Weißenfels
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen-Anhalt | |
Landkreis: | Weißenfels | |
Verwaltungsge- meinschaft: |
Weißenfelser Land | |
Koordinaten: | Koordinaten: 51° 12′ N, 11° 58′ O51° 12′ N, 11° 58′ O | |
Höhe: | 100 m ü. NN | |
Fläche: | 24,74 km² | |
Einwohner: | 30.046 (30. Juni 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 1214 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 06667 (alt: 4850) | |
Vorwahl: | 03443 | |
Kfz-Kennzeichen: | WSF | |
Gemeindeschlüssel: | 15 2 68 035 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Markt 1 06667 Weißenfels |
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Webpräsenz: | ||
Oberbürgermeister: | Manfred Rauner (CDU) |
Weißenfels ist die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises in Sachsen-Anhalt. Die ehemalige Residenzstadt des Herzogtums liegt 30 km südwestlich von Leipzig und liegt an der A 9.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Weißenfels liegt am Austritt der Saale aus dem Buntsandsteingebirge in die Leipziger Tieflandsbucht.
[Bearbeiten] Geschichte
Weißenfels wurden 1185 die Stadtrechte verliehen. Für 1290 ist ein Stadtrat bezeugt. Weißenfels war von 1656 bis 1746 Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Weißenfels.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 jeweils am 31. Dezember):
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- Datenquelle ab 1990: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt
1: 29. Oktober
2: 31. August
3: 03. Oktober
[Bearbeiten] Bürgermeister
1945 - 1947 Friedrich von Basse
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Schloss Neu-Augustusburg mit Museum (ständige Ausstellung zur Geschichte der Stadt, inklusive bedeutendem Schuhmuseum, wechselnde Sonderausstellungen) und sehr sehenswerte Schlosskirche, in der sonntäglich lutherische Hochmessen gefeiert werden. Die Gruft unter der Schlosskirche ist auf Anfrage oder zu besonderen Anlässen („Tag des offenen Denkmals“, „Schlossfest“) zu besichtigen.
- Geleitshaus mit Museum und Restaurant (In dem Haus wurde der Leichnam des Schwedenkönigs Gustav II. Adolf seziert (Blutfleck im Erkerzimmer). Das Museum zeigt neben einem Diorama mit 10.000 Zinnsoldaten (1632, Schlacht bei Lützen) anschaulich die Auswirkungen des 30-jährigen Krieges auf die Stadt.)
- Heinrich-Schütz-Haus mit Museum. In diesem Haus hat der erste deutsche Komponist von Weltgeltung gelebt und komponiert.
- Novalis-Haus mit Museum (Novalis-Pavillon in unmittelbarer Nachbarschaft. Novalis-Grab ca. 150 m entfernt im Stadtpark.)
- Marienkirche mit Ladegast-Orgel
- Barockes Rathaus und weitere barocke Fassaden in der Innenstadt.
- Das barocke Fürstenhaus in der Leipziger Straße 9 ist eines der wichtigsten Zeugnisse aus der Residenzzeit. Es wurde 1673 errichtet und diente vor allem als Wohnsitz hoher herzoglicher Hofbeamter. Die grau-altrosa Fassade des zwischen 2004 und 2006 sanierten zweieinhalbgeschossigen Gebäudes entspricht der historischen Farbgebung. Bei der Innenausstattung ragen vor allem die Stuckaturen in der ersten Etage hervor, die Ende des 17. Jahrhunderts von italienischen Stuckateuren ausgeführt wurden. Für die Zukunft ist eine öffentliche Nutzung des Gebäudes vorgesehen.
- Weißenfelser Stadtjunge „Schusterjunge“ im Stadtpark (Maskottchen der Stadt)
- Märchenbrunnen in der Neustadt
- Heimatnaturgarten (Engagierter kleiner Tierpark, der heimatliche Fauna und Flora zeigt.)
- Weinbauregion Saale-Unstrut mit dem örtlichen Lagenwein „Burgwerbener Herzogsberg“.
- Die Saale im Stadtbild mit drei Wehren und Schleusen (stromabwärts: Beuditzschleuse, Brückenmühlenschleuse, Herrenmühlenschleuse). Touristische Erschließung für Wasser- und Radwanderer („Blaues Band“, Saale-Radweg)
- Klemmberg mit Bismarckturm. Der Bismarckturm, der eine Höhe von 21 Metern hat, wurde 1907 eingeweiht. Zu DDR-Zeiten trug der Turm den Namen Keplerturm, erhielt aber kurz nach der Wende seinen ursprünglichen Namen zurück. Die überdachte Aussichtsplattform mit den fünfeckigen Aussichtsfenstern ist seit den Achtzigerjahren nicht mehr zugänglich. 2005 wurde ein Verein ins Leben gerufen, der sich um die Sanierung des Bauwerks einsetzt, die bis zum 100-jährigen Baujubiläum im Juli 2007 vollzogen sein soll.
- Ziele in der näheren Umgebung: Lützen (Gustav-Adolf-Gedenkstätte), Reichardtswerben (Ausstellung mit Diorama zur Schlacht bei Roßbach, 1757), Goseck (ältestes Sonnenobservatorium, Gosecker Schloss), Großgörschen (Schlacht bei Großgörschen 1813), Wandermöglichkeiten insbesondere entlang des Saaletales zwischen Weißenfels und Naumburg / Goseck.
[Bearbeiten] Luftbild
Das Grün im Vordergrund ist der Stadtpark. Es folgt der Georgenberg mit dem Georgenbergtunnel. Im linken Mittelteil vom Bild das Zentrum der Stadt mit Marienkirche und Marktplatz. Am linken Bildrand das Goethe-Gymnasium (großes rotes Dach), rechts davon das alte und zur Zeit nicht genutzte Clarissenkloster (gelbes und graues Dach). Am äußersten linken Bildrand ist gerade noch ein kleines Stück der großen Saalebrücke zu sehen. In deren Fortführung nach oben (nördliche Richtung) die geradlinig geführte Merseburger Straße (Stadtteil Neustadt). Die Brücke im mittleren Teil ist Fußgängern vorbehalten („Pfennigbrücke“). Sie verbindet den Bahnhof mit dem Zentrum. Am oberen Bildrand halbrechts die neue Saale-Brücke im Lauf der Umgehungsstraße. Im Mittelteil rechts das Schloss Neu-Augustusburg. Das Bild entstand im Mai 2005.
[Bearbeiten] Sport
Der 1. FC Weißenfels ist der erfolgreichste Fußballverein der Stadt. Derzeit spielt die erste Mannschaft in der Landesliga. Von 1955 bis 1960 spielte der Verein unter dem Namen Fortschritt Weißenfels in der DDR-Oberliga.
Weitere Sportvereine:
- Unihockey Club Kreissparkasse Weißenfels e. V. (1. Bundesliga – Deutscher Meister im Unihockey 2006)
- Mitteldeutscher Basketballclub (MBC) (2. Basketball-Bundesliga Staffel Nord)
- SV Rot-Weiß Weißenfels
- Weißenfelser Handballverein '91
- Tennisclub Weißenfels
- Weißenfelser Ruderverein 1884 e. V.
- 1. Bowlingclub Weißenfels e. V.
- SSV Einheit Weißenfels
- Radsportverein White Rock
- Lauf- und Radsportverein Weißenfels 2002 e. V.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
In Weißenfels kreuzen sich die Bundesstraßen B91, B87 und B176. In Zentrumsnähe ist die Stadt an die Autobahnen A9 und A38 angebunden. Eine Ortsumgehung mit Saalequerung (B91n) wurde 1997 fertiggestellt.
Der Weißenfelser Bahnhof liegt an der 1846 eröffneten Thüringer Bahn und ist IC-Halt der Linie Stralsund–Berlin–Erfurt–Düsseldorf. Im Regionalverkehr sind Halle, Leipzig, Jena, Erfurt und Zeitz ohne Umsteigen erreichbar. Die Nahziele bedient seit 1999 im südlichen Sachsen-Anhalt auch die Burgenlandbahn. Einen weiteren Haltepunkt gibt es in Weißenfels-West an der Strecke Weißenfels − Zeitz.
Der Flughafen Leipzig/Halle ist über die Autobahn sehr gut erreichbar.
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
Die in Weißenfels traditionell ansässige Schuhindustrie (deshalb Schuhmuseum im Schloss Neu-Augustusburg) konnte sich nach 1991 nicht mehr behaupten. Es ist ein Trend zum Ausbau (der auch schon vorhanden gewesenen) Lebensmittelindustrie zu beobachten. Daneben wurden auch andere Industriezweige stabilisiert und ausgebaut.
