William Dampier
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William Dampier (* im August oder am 5. September 1651, getauft am 8. Juni 1652 in East Coker, Somerset, England; † März 1715 in London) war ein britischer Freibeuter, dreimaliger Weltumsegler, Entdecker und Geograph.
Dampier entschied sich als 18-Jähriger für die Seefahrt. Auf einem Handelsschiff erreichte er als Schiffsjunge das kalte Neufundland. Er fasste den Vorsatz, künftig wärmere Gefilde zu bevorzugen. 1672 ging er als junger Mann nach Spanisch-Amerika. Er nahm 1673 am dritten Seekrieg zwischen den Engländern und Holländern teil. Kurzzeitig war er Plantagenverwalter auf Jamaika und arbeitete bis 1678 bei den Campecheholz-Fällern auf der Halbinsel Yucatán. Von 1679 bis 1681 machte er erste Erfahrungen bei Korsaren. 1682 ließ er sich in Virginia nieder.
1683 schloss er sich dort erneut einer Gruppe Bukaniere an, die auf spanische Schiffe Jagd machen sollte. Als Crewmitglied überquerte er den Atlantik, segelte an Afrika entlang und kam über Kap Hoorn in den Pazifik. Ziel der Piraten war das Ausplündern spanischer Städte an der Westküste Südamerikas. Bis 1686 störte die Piratenflotte die Seetransporte der Spanier zwischen Peru und Mittelamerika empfindlich. Dann teilte sich die lose verbundene Piratenflotte.
Sein Kapitän segelte nordwärts bis zur kalifornischen Halbinsel und überquerte dann den Stillen Ozean mit Kurs auf die Philippinen. Das Schiff erreichte Kotschinchina und hielt sich dann südlich. An der Küste Neuhollands (heutiges Australien) entlang ging das Abenteuer weiter nach Batavia, dem heutigen Jakarta. Dampier nahm an einer Meuterei teil und wurde auf den Nikobaren, einer Inselgruppe im Golf von Bengalen, ausgesetzt. Ein anderes Schiff las ihn auf. Er tätigte eine Zeit lang Handelsgeschäfte. Über das Kap der Guten Hoffnung kehrte der Freibeuter im September 1691 nach England zurück. Dampier veröffentlichte seine Erlebnisse 1697 unter dem Titel "Neue Reise um die Welt" (A New Voyage around the World) und ergänzte das Buch 1699 um weitere Reisebeschreibungen.
Der Erfolg beider Bücher und die Details beeindruckten die britische Admiralität derart, dass sie Dampier für eine Forschungsfahrt mit zwei Schiffen nach Neuholland (so die erste Benennung Australiens durch den Holländer Jansz), und Neuguinea auserkor. Er erhielt als Kapitän den Befehl über die HMS Roebuck. Die Expedition verlief letzten Endes unglücklich, denn das ihm anvertraute Schiff ging bei der Insel Ascension unter. Dampier schaffte es aber bei dieser Reise, die Nordwestküste von Neuguinea teilweise zu kartografieren. Einer noch unbekannten Insel gab er den Namen Neubritannien. 1702 wurde er in England vor Gericht wegen Grausamkeit gegenüber der Besatzung und Trunkenheit auf dieser Fahrt schuldig gesprochen.
Eine folgende Kaperfahrt mit zwei Schiffen gegen französische oder spanische Schiffe rund um die Welt dauerte von 1703-1707, brachte aber auch diesmal nicht den erhofften Erfolg. Dampier scheiterte an seinem Unvermögen, als Kapitän die Mannschaft bei der Stange zu halten. Auf der Reise kam es 1705 zur freiwilligen Aussetzung von Alexander Selkirk auf einer der unbewohnten Juan-Fernández-Inseln. Diese Insel heißt seit 1966 Isla Robinsón Crusoe.
Eine dritte Umrundung des Globus erlebte Dampier 1708-1711 als Navigator auf dem Schiff von Woodes Rogers bei dessen Weltumseglung. Diese Kapertour führte zu reichlicher Beute. Rogers nahm überrascht Alexander Selkirk bei einem Zwischenstopp zur Frischwasserauffüllung an Bord und berichtete in England von dessen Insulaner-Dasein, was wiederum Daniel Defoe zu seiner Romanidee verhalf. Bevor Dampiers Anteil am Kapererlös ausgezahlt werden konnte, verstarb der Abenteurer überschuldet in London.
[Bearbeiten] Wirken
Dampier gilt als einer der intelligentesten Freibeuter und forschte auf seinen drei Weltumseglungen auch als wissenschaftlicher Beobachter, unter anderem in den Bereichen Hydrologie und Geografie. Er befuhr die Küsten von Neuguinea, entdeckte Neubritannien und die Inselnatur von Neuirland und Neuhannover, und er erforschte die Küste Westaustraliens. In seinen Publikationen präsentierte Dampier genaue nautische, topografische, ethnografische und biologische Beobachtungen. Das Reisetagebuch gewährt einen Einblick in die Lebensweisen auf Schiffen und in den Kolonien in seiner Zeit. Seine Reiseaufzeichnungen umfassen über 1250 Seiten.
Dampier wird ein ungewöhnlich großer Einfluss auf folgende Entwicklungen zugeschrieben:
- Charles Darwin und Alexander von Humboldt in der Entwicklung ihrer Theorien
- Kapitän Cook und Admiral Nelson mit seinen Innovationen in nautischer Technik
- Daniel Defoe, den Autor von Robinson Crusoe, durch das Aussetzen Alexander Selkirks
- Kapitän Bligh’s Fahrt mit der Bounty aufgrund des Berichts zum Brotfruchtbaum
- das Wörterbuch Oxford English Dictionary mit mehr als 1000 Zitierungen.
Die Dampierstraße vor Neuguinea sowie der Dampier-Archipel und die gleichnamige Stadt Dampier in Nordwestaustralien wurden nach dem Briten benannt.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über William Dampier im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- William Dampier
- Bilder zu Dampier
- Infoblatt mit Vita
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Dampier, William |
| KURZBESCHREIBUNG | britischer Freibeuter, dreimaliger Weltumsegler, Entdecker und Geograph |
| GEBURTSDATUM | 1651 |
| GEBURTSORT | East Coker, Somerset, England |
| STERBEDATUM | März 1715 |
| STERBEORT | London |
