Višegrad
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Wappen | Karte | ||
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Basisdaten | |||
Staat: | Bosnien-Herzegowina | ||
Entität: | Republika Srpska | ||
Gemeinde: | Višegrad | ||
Koordinaten: | Koordinaten: 43° 47' N, 19° 17' O43° 47' N, 19° 17' O | ||
Höhe: | 389 m ü. A. | ||
Einwohner: |
Višegrad (serbisch/kyrillisch: Вишегрaд; slawisch für „Hohe Burg“; deutsch veraltet Wischegrad) ist eine Kleinstadt und der Name der sie umgebenden Gemeinde im östlichen Bosnien und Herzegowina. Die Stadt liegt in der Republika Srpska, etwa acht Kilometer von der Grenze nach Serbien entfernt. Der Drinabrücke aus osmanischer Zeit wurde von Ivo Andrić in dem Roman Die Brücke über die Drina ein literarisches Denkmal gesetzt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Višegrad wird von der Drina durchflossen. Oberhalb von Višegrad wird der Fluss zum über 20 Kilometer langen Višegradsko Jezero angestaut. Das enge, schluchtenreiche Tal der Drina öffnet sich bei Višegrad zu einem weiten Talkessel mit fruchtbaren Böden, der von über 1.000 m hohen Bergen umgeben ist. Durch ihre Lage erhielt die Stadt besonders nach dem Bau der Drinabrücke im 16. Jahrhundert strategische und wirtschaftliche Bedeutung.
[Bearbeiten] Verkehr
Višegrad liegt an der Europastraße 761 zwischen Užice und Sarajevo, etwa 20 km westlich des Grenzüberganges zu Serbien. Die Stadt war eine Station an der nach der Besetzung Bosniens durch Österreich-Ungarn errichteten und in den 1970er Jahren stillgelegten Schmalspurbahn-Strecke Belgrad - Sarajevo, die von der - im Volksmund "Ciro" genannten - Dampflokomotive befahren wurde. Diese Schmalspurlokomotive ist heute vor dem Višegrader Kulturzentrum aufgestellt.
[Bearbeiten] Višegrad im Bosnienkrieg
Vor dem Bosnienkrieg (1992-1995) hatte die Gemeinde Višegrad 21.199 Einwohner; davon waren 62,8 % Bosniaken und 32,8 % Serben. Die Stadt war aus verschiedenen Gründen strategisch bedeutend, vor allem wegen ihrer Lage an der Verbindungsstraße von Belgrad nach Sarajevo und des in der Nähe befindlichen Wasserkraftwerkes. Am 6. April 1992 begann der Beschuss von Višegrad durch serbische Einheiten. Daraufhin besetzte eine Gruppe bewaffneter Bosniaken den Drina-Staudamm und drohte damit, ihn zu sprengen. Am 12. April konnten Einheiten der Jugoslawischen Volksarmee (JNA) die Kontrolle über die Stadt und den Staudamm gewinnen. Als sich die JNA im Mai zurückzog, übernahmen lokale serbische Einheiten erneut die Kontrolle über Višegrad und begannen mit ethnischen Säuberungen und Vertreibungen. Im Zuge dessen kam es in der Stadt und der Umgebung zu Hunderten Morden an Zivilisten, Vergewaltigungen sowie der Zerstörung der beiden Moscheen von Višegrad und zahlreicher Wohnhäuser von Nicht-Serben.[1]
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Saša Stanišić, deutsch-bosnischer Schriftsteller
- Der Schriftsteller Ivo Andrić wuchs in Višegrad auf.
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Višegrad – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |