Azurit
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Azurit | |
Chemismus | Cu3(CO3)2(OH)2 |
Mineralklasse | Wasserfreie Carbonate mit fremden Anionen V/C.01-010 (nach Strunz) 16a.2.1.1 (nach Dana) |
Kristallsystem | monoklin |
Kristallklasse | monoklin-prismatisch ![]() |
Farbe | tiefblau (Azur) |
Strichfarbe | blassblau |
Mohshärte | 3,5 bis 4 |
Dichte (g/cm³) | 3,8 |
Glanz | Glas- bis Fettglanz |
Transparenz | durchsichtig bis undurchsichtig |
Bruch | muschelig |
Spaltbarkeit | gut bis vollkommen |
Habitus | prismatische, stenglige und tafelige Kristalle; pulverige Aggregate |
Häufige Kristallflächen | |
Zwillingsbildung | |
Kristalloptik | |
Brechzahl | α=1,730 β=1,758 γ=1,838 |
Doppelbrechung (optische Orientierung) |
Δ=0,108 ; zweiachsig positiv |
Pleochroismus | deutlich hellblau-dunkelblau |
Winkel/Dispersion der optischen Achsen |
2vz ~ |
Weitere Eigenschaften | |
Phasenumwandlungen | |
Schmelzpunkt | |
Chemisches Verhalten | reagiert stürmisch auf Salzsäure |
Ähnliche Minerale | Dumortierit, Malachit, Lapislazuli |
Radioaktivität | nicht radioaktiv |
Magnetismus | nicht magnetisch |
Besondere Kennzeichen |
Azurit, auch Bergblau, Chessylit oder Kupferlasur genannt, ist ein häufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der wasserfreien Carbonate. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Cu3(CO3)2(OH)2 und entwickelt meist prismatische, kurzsäulige oder tafelige Kristalle von tiefblauer Farbe, die dem Mineral auch seinen Namen gab (zur Etymologie siehe die Farbe Azur). Seine Mohssche Härte beträgt 3,5 bis 4 und seine Dichte 3,8 bei einer blassblauen Strichfarbe.
Von der Zusammensetzung her ähnelt es dem Malachit. Auch ist die Pseudomorphose von Malachit nach Azurit bekannt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Bildung und Fundorte
Azurit ist ein Sekundärmineral, das durch chemische Verwitterung aus Chalcopyrit, anderen Kupfer-sulfiden oder Kupfer-Erzen entstanden ist. Durch Wasseraufnahme wandelt es sich zudem in den grünen Malachit um und ist deshalb oft mit ihm verwachsen zu finden.
Fundorte sind unter anderem Guangdong in China, Chessy/Lyon in Frankreich, Touissit in Marokko, Tsumeb in Namibia, sowie Bisbee/Arizona und La Sal/Utah in den USA.
[Bearbeiten] Geschichte
Azurit erhielt 1824 vom französischen Mineralogen Francois Beudant den an die Farbe Azur angelehnten Namen.
[Bearbeiten] Verwendung
Azurit ist ein Kupfererz, das keine große wirtschaftliche Bedeutung hat. Allerdings lässt es sich als Schmuckstein und Farbpigment schon im alten Ägypten nachweisen. Wegen seiner edlen, tiefblauen Farbe und dem hohen Preis fand Azurit besonders in kunstvoll ausgemalten mittelalterlichen Handschriften Verwendung.
- Weiteres hierzu siehe Azurblau
[Bearbeiten] Manipulationen und Imitationen
Da Azurit als Schmuckstein zu weich und empfindlich (porös, gute Spaltbarkeit) ist, wird er mit Kunststoff stabilisiert, was nebenbei auch den Glanz erhöht. Auch Rekonstruktionen aus Azurit- und Malachitstaub (Verarbeitungsreste), vor allem um die Verwachsung Azurit-Malachit nachzuahmen, sind bekannt.
[Bearbeiten] Esoterik
In esoterischen Kreisen gilt Azurit als Stein der Erkenntnis und des geistigen Wachstums. Er soll die Konzentrationsfähigkeit und die geistige Aufnahmebereitschaft fördern, einen positive Einfluss auf das zentrale Nervensystem nehmen, indem er die Leistungsfähigkeit des Gehirns und die Nerventätigkeit erhöht und die Sinneswahrnehmungen anregt. Zudem wird dem Mineral nachgesagt, dass es eine entgiftende Wirkung auf den Organismus ausübe, die Schilddrüsenfunktionen anrege und die Regeneration des Körpers nach Operationen oder Krankheiten unterstütze. Wissenschaftlich arbeitende Mediziner halten diese Aussagen allesamt für unbelegte Pseudowissenschaft.
[Bearbeiten] Siehe auch
Systematik der Minerale, Liste der Minerale, Portal:Geowissenschaften
[Bearbeiten] Literatur
- Edition Dörfler: Mineralien Enzyklopädie, Nebel Verlag, ISBN 3-89555-076-0
- Bernhard Bruder: Geschönte Steine, Neue Erde Verlag (1998), ISBN 3-89060-025-5
- Prof. Dr. Walter Schumann: Edelsteine und Schmucksteine, BLV Verlags GmbH (1989), ISBN 3-405-12488-3
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Azurit – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |