Vandana Shiva
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Vandana Shiva (* 5. November 1952 in Dehradun, Indien) ist eine indische Umweltschützerin, Bürgerrechtlerin und Feministin. Sie gewann 1993 den Alternativen Nobelpreis dafür, "...Frauen und Ökologie im Zentrum des modernen Diskurses um Entwicklungspolitik platziert zu haben."
Vandana Shiva wurde am Fuß des Himalaya geboren. Sowohl ihre Mutter (Schuldienst) als auch ihr Vater (Militär) hatten sich entschieden, den staatlichen Dienst aufzugeben, um als Bauern zu arbeiten. Als Kind erlebte sie, welche gravierenden Auswirkungen die wirtschaftliche Erschließung auf die Umwelt ihrer Umgebung hatte.
Shiva studierte unter anderem in Kanada Quantenphysik. Statt einer möglichen wissenschaftlichen Karriere in den USA entschied sie sich dafür, nach Indien zurück zu gehen. Im Kuhstall ihrer Mutter richtete sie ein Forschungslabor ein, das die Bevölkerung im Kampf gegen die Rodung großer Gebiete mit Fachwissen unterstützte. Shiva engagierte sich seit den 1970ern unter anderem in der ersten indischen Umweltbewegung, der Chipko-Bewegung. Dies ist eine Bewegung indischer Frauen zum Schutz der Wälder. Die Frauen umarmten Bäume und ketteten sich an diesen fest, um sie vor der Abholzung zu retten. Schließlich erreichten sie, dass die Regierung Kredite zur Verfügung stellte, um die örtlichen Gemeindewälder zu erhalten. Shiva versuchte vor allem ihr Fachwissen zu benutzen, um die mit internationalen Wirtschaftsorganisationen und staatlichen Stellen wenig vertrauten Einheimischen vor einer Übervorteilung zu schützen.
Sie selbst versucht mittlerweile die Grundlagen eines Ökofeminismus zu entwickeln. Aus ökologischer Perspektive spielen insbesondere der Kampf um Biodiversität und gegen Biopatente eine entscheidende Rolle. Sie kritisiert: "Frauen und Natur wurden durch die industrielle Revolution auf ihre Rolle als Lieferanten von menschlichem und natürlichem Rohmaterial reduziert." Neben ihrem sozialen Engagement berät sie auch die Welternährungs-Organisation (FAO) der Vereinten Nationen. 1982 gründete sie die Research Foundation for Science, Technology and Ecology.
Als Globalisierungskritikerin engagiert sie sich vor allem gegen Transnationale Unternehmen, die versuchen, zunehmenden Einfluss auf die die indische Landwirtschaft zu nehmen. Sie sieht die dabei engagierten Bauern in der Tradition Mahatma Gandhis. Der Slogan "Quit India" der ursprünglich den englischen Kolonisatoren galt, wird nun von Ihnen auf Firmen wie Cargill oder Ricetec übertragen. Sie kritisiert: "Manches westliche Unternehmen erinnert mich an einen Arzt, der einen Kaiserschnitt vornimmt und behauptet, er habe auch das Kind gemacht." Shiva ist zusammen mit Jerry Mander, Edward Goldsmith, Ralph Nader und Jeremy Rifkin eine Vorsitzende des International Forum on Globalization
Shiva ist Mitglied im Club of Rome.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- 1993 - Alternativer Nobelpreis (Right Livelihood Award)
- Global 500 Award des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen
- Das Time-Magazine zeichnete sie als eine von fünf Heroes for the Green Century aus.
[Bearbeiten] Werke
- ... schließlich ist es unser Leben. Verlag Die Werkstatt, 1993, ISBN 3-89533-122-8
- Ökofeminismus. 1995 mit Maria Mies, ISBN 3858691224
- Biodiversität - Plädoyer für eine nachhaltige Entwicklung. Paul Haupt, Bern 2001, ISBN 3-258-06345-1
- Biopiraterie. Kolonialismus des 21. Jahrhunderts. Unrast Verlag, Münster 2002, ISBN 3-89771-416-7
- Geraubte Ernte - Biodiversität und Ernährungspolitik. Rotpunktverlag, Zürich 2004, ISBN 3-85869-284-0
- Erd-Demokratie - Alternativen zur neoliberalen Globalisierung. Rotpunktverlag, Zürch, 2006, ISBN 3-85869-327-8
[Bearbeiten] Weblinks
- Vandana Shivas ZNet-Seite (englisch)
- Literatur von und über Vandana Shiva im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Research Foundation for Science, Technology and Ecology
- Interview mit Vandana Shiva über GATS (mit Fotos)
- Buchvorstellungen bei Perlentaucher
- Besprechung ihres Buchs Biopiraterie
Personendaten | |
---|---|
NAME | Shiva, Vandana |
KURZBESCHREIBUNG | indische Ökologin, Bürgerrechtlerin und Feministin |
GEBURTSDATUM | 5. November 1952 |
GEBURTSORT | Dehradun, Indien |