Walter Slezak
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Walter Slezak (* 3. Mai 1902 in Wien, † 22. April 1983 in Flower Hill, New York durch Suizid) war ein österreichischer, US-amerikanischer Schauspieler und Filmschauspieler.
Slezak studierte anfänglich Medizin, entschied sich dann aber für den sicheren Beruf eines Bankangestellten. Sein Freund Michael Curtiz, der später berühmte Regisseur, überredete ihn 1922 eine Rolle in dessen Film Sodom und Gomorrha zu übernehmen. Slezak verzichtete auf die Banklaufbahn und konzentrierte sich von da an ganz auf das junge Medium Film. In jenen Tagen noch ein schlanker Jüngling, spielte er den romantischen Liebhaber in einer Reihe von deutschen Stummfilmen.
1930 versuchte sich Slezak am Broadway und debütierte in der Produktion Meet My Sister. Er fand Geschmack und blieb zwölf Jahre der Bühne treu. Mittlerweilen ganz nach den USA gezogen, erhielt er 1936 die amerikanische Staatsbürgerschaft. Gewichtsprobleme zwangen ihn zum Umstieg ins Charakterfach. 1942, in seinem ersten Film in der neuen Heimat, Once Upon a Honeymoon, mimte Slezak den Ehemann von Ginger Rogers. Seine Fähigkeit, sowohl schurkische als auch komische Rollen darstellen zu können, verband er in Filmen wie The Princess and the Pirate (1944) oder The Inspector General (1949). Bis Anfang der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts folgte Film auf Film, zunehmend in komischen Rollen, mit prominenten Partnern, und mit stetig anwachsender Popularität. Dazwischen machte Slezak immer wieder Ausflüge an die Bühne und seine Rolle als Cesar im Musical Fanny brachte ihm 1955 sogar den Tony Award ein. Sein letzter Film kam 1980, danach musste er sich aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen.
Entmutigt von den vielen Krankheiten, erschoss sich Walter Slezak kurz vor seinem 81. Geburtstag. Seine Grabstelle befindet sich auf dem Friedhof Rottach-Egern.
Walter Slezak war nicht der einzige Bühnenstar der Familie. Sein Vater war der legendäre Operntenor Leo Slezak. Die Schauspielerin Margarete Slezak (* 9. Januar 1901 in Pressburg (heute Bratislava), † 30. August 1953) war seine Schwester, die Schauspielerin Erika Slezak (* 5. August 1945 in Hollywood, Kalifornien) ist seine Tochter.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Filmographie (eine Auswahl)
- 1922 - Sodom und Gomorrha - Regie: Michael Curtiz
- 1924 - Michael - Regie: Carl Theodor Dreyer
- 1942 - Once Upon A Honeymoon - Regie: Leo McCarey
- 1943 - The Fallen Sparrow - Regie: Richard Wallace
- 1943 - This Land Is Mine - Regie: Jean Renoir
- 1944 - Das Rettungsboot - Regie: Alfred Hitchcock
- 1944 - The Princess and the Pirate - Regie: David Butler
- 1945 - Cornered - Regie: Edward Dmytryk
- 1945 - The Spanish Main - Regie: Frank Borzage
- 1947 - Born To Kill - Regie: Robert Wise
- 1947 - Sindbad, der Seefahrer - Regie: Richard Wallace
- 1948 - The Pirate - Regie: Vincente Minnelli
- 1949 - The Inspector General - Regie: Henry Koster
- 1950 - Abbott und Costello in der Fremdenlegion - Regie: Charles Lamont
- 1950 - The Yellow Cab Man - Regie: Jack Donohue
- 1951 - People Will Talk - Regie: Joseph L. Mankiewicz
- 1953 - Call Me Madam - Regie: Walter Lang
- 1959 - The Miracle - Regie: Irving Rapper
- 1961 - Come September - Regie: Robert Mulligan
- 1964 - Emil und die Detektive - Regie: Peter Tewksbury
- 1971 - Black Beauty - Regie: James Hill
- 1972 - Die Schatzinsel - Regie: John Hough
[Bearbeiten] Literatur
- Walter Slezak, Wann geht der nächste Schwan? Piper 1964.
- Leo und Walter Slezak, Mein lieber Bub. Piper 1966
[Bearbeiten] siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Kurzbio und Filmographie
- Walter Slezak bei allmovie.com (Bio und Filmographie in englischer Sprache)
- Walter Slezak in der Internet Movie Database
Personendaten | |
---|---|
NAME | Slezak, Walter |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 3. Mai 1902 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 22. April 1983 |
STERBEORT | Beverly Hills, Kalifornien |