Lebensmittelindustrie:
- B&C Fleischwerk Tönnies GmbH & Co. KG
- frischli Milchwerk Weißenfels GmbH
- Kamps Brot- und Backwaren GmbH
- Mitteldeutsche Erfrischungsgetränke GmbH & Co. KG (Leisslinger Mineralbrunnen)
- WHG Weißenfelser Handels-Gesellschaft mbH
- Argenta Schokoladenmanufaktur GmbH
weitere ausgewählte Unternehmen und Institutionen:
- Schüco International KG
- PELIPAL GmbH
- Fertigungstechnik Weißenfels GmbH (FTW)
- Weiku Fenster und Türen GmbH
- Asklepios Kliniken Weißenfels-Hohenmölsen
Weißenfels ist Standort der Bundeswehr in Sachsen-Anhalt (größter Sanitäts-Standort in Deutschland, Sachsen-Anhalt-Kaserne). In der Stadt existiert ein Medizinisches Bildungszentrum mit Berufsschule und Berufsfachschule.
[Bearbeiten] Medien
- Welle Süd Fernsehen (WSF) − das Regionalfernsehen im südlichen Sachsen-Anhalt (hat den Betrieb eingestellt). Das regionale Fernsehprogramm konnte im Großraum Weißenfels, Zeitz, Merseburg und Hohenmölsen über das Kabelnetz empfangen werden. Charakteristisch war − wie bei vielen regionalen Fernsehprogrammen − ein so genanntes „Repeat-Programm“, das ständig wiederholt bzw. im Falle von WSF tagsüber durch eine Bildschirmzeitung mit Anzeigen unterbrochen wurde.
- Mitteldeutsche Zeitung (MZ) mit Regionalverlag in Weißenfels
[Bearbeiten] Bildung
[Bearbeiten] Schulen
In Weißenfels gibt es seit etwa 300 Jahren ein Gymnasium. Das erste Gymnasium erhielt den Namen Augusteum (nach dem Herzog benannt) und hatte zu seiner Zeit fast die Bedeutung einer Universität. Nach dem Tod des Herzogs sank die Bedeutung des Augusteums zum normalen Gymnasium herab. Später wurde das Augusteum durch das heute bestehende Goethe-Gymnasium ersetzt. Zu DDR Zeiten gab es des weiteren in Weißenfels ein Institut für Lehrerbildung (IfL), sowie eine Ingenieurschule, die sich vor allem auf die Ausbildung im Schuhgewerbe spezialisierte. Eine Umwandlung des Institutes für Lehrerbildung in eine Pädagogische Hochschule scheiterte nach 1990.
Heute gibt es in Weißenfels neben mehrern Grund-und Sekundarschulen, sowie dem Goethe-Gymnasium noch das Medizinische Bildungszentrum als Berufsfachschule, die auch Hochschulabschlüsse (Bachelor) anbietet. Für Schüler gibt es außerdem noch eine "Wirtschaftsakademie" (WAS), in der Schüler Informationen über wirtschaftliche Zusammenhänge erhalten. Neben der Volkshochschule gibt es in Weißenfels auch noch eine Ausbildungsstelle der IHK, sowie eine Zweigstelle der Berufsakademie Leuna.
[Bearbeiten] Museen
- Schuhmuseum und Stadtmuseum im Schloss Neu-Augustusburg
- Museum im Heinrich-Schütz-Haus
- Museum im Geleitshaus mit Diorama der Schlacht bei Lützen
- Orgelbaumuseum im Heinrich-Schütz Haus (Hintereingang)
[Bearbeiten] Bibliothek
- Stadtbibliothek im Novalishaus
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Balthasar von Thüringen (1336-1406), Landgraf
- Gottfried Reiche (1667-1734), Barocktrompeter
- Heinrich Graf von Bünau (1697-1762), Staatsmann und Historiker
- Johann Ernst Zeiher, (1720-1784), Mathematiker, Mechaniker, Linguist und Optiker
- Johann August Dathe, (1731-1791), Linguist
- Johann Ernst Altenburg (1734-1801), Komponist
- Joachim Wilhelm von Brawe (1738-1758), Dramatiker
- Julius von Zech-Burkersroda (1805-1872), preußischer Politiker
- Friedrich Hermann Loew (1807-1879), deutscher Insektenforscher
- Willy Kükenthal (1861-1922), deutscher Zoologe
- Carl Oskar Ursinus (1878-1952), Ingenieur und Luftfahrtpionier
- Horst P. Horst (1906–1999), US-amerikanischer Fotograf deutscher Herkunft
- Wolfgang Hädecke (* 1929), Schriftsteller
- Andreas Martens genannt Andréas (* 1951), deutscher Comiczeichner
- Lutz Hoffmann (1959–1998), deutscher Turner
- Patrick Pulsinger (* 1970), Musiker
[Bearbeiten] Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Heinrich Schütz (1585–1672), Komponist, verbrachte hier seinen Lebensabend
- Johann Hermann Schein (1586–1630), Komponist, wirkte drei Jahre als Musiklehrer in der Stadt
- Gustav Adolf, König von Schweden (1594–1632), wurde in Weißenfels aufgebahrt
- Johannes Olearius (1611–1648), evangelischer Theologe und Hymnologe, starb in Weißenfels
- Christian Weise (1642–1708), unterrichtete am Gymnasium Illustre Augusteum
- Johann Riemer (1648–1714), Dichter und Geistlicher, unterrichtete am Gymnasium Illustre Augusteum
- Johann Philipp Krieger (1649–1725), Komponist, Organist und Kapellmeister
- Christian Vater (1651–1732), Mediziner
- Johann Beer (1655–1700), Schriftsteller und Komponist
- Johann Samuel Beyer (1669–1744), Kantor und Komponist
- August Bohse (1671–1740) alias Talander schrieb Opern-Texte für den Hof
- Johann Augustin Kobelius (1674–1731), Komponist, Hofmusiker und Kapelldirektor
- Reinhard Keiser (1674–1739), Komponist
- Johann Christian Schieferdecker (1679–1732), Kirchenmusiker, Organist und Komponist
- Christian Friedrich Hunold (1680–1721) alias Menantes besuchte das Gymnasium Illustre Augusteum
- Johann David Heinichen (1683–1729), Komponist und Musiktheoretiker.
- Johann Sebastian Bach (1685–1750), Komponist des Barock
- Georg Friedrich Händel (1685–1759), Komponist des Barock
- Johann Friedrich Fasch (1688–1758), Musiker und Komponist
- Heinrich Graf von Brühl (1700–1763), sächsischer Premierminister
- Johann Ernst Altenburg (1734–1801), Verfasser der wohl ersten Trompetenschule in Deutschland
- Carl Ludwig Traugott Glaeser (1747–1797), Komponist und Kantor an der Stadtkirche in Weißenfels.
- Johann Gottfried Seume (1763–1810), Schriftsteller und Dichter
- Novalis / Friedrich von Hardenberg (1772–1801), Schriftsteller der Frühromantik, Philosoph und Bergbauingenieur
- Adolf Müllner (1774–1829), Rechtsanwalt und Schriftsteller
- Wilhelm Harnisch (1787–1864), Theologe und Pädagoge
- Marie Louise von François (1817–1893), Erzählerin und Schriftstellerin
- Friedrich Nietzsche (1844–1900), Philosoph und klassischer Philologe
- Friedrich Ladegast (1818–1906), Orgelbauer
[Bearbeiten] Literatur
- Louise von Francois: "Erinnerungen aus einer kleinen Stadt", "Napoleon in Weißenfels", "Der Dichter Dr. Müllner und das Komödienspiel auf der Privatbühne im großen Rathaussaale zu Weißenfels ...", in: Vergessene Geschichten. Aus der Provinz Sachsen und Thüringen, Dingsda-Verlag, Querfurt 1991. ISBN 3-928498-01-0
- Reinhard Schramm: Ich will leben - Die Juden von Weißenfels, Böhlau-Verlag, Köln Weimar Wien 2001. ISBN 3-412-12700-0
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.weissenfels.de/
- Webseite über Weißenfels − Fakten, Eindrücke und Meinungen
- Sehr ausführlicher Stadtartikel „Weißenfels“ im Zedler-Lexikon von 1747
- Links zum Thema „Weißenfels“ im Open Directory Project
- Weißenfels nimmt als Modellort aktiv teil am Förderprojekt Pro Landleben
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