht und deshalb 0,85 kg leichter und 120 mm kürzer als die ursprüngliche Uzi. Außerdem verfügt sie über einen zweiten Pistolengriff am Handschutz und eine seitlich umklappbare Schulterstütze. Der auf 197 mm verkürzte Lauf ist ca. 20 mm weit aufgebohrt und mit Schlitzen versehen um als Kompensator zu wirken. Die Mündungsgeschwindigkeit reduziert sich dadurch auf etwa 375 m/s. Zusätzlich zum herkömmlichen, zuschießenden Masseverschluss (mit ihm beträgt die Feuerrate der Mini-Uzi ca. 950 Schuss/Min) gab es die Mini-Uzi auch als aufschießenden Rückstoßlader. In dieser Variante steigerte sich die Feuerrate auf ca. 1.700 Schuss/Min.

Micro-Uzi

(A) Projektil (P8 oder UZI,MP2),(B) Projektil mit aufgesteckter Hülse, schwarze Verfärbung vom Kunststoff der Kugelfangeinrichtung
(A) Projektil (P8 oder UZI,MP2),(B) Projektil mit aufgesteckter Hülse, schwarze Verfärbung vom Kunststoff der Kugelfangeinrichtung

Die Micro-Uzi-Maschinenpistole wiegt 2,0 kg und ist 486 mm lang. Sie hat eine ähnliche Schulterstütze wie die Mini-Uzi, allerdings entfällt der vordere Pistolengriff. Die Micro-Uzi ist ein aufschießender Rückstoßlader, mit ähnlichem System wie die aufschießende Mini-Uzi Variante. Allerdings musste bei der Micro-Uzi der Verschluss zusätzlich mit Wolframeinlagen beschwert werden, da bei dem leichten System sonst die Feuerrate viel zu hoch wäre. Dadurch liegt die Feurrate, wie bei der aufschießenden Mini-Uzi, bei ca. 1.700 Schuss/Min.

Uzi-Pistole

Uzi-Pistole
Uzi-Pistole

Die Selbstladepistole Uzi wurde entwickelt um die Uzi auch in Ländern zu vermarkten, in denen der Privatbesitz von vollautomatischen Waffen gesetzlich verboten ist. Sie ist daher nicht für Dauerfeuer eingerichtet und hat keine Schulterstütze. Aufgrund des geringen Gewichts (1700 g bei 240 mm Länge) und anderer Schwerpunktlage als bei der Uzi-MP soll die Waffe während des Schießens nur schwer zu handhaben sein.

Einsatz

Die Uzi wird heute in Armeen und Polizeikräften von über 90 Ländern der Welt benutzt. Die israelischen Streitkräfte kündigten im Dezember 2003 die Entfernung der Uzi aus ihrem Waffenbestand an. Sie wird jedoch weiterhin sowohl für den Export als auch für den Gebrauch im Inland hergestellt.

Auch die Bundeswehr setzt die Uzi seit 1959 unter der Bezeichnung MP2 (mit Holzschaft) bzw. MP2 A1 (mit klappbarer Schulterstütze) ein. Sie soll nun allerdings nach und nach durch die MP7 (Persönliche Verteidigungswaffe, 4,6 mm) ersetzt werden.

Siehe auch

Weblinks

commons:Hauptseite
Commons
Commons: Uzi – Bilder, Videos und/oder Audiodateien
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